Mittwoch, 26. Dezember 2018

Weihnachten 2018

Entspannte Weihnachten verlebt.
Das Kind traf sich am Heiligen Morgen mit der Ruderjugend, zum Weihnachtsfrühstück, im Bootshaus.
Ich war - wen wundert's - schon sehr viel früher wach
und als die meisten Geschäfte um 9 Uhr öffneten,
hatte ich meinen Einkauf bereits nach Hause geschafft.
Petersilie und Schnittlauch für den unvermeidlichen Kartoffelsalat,
etwas Obst, Brötchen für den Gatten und mich.
Im Geschäft herrschte emsiges Treiben,
war aber nicht unangenehm hektisch oder überfüllt.
Das Kind war mit seinen Geschenken zufrieden,
der Kartoffelsalat so groß, dass wir bis heute Mittag noch dran essen werden,
der Gatte erkältungsbedingt ruhig gestellt und ich?
Ich hab die Füße still gehalten und das sehr genossen.
Gestern gab es Kaffee, Kuchen und für's Kind noch mehr Geschenke bei meiner Tante.
Heute bin ich - nach unglaublichen 8 Stunden Schlaf - mit Halsschmerzen aufgewacht.
Sie haben mich.
Der Erkältung der Chefin konnte ich wochenlang standhalten aber
Virenbeschuss in den eigenen vier Wänden hat eine ganz andere Qualität.
Dabei muss ich gestehen, dass das für mich gerade der günstigste Zeitpunkt
für eine Jahresenderkältung ist.
Nach dem Weihnachtsgeschäft und den Feiertagen,
vor dem Schulbeginn, der Inventur und dem Urlaub der Chefin...
Manchmal muss man auch für Kleinigkeiten dankbar sein.
So habe ich mich gerade mit einer Tasse Tee und einem Thriller wieder ins Bett verkrochen.
Ibuprofen und Nasenspray sind eingeworfen, bzw abgefeuert
(Jaja. Den Schmerz annehmen, halten, ihm nachspüren, die Krankheit durchleben, um dann gestärkt aus ihr  hervor zu gehen .... , danke. Ich wünsche Euch auch alles Gute und philosophiere gern wieder mit,
sobald ich den Scheiß losgeworden bin.),
die Jungs bauen im Wohnzimmer eine Weltraumrakete,
durch die sperrangelweit geöffneten Türen
dringen ihre Stimmen und irgendeine Rapmusik zu mir ins Schlafzimmer.
Die Müdigkeit kommt, erfahrungsgemäß bringt sie Fieber mit.
Ich knipse mal die Äuglein zu.
Ich wünsche Euch noch schöne Restweihnachten.
Bleibt gelassen, überfordert Euch nicht,
bis die Tage,

Mari

Sonntag, 23. Dezember 2018

Wutschen, wedeln und weinen

Heute Morgen, gegen halb zehn,
kommt eine Textnachricht aus dem Hospiz.
Sie freut sich,
es bis heute, bis zum 4. Advent, geschafft zu haben.
Ich rufe sie an.
Längst überfällig.
"Alles gut", sagt sie immer wieder.
Sie fühlt sich gut versorgt.
Sie ist erleichtert, dass die Familie nicht mehr pflegen muss.
Der Mann, die beiden Kinder.
Sie kommt nicht mehr allein zurecht.
Ihr schwinden die Kräfte, die Konzentration, die Sehkraft.
"Das ist der Tumor..."
Sie ist ganz ruhig und gelassen.
"Weisst Du noch? Damals? .... Das kann uns keiner nehmen, Mari."
Wir lachen.
Ich weine. "Ich hab dich so lieb."
"...und ich dich auch. Mehr als ein halbes Jahrhundert hab ich geschafft.
Und viel gelacht haben wir..."
Wie geht es eigentlich der Tante? Ich erinnere mich noch so gut an deinen Papa.
Beim Onkel war's immer so schön. Weisst Du noch,  Silvester?
Wie alt ist der Sohnemann jetzt eigentlich geworden?
12 und er trägt immer noch den abgelegten Pulli deines Sohnes. Mittlerweile passt er sogar....
...

Ich habe Haushaltskram zu tun.
Nix besonderes, eigentlich nur das,
was ich sonst zum Wochenbeginn mache.
Ich habe keine Eile, keinen Stress.
Wie schon häufig erwähnt:
Große Kinder sind super.
Partner, die mit diesem großen Kind auf dem Boden rumkriechen,
um die Carrerabahn quer durchs Wohnzimmer zu bauen, auch.
Trotz Dauertriefnase durch Mördererkältung.
Ich räume, wische, wasche, koche und ich weine.
Immer wieder,
jetzt gerade auch.
Alles gut,
sagt meine Heldin.

Boah, ja. Werbung. Ich hab Carrera gesagt.
Carrera, Carrera, Carrera, Carrera

Montag, 17. Dezember 2018

Endspurt


Noch eine Woche bis Weihnachten.
Wir haben die Weihnachtsfeier des Budo Clubs am Samstag 
und den ersten vorsichtigen Schneefall gestern, überlebt.
In mir häufen sich Erinnerungen ans letzte Jahr.
Mom im Krankenhaus und dann in dieser Reha...
Auch, wenn sie sehr schlecht laufen kann...
Es ist doch besser,
sie Zuhause zu wissen.
Mit Schaschlik in der Truhe
und pfundweise Plätzchenteig im Kühlschrank.
Gatte und Kind haben beide am Mittwoch ihren letzten Arbeitstag.
Das passt diesmal prima.
Für mich ist erst Samstag Mittag Schluss,
den Heiligabend wuppt die Chefin allein.
Da bestellt dann kaum noch einer was,
die Leute nehmen,
was in den Regalen steht.
Entweder,
weil sie vergessen haben,
ein Geschenk zu besorgen 
oder weil ihnen auffällt,
dass sie wochenlang an andere gedacht
und nun über die Feiertage, selber nix zu lesen haben.
Also los, Mari,
schwing die Hufe,
dein Arbeitskollege setzt auf dich...




Schöne Zeit!

Stresst Euch nicht!

Mari


Donnerstag, 13. Dezember 2018

12 von 12 im Dezember 2018


Hüben wie drüben.
Mal rechts, mal linksrheinisch.
12 von 12 startet mit einem Kaffee.
Das ist ungeschriebenes Gesetz.
Bittesehr.
Im Dezember muss man außerdem ein Törchen öffnen.
Ich hatte ein Schokoglöckchen.
Zählt das jetzt schon als erstes Frühstück?


Da es noch unerhört früh ist,
bleibt Zeit zu lesen.
Für den Titel hier habe ich alle anderen aus der Hand gelegt.
Der erste Band heisst:
"Ein angesehener Mann".
Den fand ich super.
 Der Nachfolger ist es auch,
fühle mich prächtig unterhalten.




Erstmal nichts Bemerkenswertes.
Bis 7:30 Uhr:
Same procedure as every day.
 Kind fährt mit dem Bus zur Schule,
kurz drauf kutschiere ich den Gatten zur Arbeit.




Von dort:
erste Brückenfahrt über den Rhein.
Brötchen kaufen,
Frühstück bei und mit meiner Mom.


Rollator und Mom ins Auto geladen,
zweite Brückenfahrt,
zurück in meinen Stadtteil.
Mom beim Augenarzt.





Danach lotse ich sie ins Geschäft nebenan
und Mom schlägt zu.
Endlich findet die Frau etwas Anzuziehen,
das ihrem kritischen Blick standhält.
Ich mache drei Kreuzzeichen.




Wir wohnen umme Ecke.
Ich habe gestern Suppe vorgekocht.
Die ist noch nicht ganz aufgewärmt,
als das Kind aus der Schule kommt.
Mittagessen mal zu dritt.




Käffchen für Mom und mich,
dann dritte Brückenfahrt,
um sie wieder nach Hause zu bringen.
Die Frau hat nämlich Freizeitstress.
Für den frühen Abend ist noch eine Weihnachtsfeier angesagt.
Vierte und letzte Brückenfahrt für heute,
ich habe etwa eine halbe Stunde Zuhause.
Kind sitzt noch an den Hausaufgaben.

Kreisch!
Blutbad?
Nein, nein.
Nur rote Bete.
Schnell Salat schnibbeln.




Als ich vor der Firma des Gatten halte,
ist es schon stockdunkel.






Er schleppt das diesjährige Weihnachtsgeschenk an:
einen tonnenschweren Fresskorb.
Feinkost, lecker, größtenteils fair gehandelt,
es dauert eine Weile,
bis wir
-mit vereinten Kräften-
ausgepackt haben.




 Wintersalat

schnibbeln:
3 Chicoree
500g rote Bete, gekocht
1 Apfelsine

Dressing:
Honig, Essig, Salz, schwarzer Pfeffer, Öl

saftig, legga


Ach ja...
die Schule...
Lateinvokabeln abfragen




Der Hintern ist von der vielen Autofahrerei plattgesessen,
fühle mich unangemessen müde.
Ich gehe mehr als frühzeitig ins Bett,
das Verbloggen verschiebe ich mal galant auf den frühen Dreizehnten.




Mehr 12 von 12 gibt's bei Caro von
zu sehen.
Vielen Dank,
für's Sammeln.



Schöne Zeit!

;O)

Mari



Fast vergessen:
Der Beitrag enthält nicht bezahlte
Schleichwerbung
für:
Schokoadventskalender,
Bücher im Allgemeinen,
Herrn Mukherjee,
den Heyne Verlag,
Airbags,
Mottotassen,
Ikeatische in Arztpraxen,
Ringelpullis,
 Töpfe,
Obst und Gemüse,
Arbeitslose Sonnensegel,
Geschenkkörbe,
und fleißige Kinder.


Freitag, 7. Dezember 2018

Kinder sind...

... immer für 'ne Überraschung gut.
Der Plan für den gestrigen Morgen sah vor:
1. Kind geht zur Schule
2. Ich setze mich eine dreiviertel Stunde später ins Auto und fahre zur Arbeit
3. Ich bleibe dort bis 12 Uhr
4. Kind hat um 13:15 Uhr Schule aus
5. Ab Mittag sind wir beide Zuhause

Punkt 1 bis 4 bitte streichen und wie folgt ersetzen:

1. Kind geht nicht zur Schule. Es fängt an mit: "Ich habe nicht so wirklich Appetit... Ich esse bloß die Kiwi..." Und gipfelt in: "Ich glaub mir wird schlecht!" und einem Sprint ins Bad.

2. Ich stopfe das Kind zurück ins Bett. Fieber? Nein. Kommt noch was nach? Erstmal nicht. Ich stelle an allen markanten Stellen Eimer auf, packe schnell meinen Krempel, schnappe mir Salami und Schokocreme, setze mich eine halbe Stunde früher als geplant ins Auto und fahre zur Schule. Hätte er  für's Frühstück in der Lateinstunde eine Salatgurke mitbringen sollen, die hätte ich den Kindern einfach erspart. Aber die Schokocreme? Ohne die geht doch gar nichts... Von dort aus fahre ich zur Arbeit, besser gesagt in den richtigen Stadtteil. Anwohnerparkzone im gesamten Viertel. Da ich hier  aber nur Anarbeiter bin, muss ich außerhalb dieser Grenzen parken und bin dann ein Viertelstündchen zu Fuß unterwegs. Das macht aber nüschts. Es hat aufgeklart, es ist recht mild, ein schneller Schritt tut gut. So bin ich, trotz Stau auf den maroden Duisburger Brücken, früher als erwartet im Laden.

3. Ich bin unkonzentriert, das nervt mich. Das ist so ein Mutterdings. Ich habe das dringende Bedürfnis, jemandem die Hand auf die Stirn zu legen, um Fieber zu ertasten und dann Suppe zu kochen. Die Chefin hat um 10 Uhr einen Termin außer Haus. Sie ist blitzschnell wieder zurück und um 11 Uhr sitze ich bereits wieder im Auto und reihe mich in den Stau ein.
Unterwegs kaufe ich noch Suppengrün, Salzstangen und ein paar Brötchen.

4. Endlich darf ich Fieber fühlen. Fühle nix. Das Kind sitzt, bleich wie Lord Voldemort, in Decken gemummelt auf der Couch, in der Glotze läuft Harry Potter.

5. Zur Mittagszeit sind wir also tatsächlich - ganz wie geplant - beide Zuhause. Gegen 14 Uhr schellen Klassenkameraden an. Sie bringen die angebrochene Schokocreme, einen großen Teil der Salami und ein Aufgabenblatt für Musik vorbei. Nur wenig später ruft der Kumpel an und will vom Kind die Hausaufgaben wissen. Aha. Der war also auch nicht in der Schule. Ein Schelm, wer da nun eine Verbindung sieht. Kind hängt mal hier, mal da rum. Willst du was essen? Nein, trau mich nicht. Bis zum Nachmittag bleibt er feige, dann lutscht er ein Brötchen.
Die Suppe am Abend tut uns beiden gut.

Plan für heute:
1. Ich frühstücke in Ruhe und allein, mache mich fertig und fahre zur selben Uhrzeit wie gestern zur Arbeit. Zeitlich passte das eigentlich ganz gut.
2. Kind schläft aus, geht nicht zur Schule, frühstückt oder nicht, sein Bauchgefühl (höhö) wird ihm das sagen.
3. Um 12 Uhr löst mich die Kollegin ab und ich fahre nach Hause.
4. Wir essen - wen überrascht das - Suppe zu Mittag.
5. Wir warten auf Hausaufgbenpost.
6. Wir kümmern uns mal um Schulgedöns.
7. Ende offen


Schöne Zeit!

;O)

Mari





Mittwoch, 5. Dezember 2018

WMDEDGT Dezember 2018

Wie an jedem 5. des Monats stellt Frau Brüllen die Frage:
"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?" -> hier klicken und gucken
und ich mache mit.
Der Wecker schellte um kurz vor fünf.
Ich fragte bei Magen und Darm mal vorsichtig nach,
ob Kaffee denn heute wieder in Ordnung gehe. 
Keine Einwände.
Also ein Käffchen, dann ins Bad, Haare färben.
Frühstück für's Kind vorbereiten, es wecken, wieder im Bad verschwinden,
föhn und fertig machen,
Müsli für das späte Frühstück im Laden einpacken,
eine Schnitte schmieren,
Bett des Kindes abziehen,
Maschine mit Bettzeug und Handtüchern programmieren,
Kind geht zur Schule,
ich kurze Zeit später zum Bus.
Wie ich so an der usseligen Bushaltestelle stehe, frage ich mich,
ob ich nicht doch besser mit dem Auto gefahren wäre.
Sobald ich aber im Ampelstau vor der Autobahnauffahrt angekommen bin, 
bin ich froh, später einfach nur aussteigen zu müssen,
statt mit all den anderen Leuten um einen Parkplatz zu kämpfen.
Ich komme 15 Minuten später an, als geplant.
Turbo einlegen,
Laden aufschließen.
Bücher auspacken, Bücher einräumen, Bücher kassieren, Bücher bestellen, nicht eine einzige Buchseite selber lesen.
Die Chefin kommt ein bisschen später nach, sie wollte wissen,
wie das nochmal ist, so ohne Wecker aufzustehen.
Zum Ausschlafen ist sie aber zu erkältet.
Kurz vor Mittag das Müsli futtern.
Und weiter mit Büchern.
Und Weihnachtskarten.
Und Nikolausnippes.
Um 16 Uhr wollte ich eigentlich den Laden verlassen.
Ging nicht, Kunden da.
Bus weg.
Als ich eine viertel Stunde später um die Häuserecke renne, 
kann ich auch die Straßenbahn nur noch von hinten sehen.
Also wieder zurück in den Laden und dort auf den nächsten Bus gewartet,
denn mittlerweile regnete es. 
Mich dann mit allen anderen wieder in den Rückstau auf der Autobahn gestellt.
Eine volle Stunde gebraucht.
Das Kind hat mittlerweile angerufen. 
Sie wollen morgen, in der Lateinstunde, frühstücken.
Er will Schokocreme und Salami mitbringen.
Also gehe ich einkaufen, bevor ich gegen viertel nach sechs endlich Zuhause bin.
Falls Ihr die Erfahrung gemacht habt, dass eine Diät in der Vorweihnachtszeit nichts bringt:
bewerbt Euch noch schnell im Buchhandel.
Da wird während des Weihnachtsgeschäfts tendentiell eher nicht gegessen.
Hunger.
Zum Glück sind noch reichlich Nudeln mit Bolognese übrig.
Blödsinn.
Das war kein Glück.
Das war absichtlich vorgekocht.
Erschien mir trotzdem wie ein Segen.
Trockner und Spülmaschine angeschmissen,
irgendwann später wieder ausgeräumt.
Bei einer Aufgabe für Latein, versteht das Kind die Fragestellung nicht,
die machen wir also zusammen, 
dann noch Englisch üben, denn morgen kommt die zweite Arbeit dran.
Kind duscht, ich beziehe sein Bett, verräume Einkäufe, feudel die Tische ab und so'n Kram.
Mit dem Gatten telefonieren,
der hatte auch einen langen Fortbildungstag in Berlin.
Kind ins Bett schubsen und dann - darauf bin ich besonders stolz-
nach all dem Nikolaustrara im Laden
auch noch an Nikolaus für's eigene Kind gedacht.
Stiefel befüllt, Teller beladen und dazu gibt es was?
Genau.
Bücher.
Morgen bin ich wieder im Laden,
aber längst nicht so lange wie heute.
Nun wird es höchste Zeit für mich.

Bei Frau Brüllen kann man noch viel mehr Tagebucheinträge lesen.
Vielen Dank für's Sammeln.

Gute Nacht,
schöne Zeit !

;O)

Mari


Dienstag, 4. Dezember 2018

Kopfrechnen und Bauchgefühl

"Ich glaube, die Mathelehrerin hat deinen Brief gelesen.
Auf jeden Fall hat sie mich mehr beachtet..."
Na also.
Das ist doch schon was.
Donnerstag hieß es nämlich noch:
"Ich hab in der Schule Mathe weder kapiert, noch gemacht!
Die meiste Zeit hab ich drauf gewartet, dass der K endlich Zeit hat,
mir das zu erklären...."
"War die Frau S. nicht da?"
"Doch! Aber wir machen doch Gruppenarbeit und rechnen jede Stunde eine neue Station.
Frau S. war in der Klasse unterwegs und hat hier und da erklärt aber man sollte bei Problemen erstmal die Gruppenmitglieder fragen. Die müssen das aber auch erstmal checken. Die M hat das dem K erklärt. Die kann zwar Mathe, aber nicht gut erklären. Irgendwann hat der K es dann rausgekriegt und mir gesagt. Jetzt hab ich nur voll wenig geschafft, muss bis morgen die komplette Station rechnen, hab aber keinen Schimmer mehr, wie das geht!!!"
Meine Fresse.
"Ich hätte mich melden sollen... ich hätte sie rufen sollen..."
Ja. Hätte, hätte, Fahrradkette.
Jetzt kann man aber doch dem Kind keinen Strick daraus drehen,
dass er sich an die Regeln der Lehrerin gehalten hat.
Und weil ich am folgenden Tag, also Freitag, von morgens bis abends im Laden war,
schrieb ich Frau S. einen Brief.
Nachdem ich dem Kind anderthalb Stunden Nachhilfe gegeben hatte, natürlich.
Und jetzt kommt mir nicht mit: Najaaaaa, kann doch nicht so schwer sein....
Mathe 6. Klasse, bissken Bruchrechnen wird man doch noch hinkriegen....
Ja, Scheiße!
Klar, löse ich die Aufgaben irgendwie
aber wie erklärt man sie einem Zwölfjährigen,
der beim Anblick dieses Haufens gemischter Brüche und Klammern am liebsten
hinschmeißen und weglaufen würde?
Gemischte Brüche und Klammern sind jetzt auch nicht so mein alltägliches Handwerkszeug.
Und jetzt kommt mir auch nicht mit: Typisch Mädchen. Hausfrau. Die macht doch irgendwas mit Bücherlesen, oder?...
Pah. Der Gatte musste am Wochenende am eigenen Leib erfahren,
wie lang dieser Bruchrechenscheiß her ist.
Und der ist Mann. Ingenieur. Und macht irgendwas mit Computern...
Hab ich Frau S. also geschildert, was ihre Gruppenarbeit hier bei uns Zuhause für Wellen schlägt.
Woher soll die das sonst auch wissen?
Kommt doch kein Sechstklässler zu ihr und sagt:
"Nachdem meine Mutti mir Mathe erstmal erklärt hatte, lief es eigentlich ganz gut...".
Da heisst es: Wer hat die Hausaufgaben und wer nicht?
Und diejenigen, die eigentlich Zuhause noch zusätzlich üben müssten, um das Erlernte zu festigen,
haben es gerade mal geschafft, den Stoff der Stunde aufzuholen.
Das ist doch Kacke.
Vielleicht verstehe ich auch die Zielsetzung nicht.
Nein, nicht vielleicht.
Ich verstehe sie nicht.
Wieso neue Mathethemen in Gruppenarbeit?
Was sollen die Kinder dabei lernen?
Soll ich mal orakeln?
Die guten Matheschüler lernen, dass schlechtere sie von der Arbeit abhalten und
die schlechteren lernen genau das, halten zukünftig die Klappe und schreiben eben ab.
Ich komme ja ursprünglich aus der Elementarpädagogik.
Da darf man ohne ordentliche Zielsetzung nicht mal in Pfützen springen.
Ich finde, Ziel einer jeden Unterrichtsstunde sollte sein,
dass alle Schüler den Unterrichtstoff verstanden haben.
In der Realität, manchen Fällen und Fächern vielleicht wirklich unmöglich,
da Schüler ja keine Maschinen sind,
sondern erhebliche Eigendynamik in "kapier ich nicht" entwickeln können.
Aber warum nicht nach den Sternen greifen und ein höheres Ziel wenigstens anstreben?
Die Klasse sich selbst zu überlassen ( Ich dramatisiere nicht. So fühlt sich das Kind.) ist meiner Ansicht nach kontraproduktiv.
Aber wie gesagt: ich kenne die Zielsetzung nicht.
Fragt man das Kind nach seiner Meinung, sagt er:
"Vermutlich macht sie das, damit es in der Klasse leiser ist."
Ja.
Wenn in jeder Arbeitsgruppe nur ein Kind aus Hilflosigkeit verstummt,
dann wird es schnell ruhig im Klassenzimmer.
Das lässt sich bestimmt auch ausrechnen.
In Brüchen...
Mannomann.
Ich bin sowas von pro Frontalunterricht.
Außerdem bin ich voll für Lehrer, die auf den Tisch hauen,
um für sich und ihr Fach die nötige Ruhe einzufordern.
All das habe ich der guten Frau so nicht geschrieben.
Wie gesagt, ich habe ihr nur unsere Situation geschildert.
Das Kind sieht ein, dass man was tun muss,
denn sonst läuft alles einfach so weiter und irgendwann zwangsläufig an ihm vorbei.
Wir mussten ihm auch versichern,
dass niemand seiner netten Frau S. an die Karre fahren möchte.
Nur Problembewusstsein schaffen,
mehr nicht.

Freitag war ich also im Laden
und gleich drauf zur Schmuckparty der weltbesten Nachbarin, die keine Nachbarin mehr ist.
Schön war's, diesmal gab es grünes Geschmeide für mich.
Weiß nicht genau, so gegen Mitternacht war ich Zuhause und auch fix im Bett.
Samstagmorgen wieder im Laden.
Als ich nach Hause kam, war das Kind beim Sport und
der Gatte arbeitete sich durch den Wochenendeinkauf.
Am Nachmittag dann alle mal kurz vereint,
abends hatte der Gatte Ausgang.

Sonntag war ich den ganzen Tag mit Chefin und Stempeln auf dem Kreativmarkt in Mülheim.
Wir haben zum ersten Mal bei Regen das Auto laden müssen.
Pfui.
Abends, kaum zur Türe rein, informiert uns die weltbeste Nachbarin darüber,
dass ein Freund gestorben ist.
Krebs ist und bleibt ein Arschloch.

Gestern hatte ich dann Tag des unruhigen Darms.
Vormittags auch mal kurz Schweißausbrüche,
plötzlich erhöhte Temperatur.
Ohne Umschweife einfach ins Bett gelegt,
fast 2 Stunden gedöst,
Fieber weg.
Das wunde Gefühl im Innern bleibt.
Mein Bauch macht ganz ähnliche Geräusche,
wie unser Kühlschrank.
Der kann nämlich Tierstimmen imitieren.
Ich verstehe immer nur: "Bitte keinen Kaffee!"
Na gut.
Schlecht geschlafen.
Es war zu laut.

Gleich fahre ich den Gatten zur Arbeit und hole ihn erst Samstag wieder ab.
Er bildet sich in Berlin fort.
Bruchrechnen sitzt nicht mehr richtig.

Das Kind hat ausnahmsweise später Schule,
den wecke ich erst, kurz bevor wir losfahren
und vielleicht treffe ich ihn gleich auch noch Zuhause an.

Eigentlich habe ich viel Haushaltsgedöns auf dem Plan
aber im Zweifel werde ich lieber den Ball flachhalten
und meinen Auabauch kraulen.
Morgen ist nämlich schon Nikolausabend.
Ratet mal,
wer da Bücher verkaufen wird.

Außerdem liegt hier eine Trauerkarte,
die geschrieben werden muss...



Schöne Zeit !

;O)

Mari








Mittwoch, 28. November 2018

Lieber Gott, lass Abend werden

Eigentlich wollte ich lesen.
Ging aber nicht.
Ich bin viel zu müde.
Also muss ich essen
-in diesem speziellen Fall Weihnachtsplätzchen-
und schreiben,
denn Input schläfert mich ein
und Schreiben ist Output.
Noch ein bisschen durchhalten,
dann geht's ins Bett.
Heute war Momtaxitag.
Den Gatten zur Arbeit gefahren,
Einkaufszettel für Mom abarbeiten,
sie samt Rollator erst zum Arzt,
dann in ein Einkaufszentrum chauffiert.
Anziehsachen durchstöbern,
ein Paar Schuhe finden.
Allerdings für mich.
Mom geht wieder leer aus.
Es ist nicht leicht,
mit einer gelernten Näherin einzukaufen.
Irgendwas ist immer.

Der Schritt ist viel zu lang für den Schnitt!
Guck dir den Reißverschluss an!
Das ist doch total schief angelegt! Das verzieht sich doch beim ersten Waschen!
Wenn man das nur anfasst, kriegt man ja schon eine gewischt! Was ist eigentlich aus der guten, alten, Baumwolle geworden?

Wohlgemerkt:
Wir suchten etwas, das heutzutage gemeinhin " Homewear" genannt wird.
Keinen Ausgehfummel.
Vielleicht ein andermal.
Witzig war:
Wir haben die Zimmergenossin aus der Reha in diesem Einkaufszentrum getroffen.
Zufälle gibt's...
Sie hatten sich Anfang der Woche schon telefonisch verabredet.
Für morgen.
Zum Waffelnessen bei meiner Mom.
Und jetzt laufen sich die beiden Rollatorladies in einem Einkaufszentrum über den Weg,
das für beide in einem fremden Stadtteil liegt.
Außerdem traf Mom auch noch ehemalige Nachbarn aus dem Haus,
in dem sie mit meinem Papa die erste, gemeinsame Wohnung hatte.
Man kann mit der nirgendwo hingehen.

Zum Mittagessen nahmen wir uns ein Brötchen mit
und wir teilten uns eine ganze Kanne Kaffee.
Da war es schon beinahe 15Uhr.
Schnell noch die neue Lichterkette über Tannengrün,
Krippe und Engelschar drapiert
und dann musste ich auch bald los,
um den Gatten wieder aus seiner Tretmühle abzuholen.
Kind hat sich den Nachmittag lang allein durchgeschlagen,
Wäsche aufhängen, Abendbrot und seitdem hänge ich in den Seilen.
Ich habe einen straffen Vorweihnachtsplan, in dem ich sehr gut voran komme.
Ich möchte nämlich am Heiligabend nicht die nörgelnde, putzende Olle abgeben.
Den morgigen Tag habe ich nochmal hier in der Wohnung,
am Wochenende bin ich eigentlich nur Samstag Nachmittag hier.
Hui! Es ist kurz vor 10!
Schlafenszeit!
Geschafft!

Gute Nacht!

;0)

Mari

Mittwoch, 21. November 2018

Friendly Fire

Heute doch noch ein "neues" Plätzchenrezept
aus dem alten Backbuch abgeschrieben.
Kurze Zeit später, stehe ich zweifelnd
vor der nahezu leeren Backschüssel
und denke:
"Was is´n das für´n beknacktes Rezept?
Wie soll ich denn aus DEM kleinen Haufen Matsch
60 Vanillekipferl kriegen?..."
Leere Gedankenblase...
Blick in die Schüssel.
Blick auf mein Rezept.
Wieder in die Schüssel.
Blick schweifen lassen.
Blick auf das Rezept im Buch.
Mehl vergessen.
Zweimal.
Ich hab´s weder notiert,
noch beim Abwiegen vermisst
und musste mir dann, total Sherlock Holmes mäßig,
selbst auf die Schliche kommen.
Mein Hirn mobbt mich.
So kann ich nicht arbeiten.


Schöne Zeit!

;O)

Mari




Samstag, 17. November 2018

Nach Strich und Faden

Rückblick:

Mädchen für Alles:
"Die Sache mit ihrer Toilettenspülung und das, mit den verklemmten Absperrhähnen,....
da geh' ich nicht dran.
Das sollen sich Installateure ansehen.
Aber die Silikonfuge mache ich ihnen nächste Woche neu.
An welchen Nachmittagen ist denn jemand Zuhause?
Donnerstag und Freitag?
Also gut. Komme ich Donnerstag oder Freitag.
Ich melde mich."



Ganz andere Geschichte:
Mittwoch am Telefon:
"Tag, hier ist Herr Bla von ihrer Telefongesellschaft Blubb.
Qualitätsprüfung hat ergeben, dass Ihr Internet manchmal abkackt.
Das wollen wir nicht.
Wir schicken Ihnen jemanden, der das checken und neu einstellen soll.
Passt Ihnen Freitag Nachmittag?
Ja?
Prima.
Zwischen 14 und 17 Uhr kommt dann Herr Telefonmann zu Ihnen."

Donnerstag:
Niemand meldet sich.

Freitag:
Vormittags sind der Gatte und ich in Autohäusern.
Habe das Gefühl, mich bewegen zu müssen, um nicht einzuschlafen.
Um 13 Uhr bin ich zurück,
denn ab da fängt ja irgendwie der Nachmittag an.
Mittagessen erst gegen 14:30 Uhr,
da sind endlich alle drei Zuhause.
Der Gatte meint:
"Ich weiß nicht... Ich hab das Gefühl, aus der neuen Silikonfuge wird heute nix.
Ich ruf' den jetzt an."
Das Mädchen für Alles meint,
er hätte mir doch gesagt, dass er sich am Abend vorher bei mir melden würde (glatt gelogen)
und er hätte ja nunmal nicht angerufen...
Er warte auch noch auf Ersatzteile für die Toilettenspülung
und die Absperrhähne.
Das möchte er in einem Rutsch machen.
Wann sei denn wohl nächste Woche, am Nachmittag, jemand Zuhause?

17:01 Uhr
"So, da ruf' ich jetzt auch an.", meint der Gatte,
denn kein Telefonmann weit und breit.
Da müsse Herr Bla mal im Computer nachschauen, Moment...
Tja, das würde er auch nicht verstehen...
Da steht, der Telefonmann sei im Keller gewesen und hätte alles erledigt...
"Hat der sich denn nicht bei Ihnen gemeldet?..."

Ey, manchmal...

Ist es möglich, dass da draußen nur noch Doofe unterwegs sind?
Hirnlose Idioten?
Aber das kann doch nicht sein!
Die meisten Menschen können doch irgendwas,
begreifen Zusammenhänge und Konsequenzen.
Oder sind das alles Soziopathen?
Das träfe es schon etwas genauer.
Können nicht erkennen, was ihr Verhalten bei anderen Menschen bewirkt.
Keine Empathie...
Den ein oder anderen Fall, in dem beides zutrifft
-strohdoofer Soziopath-
gibt es sicher auch
und deshalb möchte ich Euch heute warnen:
Die Zombieapokalypse hat bereits begonnen.
Sie sind unter uns.
Zombies...

...mit Mobilfunkgeräten in den Hosentaschen

...nur zu doof, sie zu nutzen...


Passt auf Euch auf.

;O)

Mari



Freitag, 16. November 2018

Vollgas und Vollbremsung

Dienstag
Das Kneipentheater am Dienstagabend war
ergreifend, traurig, schaurig, beängstigend und zum Schluss doch hoffnungsfroh.
Kein Wunder,
lag dem Ganzen doch Borcherts "Nachts schlafen die Ratten doch" zugrunde.
Schulstoff, der mich damals, als Jugendliche, tief beeindruckt hat.
Das hellere, freundlichere Äquivalent dazu war in jener Zeit übrigens Brechts
"Legende von der Entstehung des Buches Taoteking...".
Außerdem habe ich dazumal zum ersten Mal von meinem Recht als Leser Gebrauch gemacht
und Droste-Hülshoffs "Judenbuche" einfach nicht zu Ende gelesen.
Der Text hat mich so sehr gelangweilt,
dass es mir weh tat.
Dabei erzählt die Judenbuche doch von Verrat, Mord und Totschlag.
Es war mir selbst ein Rätsel,
aber weiter zu lesen schlichtweg nicht möglich.
Auf dem Elternsprechtag
(Zu dem ich ab der 5. Klasse immer mit musste - meine Mom vertrat nämlich die Ansicht: "Was soll ICH mit den Leuten denn besprechen? Ich kenn' die doch gar nicht! DU gehst doch da zur Schule! Kannst dir ruhig selber anhören, dass du häufiger aufzeigen musst...")
meinte der Deutschlehrer, die Judenbuche sei wohl nicht mein Thema gewesen, denn die Klassenarbeit war "nur" Befriedigend.
Das Zitieren und Benennen von Textstellen wird einem echt erschwert,
wenn man den Text nicht kennt.
Das drückt so eine Schulnote runter.
Als Erwachsene fragt man sich, ob es nicht vielleicht einfacher gewesen wäre,
die paar Seiten (denn viele sind es ja wirklich nicht) zu lesen.
Ich sah in meiner Verweigerung jedoch eine lebenswichtige, längst überfällige Revolution.
Der Deutschlehrer betitelte sie nur mit: "Mut zur Lücke".
Da merkt man wieder: alles Ansichtssache.
Ich bin übrigens stur genug, die Judenbuche bis zum heutigen Tage,
nicht mehr in die Hand genommen zu haben.
Aber ich habe ja auch den Bahnwärter Thiel, Wilhelm Tell, zebrochenen Krug und
den ganzen anderen Kram kein zweites Mal gelesen
und kann damit ganz gut leben.
 Wo war ich?
Ach ja.
Das Kind war übrigens nicht mit in der Kneipe,
sondern allein Zuhaus und demnach auch noch nicht im Bett,
als wir um 21:30 Uhr zurück kamen.
Er war an den vorangegangenen Tagen bereits nur schwer ins Bett zu kriegen und
schlief auch tatsächlich erst gegen 23 Uhr ein.
Ist manchmal so,
sollte sich auch noch rächen.

Mittwoch
Vormittags viel grundlegendes Haushaltsgedöns, viel Wäsche, viel Staub.
Mittags mit dem Kind einen Kalender bis kurz vor den Weihnachtsferien auf ein Blatt gemalt
und alle Arbeiten und Tests eingetragen.
Beängstigend, dieser Überblick.
Dabei Mittagessen
und dann wurde das Kind von den Lateinvokabeln dahingerafft.
Er lag seltsam verdreht auf der Couch,
konnte die Augen nicht mehr offen halten und musste folglich
immer irgendwie herumzappeln, um nicht einzuschlafen.
Habe dem Leiden ein Ende gesetzt,
indem ich ihn zugedeckt, auf einem Kopfkissen geparkt und
"Schlaf! Ich gehe einkaufen und wecke dich, wenn ich wieder da bin." befohlen habe.
Mittwochabend war das Kind früh im Bett.

Ich hingegen nicht.
Ich war mit der Chefin bei einem Buchabend.
Diesmal waren wir nur Zuhörer und für die befreundete Buchhandlung war es das erste Mal.
Ein schöner Abend.
Unser Augenmerk lag nicht so sehr auf den vorgestellten Titeln,
sondern vielmehr darauf,
was man an der Vortragsweise verbessern könnte
und was wir für unsere Veranstaltungen daraus lernen.

Donnerstag

Da ich ja seit Dienstag die Krankenakte meiner Mom habe,
konnte ich für sie einen Termin bei ihren neuen Augenärzten machen.
Außerdem neue Bettwäsche und noch mehr Boxershorts für's Kind gekauft.
Backzutaten besorgt,
Badezimmer gründlicher als sonst geputzt (der Silikonfugenheini kam gestern jedoch nicht,
vielleicht also heute...)
Termine mit der Chefin abgesprochen,
Termine mit der Mutter abgesprochen,
Mittagessen gekocht,
eine Folge Chima geguckt,
das heute echt fleißige Kind bei den Hausaufgaben angefeuert,
Wäsche hin und her getragen,
Abendessen vorbereitet,
einen Autositz probegesessen,
zu Abend gegessen,
den ersten Plätzchenteig geknetet und bis auf Weiteres im Kühlschrank gebunkert,
versucht, noch etwas zu lesen,
dann doch ins Bett gegangen.

Heute
Seit 3:30 Uhr wach.
Einen Blogpost geschrieben,
nebenher Gedichte gelesen,
ausgefallene Plätzchenrezepte im Internet angeguckt
(reine Zeitverschwendung, ich mache immer dieselben Teige),
ein Müsli gegessen,
zu viel Kaffee getrunken
und die heutige To do Liste geschrieben.
Das Kind schreibt heute Deutsch,
der Gatte feiert Überstunden ab und wird die meiste Zeit des Tages in Autohäusern verbringen.
So wie es aussieht, werde ich gegen Mittag zusammenbrechen.
Wenn nicht schon früher.
Jetzt gerade könnte ich bestimmt wieder prima schlafen,
nur leider muss jemand das Kind wecken.
Watt'n Schataress, Baby.

Schönen Freitag, Euch!

;O)

Mari






Dienstag, 13. November 2018

Leitkultur

Wo fange ich an?
Samstag.
Das Kind hatte Samstag einen Friseurtermin.
Da geht er ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit alleine hin.
Diesmal kam er vorher zu mir, drückte mir Zettel und Stift in die Hand und meinte:
"Mama, unterschreib' da drauf mal, dass Du damit einverstanden bist, wenn ich mir die Haare grün färben lasse."
Ich unterschreibe ihm das gerne.
Ein Andermal.
Musste dem Kind erklären, dass
1. Er einen Termin zum Schneiden, nicht zum Färben, hat.
2. Färben eben länger dauert.
3. Er sich erst erkundigen muss:
gibt es mittlerweile vielleicht Tönungen, die sich nach und nach auswaschen
oder hilft bei Nichtgefallen nur eine Schur?
4. Das Gros der Kundschaft aus Damen gesetzteren Alters besteht
und ein Knallgrün vielleicht nicht vorrätig ist, weil es eher selten gefragt wird.
Er sollte mit seiner Friseurin drüber sprechen.
Hat er nicht gemacht.
Wenn er sich scheut, mit seiner Friseurin - die er echt mag -
über grüne Haare zu sprechen, frage ich mich,
ob er es wirklich wagen möchte,
mit grünen Haaren durch die Gegend zu laufen.
Wir werden sehen.
Meinen Segen hat er.
Mittags dann die Samstagskür.
Einkäufe schleppen.
Abends fuhren wir alle drei nach Düsseldorf.
Im Kulturzentrum Ehrenhof gab es ein Jubiläumskonzert der
Japanischen Philharmoniker Düsseldorf.
98 Prozent der Musiker und Zuhörer waren Japaner
und ich musste ständig an diese erbärmlich verängstigten Spinner denken,
die in Zuwanderung fremder Kulturen
den Untergang des Abendlandes sehen. 
Und wir drei sitzen da und hören Brahms, Schumann und Bartholdy.
Da sieht man mal wieder,
wie beschränkt das ist.
Die echte, allgegenwärtige "Deutsche Leitkultur" konnte man zu Genüge
in den Eingängen angrenzender Museen beobachten.
Zahllose Obdachlose suchten dort Schutz vor dem Regen.
Ein Land voller Menschen, die solche Schicksale unter den Ihren wortlos hinnehmen,
solange es heisst:
Lieber er, als ich...
Doch, doch... Das ist Kultur...
...Laternesingend dran vorbei gehen,
weil vor vielen hundert Jahren mal jemand was gespendet hat...
Ich schweife ab.
Wir waren natürlich auch nicht zufällig dort.
Ein Arbeitskollege des Gatten und dessen Frau,
standen Samstagabend mit auf der Bühne.
Dieser Arbeitskollege war einer der wenigen "Nichtjapaner" des Ensembles.
"Angeheirateter Japaner", sozusagen.
Für das Kind war es das erste, wirklich klassische Konzert
und er hofft, dass er ab jetzt für lange Zeit,
vom Besuch derartiger Veranstaltungen befreit ist.
Er hat sich jedoch zu keiner Zeit gewagt,
laut zu nörgeln, sondern artig, still und leise gelitten.
Gutes Kind.
Ich habe den Abend sehr genossen.
Ich würde nie auf die Idee kommen,
mir klassische Musik anzuhören
aber ich beobachte Musiker so gerne bei ihrem Spiel.
Nachhaltig beeindruckt hat mich die junge Japanerin am Kontrabass.
Eine winzige Frau, an einem monströsen Instrument.
Während die beiden Herren neben ihr allenfalls auf Kinnhöhe griffen,
spielte sie in Höhe Haaransatz oder sogar über Kopf,
dort, wo eine Flamencotänzerin mit den Kastagnetten klappert.
Außerdem saß eine Frau im traditionellen Kimono eine Reihe vor uns.
Deren Outfit hätte ich gerne noch in Ruhe betrachtet.
Ihre Freundin kam im Hosenanzug und außer uns Japantouristen,
schien ihr Auftritt niemanden zu überraschen.
Sonntag
habe ich Vormittags für Verpflegung gesorgt und bin zur Mittagszeit,
mit Bratäpfeln und Schinkenröllchen im Gepäck,
zu meiner Mom gedüst.
Käffchentrinken, Pläne schmieden.
Gestern
musste ich wieder gegen meine Monster ankämpfen.
Es war... schwierig
und wurde erst gegen Abend besser,
als das Nötigste an Hausarbeit und Kindergedöns trotzdem erledigt war.
Der Kumpel kam vorbei und wir gingen gemeinsam zum Martinszug der Grundschule.
Das heißt: die Kumpel liefen mit ihrer ehemaligen Klassenlehrerin mit,
wir Erwachsenen bewachten die Grillwürstchen und Weckmänner.
Große Kinder sind super.
Heute
bin ich nur noch einen Kaffee
von der Fahrt in die Stadtmitte entfernt.
Ich habe eine Vollmacht meiner Mom in der Tasche,
(Nein. Wegen grüner Haare brauche ich sie nicht mehr um Erlaubnis fragen...)
damit ich ihre Krankenakte beim Augenarzt abholen darf.
Vor ein paar Jahren habe ich ihr diese Praxis rausgesucht,
weil sie sie ganz bequem mit der Straßenbahn erreichen könnte.
Könnte! Könnte sie sicher auf ihren eigenen Beinen stehen.
Aber so unsicher und langsam, wie sie ist,
kann ich mir auch nur schwer vorstellen,
sie in irgendeinem City-Parkhaus auszuladen
und mit ihr durch die Fußgängerzonen zu marschieren.
Meine Augenarztpraxis nimmt sie auf.
Die ist einfacher zu erreichen.
Heute Abend gehen der Gatte und ich in die Kneipe.
Da wird Theater gespielt.
Davon später vielleicht mehr.

Schöne Zeit!

;O)

Mari




Freitag, 9. November 2018

Einigermaßen besänftigt

Schlecht geschlafen,
früh aufgewacht.
Nix besonderes.
Der Badezimmerheini ist pünktlich um 10 Uhr da,
hat die neue Armatur dabei und meint mit Blick in die Dusche:
"Na, das sollte ja kein Problem werden."
Ich beiße mir auf die Zunge und sage lieber nichts.
Logisch, um so eine Armatur auszutauschen,
muss man vorher das Wasser abdrehen.
Die Hähne in unserem Bad lassen sich aber nicht bewegen.
Zu selten benutzt, zu alt.
Also runter, in den Keller, kurzerhand im ganzen Haus das Wasser abgedreht.
"Ist ja nicht für lange. Armatur ab, Armatur dran, fertig."
Ich klopfe mal bei den Nachbarn, die Zuhause sind.
Armatur ab, Armatur dran, Wasser Marsch.
Es fließt munter aus den Ritzen der Armatur heraus.
Staunen, zweifeln, Wasser wieder abdrehen.
Was bei der ganzen Geschichte herauskam,
war mal wieder Pfusch am Bau.
Zwei Wasserleitungen nebeneinander,
doch die eine kommt nicht weit genug aus der Wand raus.
Es dauerte eine Weile,
bis er das nun wieder weiter verpfuscht hatte.
Konnte ja jetzt schlecht die Wand aufstemmen.
Schraubt irgendwie alles fest, scheint in Ordnung zu sein
und verschwindet für ne Weile im Garagenhof,
um dort eine neue Lampe anzubringen.
Der Badezimmerheini ist in Wirklichkeit nämlich Mädchen für alles.
Der hat uns im letzten Jahr sogar Fliesen ausgetauscht.
Als er wieder in die Wohnung kommt,
gibt's ne Tasse Kaffee.
In der Dusche tropft immer noch nichts, prima.
Nächste Woche kommt er wieder und macht uns ne neue Silikonfuge.
Da hab ich nämlich fiesen Schwarzschimmel dran.
Tropfende Armatur...
Als er gegangen ist, ist es beinahe halb zwei,
muss dem Kind schnell was in die Pfanne hauen.
Nach dem Essen Schlachtplan für den Nachmittag entwerfen und
ich lege mich eine halbe Stunde aufs Ohr.
Danach gehe ich einkaufen,
während das Kind noch an Hausaufgaben sitzt.
"Du kaufst Anziehsachen? Ich möchte neue Unterhosen.
Kannst du mir Boxershorts kaufen?"
"Öhmmmm... ja."
"Weißt du auch, was das ist???"
Also ehrlich...
Wurde schließlich nicht senil geboren!
Unerhört.
In nicht mal 2 Stunden war ich in 4 Geschäften und habe ich mich eingekleidet.
Im fünften habe ich die noch fehlenden Zutaten für einen Nudelsalat besorgt.
In der Zwischenzeit fährt der Gatte das Kind zum Training.
Zuhause landen die neuen Klamotten in der Waschmaschine
und der Nudelsalat wird noch rechtzeitig fertig.
Blicke wohlwollend auf den Tag zurück,
obwohl es sich wie eine unendliche Warteschleife anfühlt,
einen Handwerker im Haus zu haben.
Man kommt ja zu nix...
Nun bin ich müde.
Nein, nicht "antriebslos",
einfach müde.
Die Jungs sitzen noch vor der Glotze,
ich gehe schlafen.
Kein Wecker, morgen...
Kann ich wieder ganz von alleine um halb fünf aufwachen...
Hö.
Naja,  abwarten.

Gute Nacht!

;0)

Mari

Donnerstag, 8. November 2018

Brodelbrodelbrodel...

Gestern war Flummi-Tag.
Kurz nach den Jungs das Haus verlassen
und mit dem Bus auf die andere Rheinseite gefahren.
Die Fahrt hat ca. 50 Minuten gedauert,
für einen Novembertag ist das in Ordnung.
Laden aufgeschlossen und
naja
gearbeitet, eben.
Offenbar habe ich keinen großen Mist gebaut,
es ist aber auch nichts Witziges passiert.
Kein Buchhandelsbrüller.
Gegen 14:30 Uhr war die Chefin wieder einsatzbereit,
die Übergabe gemacht,
Heimweg.
Vom Kind kommt die Nachricht,
dass er mitsamt Dönerschale Zuhause angekommen ist.
Wie schön.
Außerdem teilt er mir mit, dass er die erste Lateinarbeit zurück hat.
2+
Die Hausaufgaben könne er aber leider nicht machen,
die habe er nicht verstanden.
Wie kann denn sowas?
Für den Rückweg brauche ich 1,5 Stunden.
Mit dem Fahrrad wäre ich in 1 Stunde durch.
Überall Baustellen.
Der Bus fährt Umleitungen durch die verstopfte Innenstadt.
Auf der Autobahnbrücke ist ohnehin Stau.
Ich bin ordentlich angenervt.
"Mama, bitte! Latein ist nicht viel! Ich wollte in der Schule schon anfangen...
Lass uns das nach dem Training machen!"
Ich muss gestehen, ich hab mich nicht drum gerissen.
Ich esse etwas, trinke einen Kaffee und um 17 Uhr,
also nur eine Stunde nachdem ich zur Tür rein bin,
muss sich das Kind schon auf den Weg zum Bootshaus machen.
Wintertraining des Ruderklubs.
Nur ein Stündchen...
Also gut.
Kurz bevor er losfährt, bitte ich ihn,
mir seine Aufgabe schon mal zu zeigen
und das Grammatikbuch raus zu legen.
Meine letzte Lateinstunde ist schließlich 30 Jahre her.
Und Lehrer bin ich auch nicht...
"Oh, wie blöd...
Das Grammatikbuch hab ich im Schulspind...!"
"Das darf doch nicht wahr sein! Warum???"
" Na, meine Tonne war so schwer!
DU sagst doch immer, ich soll dann Zeug in der Schule lassen!!!"
Natürlich.
Ich.
So sieht ein mütterlicher Rat in der Regel ja auch aus:
"Kind, wenn du mal echte Probleme mit der lateinischen Grammatik hast:
lass dein Buch schnell im Schulspind verschwinden.
Dann kommst du auch nicht in Versuchung, hinein zu schauen. "
Herrgottnochmal!
War das nervig.
Er hatte auch nichts aufgeschrieben.
Wir mussten früher IMMER ALLES AUFSCHREIBEN.
Und so verging wieder doofe Recherchezeit im Internet,
wo im Normalfall ein Blick ins Buch genügt hätte.
Was hatte ich einen geschwollenen Kamm,
kann ich Euch sagen.
Die Lateinsitzenbleiberin bereitet dem 9xklugen 2erkandidaten eine Lerneinheit vor...
Würg
Heute weiter im Hausputz,
Badezimmer vorgezogen,
denn morgen kommt der Badezimmerheini mit einer neuen Duscharmatur.
Sagt er.
Dann wieder geärgert.
Der Gatte ruft an.
"Bist du Zuhause? Der Schreinerheini sagt,
er sei in der Stadt und könnte in einer halben Stunde da sein."
Fühle mich verraten, denn ich dachte, ich hätte schon die letzten beiden Male klar gemacht,
dass ich bei derartigen Aktionen garantiert NICHT Zuhause sein werde.
Dieses Sackgesicht von einem Handwerker ruft ständig meinen Mann an,
wenn er gerade im Dunstkreis unserer Wohnung ist,
damit DER mich dann nach Hause zitiert.
Der hat doch den Schuss nicht gehört!
Also gut,
bin ich heute Zuhause.
Aber nur,
weil ich da auch tatsächlich bin.
Dieses Monstrum von einer Glasschiebetür im Wohnzimmer ist nicht mehr dicht.
Das heißt: zumindest teilweise ausbauen,
was Anderes rein.
Das gefällt mir nicht.
Wie sich rausstellt,
musste Handwerkerchen auch zu meiner Nachbarin,
die Tür an Tür wohnt.
Die wartete auch schon.
Da kann der Besuch bei uns doch nicht so spontan gewesen sein, oder?
Der kann mir mal den Buckel runter rutschen.
Ohne Termin,
den er mit MIR abspricht,
baut der hier GAR nichts ein.
Kann er sehen,
wo er mit seiner doppeldreifachscheißgroßen Flügeltür bleibt.
Ja.
So bin ich gerade drauf.
Nicht schön.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Dienstag, 6. November 2018

Widerstand

Ein Tag aus der Reihe:
Einer reicht.
Das Kind macht sich mit unruhigem Darm auf den Weg,
kommt aber nicht bis zur Schule.
Er dreht um, weil er Angst hat, "die Sache"
könnte in die Hose gehen.
Hier angekommen, verbringt er viiiiiel Zeit auf dem Örtchen.
Nun hat er Angst,
in der Schule als Schwänzer verschrien zu werden,
da ihn Mitschüler natürlich gesehen haben.
Meine Beteuerung, dass ich ihn doch telefonisch entschuldigt habe,
beruhigt ihn nicht wirklich.
Bis zum Abend pendelte sich alles wieder ein.
Nix Schlimmes, nur lästig.
Mein Morgen begann eigentlich ganz gut,
nach dem üblichen Haushaltsmist
musste ich noch ein Rezept besorgen
und Suppengrün etc
für einen Schonkosttag kaufen.
Zum Mittag nur ein paar Babykartoffeln,
fürs Kind auch eine Scheibe magere Hähnchenbrust dazu.

Und dann...
Wie ein Schlag vor den Kopf,
erwischte mich das,
was meine Ärzte "Antriebslosigkeit" nennen.
Jajaja, das kann viele Ursachen haben.
Untersuch hier, nimm Blut ab da und
wenn nix bei rum kommt,
sind es die Hormone.
Bei einer Diagnose sind wir aber leider noch nicht.

"Antriebslosigkeit"... hmm.
Das ist nicht:
"Och nöö, keine Lust, jetzt. Lass später machen..."
Das ist auch dann noch anstrengend,
wenn ich die Augen schließe, um mich auszuruhen.
Es fühlt sich an, als hätte ich einen tonnenschweren Revolvergürtel um die Hüften,
der mich unablässig runter zieht.
Das ist keine Wortspielerei,
ich meine das so, wie ich es schreibe.
Zusätzlich fühle ich ständigen Widerstand auf der Stirn.
Als ließe mich mein großer Bruder
am langen Arm verhungern.
Sowas kann man sich weder ein- noch ausreden.
Das muss man sich mal vorstellen:
Stehe vor dem Grießklößchenteig,
der nur leider noch nicht nach Grießklößchen aussieht
und habe schlichtweg keine Kraft mehr,
weiter zu machen.
Würde mich am liebsten einfach auf den Küchenboden legen
und dort bleiben,
bis alles wieder vorbei ist.
Grießklößchen!!!

Ach, egal, jetzt.
Keine Lust mehr, drüber nachzudenken.
Nervt.

Muss schlafen.

Güte Nacht!

Mari

Montag, 5. November 2018

WMDEDGT November 2018

Frau Brüllen ruft wieder zum Tagebuchbloggen auf -> hier klicken und gucken
und ich hab dran gedacht.
Als fiele Ostern und Weihnachten auf einen Tag...
Das schraubt jetzt die Erwartungen ziemlich hoch, finde ich.
Zumal der Blick in der Kalender für einen solchen Anlass eher ernüchternd war:


Tja.
Keine Termine, keine Aufgaben, kein Arbeitstag,
ich muss noch nicht mal ein trendiges, neues Gericht ausprobieren,
denn es gibt noch mehr als genug Reste vom Vortag.
Und nur, um das mal klar zu stellen:
Den Keller putze ich heute auch nicht.
Da halte ich mich an nachbarschaftliche Gepflogenheiten
und schiebe das bis zum Ende der Woche vor mir her.

Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?????

Mein Wecker schellte um 5 Uhr und riss mich aus dem Schlaf.
Das ist erwähnenswert, denn normalerweise werde ich vorher wach.
Ich habe ganz gut geschlafen, alles bestens.
Kaffee.
Kalender gucken s.o.
Einkaufsliste anfangen
Mehr Kaffee
Bissken Internet lesen
Toast für's Kind toasten
Kind wecken, beim Frühstück anfeuern und unter die Dusche lotsen
Türe hinter dem Kind schließen
   "       "        "   Gatten    "
Noch'n Kaffee.
Bettzeug abziehen
Waschmaschine anschmeißen
Spülmaschine ausräumen, einräumen und
gleich wieder anschalten, weil die "Hardware" - also große Töpfe, Backblech und Co -
gestern nicht mehr rein passte
WMDEDGT-Post anlegen
Noch mehr Kaffee
Mit der Chefin schreiben

Offensichtlich ist mein Arbeitskollege Spikey gerade aufgewacht.
<3
(© Kitty Görner)

Aufräumrunde durch alle Zimmer
Staubwedeln
Alles, außer das Schlafzimmer, saugen
Kölsche Wisch (Fußboden aquarellieren)
Duschen
Täglicher Badezimmerputz ("Täglich" impliziert ja schon,
dass ich das gestern zuletzt gemacht habe.
Es sieht da drin aber mal wieder nicht nach dem Bad einer dreiköpfigen Familie aus.
Eher nach der Heimstatt einer zehnköpfigen Berggorillagruppe...
... im Fellwechsel...)

Fürstliches Frühstück: Mohnkuchenrest von meiner Mom.

Kaffee dazu? Örgs. Lieber nicht. Ich trinke NIE WIEDER welchen!!! Steige auf Wasser um.

Den linken Schlafzimmerschrank ausräumen, der ist heute dran.


Aber vorher den anderen, den, mit der Kleiderstange, durchforsten, ausmisten
und ganz eindeutige Sommersachen zusammenlegen.
Klamotten und Zeugs aus-, um- und wieder einsortieren.
Dauert ein Weilchen.
Streckenweise mit Mom oder Chefin am Ohr.
Fazit: freie Bügel auf der Trockenstange im Bad.


Wäsche aus Waschmaschine in Trockner verfrachten,
bereits trockene Wäsche vom Wäscheständer fischen und verräumen,
Schlafzimmer saugen, da drin bin ich jetzt erstmal fertig.
Einkaufsliste zu Ende schreiben

High Noon
T-Shirt gegen Pulli tauschen, Schuhe und Jacke an, los.
Einkaufszettel abarbeiten.
Keine Schlafanzughose für mich,
dafür ein Schlafanzugoberteil für's Kind.
Socken für uns beide,
Strupfhosen für mich,
zwei Pullis für ihn,
eine Bratpfanne für Alle,
was Schnelles für's Mittagessen.

13:35 Uhr
Treffe das Kind zufällig an der Bushaltestelle,
so gehen wir gemeinsam das letzte Stück nach Hause.
Mülltonnen reinrollen, Altpapierkiste abduschen (Ich kann's nicht beschwören aber ich fürchte, jemand hat seinen Hund an unsere Klappbox pinkeln lassen. Ist das zu fassen?)
Mittagessen in die Pfanne hauen.
Es gibt:
Falafel mit Tzatziki für beide,
Böhnchen in Speck für's Kind,
Tomaten/Gurkenteller für mich



und zwei Folgen Lego Chima zum Nachtisch auf der Couch.
Die hat das Kind wieder entdeckt.
Das werden für ihn vermutlich ähnliche Kindheitserinnerungen,
wie für mich Flipper, Meine kleine Farm, Die Waltons, Michel aus Lönneberga....
Mir fällt noch sehr viel mehr ein.
Soooo wenig Fernsehen wurde damals also nicht geguckt...


Nebenbei kann ich mein neues Portefüll einräumen.
Kaffee? Ja sicher. Was stört mich mein Geschwätz von eben?

Kind hat in allen Fächern Hausaufgaben auf.
Das ist ein Fall für seinen Hausaufgabenplan.
Klar, jetzt müssen sie reinhauen. Die zweite Deutscharbeit ist schon nächste Woche Freitag.
Gerade eben habe ich mir eine, in die menschliche Welt übertragene, Fabel angehört.
Ich lasse mir gern vorlesen...
Und weil's so schön war: noch ne Runde Spülmaschine.
Zur Belohnung????
Genau! Kuchen!
Diesmal meinen Apfelcrumble von gestern.
Kaffee? Pfui Deibel! Tee, bittesehr!
Trockner ausräumen.
Bloggen.
Kind und ich, wir stellen uns unseren jeweiligen Angstgegnern.
Er setzt sich an Mathe,
ich schneide Socken auseinander, Preis- und sonstige Schildchen ab.
Gefühlt filetiere ich ein Kilo Müll aus den Klamotten.
Waschmaschine doch nochmal angeschmissen.
Kind ist flott mit Mathe fertig, will aber nicht zum Training.
Wenn es danach ginge, ginge er nie hin.
Komisch... Im Nachhinein ist er immer froh, da gewesen zu sein
und dann schwingt er große Reden, dass er die nächste Gürtelprüfung doch machen will...
Bett wieder bezogen.
Von dem viel besagten Gulaschrest, den es zum Abendessen gibt,
eine kleine Kinderportion abgenommen und eingefroren.
Das Eichhörnchen in mir muss Vorräte für den Winter sammeln,
besser gesagt: Für das Weihnachtsgeschäft und den Urlaub der Chefin.
Ich habe bereits: Tomatensauce und Gulasch.
Mit nur einmal Nudeln kochen überlebt das Kind schon zwei Tage,
wenn ich Mittags nicht kochen kann.
Das wäre doch eine super Sache: Mittagessentauschbörse!
Ein Gericht kochen,
in Kinderportionen an befreundete Familien verteilen
und im Gegenzug andere Gerichte für's eigene Kind erhalten...
Wieso komme ich erst jetzt darauf?
Vielleicht nächstes Jahr...
Ach, Quatsch.
Dann ist der schon echter Teenager!
Mittagessen hin oder her - da wird der uns die Haare vom Kopf fressen.
Auf jeden Fall sind in nächster Zeit viele Eintöpfe und Gerichte mit Saucen angesagt,
von denen ich dann etwas beiseite schaffen kann.

17:30 Uhr
Der Gatte fährt das Kind zum Training,
die Waschmaschine braucht noch ein gutes halbes Stündchen,
ich setze mich jetzt für diese Zeit an die Spielekonsole und tu so,
als hätte ich Feierabend.

18:45 Uhr
Die Konsole ist längst wieder aus, die Wäsche aufgehängt.
Der Gatte hat mich gefragt, ob ich Lust habe, das Kind vom Sport abzuholen.
Klar. Wenn er die Klöße macht und den Gulasch aufwärmt.
Seine Entscheidung.
Er beschließt, gleich lieber zu fahren.

Tja.
Genau das steht jetzt noch auf dem Plan.
Gegen 20 Uhr wird gegessen,
noch ein bisschen Abendwahnsinn,
mehr nicht.
Zwischen 22 und 23 Uhr will ich im Bett sein,
länger halte ich ohnehin nicht durch.

Ich sag ja.

Nix gemacht, heute.


Schöne Zeit!

;O)

Mari


Sonntag, 4. November 2018

Mathdrenalin

Mari: "Gleich kommt der Besuch, guck' bitte nach,
ob du alle Hausaufgaben gemacht hast."
Kind: "Ich weiß nur von Physik..."
Mari: "Guck nach!"
Kind: "Orrrr" *augenverdreh*
Fängt mich als nächstes in der Diele ab.
"Oh Mann! Ich muss noch Mathe machen
und hab das nicht verstanden!"
Mari: "Na super. Was ist das denn?"
Kind: "Ja... *zungenschnalz* orrr...
Will ich Dir doch gerade zeigen!!!!"
Stampft wie Rumpelstilzchen auf,
würgt sein Aufgabenheft,
stürmt ins Zimmer.
Da hab ich schon das erste Mal überlegt,
ob ich nicht besser einfach die entgegengesetzte Richtung einschlage.
Bin ihm aber doch gefolgt.
Tornister und Bücher liegen auf dem Bett.
Er schlägt das Mathebuch auf,
drückt es ins Bettzeug,
als wollte er es drin ersticken.
Liest mit Zornesfalte auf der Stirn die Aufgabe.
Kind:"Orrrrrahhh!!! Wie soll man DAS denn machen???"
Schmeißt sich ins Bettzeug,
drückt sein Gesicht in die Bettdecke und schnauft
wie ein feuerspeiender Drache.
Das interessiert mich jetzt aber doch.
Mari:"Welche Aufgabe?"
Kind:"*stöhnaugenroll* Orrrrr.... DIE DA! A,b und c!"
Schmeißt sich wieder kopfüber in die Federn.
Ist schon ganz rot im Gesicht.
Ich lese die Aufgabe laut vor,
vor allem, um sein Wutschnauben zu übertönen.
Jemand will eine Sirupschorle richtig mischen.
Aus einer Flasche Sirup kriegt man 8 Flaschen Schorle...
Das Verhältnis wird erfragt.
Kind: "Woher soll ich das wissen???
Da steht ja nicht mal, wie viel in der Flasche ist!!!"
Kickt nun zusätzlich mit den Füßen
und es wirkt, als hätte er sich im Bettzeug verbissen.
Mal ehrlich:
wie will man so jemanden einen klaren Mathegedanken nahe bringen?
Ich lege das Buch beiseite und gehe.
Warum soll ich mir hier den Tag versauen lassen?
Ich gehe mal Sahne schlagen.
Es gibt Kuchen,
Cousinchen kommt gleich,
wir möchten Siedler spielen.
Das heißt: vor allem das Kind möchte das.
Er hat sich das vom Geburtstagsgeld gekauft.
Die Kinderzimmertüre bleibt offen stehen.
Kind schmeißt den Computer an.
Mari:"Gehört das zu deinen Hausaufgaben?"
Kind motzt beleidigt, sprüht aber kein Gift mehr:
" Ja! Und weil du mir nicht hilfst,
kann ich ja nur noch Physik machen!"
Mari:"Sag Bescheid, wenn du fertig bist."
Kind:*knurrrrrgrummel*
Letztendlich haben wir die Aufgaben unter Zuhilfenahme von Brettspielsteinen
zu dritt gelöst.
War nämlich tatsächlich nicht ganz einfach.
Der Gatte und ich konnten noch Beispiele aus dem
Scheibenwischwasser- und Gelierzuckerbereich aus dem Ärmel ziehen.
Nun ist's hoffentlich klar
und ich bin sehr stolz auf mich,
dass ich mich nicht von diesem pubertierenden Wut
hab anstecken lassen.
War knapp.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Freitag, 2. November 2018

Kopfblogger

Ich blogge täglich.
Im Geiste.
Von da aus schafft es das Geblogge aber nicht aus meinem Kopf,
durch meine Finger,
ins Blog hinein.

Vielleicht ist mit diesem Post der Knoten ja schon geplatzt.
Ich bemüh' mich...
...und das wird das Problem sein.
*ratlosmitdenSchulternzuck*

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Sonntag, 21. Oktober 2018

Fahr'n, fahr'n, fahr'n...

Spannend.
Fahre gleich zum ersten Mal seit Führerschein
(übrigens ein Jahr her, jetzt)
allein in die Voreifel,
um meine Cousine von ihrem Wochenendgast zu erlösen.
Schwarzmalerisch, wie ich bin,
habe ich mir die Route rausgeschrieben.
So richtig, mit Papier und Stift.
Falls mich das Navi boykottiert.
Weiß man's?
Sicher ist sicher.
Der Gatte baut Regale auf.
Kann man nicht genug von haben,
sagen unsere Bücherstapel und -kisten.
Tee austrinken, Kuchen aufessen,
Cannelloni für's Abendessen füllen
und dann los.

Schönen Restsonntag!

;0)

Mari

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Dutzend

Da brat mir einer 'nen Storch!
Jetzt ist das Kind schon 12 Jahre alt
und ich finde nach wie vor,
er ist sehr gut gelungen.
Ein sozialkompatibler, junger Mensch.

Was am Geburtstagswochenende nicht so toll war, 
war meine Kondition.
Zu wenig Schlaf.
Dadurch waren die Vorbereitungen so anstrengend, wie schon lange nicht mehr.
Merke: Beim nächsten Mal nicht Mittags anfangen,
sondern lieber wieder klassisch, Kaffee, Kuchen, Abendbrot.
Zwei Stunden Aufschub am Sonntag hätten mir sehr gut getan,
doch das Kind hatte sich den frühen Start gewünscht.
Klar,
denn er hat spitz gekriegt, dass meine Cousine und ihr Mann, 
die beide aus der Voreifel anreisen,
wegen der langen Heimfahrt auch immer frühzeitig die Segel streichen.
Geschickt ausgespielt, würde ich sagen.
Und obwohl die beiden nun also den ganzen Nachmittag hier waren
und ihm die besten Vorlagen boten,
hat er sie nicht gefragt, ob er am Wochenende bei ihnen übernachten darf.
So musste er ihnen nochmal hinterhertelefonieren.
Scheint zu klappen.

Montagnachmittag waren die meisten Partyspuren wieder beseitigt,
das Kind und ich marschierten los, für eine Partie Minigolf.
Ein halbes Stündchen hin gelaufen,
vor verschlossenem Tor gestanden,
auf Umwegen wieder zurück und dabei wie zufällig
an der Eisdiele vorbei gekommen.

Gestern legte das Kind einen Schlafanzugtag vom Feinsten hin,
ich war bis zum Nachmittag im Laden.

Jetzt gleich springe ich unter die Dusche,
kurze Haushaltsrunde,
schreibe eine Einkaufsliste für einen Kuchen
und dann fahren wir in den Zoo.
Ich war da schon sehr lange nicht mehr,
das Kind nur mit der Schule.
Wenn man eine große Rotte halbwüchsiger Primaten durch einen Zoo laufen lässt,
ist deren Interesse an anderen Lebewesen eher minimal, bis nicht vorhanden.
Kind hat bei diesem Ausflug also nur mitbekommen, welcher Klassenkamerad mit wem,
wer was zu wem und wann, beziehungsweise wann nicht und wieso...
Auch wichtig, keine Frage.
Der Zoo diente jedoch nur als Kulisse.

Kind steht auf.
Los geht's.

Schöne Zeit!

;O)

Mari




Samstag, 13. Oktober 2018

10 von 12


7:30 Uhr
Da steht mein Kaffee, da liegt mein Buch, dort ist mein Platz für die nächste Stunde.

8:30 Uhr
Erst mal das Grobe. An der großen Wohnzimmerscheibe prokrastiniere ich schon seit Wochen rum. Dabei geht das Putzen von außen ganz fix. Fest daran gekoppelt ist aber auch Balkon fegen und so... Ich staube also auch die Bank und die zusätzlichen Gartenstühle schon mal ab. Wenn das Wetter sich bis Sonntag hält, kann der Geburtstagsbesuch nach draußen ausweichen. Meine Güte, ist das schon warm! Brauche tatsächlich eine ganze Stunde da draußen und stehe im eigenen Saft. Aus dem Wohnzimmer schlägt mir noch wärmere Heizungsluft entgegen. Fußbodenheizung ist Fluch und Segen zugleich.

 

Weiter, weiter!
Die komplette Wohnung saugen, wischen und im Anschluss noch:
Hausflur.

Um 10:30 Uhr bin ich tatsächlich und endlich reif für eine ausgiebige Dusche.
Vermutlich sitzt das Kind jetzt schon im Bus. Um 11:20 Uhr verlasse ich das Haus und marschiere Richtung Schule. Der verknackste Knöchel spielt heute schon wieder prima mit. Ich traue dem Braten nur noch nicht so richtig, trete bedächtig auf. Für den Weg werde ich ca. 25 Minuten brauchen. Die Rückkehr aus dem Schullandheim ist für 12 Uhr angekündigt. Beim letzten Mal waren sie aber früher da. Ich werde die Vorhut sein und die Kumpelmutter holt uns um kurz nach 12 mit dem Auto ab, wenn sie von der Arbeit kommt. So der Plan. Ich laufe Zickzack durch Hinterhöfe und Gassen, zwischen den Hochhäusern durch und durch die alte Zechensiedlung. Und während ich noch grübele, welches Bild ich hochladen werde, alte, schäbige, abrissreife Betonklötze oder alte, denkmalgeschützte, liebevoll restaurierte Häuschen, drehe ich mich nochmal um und habe plötzlich Blick auf beides.



So ist das hier.

Kaum trete ich auf die Hauptstraße, fahren zwei Reisebusse an mir vorbei. Als ich am Treffpunkt ankomme, haben die Kinder schon ihre Koffer ausgeladen. Keine 5 Minuten später kommt der Kumpelvater angefahren.
"Ich weiß, eigentlich wollte meine Frau kommen, aber als ich vor unserer Haustüre aus dem Auto stieg, sind die Busse an mir vorbei gefahren..."
So läutete die Kirchturmuhr gerade 12, als ich den Schlüssel in der Wohnungstür umdrehte.
Er ist also wieder da.


Erstmal erzählen, erzählen, erzählen.
Das Kind könnte noch aushalten, aber mir dreht sich vor Hunger beinahe der Magen um.
Mittagessen, weiter erzählen. 

Wir packen gemeinsam die Taschen aus. Erzähl, erzähl.
Das Fläschchen mit dem "Heimwehsaft" ist ganz leer. Das Kind beruhigt mich. Das lag nicht an großem Heimweh, sondern daran, dass er drei Klassenkameraden am Discoabend damit behandelt hat. "Heimwehsaft" hilft auch gegen Liebeskummer. Tests an lebenden Verliebten haben das bewiesen. Ich verrate Euch die Inhaltsstoffe nicht. Ich wittere das große Geld. Das muss ich mir patentieren lassen! ;O)



Mittagsschläfchen für Mari. Ich hab so furchtbar schlecht geschlafen, letzte Nacht.
Das Kind sucht im Netz nach der Musik, die ihn an den gestrigen Discoabend erinnert.

 

Den Nachmittagskaffee gibt's auf dem Balkon,
To do Listen abhaken, gestrige Einkaufsliste bearbeiten, bis hierher bloggen.


 
Dann schrillt schon das Telefon und der Kumpel ist dran.
Will mit dem Kind zocken.
Kind ist nicht gaaaaanz so begeistert, denn der Kumpel will immer "battlen", sprich: große Ballerei. Nicht lange und dem Kind wird es zu bunt. Die Anspannung der letzten Tage, die Müdigkeit, all das fällt ganz plötzlich von ihm ab und er heult mir erst mal eine Runde das Hemd nass. Willkommen Zuhause, du großes Kind. Lass laufen. Passt. Hier geht das.
Ich schicke das Kind unter die Dusche, auf dass es ihm danach besser geht und bereite für die Jungs das Abendessen vor. Chicken Nuggets. Schon mal selber gemacht? Voll einfach. Für ein Blech:
600 g Hähnchenbrust in Stücke zerlegen, in einer Schüssel mit Öl und etwas Salz verrühren. Dann eine Tüte Chips zerbröseln. Dann wird es etwas pfui, vor allem dann, wenn man eine Abneigung dagegen hat, mit rohem Fleisch herum zu hantieren. Man nimmt ein Stück Hähnchen und Brösel in die Hand und drückt die Chips ganz fest an. Gibt Muckis. Das Ganze kommt bei 200°C Ober/Unterhitze für 20-30 Minuten in den Backofen. Wenn man sehen kann, dass die Nuggets brutzeln, sind sie gar. 



Auf dem Foto sind sie noch roh, denn ich habe nur Arbeitsanweisungen hinterlassen und bin dann losgefahren, um die weltbeste Nachbarin, die keine Nachbarin mehr ist, abzuholen.
Gemeinsam fuhren wir zum Laden und zum letzten Buchabendtermin.
Der verlief wieder prima, nur habe ich leider vergessen, zu fotografieren.
Prioritäten, nicht wahr?
Meine ausgefeilteste Formulierung war heute:
"... im Gegensatz zu einer Kurzgeschichtensammlung lässt sich ein Roman mitunter flocker lockig weglesen...."
Und die Chefin sprach die bedeutungsvollen Worte:
"Ach, übrigens: die Feldlerche wird wieder Baum des Jahres!"
Ich kann Euch sagen: wir sind Koniferen auf unserem Gebiet!
;O)

Weltbeste Nachbarin wieder daheim abgesetzt,
gegen 23:40 Uhr selbst Zuhause.
Essen, bloggen, jetzt müde.

Gute Nacht!

;O)

Mari

Wieso is'n das jetzt so strubbelig formatiert?
Keine Ahnung. Püh.
Das bleibt jetzt so.