Dienstag, 27. März 2018

War was? 27.03.2018

Das vergangene Wochenende war
das erste in den Osterferien.
Freitagmittag schaffte das Kind den Schulweg in nur 15 Minuten.
Das ist Rekord.
Die Motivation dahinter:
Die Ferien beginnen erst, wenn man Zuhause angekommen ist.
Wer also am letzten Schultag auf wildgewordene Schülerhorden trifft,
die sich in Lichtgeschwindigkeit zwischen Bushaltestellen und Heimatorten fortbewegen,
kann jetzt nicht mehr behaupten, ich hätte ihn nicht vorgewarnt.
Weil ich eine gute Mutter bin und eine ausgezeichnete Köchin noch dazu,
pimpe ich uns eine Tiefkühlpizza.
Glückliches Kind.
Abends Geburtstagsfeier mit viel Geschnacke
und natürlich schon wieder leckerem Essen...
Samstagmorgen beginnt für mich mit dem Gang zum Bäcker.
Eine Tüte Gebäck für die Jungs,
die zweite nehme ich mit zu meiner Mom und frühstücke dort.
Von da aus:
Oppa besuchen und ihm den Frühling bringen.
Die Tulpen, die ich im letzten Herbst vergraben habe,
stehen in den Startlöchern.



Kurzer Abstecher zu Ikea. Kisten und Vorhangstange kaufen
und nach dem Wochenendeinkauf ist der Tag eigentlich schon wieder rum.
Sonntagmorgen beginnt mit der üblichen Verwirrung:
Welche Uhr hat sich von selbst umgestellt
und wie spät ist es eigentlich?
Ich verkrümle mich immer wieder ins Bett, um zu lesen.
Die Jungs tun irgendwas, jeder prutscht so vor sich hin.
Ich arbeite weiter am Orden für die beste Mutter aller Zeiten und
zaubere dem Kind eine Kinderpfanne.
Ganz hohe Kochschule.



Nach seinem Mittagessen kommt bei dem Kind irgendwie Langeweile auf.
Das will er natürlich nicht zugeben,
denn in den Ferien langweilt man sich grundsätzlich nicht.
Bestenfalls chillt man.
Ist ja auch egal, jedenfalls ist er nicht ganz abgeneigt,
seine Höhle mal kurzfristig zu verlassen.
Auch der Gatte hält das für eine gute Idee und kommt mit.
Wenn ich mit dem Auto zu meiner Mom fahre,
wähle ich immer häufiger die Strecke durch Industrie, am Rhein entlang.
Da ist viel weniger Verkehr und
man kommt tatsächlich nochmal in den Genuss von ein bisschen "Schimmi-Feeling".
In der Nähe des alten Matenatunnels ist der "Alsumer Berg".
Den Tunnel haben sie vor kurzem (endlich und leider) zugekippt.
Nostalgiker finden das schade,
man muss sagen: schön war er nie.
Eher gruselig.
Doch er war die einzig schnelle Verbindung zwischen Bruckhausen und Rheindeich.
Dazwischen liegt nämlich nur unpassierbares Werksgelände.
Vor allem zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist das blöd.
Wenn man faul im Auto sitzt, spielt das ja keine Rolle.
Der "Alsumer Berg" ist auch kein Berg.
Hier gibt es keine Berge, lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen.
Alsum gab es tatsächlich mal, das war ein Dorf mit kleinem Hafen.
Daaaaaaamals gehörte es zur Stadt Hamborn.
(Hamborn ist nun Stadteil von Duisburg. Dort bin ich geboren und aufgewachsen und obwohl niemand meiner Generation die Eingemeindung miterlebt hat - schon zu lange her - weiß jeder, dass Hamborn ja eigentlich die bessere Stadt war.... Hamborn 07...die Hamborner Löwen... die gelbe Gefahr....Ich hör' ja schon auf.)
Auf jeden Fall ist es Alsum im Krieg nicht besonders gut ergangen
(Hafen am Rhein = Bombe drauf) und es durfte sich auch nie mehr davon erholen.
Alsum wurde Vorbild für den Matenatunnel.
Baufällig?
Räumen und zukippen.
Aus Alsum wurde Müllkippe und Schutthalde,
in den 80ern hat man den ganzen Plumpatsch "begrünt"
und den "Alsumer Berg" zum Naherholungsgebiet erklärt.
Mein Vater hat immer gesagt:
"Man sollte sich hier nicht zu lange aufhalten. Wer weiß, was die hier abgekippt haben..."
In diese Richtung gehen also meine persönlichen Assoziationen, wenn ich an Halde denke.
Halde = gefährlicher, industrieller Müllberg.
So groß, dass Kipplaster in Serpentinen hochfahren mussten.
Schön bunt waren sie außerdem, die echten Halden.
Nicht einfach nur grün.
Das mit dem gefährlichen oder giftigem Müll
sind natürlich nur Verschwörungstheorien.
Ich bin mir sicher,
dass die Menschen hier seit jeher verantwortungsvoll genug waren,
tatsächlich nur Bergbauaushub dort abzulagern.
Da wurde sicher kein andersartiges Zeug verbuddelt.
Wir sind hier schließlich im Ruhrgebiet, nicht im Klärwerk an der Schlei....
Wir machen sowas nicht.
Und die chemische Industrie hier im Pott...
die hat ja gar keinen Müll... glaub ich... ganz fest.
Naja. Es ist, wie es ist.
Und es wird auch vorerst niemand etwas anderes behaupten wollen,
denn der Halden-Tourismus fluppt.
Die ganze Welt schwelgt in Ruhrpott-Nostalgie
und das ist jetzt zugegebenermaßen hübscher,
als die Wirklichkeit damals war.
Is ja immer so.
Des langen Monologes kurzer Sinn:
Wir sind nach Alsum gefahren, um den Alsumer Berg zu erklimmen.

 Kind war mit dem Auto unterwegs...
 Schmuddelige Frühjahrshochwasserwiesen

Duisburger Mäuseturm










Nun ja.
Muss man mögen
... oder hier aufgewachsen sein.
Ist halt noch echte Industrie drumherum.
Wenig hach, mehr Maloche.
Als wir abreisten,
fand gerade Pizzaübergabe durch's Werkstor statt.
Bei mir ploppten viele Erinnerungen auf.
Zum Beispiel an den Versuch einer Fahrradtour mit meiner damals noch kleinen Nichte.
Nach einem Sommergewitter, das uns auf dem Rheindeich erwischte,
waren wir nass bis auf die Unterhose.
Und da gab's kein Google-Maps,
wo man sehen konnte, wie man nun am schnellsten vom Deich in bewohntes Gebiet kam.
Wir sind irgendwo runter gefahren,
den Deich immer im Rücken und in Beeck ausgekommen.
Von einer Kneipe aus habe ich meine Schwägerin angerufen.
Damit sie das nasse Kind abholt.
Mäusturm und altes Fährufer in Alsum waren schon immer Jugendtreff
und sind es immernoch.
Nur an die vielen wilden Müllkippen kann ich mich nicht erinnern.
So,
das war der Sonntag.
Montag war ich im Laden.
Der Ullige verbrachte den Tag bei meiner Cousine
und ich löste unseren Azubi ab.
Frechheit, dass man so Auszubildende auch manchmal aus dem Laden rauslassen muss.
Der Gesetzgeber hat glaub ich nichts dagegen, dass sie im Laden übernachten...
Man darf sie nur nicht zwingen...
Wir sollten das nochmal besprechen.
;O)


Heute dann das alljährliche Eierfärbespektakel.




Ich wünsche Euch noch schöne Osterferien!




Schöne Zeit !

;O)

Mari





Sonntag, 25. März 2018

Titelbild - Bild mit Untertitel Nr. 30




USS Enterprise (NCC-1701)
Untertassensektion 


Schöne Zeit !

;O)

Mari



Freitag, 23. März 2018

Der Rückruf

Hätte ich mich mal etwas früher an den letzten Blogeintrag gesetzt.
Kaum hatte ich ihn veröffentlicht,
schellte das Telefon,
das Warten hatte ein Ende.

...

Im Display steht, dass die Schule anruft.
"Guten Tag, Frau Mariönkes. Hier ist Herr Erprobungsstufenkoordinator.
Sie haben um Rückruf gebeten.
Was kann ich denn für Sie tun?"
Das klingt zaghaft, beinahe ängstlich.
Der Arme.
Weiß gar nicht, was ihn erwartet...
Ich kichere in den Höhrer, denn vor MIR braucht er sich gerade wirklich nicht zu fürchten.
"Ooooch, Herr PraktischerweiseauchderMusiklehrer...
Sie müssen nur meinen Sohn retten,
dann ist alles wieder gut."
Er gibt das Lachen dankbar zurück,
alle mal durchatmen.
"Und wie kriege ich das hin?"

...

Rückblick


Das Kind hat irgendwas.
Er wirkt bedrückt, wenn er aus der Schule kommt.
Nicht so dubbdiedei wie sonst.
Er trägt was mit sich rum.
Ich schiebe das auf die Mathearbeit am letzten Freitag.
Er meint, er hätte die in den Sand gesetzt.
Rückblickend betrachtet, war das dumm.
Er ist noch nicht so weit, dass er sich damit das ganze Wochenende lang
und zum Wochenstart erneut davon runterziehen lassen würde.
Noch funktionert: aus den Augen, aus dem Sinn.
Er trödelt beim Schlafengehen rum.
Will nicht ins Bett, schläft extrem spät ein.
Wir bekommen allabendlich Krach deswegen,
drohen ihm, dass er sich zukünftig wohl noch früher bettfertig machen muss,
damit es nicht so spät wird.
Er kriegt es trotzdem hin, dass er um 22 Uhr noch wach ist,
wenn ich ins Bett gehe.
Mittwochabend ebenso.
Als ich aus dem Bad komme, höre ich ihn im Zimmer schluchzend weinen.
Ich bin ungehalten.
Diese Geheimniskrämerei geht mir gegen den Strich.
Ich schnauze ihn an, frage ihn, was in Herrgottsnamen denn bloß los sei.
Es ist spät!
Verdammt spät!
Und morgen früh ist Schule!
"Warum um alles in der Welt schläfst Du noch nicht?!?"
Er spuckt es mir vor die Füße:
"Ich kann nicht einschlafen!
Ich hab' Angst hier im Zimmer!!!"
"Und warum sagst du dann nichts, sondern sitzt hier allein im Bett rum???
Himmelherrgottnochmal Kind, sprich!"
"Ich kann hier nicht mehr raus, wenn ich einmal im Bett bin!!!
Ich stelle mir vor, hier im Bett ist es sicher!!!
Aber überall höre ich Geräusche und hab' das Gefühl,
jemand ist im Zimmer!!!"
Ich bin ernsthaft erstaunt. Mit elf Jahren? Angst, bis Tränen kommen?
Ist das normal?
Egal.
"Jetzt pack deinen Krempel und schaff' ihn ins Schlafzimmer!
Du schläfst bei mir!
Der Zirkus hier bringt doch niemanden weiter..."
Das Kind fragt vorsichtshalber nochmal nach,
doch der Gatte meint, er würde das schon aushalten, allein im Kinderzimmer schlafen zu müssen.
Er ist ja schon groß.
Bettzeug wandert, der Gatte sagt uns gute Nacht, Licht aus, Tür zu.
"So. Erzähl."
"Was?"
"Was war das da gerade?"
Und dann kommt's raus.

...

"Keine Ahnung.
Auf jeden Fall muss jemand etwas tun, denn das Kind hat sich in eine Lage manövriert,
aus der er allein nicht mehr heraus kommt.
Er schläft schlecht ein, hat Angst in seinem Zimmer und das liegt an einem Horrorspiel,
das einige Klassenkameraden während der Pause auf ihrem Handy spielen."
"Na, DAS ist ja mal interessant zu erfahren. Wissen Sie, was das für ein Spiel ist?"
"Ja. Das heißt Granny, wie die englische Großmutter."
"Ich schreib' mir das mal auf. Wissen Sie auch schon, was das ist?"
"Ich hab' mir heute morgen Screenshots und den Trailer angesehen und ich muss sagen:
ICH würde das nicht spielen! Aber ich bin ja auch ein Schisser.
FSK 16.  Man ist in einem Horrorhaus, wird von Granny dort gefangen gehalten.
Granny ist eine geisterhafte Gestalt, mit weißen Augen.
Sie schleicht einem hinterher. Man muss sich vor ihr verstecken,
sonst erschlägt sie einen mit 'nem Baseballschläger."
"Au weia. Wer spielt das denn?"
"Das weiß ich nicht. Genau das ist ja das Problem.
Das Kind will nicht petzen und jetzt sitzt er zwischen allen Stühlen.
Er will das Spiel aber auch nicht mehr sehen.
Einfach weggehen funktioniert offenbar auch nicht.
2-3 Kinder spielen das in der Pause, die anderen schauen ihnen über die Schulter.
Der Sog der Gruppe und die Faszination des Schreckens ist einfach zu groß.
Ich meine...
... das ist ein Horrorspiel! Und offenbar eines, das sehr gut funktioniert.
Man MUSS da hingucken. Sobald man sich wegdreht, macht einem das Spiel Angst.
Weil er selber zugeguckt und deswegen ein schlechtes Gewissen hat,
konnte er auch erst gestern Abend endlich mit der Sprache rausrücken.
Erst wollte er hier zuhause gar nichts erzählen.
Er wollte die älteren Patenschüler der Klasse ansprechen.
Das geht aber nicht, ohne dass es die anderen mitkriegen.
Und wie hätte er sich rausreden können?
Dann hat er sich überlegt, sich ein neues, cooles Spiel auf sein eigenes Handy zu laden.
Hat ja so'ne Hütehund-Mentalität, das Kind.
Er wollte wenigstens die anderen Kinder damit von der Granny weglocken.
Er fürchtet aber, dass seine Spiele niemals cool genug sein werden.
Da ahnt man, was für eine Dynamik dahinter steckt.
Das dauert doch keine drei Tage mehr, bis der Nächste mit einem noch heftigeren Spiel ankommt.
Nur, damit die ganze Klasse um ihn herum steht..."
"Die Idee mit den Paten ist schon mal super. Die sind in einer ganz anderen Position.
Aber auch die Pausenaufsicht muss das wissen.
Und Sie haben Recht, wir dürfen da nicht länger warten, sondern müssen zügig handeln.
Sind ja bald schon Ferien..."
"Genau. Und dann ist es erstmal zu spät.
Ich meine... Mein Sohn ist ja sicher nicht der Einzige, dem es so geht.
Er ist einer der Ältesten aus dem Jahrgang.
Da sind Kinder bei, die noch fast ein ganzes Jahr jünger sind als er!
Selbst Kinder in der 6., 7., 8. Klasse sind vielleicht zu jung für dieses Spiel.
Es kann ja Horrorspiele spielen, wer mag, doch den Kindern muss klar sein,
dass der Schulhof nicht der richtige Ort dafür ist.
Es ist eben nicht jeder einverstanden, der schweigt. Im Gegenteil.
Sie sind plötzlich als Mitwisser zum Schweigen verdonnert.
Die Kinder können doch niemandem davon erzählen,
ohne das Gesicht zu verlieren und um so ein Geheimnis zu bewahren
und mit sich selbst auszumachen, dafür sind sie einfach noch zu klein.
Deshalb muss jetzt irgendjemand von Außerhalb etwas tun,
damit auch mein Sohn nicht mehr im Kreuzfeuer steht.
Allein kommt er da nunmal nicht mehr raus.
Er war dermaßen erleichtert, als ich ihm sagte, er habe alles richtig gemacht.
Und dass er nun nichts mehr unternehmen muss, weil jetzt andere am Zug sind."
"Frau Mariönkes, wir machen das so: ich habe ja morgen in der Klasse Unterricht.
Da werde ich das Thema ansprechen, nochmal ganz klare Regeln und Verbote aussprechen
und verdeutlichen, dass demjenigen, der sich nicht daran hält, auch noch ganz andere Konsequenzen drohen. Das betrifft ja vermutlich nicht nur diese Klasse, sondern alle Schüler, das werde ich auch so erklären, damit niemand auf die Idee kommt, ich hätte einen Wink bekommen. Vielleicht sage ich, dass sich höhere Jahrgänge beschwert haben, aber wie genau ich das tun werde, weiß ich jetzt noch nicht. Wie schon gesagt: die Idee, die Paten einzusetzen, ist sehr gut. Aber erstmal muss schnell etwas passieren. Es war richtig, anzurufen. Und bitte melden Sie sich, wenn noch irgendetwas nachkommt."


...


Kind kommt nach Hause.
So gar nicht dubbdidei.
Das liegt diesmal aber wirklich an der Mathearbeit.
Die letzte war 1, jetzt eine 4-.
Kind ärgert sich, weil er ja eigentlich alles konnte.
Da muss ich ihm zustimmen.
Ist eben die erste Mathearbeit bei der neuen Mathelehrerin.
Die geht die Sache etwas anders an,
jetzt ham wa auch das gelernt,
nun könn wa uns drauf vorbereiten.
"Ich hab' mit Herrn Dings telefoniert.
Die Grannygeschichte läuft, Hilfe ist unterwegs.
Er lobt auch, dass du den Mund aufgemacht hast.
Wenn du nochmal was siehst, bei dem dir unwohl ist, sollst du dich sofort melden..."
Kind grinst breit übers ganze Gesicht:
"Coooool.... Dann bin ich jetzt also Doppelagent...."
"Was zum.... "
"*gibbelkicherlach*"
"NEIN!"

....


Der Musiklehrer knöpfte sich die Klasse gleich am Donnerstag vor.
(Kind war beeindruckt von der Standpauke.)
Er sprach von Horrorspielen im Allgemeinen und würde darauf kommen, weil er genau wisse,
dass einige Kinder aus der Klasse Granny spielen.
(Kind meint, das hätte den ein oder anderen in leichte Panik versetzt.)
Außerdem wären sie nicht die Einzigen, er würde allen Klassen die Leviten lesen, da auch
höhere Jahrgänge keine Horrorspiele auf dem Schulhof daddeln dürften.
Die Kinder sollen bedenken, dass es eine Aufsicht auf dem Hof gibt und dass sie bei so vielen Schülern und Lehrern niemals wirklich unbeobachtet sind.
Sollte doch noch irgendjemand ein solches Spiel spielen,
wird er denjenigen höchstpersönlich vom Schulhof holen
und die Eltern herzitieren.

....

"In der Pause hat dann niemand mehr Granny gespielt..."
"Und? Hat G. die Granny gleich gelöscht oder nicht?"
"Weiß ich nicht. Der kann ja Zuhause weiterspielen. Darf halt nur nicht mehr auf dem Schulhof..."
"Ja. das ist natürlich ein Problem. Jetzt suchen sie sich vielleicht einfach nur einen anderen Ort, an dem sie ungestört sind. Aber vielleicht müssen dann nicht auch die Kinder davon erfahren, die es gar nicht wissen wollen. Wer waren denn die anderen, die Granny gespielt haben?"
Schockmoment
Groschen fällt
"Ey! Woher weißt du denn überhaupt, dass G. Granny gespielt hat???"

Ach, Kind...
bist du putzig.



Schöne Zeit !

;O)

Mari

Mittwoch, 21. März 2018

Warten

Ich warte.
Ich warte und das erfordert meine ganze Aufmerksamkeit.
Ich kann nichts anderes tun.
Da wo Warten anfängt, hört Multitasking auf.
Ich warte seit kurz nach 8 Uhr.
Darauf, dass das Telefon schellt, sprich: auf einen Rückruf.
Man wird mich bestimmt anrufen.
Ich weiß nur nicht, wann...
Vermutlich weiß der Betreffende selbst noch nicht,
wann er Zeit dazu findet.
Also warte ich.
Mittlerweile bin ich schon müdegewartet.
Es fühlt sich an, als hätte ich in den letzten Stunden
einer unsichtbaren Gefahr auflauern müssen.
Oder am PC einen mir völlig unverständlichen Text korrigiert.
Offenbar habe ich wenig geblinzelt
und bin überfordert.
Ich atme bewusst langsam.
Mein Hirn flüstert meinem Körper unentwegt zu:
"Bleib' ruuuuhig, ganz ruuuuuhig....".
Doch eigentlich würde ich jetzt gern einen Tobsuchtsanfall ausleben.
Wutschnaubend.
Habe ich aber keinen Grund zu,
denn ich bin nicht wütend.
Ich muss schlicht nur noch etwas warten.
Herrgottnochmal, wie gern würde ich jetzt so schöne Sachen machen wie:
Müll raustragen oder
für's Mittagessen einkaufen.
Das wäre himmlisch.
Wenn ich nicht warten müsste.
Mannomeier, geht mir das auf den Keks.
Keks?
Ich hab mich nichtmal getraut, in Ruhe zu frühstücken.
Der Anrufer gehört nicht zu den Leuten,
die ich mit vollem Mund und den Worten:
"Iff kau nur eben fnell fuende...", am Telefon begrüßen möchte.
So langsam krieg ich Kopfschmerzen.
Vielleicht sind die auch dem Kaffee geschuldet.
Heißt sicher nicht umsonst: Abwarten und TEE trinken.
Boah.
Ist Warten langweilig...
Das ist so, als wäre man schon zwei Wochen lang damit beschäftigt,
einem Schulanfänger Minus-Aufgaben erklären zu wollen.
Ein umgekehrtes Beispiel für alle, die zwar schon mal warten,
aber die Minus-Hürde noch nie nehmen mussten.
So fühlt sich das an!
Man kann nur reden, reden, reden,
hoffen, dass man das geheime Simsalasesamwort dabei unbewusst ausspricht
und darauf warten, dass der Groschen endlich fällt.
Ich koch' mal Tee.
Uff.

Schöne Zeit !

;O)

Mari



Montag, 19. März 2018

Kosmetischer Eingriff...



"Mamaaaa ??!!??
Guck mal !!??!!


... Face-Lüfting !!!"

:D



Schöne Zeit !

;O)

Mari



Sonntag, 18. März 2018

Titelbild - Bild mit Untertitel Nr. 29





Pumuckl
Für Hobbitfüße zu unbehaart...


Schöne Zeit !

;O)

Mari



Dienstag, 13. März 2018

Überflieger

Kind geht mit mir den Stundenplan durch.
Was war los?
Was gibt es zu tun?
Was sofort, was später?
Kind: "Ey Mama, weißt du was?
            Wir müssen in Bio wohl nochmal Sexualkunde durchnehmen!"
Mari: *Schulterzucken* "Na und?"
Kind: " Neeee, echt jetzt! Und weißt du auch warum?"
Mari: "Pffff... Aus demselben Grund, aus dem ihr auch schon wieder
             die Bundesländer lernen müsst?"
Kind: "Nein! Weil es einen Jungen in der Klasse gibt, der noch keine Sexualkunde hatte!"
Mari: "Wie das?"
Kind: "Der H. hat eine Klasse übersprungen, weil der so gut war. Und Mama, echt...
           Der hat keine Ahnung!"
Mari: "Wie alt ist der denn jetzt?"
Kind: "Was weiß ich? 9? Vielleicht. Weiß ich aber wirklich nicht. Der ist ja auch erst seit dem
            Halbjahr da."
Mari: "Mein Gott, der Arme. Wenn ihr in die Pubertät kommt,
            spielt der vielleicht noch mit Puppen..."
Kind: "Und der absolute Oberhammer ist: Der weiß zum Beispiel gar nicht, was S-E-X bedeutet!
           Seine Eltern haben ihm erzählt, Babys würden in einer Fabrik gemacht und der Storch
           bringt  sie den Eltern nach Hause!"
Mari: *gröhl* "Ach, deshalb auch die vielen Störche, hier im Ruhrgebiet..."
Kind: "Genau das hab ich auch gesagt. Ey, ich hab ihn gefragt: "Glaubst du wirklich, dass die Störche
           im Winter aus Afrika zurück kommen, nur um Babys zu bringen?"
           Das ist doch total unlogisch!"
Mari: "Bitte... Sei du nicht derjenige, der ihm sagt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt..."
Kind: "DAS weiß der!"
Mari: "Woher weißt DU das?"
Kind: "Der G. hat gesagt: "Oh Mann, du glaubst bestimmt noch an den Weihnachtsmann.""
Mari: "Werdet nicht gemein. Auch wenn er in der Schule besonders gut war, ist er jünger als ihr.
           Gibt Sachen, die kann er nicht wissen..."
Kind entrüstet: "Wir waren gar nicht gemein!
                          Der F. hat sogar versucht ihm das Wort Porno zu erklären..."
                          *kriegt vor Lachen Atemnot*
                           "Das  hat aber auch nichts gebracht....
                          "Der hat das nicht verstanden .....
                           weil er nicht weiß....
                           was Geschlechtsverkehr bedeutet und ....
                           JETZT WILL DER DAS ZUHAUSE GOOGLEN !!!!"
Mari: *prust*  "Keine gute Idee...."
Kind: "ICH WEISS!!! ICHKANNICHMEHR..."

Ich muss gestehen, ...
... ich habe gelacht, bis mir die Tränen flossen.
Nicht über seinen Klassenkameraden.
Mit dem Wissensvorsprung eines Erwachsenen sind die natürlichen Wissenslücken der Kinder manchmal putzig, aber deswegen würde ich kein Kind auslachen!
Nein, ich denke an die Eltern!
Das kommt davon, wenn man dem Kind Blödsinn erzählt.
Du sollst nicht lügen...
Sonst tippt das 9jährige Wunderkind irgenwann "Porno" und "Geschlechtsverkehr" in den Suchverlauf.
Ich schmeiß' mich weg!


Schöne Zeit !

;O)

Mari



Montag, 12. März 2018

Scherzkeks

Kind ins Bett treiben.
Will ihn zudecken, geht aber nicht.
Er macht seltsame Turnübungen auf der Matratze.
"Schmelzende Kerze", oder so.
Auf jeden Fall streckt er mir sein Hinterteil entgegen.
Sein Gesicht ist da irgendwo zwischen seinen Knien.
"Mama?"
"Was'n jetzt noch?"
"Ich glaub', ich werd' krank..."
"Ooohmannnn... neeeee!!!!! Nichschonwiiiieder! Was ist denn los?"
"Ich will morgen früh duschen gehen!
Weckst du mich ein bisschen früher?"

Gibbelkicherlach...

Der war gut.

Mal sehen, ob der morgen früh auch noch lacht.

Muaaahaha...

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Sonntag, 11. März 2018

Ööööööde

Mir ist so laaaaaangweilig.
Was diesen doofen Infekt angeht,
an dem ich nun seit geschlagenen 2 Wochen zu knacken habe,
ist das bestimmt ein gutes Zeichen.
Das Blöde ist:
ich habe weder Lust noch Kraft zu nix.
Seit gestern habe ich ganz wunderbare Kreislaufprobleme.
Ich laufe wie auf Eiern,
meine, mich immer irgendwo festhalten zu müssen.
Beim Haareföhnen gerade musste ich mich auf den Wannenrand setzen.
(Ich mach das ja immer ganz professionell...
Kopf runter und draufhalten.)
Stehend ging das nicht.
Das bisherige Highlight des Tages:
ich habe ein paar Seiten gelesen.
Das konnte ich die ganze Zeit nicht.
Überhaupt, konnte ich die letzten zwei Wochen garnienix.
Ok, ich war ja mit kranksein durchaus beschäftigt.
Aber nun ärgert es mich ungemein.
Ich habe alle 4 Buchabende verpasst.
Die Jungs waren gestern ohne mich bei der Maker Faire in Dortmund.
Der Ullige hat da einen kleinen Roboter gebaut.
Kitty ist heute mit den Stempeln auf dem Kreativmarkt in Mülheim.
Was soll's.
Es ist so, wie es ist.
Ich gehe wieder ins Bett und lese noch ein bisschen.
Oder ich widme mich ganz meinem Selbstmitleid.
Viel trinken, noch einen Tag Ruhe halten und morgen
versuchen wir mal einen ganz alltäglichen Start in den Tag.
Mal sehen, ob ich dann über die Morgenhygiene hinauskomme.


Schöne Zeit !

;O)

Mari







 Englischhausaufgaben im Bett.
Nicht besonders gemütlich,
eher umständlich,
dafür unbedingt sonntagstauglich.




Freitag, 9. März 2018

Lobhudelei

Eigentlich wollte er heute nichts mehr von Schule wissen.
"Weißt du, was heute das Beste war?
Der Bio-Test.
Wir haben nämlich gar keinen geschrieben. "

(Ich bin mir nicht ganz sicher, wie ich sowas bewerten soll. Mich erst mal mit ihm freuen? Ich meine... Die machen in der Schule regelmäßig Seminartage zum Thema Das Lernen lernen. Dabei geht es immer wieder darum, sich Arbeit ein- und aufzuteilen.  Das Einzige, was die Kinder in bestimmten Fächern lernen, ist, dass man sich auf die Termine der Lehrer nicht verlassen kann. Schon mehrfach geschehen, deshalb schreib ich das hier. Aber genug gemotzt...)
Kein Bio-Test.
Dafür noch ein bisschen mehr Stoff,
den er für nächste Woche mit üben darf. Ich schweige.
"Mathe haben wir auch voll viel auf aber ich hab da jetzt keinen Bock drauf!"
"Musst du ja vielleicht gar nicht machen. Guck dir nur an, was du erledigen musst. Sonst nagt das so an dir. Unwissenheit macht Angst."
Stöhnt und packt seine Sachen aus.
Stellt fest, dass er Deutsch mal eben schnell machen kann.
Nur ein paar Sätze.
Bis ich verstanden habe, was die Mathe Lehrerin von ihm will,
ist er damit fertig.
Ja gut.
Dieses eine Geometrie-Blatt kann man auch noch erledigen.
Formen ausschneiden und ins richtige Kästchen kleben...
"Dann ist dieses Basteln schon mal weg!"
Oh ja.
Das erleichtert ihn sehr.
Da isser so gar nicht für...
Und weil ich ihn nun schon mal genötigt habe, die Trainingshose in einer  Nummer größer anzuprobieren,
kann er auch gleich zum Training gehen.
Obwohl er ja eigentlich gar keine Lust hat.
Und ziemlich müde ist.
Und sowieso noch Muskelkater hat.
Aber nun gut.
Vom Training zurück,
hilft er dem Gatten, die Wasserkästen aus dem Auto zu schleppen.
Vor dem Schlafengehen sagt er mir,
dass er irgendwas tun muss,
um die Eisbären zu retten und er hat Angst,
dass die nicht warten können,
bis er erwachsen ist.
Gutes Kind.
Tapferes, gutes Kind.
Wird ja immer so viel gemeckert,
über die Jugend.
"Haben wir schon gemacht,
da haben ihre Eltern noch nichtmal an die gedacht!"
Dabei haben wir den größten Teil davon schlichtweg in den Sand gesetzt.
Lobt die Kinder.

Und ich nehme gerne Tipps entgegen,
wie ich ihm helfen kann,
die Eisbären zu retten.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Donnerstag, 8. März 2018

Kreisstriegel

Föhngedröhn und Kindergesang schalmeit aus dem Badezimmer.
Föhn aus, Gesang erstirbt, Tür auf:
"Mamaaaa? Komma! Ich muss dich was fragen!"
Aha.
"Weißt du wo der Rollkamm ist?"
Ratlos.
"Na, dieses runde....
Ich kann mir den Namen nicht merken..."
Ach ja.
Der meint den Kreisstriegel...
Oder wie heißt das noch gleich?
:D

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Mittwoch, 7. März 2018

Hausaufgabendeeskalationstruppe

Das Kind kommt aus der Schule und stöhnt.
Er hat "voll viel in Deutsch auf".
Klar. Ganze Woche lang nix,
jetzt alles auf einmal.
Neenee,  meint er,  mit der Deutschlehrerin hätte das nichts zu tun.
Die war gar nicht da.
Sie hatten Vertretung und die Lehrerin
gab ihnen fünf Seiten im Arbeitsbuch auf.
Was in der Schule nicht fertig wurde,
ist Hausaufgabe für morgen.
Dabei hat sie wohl nicht bedacht,
dass ziemlich viel zeitraubendes Zeug dabei ist.
Das Kind verzweifelt.
Irgendwann breche ich die Sache für ihn ab.
Er soll seinen Kumpel anrufen,
spielen gehen.
Vielleicht ist ja später noch was drin.
Der Kumpel ist genauso weit gekommen,
doch er kommt mit der Ausdrucksweise eines (wirklich schlechten ) Gedichts
noch viel schlechter zurecht als Sohnemann.
Die Buchstaben sind unsinnig aneinandergereiht,
die Kinder sollen das Gedicht erst herausknobeln,
Trennstriche einzeichnen,
dann richtig abschreiben.
Dabei soll es nur um Groß- und Kleinschreibung gehen.
Die Kinder scheitern an der Form der Aufgabe.
In einer Art Telefonkonferenz dröseln  wir das blöde Ding auf.
Beide schreiben die erste Strophe ins Heft,
dann düst das Kind zum Kumpel.
Da ist es schon nach 16 Uhr.
Gegen 17:45 Uhr steht er wieder auf der Matte,
in der Hand eine Tüte mit zwei Gefrierdosen.
"Das soll ich dir von der Kumpelmutter geben!"
Ich weiß nicht, was drin ist
aber ich freue mich trotzdem drauf.
"Diktierst du mir?"
Und ob!
Hausaufgaben fertig.
Tonne packen.
Tisch decken.
Der Gatte erledigt alle Einkäufe,

bringt Brötchen mit,

dazu gibt es meine erklärten Lieblingssalate meiner Lieblingskurdin
und alles geht irgendwie doch noch gut aus.
Werde mich nun ganz idyllisch in den Schlaf husten.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Montag, 5. März 2018

Anhänglich

Schon erwähnt, dass ich krank bin?
Boah.
Immer noch.
Gestern gab es einen trügerischen Lichtblick.
Ich dachte: jetzt klingt alles mit dem Husten ab.
Ja Hustekuchen.
Es wurde nicht besser, nur anders doof.
Nachts jede Stunde wach.
Husten.
Husten, bis die Ohren rauschen
und die Augen tränen.
Die Drüsen unter den Ohren schwellen an
und schmerzen.
Sofort ist die erhöhte Temperatur wieder da.
Und Muskelkater hab ich...
Vom Husten.
Auf den Rippen, im Bauch und
sogar im Kiefergelenk.
Mannomann.
Also weiterhin den Ball flach halten.
Keine Lust auf einen Rückfall.
Passt gut auf Euch auf.
Mögen die Viren an Euch vorüber  ziehen.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Samstag, 3. März 2018

Vogelschutz

Vor ein paar Tagen, hier,
auf dem Bazillenmutterschiff:
Wir spielen eine Partie Schach,
dabei knacke ich dem Kind ein paar Nüsse.
Mari: ."Noch eine Haselnuss?"
Kind : "Nööö..."
Mari: "Walnuss?"
Kind: "Hmmmmmnöööö, ich nehme mir nur noch ein paar Erdnüsse."
Mari: "Ok, aber den Meisen knacke ich noch ein paar andere.
            Die mögen das. Bringst du sie dann ins Futterhäuschen?"
Kind: "Au ja!"
Springt auf und läuft weg.
Was kommt denn jetzt?...
Mari: "Wo rennst du denn hin?"
Kind brüllt aus dem Off:
          "Händewaschen!!
            Die sollen schließlich keinen Schnupfen kriegen!!!"

Wow.

Bin schwer beeindruckt.



Schöne Zeit!

;0)

Mari

Freitag, 2. März 2018