Sonntag, 7. Februar 2021
Schnee
Samstag, 19. Dezember 2020
Geschafft
Tach, Zusammen.
Gestern war mein letzter Arbeitstag. Obwohl... Arbeit geht anders. Es waren nur zwei Kinder da und auf diese beiden Wollmäuse aufzupassen, ist entspanntes Vergnügen. Die Kleine, die sich gleich nach den Herbstferien auf dem Schulhof das Bein gebrochen hat, war mit ihrem Lastentier (= beste Freundin) da. Der Gips ist seit ein paar Tagen runter. Abstand zu halten und auf dem Platz sitzen zu bleiben, war für die beiden kein Problem. Sie stickten noch eine Weihnachtskarte und wickelten ein paar Ponpons. Ich baute -schweren Herzens- Lego ab.
(Mit Abstandslinien vor den Bedienschaltern. Warum die Frau da liegt, ist mir nicht klar. Hoffen wir mal, dass sie gesund ist und einfach nur auf den Service wartet...., ... der vielleicht im Januar nächsten Jahres... ...Ich weiß es doch auch nicht. )
Die Schichten in der Notgruppe am Montag und Dienstag übernehmen Kolleginnen, die in der letzten Woche nicht voll gearbeitet haben. Meine Viertklässler sind alle in den Ferien.
Der Gatte hat bereits seit Mittwoch Urlaub, Montag war er zuletzt im Büro.
Das Kind hat während der vergangenen Woche im Distanzunterricht viel gelernt. Zum Beispiel, wie man einen QR-Code auf dem PC-Bildschirm öffnet oder dass sein Handy zum Runterladen einer App über nicht mehr genügend Speicher verfügt und er sich deshalb auf meinem Gerät Mariah Careys Weihnachtsgequietsche anhören muss. Man lernt nicht für die Schule... Ein paar auf die eigentlichen Schulfächer bezogene Hausaufgaben waren auch dabei. Dafür sind Informatik- und Mathearbeit ersatzlos gestrichen worden. Trauer darüber wurde hier noch nichtmal geheuchelt.
Gestern Nachmittag kauften die Jungs einen Tannenbaum, den wir auch sofort aufstellten. Ich hege den leisen Verdacht, dass die Dinger von Jahr zu Jahr größer werden. Der diesjährige passt gerade noch so in seine Ecke, im nächsten Jahr müssen wir vielleicht schon das komplette Wohnzimmer ausräumen.
Folgendermaßen soll es hier weiter gehen: Im Verlauf des Wochenendes wienern wir das Wohnzimmer und lassen Weihnachten frei. Montagmorgen gehe ich zum vorsorglichen Covid-Test, damit mein Abstrich vor Weihnachten ins Labor kommt. Treffen wollen wir uns in den Weihnachtsferien mit meiner Mom, einer Freundin, die selbst seit März im Homeoffice ist und vielleicht mit dem Cousinchen. Wir werden sehen, nichts ist in Stein gemeißelt, nichts fest geplant.
Im Garten möchte ich meinen vor Monaten erstandenen Komposter zusammenbauen und aufstellen und endlich mal unseren neuen Futtergast erblicken. Bisher hat ihn nämlich nur der Gatte vor die Kamera gekriegt.
Macht es Euch schön und bleibt gesund!
;O)
Mari
Freitag, 20. November 2020
Quarantänchen Nr. 1
Dienstag, 17.11.20
Das Kind will nicht zur Schule. Er klagt über schlimme Halsschmerzen und ist heiser. Aus eben diesen Gründen noch schlecht geschlafen, da fühlt man sich schon mal bescheiden.
Im Sekretariat empfiehlt man mir, ihn 24 Stunden lang zu beobachten und sollten sich zu den Halsschmerzen keine weiteren Symptome gesellen, dürfe er wieder in die Schule kommen.
Das Fieber und die Kopfschmerzen setzten später am Tag ein.
Mittwoch, 18.11.2020
Der Gatte darf noch mal ins Büro, um sich Arbeit für die nächsten 2-10 Tage zu holen, ich habe Mittwochs meinen freien Tag, da bin ich schon mal fein raus.
Anruf im Sekretariat:
"Erklär, erzähl, erklär, ... und deshalb werde ich versuchen, an einen Test für ihn zu kommen."
"Melden Sie sich bitte, sobald Sie etwas Neues haben."
Anruf in der Kinderarztpraxis:
"Erklär, erzähl, erklär, ... und deshalb brauchen wir jetzt einen Test."
"Hatte er denn Kontakt mit positiv getesteten Personen?"
"Ein Schulkamerad ist in Quarantäne, weil die Mutter positiv getestet wurde..."
"Ich mach' Ihnen alles fertig."
Um kurz vor zwölf stehe ich vor der Praxis und nehme die Überweisung für's Testzentrum in der Stadtmitte entgegen. Die brauchen einen ganzen Tag Vorlaufzeit, wir sind also für morgen angemeldet. Irgendwann zwischen keine Ahnung und 16 Uhr. Wie Handwerker.
Anruf im Sekretariat:
"Erklär, erzähl, erklär, ..."
Notier, notier, notier, ...
"Melden Sie sich bitte, sobald ..."
Stöhn, seufz, stöhn,
tiger rum, tiger rum, tiger rum.
Mein Bauchgefühl sendet mir eindeutig zweideutige Signale.
Einerseits bin ich mir beinahe sicher, dass das Kind seine pupsnormale Halsschmerzzeit hat.
Fieber kriegt der ja schon,
sobald ein Virus winkend an ihm vorbeifliegt.
Andererseits fühle ich mich geradezu gehetzt.
Ich müsste doch irgendwas tun!
Was soll ich denn jetzt machen?
Abwarten?
Schon wieder?
Meh.
Meine Chefin wünscht mir alles Gute und erklärt mir im übertragenen Sinne,
ich solle bleiben, wo der Pfeffer wächst.
Donnerstag, 19.11.2020
Der Gatte werkelt im Homeoffice,
das Kind und ich schlafen aus.
Das Fieber ist weg.
Wir frühstücken gut und ziehen uns warm an.
Kurz nach elf sind wir am Theater am Marientor.
Zuletzt haben wir da die Neubauten gehört und gesehen, jetzt beherbergt es das Testzentrum.
Am Parkscheinautomaten löse ich ein Ticket für 3 Stunden,
vorsichtshalber ...
Ich habe diese Bilder endloser Warteschlangen vor Augen,
wer weiß, wie lange wir da rumstehen müssen...
Und dann war da einfach nix los.
Nix, nada, niente.
Nach weniger als 15 Minuten ist das Kind getestet
und wir sitzen wieder im Auto.
Zuhause kriechen wir beide erstmal wieder in die (eigenen) Betten,
Verdrängungsschläfchen,
lesen,
abwarten.
Wegen dieser ganzen Schlaferei komme ich abends nicht ins Bett.
Freitag, 20.11.2020
Der Gatte geht wieder als erster an seine Arbeit am Schreibtisch,
dann krieche ich und erst viel später das Kind aus dem Bett.
Dem geht es schon viel besser.
Ich putze, wasche, krame ein bisschen herum,
koche Mittagessen, esse mit dem Gatten (Kind hat keinen Hunger, zu spät gefrühstückt.),
lasse mich vom Tanklastwagen, der sich direkt unter's Fenster stellt, um Heizöl zu liefern,
aus dem Schlaflesezimmer vertreiben und irgendwann,
obwohl die "mindestens 36 Stunden", die man auf das Testergebnis zu warten hat,
noch lange nicht um sind,
logge ich mich in die Webauskunft des Labors ein.
Schnell alle benachrichtigen, die sich sorgen und
wir feiern das mit einem Spaziergang durch die Gemeinde.
Schön langsam, das Kind ist wirklich noch nicht fit.
Das Wissen, dass wir die Wohnung wieder verlassen dürfen,
ist ungemein beruhigend.
So beruhigend, dass wir es nun gut Zuhause aushalten.
Ich schätze, das wird nicht unsere letzte Quarantäne bleiben.
Solange das Kind und ich täglich an dieser Großveranstaltung Namens Schule teilnehmen
und der Gatte ins (wenn auch durch Homeoffice personell ausgedünnte, aber trotzdem) Großraumbüro muss,
wird es immer jemanden geben, der einen kennt, den es erwischt hat
und sollten wir denen wieder zu nahe gekommen sein...
Ich gehe am Montag auf jeden Fall wieder zur Arbeit,
der Gatte bleibt im Homeoffice, weil ... darum
und ob das Kind wieder zur Schule geht, wird sich zeigen.
Für's Erste sind wir mit dem Schrecken davongekommen.
Bleibt gesund und schöne Zeit!
;O)
Mari
Sonntag, 13. September 2020
War was?
Tach, Zusammen.
Ob was war?
Aber Hallo.
Die vergangenen Wochen waren im Großen und Ganzen...
doof.
Anstrengend, besorgniserregend, ... doof.
Sie begannen mit einem Notruf für Schwiegervattern, der eine Einweisung ins Krankenhaus und einen Herzschrittmacher zur Folge hatte. Wirklich anstrengend war in diesem Fall jedoch eher, Schwiegermuttern durch ihren Alltag zu bugsieren, die die Coronaregeln im Krankenhaus weder verstand, noch behielt. Voranmelden, doppelseitigen Fragebogen ausfüllen, pünktlich einchecken und zwar allein, als einziger Besucher, Nümmerchen bekommen, gut aufbewahren und wieder abgeben müssen und das alles für 30 Minuten Besuchszeit. Ich durfte sie bis zum Aufzug bringen und dort auch wieder abholen, immer in Handykontakt mit Schwiegervattern, denn wir hätten sie in dem riesigen Krankenhaus sonst verloren. Mit Schwiegervatterns Entlassung verschwand auch die größte Sommerhitze und nachdem wir uns ein Wochenende lang quasi von frischem Pflaumenkuchen ernährt hatten, fiel mir auf, dass sein letzter Krankenhausaufenthalt genau ein Jahr zurück lag. Rettungsdienst und Pflaumenkuchen. Ich könnte mir schönere Assoziationen vorstellen.
Die Arbeit ist anstrengend. Ja klar. Ist ja auch Arbeit, ne? Fuck.
Aber die Kinder sind zufrieden. Während in Notbetreuungszeiten alle möglichst schnell nach Hause wollten, hört man nun immer wieder: "Noch nicht! Lass mich noch ein bisschen hier bleiben!". Trotz Maske, trotz getrennter Jahrgänge. Das tut gut. Sobald aber ein Rädchen im ausgefeilten Arbeitsplan klemmt, kommt alles zum Erliegen. Neulich ist den Kindern im ersten Essen ein kleiner Eimer mit Putzwasser umgekippt. Der musste natürlich aufgewischt werden, das dauerte ein paar Minuten länger als geplant und schon war an allen anderen Stellen im Haus Holland in Not. Vor Corona hätten alle einfach auf dem vorderen Schulhof gewartet, bis die Kollegin mit Tischdienst grünes Licht für's zweite Essen gab. Nun scheuchte eine Kollegin alle Kinder, die schon mit dem Essen fertig waren, auf den vorderen Schulhof, ich fing auf dem hinteren Schulhof Kinder ab, die gerade aus dem Unterricht kamen, dritte und vierte Klasse getrennt, versteht sich und die vierte Kollegin schickte die Kinder auf den Weg, die um 13:15 Uhr nach Hause gehen. Endlich im Essen, fehlten noch Kinder. Die fand ich allein in den Räumen der vierten Klasse. Die Lehrerin, die im Büro mit ihnen Hausaufgaben gemacht hatte, hatte sie Spielen geschickt. Das ist vergleichbar mit dem Warten an der roten Ampel. Bis alle wieder angefahren sind... Eigentlich bräuchten wir so einen Knopf im Ohr, leuchtende Warnwesten und Kellen, wie die Bodenlotsen auf den Flughäfen. Am besten noch eine vor die Maske geschraubte Flüstertüte, damit einen endlich wieder jemand hört, wenn man über den Schulhof brüllen muss, um Blickkontakt einzufordern.
Das Schlimmste der letzten Wochen war jedoch, dass der Schulstart des eigenen Kindes nicht schön war.
Das Kind hat einen neuen Lateinlehrer. Das war abzusehen, nach zwei Jahren geben die Lehrer an dieser Schule ihre Klassen spätestens wieder ab. Ebenfalls abzusehen war, dass es jeder Nachfolger schwer haben würde, denn der junge Mann hatte die Messlatte sehr hoch gehängt. Der Lateinunterricht machte den Kindern Spaß. Der derzeitige Lehrer ist der ehemalige Lehrer des ehemaligen Lateinlehrers. In den ersten beiden Stunden machte es noch großen Eindruck auf das Kind, quasi vom Meister persönlich zu lernen und dann beschlich ihn das Gefühl: "Ich glaub', der kann mich nicht leiden.". Weiter ging es mit: "Der nimmt mich eigentlich immer nur dann dran, wenn ich mich nicht melde." und es folgte: "Wenn der mich einmal aufgerufen hat und ich weiß die Antwort nicht, lässt der mich die ganze Stunde nicht mehr in Ruhe.". Plötzlich hatte das Kind also Angst vor einem Lehrer und wollte nicht mehr in dessen Unterricht. Was auch immer der Mann durch sein Verhalten bezwecken wollte, der Schuss ging nach hinten los, denn anstatt sich besser auf den Unterricht vorzubereiten, mied das Kind den Umgang mit den nun verhassten Büchern und jeden Gedanken an den für ihn unberechenbaren Lehrer. "Ich weiß sowieso nicht, was der von mir will, denn ich komme ja nur dran, wenn ich die Antwort nicht kenne. Ich würde dann auch mal gerne von jemandem eine richtige Antwort hören. Da hilft es mir auch nicht, wenn die anderen hinterher sagen: "Aaaaaalter, der hatte dich aber wieder in der Mobbingzange..."." Ab diesem Zeitpunkt hasste ich ihn auch und wäre liebend gern in der Schule aufgelaufen, um ihn zu würgen. Dafür bin ich aber zu gut erzogen. Auch der Vorschlag, ihn nach der Schule zu verkloppen, wurde vom Kind dankend abgelehnt. Es ist uncool, wenn Mutti sich einmischt. So konnte das aber nicht weitergehen und deshalb organisierte ich dem Kind einen Termin bei seinem Vertrauenslehrer, der zufällig auch sein Klassenlehrer ist. Von seinen Klassenkameraden kam nur: "Aaaaalter, ich würd' das nicht machen." und auf die Frage, ob ihn jemand zum Gespräch mit dem Vertrauenslehrer begleiten würde, gab es keine verlässliche Antwort. Alle hatten die Hosen voll und jeder, der jetzt denkt: "Warum spricht er denn nicht einfach mit dem Lehrer?", der gehe mal in sich und frage sich, wann er einer solch mächtigen Person in seinem Leben, zuletzt die Meinung gegeigt hat. Zum Vertrauenslehrer ging das Kind also allein, obwohl ich hatte anklingen lassen, dass vielleicht Verstärkung dabei sein würde. Im Nachhinein vielleicht ganz gut, denn dass sich andere nicht trauen, sagt ja auch was aus und das Kind wurde auf Anhieb ernst genommen. Der Vertrauenslehrer erwischte den Lateinlehrer noch am selben Tag im Lehrerzimmer, sprach mit ihm und schlug einen Termin für ein gemeinsames Gespräch vor. Dazwischen lagen vier Lateinstunden, die für das Kind erträglich verliefen. "Ich bin mal dran gekommen, als ich mich gemeldet habe und auch einmal, als nicht. Aber jetzt kommen auch mal andere dran, die sich nicht melden. Nicht immer nur ich. " Geteiltes Leid... Und zu der Stunde kurz vor dem Gespräch: "Ich konnte mich voll oft melden. Ich hatte die Hausaufgabe falsch übersetzt aber dann in der Schule richtig verstanden. Man musste eben auch da auf die Fälle achten. Der Test? Zwei. Der Herr NamedesLateinlehrers hat uns eine Liste mit Vokabeln gegeben, die wir unbedingt für die Arbeit können müssen und außerdem....laberlaberlaber." Im Gespräch meinte der Lehrer, er hätte das Kind dran genommen, weil er sich zu selten meldete und durch sein Nachbohren wollte er sicher stellen, ob der Stoff verstanden wurde oder nicht. Gut zu wissen, fand das Kind. "Heute hat er sich übrigens ein Mädchen vorgeknöpft. Aber die war lange krank und nächste Woche schreiben wir ja die Arbeit. Die muss noch einiges aufholen." Aha. Und ob dieser kleinen Hintergrundinformation hat dieses Mädchen jetzt vielleicht Schiss vor der anstehenden Arbeit aber nicht zwingend vor ihrem Lehrer.
Ich bin stolz auf das Kind. Von dem Mut und dem Charakter, den er bewiesen hat, können sich Andere eine Scheibe von abschneiden. Und ich bin stolz auf mich, weil ich mir auf die Zunge gebissen und nicht gegen diesen Lehrer gehetzt habe. Schließlich müssen die beiden mindestens zwie Jahre miteinander auskommen. Dabei hat mir der Gedanke an seine Lateinstunden täglich den Magen umgedreht und in meiner Vorstellung sieht der Mann immer noch aus, wie die männliche Form meines alten Lateindrachens. Aber jetzt ist erstmal Ruhe eingekehrt.
Ich gehe gleich wählen. Den Job im Wahllokal bin ich vorerst los. Ich wollte meinen Schriftführerkram ja an einen jungen Mann abtreten, der in den letzten Jahren immer mein Stellvertreter war. Aus mir unerklärlichen Gründen war das nicht möglich. Wer da jetzt Schriftführer ist, weiß ich nicht, als Beisitzer wollten sie mich auf jeden Fall nicht haben und haben mich meines Ehrenamtes enthoben. Herzlichen Dank auch. Naja. Hab ich heute also frei. Kann ich gut mit umgehen.
Schöne Zeit!
;O)
Mari
Freitag, 26. Juni 2020
War was? - 26.06.20
Samstag, 23. Mai 2020
War was? - 23.5.2020
Sonntag, 10. Mai 2020
Mutter-ist-im-Garten-Tag
Mittwoch, 29. April 2020
Erinnerungen
Mittwoch, 1. April 2020
Schon fast vergessen
Sonntag, 22. März 2020
Üben, üben, üben
vor allem in der Nacht und am Morgen,
wir müssen uns nicht streiten,
dass sie ihn "Komfortzone" nennt?
ihnen einen Rückzug nicht erlaubt.
sondern fühlen uns Zuhause eingesperrt und sorgen uns.
wie der sprichwörtliche Sack Reis,
Ich weiß nicht mehr genau, wann das war.
Gefühlt kurz nach dem ersten Schultag des Kindes.
Da stehe ich morgens, gestiefelt und gespornt,
im Flur unserer alten Wohnung
und warte auf das Kind, das hinter geschlossener Türe
im Badezimmer rumklappert.
Ich trete von einem Fuß auf den anderen und rufe irgendwann:
"Meine Güte, Kind!
Hau rein!
Lass mich doch hier nicht so untätig rumstehen!"
Ruft das Kind aus dem Bad:
"Dann tu doch was!"
doch aber wohl nur,
weil ich mich so fürchterlich ertappt fühlte.
Dann tu doch was.
Aber was?
Geht doch nicht!
Im Netz findet man immer guten Rat.
Homeoffice und Familie
Familie und Hausaufgaben
Hausaufgaben trotz fehlender sozialer Kontakte
Fehlende soziale Kontakte und Corona
Zack,
hängt man wieder auf Seiten,
die die Angst schüren.
Faszination des Schreckens...
Kennt Ihr das Gebet von Reinhold Niebuhr?
Ihr habt es sicher schon mal gelesen,
es ist Euch bestimmt schon mal als Kalender- oder Postkartenspruch begegnet.
Die Anonymen Alkoholiker verwenden es
und die Leute wissen mit Sicherheit, was es bedeutet,
den eigenen Alltag umzukrempeln:
"Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Den Mut,
Dinge zu ändern,
die ich ändern kann
und die Weisheit,
das eine vom anderen
zu unterscheiden."
Ist das nicht herrlich?
Als ich das zum ersten Mal gelesen habe,
habe ich laut gelacht.
So erfrischend ehrlich, empfand ich diese Selbsterkenntnis.
Da wird der liebe Gott endlich mal nicht darum gebeten,
dass
die Sonne scheint,
der Bus kommt,
die Kreuzchen auf dem Schein stimmen
oder der Kelch an einem vorüber geht,
sondern um Hilfe,
die eigene Blödheit in Grenzen zu halten.
Ich finde,
dem ist nichts hinzuzufügen und
es passt ganz prima in die Corona-Zeit.
Dann tu doch was!
(Achtung, jetzt wird geworben!)
Glückskekstext Ende
Schöne Zeit!
;O)
Mari
Mittwoch, 18. März 2020
Im Märzen die Mari...
Dienstag, 17. März 2020
Nach.. ähm.. ZUhause telefonieren
Der Gatte wollte sich gestern einen freien Tag gönnen,
um Überstunden abzufeiern,
ab heute arbeitet er im Homeoffice.
Dieses Homeoffice befindet sich blöderweise in einem Teil des Wohnzimmers,
wir müssen ab sofort also die anderweitige Nutzung dieses Raumes einschränken,
sonst kommt der Mann zu nix.
Auch das Kind bekam die ersten Arbeitsaufträge.
Der Lateinlehrer hängt sich sehr rein,
erklärt den Kindern den Umgang mit IServ
und startet später einen Testlauf in Sachen Onlineunterricht.
Und ich?
Ich habe Hals, Kopf und Rotz.
Seit gestern bin ich für den Rest der Woche krankgeschrieben,
das ging ganz unkompliziert per Telefon.
Seltsamerweise wollte man mich weder in der Praxis,
noch auf der Arbeit sehen.
Überhaupt telefoniere ich mit Gott und der Welt
und erledige nebenher diverse Kleinigkeiten.
Corona-Projekte, sozusagen.
Ich habe meine Vorratsschublade in der Küche aufgeräumt und festgestellt:
wenn ich hamstern wollte, hätte ich noch Platz genug, um neue Beute zu verstauen.
Also rennt mal alle schnell in die Geschäfte,
und kauft Euren Jahresvorrat an Mehl, Hefe, passierten Tomaten und Klopapier,
bevor ich komme.
Herrgottnochmal.
Ich habe meine Hefe nun streng rationiert.
Hefeteig gibt es nur noch in Pizzaform.
All Ihr Hamsterkäufer tragt Schuld daran,
dass wir hier schon Kuchen essen mussten.
Kuchen!
Wir spüren die Krise ganz deutlich und am eigenen Leib.
Man macht sich über die derzeitige Situation nicht lustig?
Ich kann nicht anders.
Am Wochenende und gestern fühlte ich mich zu matt,
aber heute gehe ich
Ich träume von einem Mittagsschläfchen in der Sonne.
Gleich nachdem die Wiese gemäht ist...
Naja. Wir werden sehen.
Ich wünsche Euch einen schönen Tag.
Bleibt besonnen und gesund!
;O)
Mari