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Dienstag, 3. November 2020

Teamwork

Die vergangene Woche zog sich wie Kaugummi. Das lag vermutlich daran, dass jeder einzelne Tag neu überdacht werden musste, nichts lief alltäglich ab. Ist der Gatte im Büro oder Zuhause? Arbeitet er Zuhause oder hat er frei und somit Zeit, etwas im Haushalt zu übernehmen? Wer fährt das Kind zur Schule, wer holt es ab und wann überhaupt? Stundenausfall oder nicht? Wer bin ich und was mach ich hier? Arbeite ich die Schicht der krankgeschriebenen Kollegin oder meine eigene? Und was sollen so Aussagen wie:
 "Jeder hat seine eigene Art, mit Trauer umzugehen aber wenn ich ehrlich bin, habe ich erwartet, dass sie nach einer Woche wieder da ist. Das Leben geht weiter und wir brauchen sie hier. Da stürzt man sich in die Arbeit, das lenkt einen ab.". 
Hut ab. Immer wieder schön, mit Fachpersonal zusammen zu arbeiten. Warum haben ihr Arzt und ihr Therapeut in der Trauerbewältigung bloß noch nicht von dieser bahnbrechenden Idee gehört? Diese Stümper. 
Ich erahne schon die gutgemeinten Ratschläge und Schulterklopfer, die sie von ihren fürsorglichen Kolleginnen bekommen wird. Wenn sie wieder da ist. Falls sie überhaupt wiederkommt. In der folgenden Woche fehlt sie noch und ich werde viele Gelegenheiten haben, wild um mich zu beißen. Herrgottnochmal.. In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich? 


Schöne Zeit!

;O)

Mari


Mittwoch, 10. Juni 2020

War was? - 10.06.20

Tach, Zusammen.


Nein, eigentlich war nix.
Das Rätselraten um die Organisation des Offenen Ganztags,
sorgt bei mir für anhaltende Unruhe. Wir wissen nix Genaues.
Die Eltern haben bis Freitag Zeit, ihre Kinder für die nächste Woche anzumelden,
die wenigsten haben das bisher getan,
eigentlich können wir erst am Wochenende planen.
Deshalb gibt es auch erst Montagmorgen eine Dienstbesprechung,
kurz vor Start.
Danke, Frau Gebauer.
Die GrundschullehrerInnnen haben durch die Arbeit in den kleinen Klassengruppen
übrigens einen sehr guten Überblick über den Lernstand ihrer Kinder,
die brauchen die kommenden zwei Wochen in überfüllten Klassenräumen
für diese Einschätzung nicht.
Und mal nebenbei: Die Zeugnisse sind in der Mache,
zwei weitere Wochen Schule, hin oder her.
Und jeder, der mal mit Grundschülern zu tun hatte weiß,
dass man mit den meisten Themen nach 6 Wochen Sommerferien
ohnehin wieder von vorne anfängt.
Es sind übrigens auch "Abschiedsfeiern" für die Viertklässler organisiert worden,
damit die Kinder nicht das Gefühl haben,
sang- und klanglos zu verschwinden.
Alles, was Politiker so als Grund für die Öffnung angeben,
ist also längst erledigt
und so fühlen sich alle Beteiligten schlicht wie Versuchskarnickel.
Lehrer, Erzieher, Betreuer und Kinder,
die Leute, die man im März als erstes aus dem Spiel nahm,
weil man wusste: bleiben die Kinder Zuhause,
müssen Eltern auch,
diese Menschen fühlen sich nun als Pandemieindikator eines ersten Feldversuchs.
Der Clou:
Sollten in zwei Wochen Infektionsherde auftauchen,
muss man noch nicht mal mehr Schulschließungen bekanntgeben.
Sind ja Sommerferien.
Gnar...
Wieder nur über Ärgerliches geschrieben.
Muss auch schon wieder aufhören,
bin heute für den Frühdienst eingeteilt
und will vorher noch zum Markt,
also...
Bleibt gesund
und
schöne Zeit!

;o)

Mari



Samstag, 23. Mai 2020

War was? - 23.5.2020

Tach, Zusammen.

In dieser Woche hat mich der Schlendrian erwischt.
Mal tu ich lieber dies,
mal mache ich lieber das
oder auch gar nichts.
Der Haushalt verlottert ein wenig
aber noch geht es mir gut damit.

Ich hätte 3x arbeiten sollen,
musste aber nur 1x hin.
Es waren keine Kinder da.
Ist ja auch bekloppt.
Die Grundschulkinder gehen im Schnitt einmal wöchentlich 
für zwei Stunden in die Schule.
An diesem einen Tag
haben arbeitende Eltern dann die Möglichkeit,
ihr Kind betreuen zu lassen.
Wobei...
betreuen?
Beaufsichtigen träfe es besser.
Die Kinder werden nach Jahrgängen getrennt,
höchstens 5 Kinder pro Raum,
müssen an ihren Tischen sitzen bleiben,
Spielzeug und Proviant von Zuhause mitbringen.
Das will doch keiner.

Bei einem Telefonat mit der besten Nachbarin der Welt, die keine mehr ist,
kam die Frage:
"Und? Wie geht es dem Kind in der Schule?"
Welche Schule?
Das Kind hat drei Schultermine bekommen.
"Nur drei Versuche, sich endlich anzustecken.", meint der Gatte.
Für die letzte Schulwoche gibt es noch keinen Plan.
Die Aufgaben, die über iServ eintrudeln, 
sterben langsam aus.
Die Lehrer der Nebenfächer schreiben:
"Konzentriert euch auf die Hauptfächer!".
Die Lehrer der Hauptfächer begründen das mit Feiertagen,
kurzen Schulwochen, usw.
Nur zwei gestehen: 
Ich hab' gerade keine Zeit für euch.
Abi hat Vorrang.
Lernt die Vokabeln!
Die Mathelehrerin hat Anfang der Woche rausgekriegt,
dass "zum Glück nur wenige" ihrer Schüler,
die gestellten Aufgaben im entsprechenden Modul bearbeiten
und Ergebnisse hochladen.
"Davon habe ich nichts gewusst."
Ernsthaft.
Die Aufgaben hochzuladen würde doch deshalb keinen Sinn machen,
weil sie die Lösungen immer gleich mitschickt.
Die Kinder könnten doch selbst kontrollieren.
Da frage ich mich: Wer hat denn hier nicht zu Ende gedacht 
und wessen Job ist das? 
Als dreizehnjähriger Schüler erledigt man ständig Aufgaben
nur aus dem Grund, weil der Lehrer es verlangt.
Der soll sich gefälligst Gedanken zu Didaktik und Methodik machen.
Eine Sinnfrage der Schüler ist hier nicht erwünscht.
Aus Schülersicht macht das Aufgabenmodul auch nur dann Sinn,
wenn man die dort gestellten Aufgaben bearbeitet und irgendwas abgibt,
denn sonst brüllt es einen drei Tage nach Ablauf der Terminfrist in roter Schrift an,
man hätte versäumt, seine Aufgaben zu machen.
Das Ganze ist auch so schon unübersichtlich genug. 
Mir ist klar, dass sie nicht die Hausaufgaben jedes Schülers korrigieren kann,
aber es scheint ihr ja auch völlig egal zu sein,
welche oder wie viele Schüler sie mit ihren Aufgaben erreicht.
Das kann sie auf diese Weise überhaupt nicht nachhalten.
Ich reg' mich auf...
Von den Kindern wird natürlich erwartet,
dass sie Email-, Messenger- und Aufgabenmodul
jederzeit im Auge behalten.
Ich sag' einfach mal: Danke für nichts.
Vor allem für die Torpedierung der letzten, vorhandenen Motivation,
die Aufgaben fristgerecht zu beenden.
Das Kind ist schwer enttäuscht,
denn er versteht, dass das bedeutet:
"Da! Macht euren Scheiß alleine.",
will aber einfach stillhalten.
Ich darf nichts sagen.
Das wurmt mich sehr.
Sehr sehr.
Ihr ahnt nicht,
wie seeeeehr ich das wurmt.......
Dann ist sie auch noch zweite Klassenlehrerin...
Blöde Kuh.
Ich sag' ja...
Ich reg' mich auf....
Mannmannmann...

Schnell noch was Schönes.
Garten.
Garten ist schön.
Ommmm....

 Die Blaumeisenküken kommen am frühen Abend in den Pflaumenbaum,
um zu duschen.
Ich stelle den Gartenschlauch auf ganz feinen Sprühnebel und spritze sie damit ab.
Riesengaudi.


Ich habe Radieschen zwischen die Tomaten gesät
 

und Pflücksalat in den Bottich.
Ich weiß, dass die Gartenvögel blanker Erde einfach nicht widerstehen können,
deshalb das Drahtgitter.

Ein, zwei Tage noch,
dann ernte ich Zuckerschoten.
Bohnen sind auch in der Erde.

Die Gurken im Gewächshaus
haben die Kletterhilfen gefunden.

Es ist geschehen.
Ich wollte mir nur kurz die Hände waschen,
habe dann aber vergessen, die Pumpe auszuschalten.
Hochwasser im Fischbecken.
Die Fische fanden das ziemlich spannend,
mal so "hoch hinaus" zu kommen und
gießen musste ich rundherum zwei Tage lang nicht.

So.
Ich muss jetzt mal auf meine Einkaufsliste gucken und herausfinden,
ob ich wirklich und tatsächlich zum Markt muss.
Vielleicht lässt sich das ja vermeiden.

Bleibt gesund!

Schöne Zeit!

;O)

Mari







Mittwoch, 8. April 2020

Bloß wieder nach Hause

Tach; Zusammen.

Wir mussten gestern unsere Vorräte auffüllen und hofften
(das hat ja nix mit denken zu tun),
an einem Dienstagvormittag noch nicht in den Ostereinkaufswahnsinn zu gelangen.
Wir wissen jetzt: die Hoffnung stirbt überhaupt nicht immer zuletzt.
Manchmal kann man sie schon gleich zu Beginn begraben.
Wir waren noch nicht bei unserem Discounter angekommen,
nahm uns eine Dame mittleren Alters die Vorfahrt
und weil sich Gegenverkehr näherte,
bremste sie auch gleich darauf hart ab.
Wir wären ihr beinahe hinten aufgefahren.
Ich hatte Schnappatmung,
der Gatte latschte ebenfalls auf die Bremse
und entsetzt auf die Hupe.
Da ging vor uns die Fahrertüre auf und sie brüllte irgendwas aus dem Wagen.
Als der Gegenverkehr durch war, ging es weiter 
und zur Freude des Gatten,
fuhr sie auf denselben Parkplatz.
Der Gatte ist in solchen Fällen
- wie soll ich sagen-
so gar nicht konfliktscheu.
Er würde nie rumbrüllen oder einschüchtern,
doch er kann sowas nicht auf sich beruhen lassen.
Irgendwann gerät er mal an den Falschen.
Er parkte also seelenruhig ein
und in der nächsten Sekunde,
in der ich noch nach meiner Tasche kramte,
war er auch schon auf dem Weg,
um die Vorfahrtnehmerin zur Rede zu stellen.
Als ich hinzukam,
schnauzte sie den verdutzt lachenden Gatten gerade noch an:
"... und wer sich aufführt wie ein Wilder,
der wird auch dementsprechend behandelt!",
schnappte sich einen Einkaufswagen und stapfte davon.
Der Gatte fragte mich völlig verdattert:
"Hast du gehört, was die mir alles an den Kopf geworfen hat?
Die hat mich sofort angemacht und mich gefragt, ob ich schon Corona hätte
und ob mich Corona im Hirn schon wahnsinnig gemacht hat...".

Wir haben alles, was wir für die kommende Woche von dort brauchen, mitgebracht
und erfreulicherweise gab es sogar Erde für's Gewächshaus.
Ein Abwasch.
 Heute gehe ich für Schwiegervattern und mich noch mal auf den Markt
und bin dann hoffentlich durch.
Vielleicht nehme ich den kleinen Klappspaten des Kindes mit,
den er sich zu Beginn unserer ersten Gartensaison mit den Worten:
"Cool.... Zombieapokalypse .....",
vom Taschengeld gekauft hat.
Jetzt braucht man den vielleicht.
Seid vorsichtig, wenn ihr da raus müsst.

 Zuhause ging es dann sehr viel entspannter weiter.
Gemeinsames Mittagessen,
kurzes Mittagsschläfchen,
der Gatte fuhr zum Reifenwechsel und war nach gefühlt 5 Minuten wieder da,
und ich war mit dem Kind im Garten.

Ich habe die Wachsblumen eingetopft,
die ich bei meinem letzten Supermarktbesuch retten musste.
Das Personal dort hat keine Zeit mehr, sich um Blumen zu kümmern,
wenn es um so wichtige Dinge wie Klopapier geht...
Leider habe ich erst Zuhause herausgefunden,
dass ich ihnen nicht einfach im großen Garten die Freiheit schenken kann.
Das sind Kübelpflanzen,
die dann im Winter zumindest ins Gewächshaus müssen.
Naja. Wenn man einmal so eine Patenschaft übernommen hat... 
Danach habe ich das vertrocknete Gras im Teich geschnitten,
zumindest so weit, wie ich vom Rand aus mit der Heckenschere dran kam.
Seit zwei Tagen steigen von den verkrumpelten Wasserpflanzen
deutlich erkennbare Gasbläschen auf.
Hurra, sie leben noch.
Da man sie ja - anders als im letzten Jahr -
auf dem Grund erkennen kann,
habe ich mal ein wenig "umdekoriert",
sprich: die Seerosen an sonnigere Stellen
und den Hahnenfuß mittiger platziert.
Ich bin gespannt,
ob die Krebsschere wieder auftaucht.
Fische sind auch noch mehr als genug im Teich.

Das Kind hat sich letzte Woche einen "echten" Kampfstock bestellt
und wirbelt den seitdem herum.
Das sieht schon sehr beeindruckend aus,
er kann das richtig gut.
Für Federball war es leider zu windig. 

Weil es so schön war, habe ich den Rasensprenger nochmal aufgestellt
und musste sehr lachen,
als eines der winzigen Mäuschen, die in der Hecke und rund um den Kompost wohnen,
auf der Suche nach einem "Regenunterstand" ins Gewächshaus geschossen kam
nur um festzustellen, dass ich es schon besetzt hatte.
"Fuck!" im Gesicht einer Maus zu lesen,
 ist schon sehr putzig.
 Ich habe Zucchini und Gurken gesät,
dann war Abend.

Im Familienkino gab es die Dad-Cut-Version von "Joker".
Hut ab, Mr. Phoenix.


So.
Ich bin geduscht,
jetzt folgt die übliche, morgendliche Haushaltsrunde,
Markt,
Mittag,
Garten
und irgendwie müssen die Einkäufe noch zu Schwiegervattern.
Mal sehen.
Wir wollen heute Abend angrillen.


Schöne Zeit!

;O)

Mari







Montag, 30. März 2020

Winter?

Echt jetzt?
Jetzt?
Och nö.





Schöne Zeit!

;O)

Mari





Dienstag, 24. März 2020

Eine weitere Woche

Ich bin eine weitere Woche krank geschrieben.
Meine Chefin hätte mich auch ohne Krankenschein nicht sehen wollen,
sie hat mich im aktuellen Wochenplan gar nicht erst berücksichtigt.
Es gibt ohnehin nicht genug Arbeit für alle,
gestern war nur ein Kind in der "Notgruppe".
Es sollen nun auch am Wochenende und während der Osterferien Kinder betreut werden.
Die Arbeitspläne stehen,
wie der Bedarf sein wird,
wissen wir nicht.
Natürlich nicht.
Wer weiß schon,
wie das Leben in einer Woche aussehen wird.
Ich habe mich gestern für ganz schlau gehalten
und über deren Kontaktformular eine Mail an die Arztpraxis geschickt.
Daraufhin wartete ich bis zum Nachmittag auf Antwort,
um mich dann doch in die telefonische Warteschleife zu hängen.
Meine Mail war bearbeitet worden,
der Krankenschein war da,
nur wusste ich von nix.
Den Augenarzttermin meiner Mom habe ich ebenfalls per Mail abgesagt
und natürlich auch dort um Rückruf oder Antwort gebeten.
Da ist bis jetzt nix passiert.
Und weil ich schon mal so schön dabei war,
schrieb ich auch gleich eine Mail an den Kinderarzt,
mit der Frage,
ob es denn ratsam sei,
dass das Kind zur J 1 in die Praxis kommt
oder ob verschieben besser wäre.
Da erhielt ich gleich nach Sprechstundenende einen Anruf:
"Kommen, Sie. Wir behalten den Termin bei.
Außer uns, ist dann niemand mehr hier."
Der Lateinlehrer versuchte es wieder einmal mit einer Videokonferenz,
aus der die Teilnehmer diesmal der Reihe nach rausflogen.
Neustart und Einsicht, dass da nichts mehr draus wird,
dauern eine Weile.
Ich verbuk zwei überreife Bananen zu Haferplätzchen.
(Ehrlich gesagt haben die eher die Konsistenz von Brot)
Die gab es zum Frühstückspausensnack.

 2 Bananen mit
120 g Haferflocken
verrühren, vermatschen, verquirlen, was auch immer.
Ca. 15 Minuten bei 175°C backen
Etwas Kuvertüre schmelzen und ein ein Löffelchen davon auf jedes Plätzchen träufeln.
Es ging so...
Aber die überreifen Bananen waren danach weg.


Dann habe ich dem Kind bei seinen Englischhausaufgaben
so lange mentale Unterstützung geleistet,
bis ich das Tablet selbst an die Wand klatschen wollte.
"Schreib' Deinem bekloppten Englischlehrer,
der soll seine sch... Hörverstehen-Aufgaben selber machen!
Der hat gerade genug Zeit für sowas!"
Auf der Scook Seite ging nichts mehr.
Falls man ein Hörbeispiel öffnen konnte,
brach es nach spätestens der Hälfte ab und startete erneut.
Wir haben uns eine halbe Stunde lang 
immer denselben Text angehört
aber das Ende nie erfahren.
Darauf sollten noch 9 weitere Hörverstehen-Aufgaben folgen.
(Das Meiste unbearbeitetes Zeug aus der letzten Lektion.)
Und was meine Wut auf den Englischlehrer angeht:
Nachdem er sich in der ersten Woche nicht mit iServ auseinandersetzen wollte
(Anders kann man das nicht nennen.
Es gibt massenhaft Erklärbärvideos zu dem Produkt.
Jeder andere hat's mittlerweile raus.)
und seine Hausaufgaben in irgendwelchen versteckten Gruppenordnern stellte,
war er mit den Einsendungen der Kinder wohl überfordert.
Offensichtlich ging ihm auf,
dass er das jetzt alles lesen und vielleicht sogar korrigieren müsste.
Was hätten die Einsendungen sonst für einen Sinn?
Deshalb war die zweite Mail von ihm eine Wochenaufgabe,
seitenweise Workbook, mit dem Zusatz:
in einer Woche lade ich die Lösungen hoch,
ihr braucht mir nichts mehr zu schicken.
Den haben wir auch verstanden.
Auf die Mail des Kindes
(weitaus höflicher formuliert, als ich das gekonnt hätte)
folgte die Antwort: "Dann weiß ich Bescheid.
Dann machst du eben das, was du machen kannst."
Daraufhin packte das Kind die Englischsachen erstmal weg.
Auf dem Hausaufgabenplan stand noch Politik.
Da sollten sie sich einen Film über den Bundespräsidenten ansehen
und eine Aufgabe dazu bearbeiten.
Leider hatte der Politiklehrer den Link nicht kontrolliert
und man landete im Nirvana des Internet.
Also: Mail an Politiklehrer.
"Danke, dann weiß ich Bescheid,
ich lade den Film hier bei iServ hoch.
Das kann aber dauern..."
Tja.
Hausaufgabenplan checken.
Wenn heute kein Politik,
dann eben Geschichte.
Leider verstand das Kind den Text über den 30jährigen Krieg nicht wirklich.
Was ist denn genau ein Kurfürst?
"Habsburger" könnte auch eine Berufsbezeichnung sein.
 Calvinisten?
Und was zum Teufel hatten denn die Schweden damit zu tun???
Ommmmm.....
Es heißt:
"Bei Fragen könnt ihr euch jederzeit an mich wenden..."
Ich muss den Satz:
"Frag' deinen Lehrer.",
aber erst üben,
statt reflexartig sofort einzuspringen.
Vielleicht ändern sich die Aufgabenstellungen dann auch
und es kommen Sachen an,
die die Kinder tatsächlich selbständig bearbeiten können.
Gut, dass ich nicht weiß,
was gerade in der Eltern-WhatsApp-Gruppe abgeht.
In der Zwischenzeit hatte die Mathelehrerin, zusätzlich zu den neuen Hausaufgaben,
eine von ihr handschriftlich berechnete Aufgabe hochgeladen,
die ein Problem der Kinder bei den letzten Hausaufgaben erklärte.
Der Lateinlehrer experimentierte und startete dann erfolgreich eine Umfrage,
ob er die nächste Konferenz zur vereinbarten Zeit starten könne.
Der Gute glaubt immer noch,
dass sich das seine Kollegen auch antun
und befürchtet, anderen Videokonferenzen in die Quere zu kommen.
Man will den jungen Mann ja nicht desillusionieren...
 Nach all dem war es tatsächlich schon Nachmittag
und wir hatten zu Mittag gegessen.
Das Kind hatte verständlicherweise von Schule die Nase voll,
wollte auch von uns erstmal keinen mehr sehen
und verkrümelte sich in seine Höhle.



Um 18 Uhr war der Termin beim Kinderarzt,
wir mussten schellen,
wir waren die einzigen Patienten,
der Doc nahm sich viel Zeit für die J 1 Untersuchungen und Gespräche,
noch flott die HPV -Impfung
und gegen 19 Uhr waren wir wieder Zuhause.
Russischer Hackfleischtopf mit Dinkel drin,
für das Seelenheil des Kindes.

Leider kein Garteneinsatz.


Schöne Zeit!

;O)

Mari

Freitag, 7. Februar 2020

"Momentan...

... sind alle Berater besetzt.
Ihr Anruf befindet sich in der Warteschleife auf Position
- eins -
Ihr Anruf wird in Kürze bearbeitet.
Bitte haben Sie einen Moment Geduld."
𝅗𝅥𝅘𝅥𝅘𝅥𝅘𝅥𝅮𝅘𝅥𝅯𝅘𝅥𝅱🎵🎵
Tuuut tuuut tuuut

"Momentan ...


"Mal eben schnell" den nächsten Augenarzttermin für meine Mom gemacht.
Trotzdem noch rechtzeitig zur Arbeit gekommen.
Was will man mehr?


Schöne Zeit!

;O)

Mari




Mittwoch, 11. Dezember 2019

Traurige Logik




🌲
Wenn
der Frühdienst
des Kindergartens
in unserer Straße nicht
in der Lage ist, die Einrichtung
zu betreten, ohne die Alarmanlage
auszulösen, dann sind oben erwähnte
Mitarbeiterinnen auch nicht imstande, das
Geheul der Sirene wieder abzustellen. Woher
sollte dieses Wissen auch kommen? Ein kompletter
Häuserblock verschiebt für unbestimmte Zeit das Warten
auf's Christkind und hofft stattdessen auf Verstärkung aus dem
Team.
iiiiuhh
iiiiuhh
iiiiuhh




 
Schöne Zeit!

;O)

Mari

Sonntag, 21. Juli 2019

Jugendschutz

Das Kind hat Ferien.
Er verschläft den Vormittag, ist bis in die Puppen wach.
Was das angeht, erinnert es mich sehr an genau jenes Verhalten,
das man ihm als Kleinstkind abgewöhnen musste,
damit überhaupt mal irgendwer in der Familie zur Ruhe kam.
Dieses Erziehungsziel in den Ferien ad acta zu legen,
fällt mir mitunter schwerer als erwartet,
doch ich klopfe mir täglich brav auf die Finger und sage mir:
Lass ihn in Ruhe.
Du erinnerst dich doch daran, wie schön das war...
Schlaaaaaafen...
Erst kurz vor'm Mittagessen aufstehen...
Den ganzen Tag im Schlafanzug vertrödeln...
Sich langweilen und
aus der Langeweile heraus,
etwas ganz Neues finden,
das die Stunden im Nullkommanix verfliegen lässt...
Montag waren wir bei Oma,
Dienstag auf der Geburtstagsfeier meiner Tante,
am Mittwoch feierte das Kind den
"Tag des uneingeschränkten Medienkonsums" im Schlafanzug,
seit Donnerstag hat er den Werkzeugkasten in Beschlag genommen
und hantiert mit Holz, Feile und Säge.
Außerdem ging der halbe Nachmittag dafür drauf,
sich mit einem Freund zu verabreden.
Sie tüftelten an dem Plan,
Freitag allein zu zweit ins Kino zu fahren.
Der Freund ist etwas älter, gerade 14 Jahre,
jedoch nicht unbedingt erfahrener in Sachen Selbständigkeit.
Man muss auch so Vieles beachten...
Habe ich überhaupt Zeit
oder wurde die von den Eltern schon wieder mal verplant?
Kann ich mir das zutrauen?
Gibt es Tricks und Kniffe, von denen ich noch nie gehört habe?
Telefonkonferenz.
Das Kind suchte die Kinovorstellung heraus.
Der neue Spiderman sollte es werden,
Beginn 19 Uhr irgendwas,
denn nur die Abendvorstellungen sind in 3 D
und wenn schon, denn schon.
Der Freund fand einen passenden Bus,
in den sie beide nacheinander einsteigen könnten.
Wie kommen wir eigentlich zurück?
Es ist ja dann schon spät...
Das vertrauliche Telefonat wurde um zwei Mütter erweitert.
Kann uns jemand abholen?
Klar.
Klar.
Ja, wer denn jetzt?
Die Mutter des Freundes greift schnell zu.
Wo denn dann? Am Parkhaus?
Da ist auch ein kostenfreier Parkplatz,
aus dem Kino raus, rechts...
Der Mutter des Freundes wird es zum Glück bald zu bunt.
Sie treffen sich vor dem Kino, Punkt.
Wie sie da hin kommt und wo sie parkt,
das soll mal schön ihre Sorge sein.
Die Telefone verschwinden wieder in ihren Zimmern.
Ich schreibe dem Gatten von den Plänen der beiden,
weil ich finde, der darf von einem sturmfreien Abend auch erfahren
und der kommt dann mit:
Dürfen die das überhaupt?
Abendvorstellung?
Oh mann...
das wär's jetzt...
Ich lese auf der Kinoseite nach,
finde nix Konkretes,
doch die Gesetzeslage ist eindeutig:
Das Kind ist noch keine 13 Jahre
und darf deshalb noch nicht ohne Aufsichtsperson in Filme,
 die nach 20 Uhr enden.
Also alles auf Start.
Das Risiko, gar nicht erst ins Kino gelassen zu werden,
ist einfach zu groß.
Enttäuschung, Gemecker.
Noch nicht mal 3D...
Sie fangen sich aber schnell wieder, denn:
"Wenn wir früher gehen,
können wir auch allein zurück fahren..."
Das ist doch was.

Freitagabend warten der Gatte und ich auf das Kind.
Der kommt freudestrahlend und mit stolz geschwelltem Kamm zurück
und erzählt...
Hinfahrt, Kinokarten kaufen, alles easy peasy.
Es wäre knapp geworden,
wenn vorab nicht so viel Werbung gezeigt würde.
So konnten sie sich aber locker noch einen Napf Popcorn und
ein Getränk besorgen.
Der Freund läuft mit Kinokarten und seinem Getränk vorneweg,
das Kind hat wegen des Popcorns beide Hände voll
und latscht ihm einfach hinterher.
Der Freund hat jedoch nicht viel Erfahrung in der Sitzplatzsuche,
sie irren hin und her,
scheuchen das halbe Kino von den Sitzen,
Platz gefunden,
der Film fängt an,
uff, geschafft.
Schnelle Kamerafahrt durch einen Wald,
in ein Haus,
im Regal sitzt eine Puppe,
Kamera rast wieder aus dem Haus,
vor dem Haus ist ein Junge,
dieser Junge ist nicht Peter Parker...
Kind fragt Freund:

"Sachma, wir sind jetzt in Kino 2, oder?"
"Ja."
"Stand auf dem Plakat unten nicht Kino 5???"


Doch nochmal die Karten kontrollieren,
da müsste das ja auch drauf stehen...
Tatsächlich.
Falsches Kino.
Also Sachen packen,
alle Leute wieder aufscheuchen,
raus aus dem Vorführraum,
rein in den Vorführraum,
wieder umständlich den Sitzplatz suchen,
Spiderman gucken.

"In Kino 2 lief Annabelle 3!
Deshalb haben uns alle im Kino so doof angeguckt!
Der ist ab 18!"

Nicht ganz.
FSK 16.
Für alle, die -wie ich, ich musste auch erst nachfragen-
auf dem Gebiet der Horrorfilme
nicht so bewandert sind:
Annabelle ist eine bösartige Puppe.
Das gab es ja schon mal
aber ob sie mit diesem Chucky verwandt ist,
weiß ich nicht...


Was hab' ich gelacht
und muss es immernoch.
Ich sehe die beiden vor meinem geistigen Auge,
wie sie, hektisch und peinlich berührt,
aus diesem Kinosaal schleichen...
Das muss ein Bild für die Götter gewesen sein.
Ich kann nicht anders,
das ist witzig.
Allerdings lacht hier, wie bei jeder guten Slapstick,
nur die Schadenfreude
und die zählt bekanntlich nicht zum feinen Sinn für Humor.
 Sobald das Hyänengelächter aus-
und der Kopf eingeschaltet ist,
bleibt nur bestürzte Fassungslosigkeit
ob der skandalösen Art und Weise,
wie hierzulande mit jungen Menschen umgegangen wird.
Nochmal:
Die Jungs haben auf die 3D Vorstellung verzichtet,
weil das Kind erst in drei Monaten 13 wird.
Nachdem sie also ihr Geld an der Kinokasse und am Kiosk gelassen hatten,
ließ man sie in einen Horrorfilm latschen.
 Der Gatte fragte zu Recht:
"Können wir die jetzt verklagen?"
Was war da los?
Schlampige Mitarbeiter oder schlicht gar kein Personal?
 Ok, Fehler sind da, um gemacht zu werden
aber ich bin mir sicher,
dass der Situation eine einfache Rentabilitätsrechnung zugrunde liegt.
Deshalb auch die Vorstellungen in 2D am Nachmittag.
Wer, bitteschön, geht denn Nachmittags ins Kino?
Doch nur die,
mit der ermäßigten Eintrittskarte.
Das schmälert die Gewinnspanne.
Das ist unerhört, ungehörig, ungerecht
und ein Beispiel dafür,
dass die harmlosen Guten
den Schurken auf den Leim gehen.
Pfui Spinne.

Gemecker Ende

Ferien gehen weiter.


Schöne Zeit!


;O)

Mari






Mittwoch, 26. Juni 2019

Aus Schaden wird man klug

Ganz so entspannt, wie ich mir das vorgestellt hatte,
begann unsere Hitzewoche nicht.
Wäre auch zu schön gewesen, nicht wahr?
Montagmorgen, das Kind bekommt nur sein halbes Frühstück runter,
ihm ist "irgendwie übel",
hat Kopfschmerzen,
will sich nicht aufsetzen,
erst recht nicht stehen oder gehen,
er wirkt, als sei er verkatert.
Das war gestern Abend schon so,
er konnte erst nach Mitternacht einschlafen,
also Fenster zu, Rollo wieder runter und
ab, zurück ins Bett mit ihm.
Von außen brezelt bereits die Sonne auf die Hauswand,
die Kinderzimmertüre bleibt deshalb sperrangelweit offen,
 Klimaanlage für Arme.
Kind schläft trotzdem auf der Stelle wieder ein.
Um halb acht rufe ich in der Schule an und teile dem Sekretariat mit,
dass das Kind Zuhause bleibt.
"Sie wissen aber, dass Sie eine ärztliche Bescheinigung brauchen?
Es war ja langes Wochenende..."
Fuck
Sag ich natürlich nicht, sondern irgendwas wie:
"Haha, jaja, Danke, Tschüss".
Dann erst.

Na gut, Kinderarztpraxis öffnet um 9 Uhr,
drehe ich einfach ein wenig an der Reihenfolge der Dinge,
die ich erledigen muss, dann passt das.
Wäsche und Spül sortieren,
Aufräumrunde,
Treppenhaus durchwischen,
schon lohnt sich die Dusche.
Ich schreibe dem Kind einen Zettel:
"Bin einkaufen und beim Doc",
und los geht's.
Nur andersrum.
Erst zum Doc, denn es ist schon fünf nach neun.

"Attest? Das dürfen wir Ihnen nicht mehr einfach so rausgeben.
Das Kind muss zum Doktor rein..."
Fuck
Fuckfuckfuckfuckfuck
Im Stechschritt zurück nach Hause.
Ich zerre das Kind aus dem Bett,
der weiß gar nicht recht, wie ihm geschieht.
Zwei Flaschen Wasser,
eine Dose Kräcker,
ein Kartenspiel einpacken
und zurück zur Praxis.
Es ist 10 Uhr, vermutlich sind wir die letzten Patienten ohne Termin.
Wir warten.
Im Wartezimmer ist es heiß
und voll
und heiß.
Die Fenster stehen offen,
denn die Menschen brauchen Luft zum Atmen.
All diese Menschen,
vor allem die vielen, weinenden Kinder.
Bei dieser Hitze unbequem nur rumzusitzen, ist für mich der Tod.
Meine Beine schmerzen, die Füße schwellen an.
Das schlappe Kind hängt immer irgendwie auf mir rum.
Um 13:15 Uhr, 
nach nur 3 Stunden Wartezeit
und passend zum Schulschluss,
verlassen wir die Praxis.
Mit einem Attest für Montag UND Dienstag,
denn der Doc hatte für uns den weisen Ratschlag,
dass das Kind sich einen Tag ausruhen sollte.
Ach, nee.
Er vermutet irgendeinen Infekt,
mit dem der Körper zu kämpfen hat,
hat man ja schon mal...
Ach, was.
Sollte das am Mittwoch dann nicht weg sein:
verlängern kann man so ein Attest immer ganz unproblematisch...
Na, sowas.

Draußen tobt die Hitze
und anstatt, wie morgens geplant, in einen Supermarkt zu gehen,
um dem Kind etwas Schonkost zu kaufen,
stapfen wir in den nächstbesten Schrömmelsladen
und erstehen drei Spülschüsseln.
Für jeden eine.
Dann auf schnellstem Wege nach Hause,
denn uns beiden hängt der Magen bis zu den Knien.
"Wie sieht's aus? Meinst du, du verträgst die Reste von gestern Abend?"
"Spaghetti Bolo? Klar!!!"
Wäre das auch geklärt.

Und was lernen wir jetzt aus dieser Geschichte?
Kind und ich treffen folgende Entscheidung für die Zukunft:
Beim nächsten Fall von Unwohlsein, vor oder nach irgendwelchen Schulferien,
der nicht auf eine ernsthafte, längere Erkrankung schließen lässt,
geht das Kind zur Schule.
Notfalls fahre ich ihn hin.
Einmal dort,
lässt er sich sofort wieder nach Hause schicken,
 ist somit nach einem Stündchen wieder im Bett,
ruht sich aus,
fertig.

Ich bin so wütend...

Nicht auf das Kind.
Wir Erwachsenen haben gelernt, unseren Körper einzuschätzen
und ein Vormittag,
an dem es mal nicht so super läuft,
ist in der Regel auch kein Beinbruch.
Für ein Schulkind kann ein solcher Vormittag in der Klasse
zur Hölle auf Erden werden.

Nicht auf den Doc,
denn offensichtlich wurde sein Vertrauen missbraucht.

Nicht auf die Schule,
denn siehe oben
und gesetzliche Vorgaben und überhaupt.

Ich bin stinksauer auf Arschlocheltern, die glauben,
dass das Reisen, inner- und außerhalb der Ferien,
zu ihren persönlichen Grundrechten gehört
und eine Urlaubsbuchung schwerer wiegt,
als die Schulpflicht ihrer Kinder.
Ich könnte kotzen,
wenn ich mir vorstelle,
dass solche dummdreisten Panneköppe
uns einen derart beschissenen Wochenanfang beschert haben.

Ich wurde dazu erzogen,
anderen Menschen nichts Schlimmes zu wünschen.
Das tut man nicht.
Jetzt sind wir aber alle keine Heiligen
und ich klammere mich deshalb an eine kleine,
wie ich finde,
durchaus vertretbare, Gehässigkeit.
Ein Familienfluch, sozusagen.

Oben genannten Eltern wünsche ich,
mit sofortiger Wirkung,
einen winzigen, völlig harmlosen,
juckenden Ausschlag an den Popo
und eine dementsprechend entspannte Restwoche.


Allen anderen eine schöne Zeit!

;O)

Mari



Mittwoch, 12. Juni 2019

12 von 12 im Juni 2019


Caro von Draußen nur Kännchen
sammelt 12 von 12
und ich mache mit.

Heute kein Bild vom ersten Kaffee.
Da hatte ich noch nicht begriffen,
dass heute der Zwölfte ist.
 Frühstück ist auch schon vorbei,
ich Schnellmerkerchen, ich.
Fangen wir also am fortgeschrittenen Morgen an.




Gläser gespült.
Nicht alle.
Nur die staubigen...



Küchengeräte entkalkt



Das Kind hat heute nochmal frei.
Die Mathearbeit ist trotzdem für Freitag angesetzt.
Übungsaufgaben raussuchen.
Plutimikation und so...



Mittagessen kochen.
Auf ausdrücklichen Wunsch eines Einzelnen
gibt es heute Spaghetti mit "dieser leckeren braunen Sauce".
Diese Köstlichkeit besteht aus einem Tütchen Bratensaucenpulver,
der entsprechenden Menge Wasser
und einem Schwapp irgendwas.
Sahne, Schmand oder Kochcreme....
Sterneköche werden blass vor Neid.
Nein, Quatsch.
Es macht einfach nur unglaublich Laune,
die Sauce aus dem Milchkännchen
 über die Nudeln zu gießen.
Das ist das wahre Geheimnis der "leckeren braunen Sauce".




Tilli muss ran.






Ich habe geholfen, den Rucksack zu packen.
Das Kind hat sich bei einem Schulkameraden verabredet
und die beiden fahren abends zusammen zum Kampfsporttraining.



 


Halbe Stunde Mittagsschlaf.





Da isser, der Kaffee.
Mit Keks und einer Folge Gotham.






Symbolbild
Es ist ganz ruhig und friedlich, doch plötzlich höre ich 
den seltsamen Nachbarn an den Mülltonnen im Hof.
Er sprüht Gift und Galle, flucht und schimpft.
Er hat seinen Vater dabei, da bekommt er den Mund immer besonders weit auf.
Ich höre: 
"... die Bescheuerten hier im Haus,
die können mich alle mal am Arsch lecken..."
Tut mir leid,
da fühle ich mich angesprochen.
Selbst wenn ich könnte, wie er behauptet, wollte ich ihn nicht am A...
Ich habe einen zwölfjährigen Sohn,
bei dem ich mir einen solchen Umgangston strengstens verbitten würde.
Da höre ich mir so etwas
doch von keinem dahergelaufenen Mittzwanziger an.
Ich schnappe mir den Haustürschlüssel, stelle Vater und Sohn im Treppenhaus
und tue meine Meinung kund.
Barfuss und vom Mittagsschläfchen noch immer im Nachthemd.
Natürlich hat er "doch gar nichts gesagt".
Klar.
Ich diskutiere nicht mit ihm.
Er soll nur wissen,
dass die Leute im Haus nicht komplett taub, stumm, blind und blöd sind.
 Dass und wie er auf andere wirkt.
Ich habe nicht die geringste Lust,
den Mund zu halten.
Ich fürchte,
ich würde dran ersticken.
Ich will mich nicht wegducken.
Das Erstaunlichste ist jedoch,
dass ich keine Angst mehr vor derartigen Konfrontationen habe.
Wer weiß?
Am Ende wird die Mari noch erwachsen.
Das wär'n Ding...



Trotzdem habe ich erstmal Blutdruck
und laufe eine Weile kopflos in der Wohnung umher.
Drüber atmen.
Es gibt keinen Grund, sich jetzt weiter aufzuregen.
Musik vertreibt die trüben Gedanken
und ich schwinge eine Weile den Staublappen.


 


Es bleibt sogar hinreichend Muße,
die Glastüre neu zu bemalen...





... und es geht schneller als erwartet auf den Abend zu.

Gemeinsames Abendessen,
Kind muss unbedingt unter die Dusche,
mittlerweile ist er längst im Bett
und ich will jetzt auch.



Schöne Zeit!

;O)

Mari



Montag, 20. Mai 2019

War was? - 20.05.2019

Tach, Zusammen.

Schnell mal nachtragen, was in der letzten Woche so lief
und liegen blieb.
Vorab: es geht mir deutlich besser.
Nachts schrecke ich noch häufig aus dem Schlaf,
habe das Gefühl, am Schleim zu ersticken,
doch auch das lässt deutlich nach.
Alles wird gut.

Auch in der Schule.





Das hat den Elternsprechtag, die Gesamtnote,
die Deutschlehrerin und das Kind spürbar entspannt.
Wenn das Kind auch noch auf seine Rechtschreibung geachtet hätte,
wäre das eine 2 geworden.
Stattdessen tat er so,
als hätte er noch nie etwas von Groß- und Kleinschreibung gehört
und setzte vorsichtshalber auch keine Kommas.
Alle - auch die Lehrerin - wissen,
dass er das kann.
Da ich am Elternsprechtag unterschreiben musste,
mich zu bessern,
nötige ich das Kind nun dazu, Übungsdiktate zu schreiben.
Grundschulmäßig.
Selber inne Schuld.

Donnerstag, um 8 Uhr morgens,
Termin beim Kinderarzt.
Nüchtern zur Blutabnahme.
Gutes Kind,
nicht mal mit der Wimper gezuckt.
Die Ergebnisse gibt es in dieser Woche.

"Schreibst du in dieser Woche noch irgendwelche Tests oder Arbeiten in der Schule?",
fragte die kleine, knallharte Trainerin am Montagabend das Kind.
"Nööö?"
"Na, dann komm' ausnahmsweise auch Mittwochabend zum Training
und am Freitag machst du Gelbgürtelprüfung."
Mit der Frau legt man sich nicht an.
Auch nicht, wenn man das Gefühl hat,
man sei gar nicht richtig vorbereitet...
Man liefert da vielleicht keine perfekte Leistung ab...
Während dem Kind im schulischen Bereich
mitunter der nötige Ehrgeiz fehlt,
scheute er sich bisher vor dieser Prüfung,
weil er befürchtete, dort nicht alles auf dem Schirm zu haben.
Diese Entscheidung ward ihm nun genommen.
So zog er Freitagabend seine Urkunde aus dem Rucksack
und jubelte beim Freudentänzchen:
"Mama,
ich hab' zwar verkackt,
aber: ES HAT GEREICHT!!!!!"
Ja, so ist das.
 Manchmal reicht es auch einfach.
Ab sofort also: gelber Gürtel.



Mittwoch war ich auf dem Markt 
und habe Blumen eingekauft,
die ich im Laufe der Woche eingesetzt habe.
Immer schön langsam,
eins nach dem anderen.








Stockrosen, 
Verbene,
Campunala,
Rittersporn,
Bauernorchidee
und ein Grasbüschel.
Margeriten,
Wicken,
Steinkraut und
Sonnenblumen gesät,
jetzt abwarten und staunen.

Außerdem habe ich mal wieder gegen den Liebstöckel gekämpft.
Der wird so schnell übergriffig...
Da bekomme ich die Gewächshaustüre irgendwann nicht mehr auf...




Seit gestern Abend steht nun auch Minze in dem Feld
und das Kind hat Schnittlauch gesät.

Ich habe auch ein paar Erdbeerpflänzchen gekauft
und bin nun hinter'm Schuppen angekommen.



Gestern Morgen war ich seit Wochen mal wieder 
zum Sonntagsfrühstück bei meiner Mom
und kam mit einem ganzen Korb voller Ableger zurück.
Nachtkerzen,
Schleierkraut
und Storchenschnabel habe ich abgestaubt.
Bei mir wirken die eingesetzten Pflänzchen noch recht traurig,
bei Mom sieht das im Moment so aus:





 Knaller, oder?

Nun denn...
Heute ist Studientag in der Schule,
das Kind hat frei und schläft noch.
Ich starre Löcher in die Wolkendecke,
denn ich müsste unbedingt die Wiese mähen.
Hab ich diesmal echt verpasst.

Dem Kind habe ich schon angedroht,
dass wir Klamotten kaufen müssen.
Regenjacke und Wasserschuhe
für's Rudercamp am nächsten, langen Wochenende.

Heute Abend gehe ich zur Schriftführerschulung.
Da ich bei der letzten Wahl ja noch mal "ausnahmsweise" zugesagt habe,
bin ich auch diesmal regulär wieder dabei.
Ich hatte schlicht keine Energie,
mich rauszuwinden,
aber nach der Europawahl ist - wenigstens als Schriftführerin - Schluss für mich.
In meinem Wahllokal gibt es eine handvoll junger Menschen,
die mit vollem Elan dabei sind.
Die haben Grips im Kopf und können das.
Die muss man nicht erst jahrzehntelang als Beisitzer verschleißen,
bevor man ihnen eine Aufgabe gibt.
Im Gegenteil.
Je mehr Leute über die echten Abläufe der Wahl informiert sind,
desto besser für alle Beteiligten.
Neue Runde,
im Kampf gegen die Windmühlen.



Schöne Zeit!

;O)

Mari de la Mancha