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Freitag, 14. August 2020

Donnerstag, 13.08.20

Es ist so heiß.

Das schraubt die körperliche Belastung hoch und zur Belohnung kann ich nachts noch schlechter schlafen als sonst.

 Ursprünglich hatte ich vor, eine ausgiebige Gartenrunde zu machen, zu kochen und dann zur Arbeit zu gehen und zwar ein halbes Stündchen früher als sonst, um für eine Kollegin einzuspringen. Stattdessen legte ich mich, kaum dass Kind und Gatte gegen halb acht das Haus verlassen hatten, einfach nochmal aufs Ohr und döste bis neun. Schlafen ging immer noch nicht. Duschen, sofort wieder schwitzen, ab an den Herd. 

Ab neun läutete das Telefon, die ersten Geburtstagsgratulanten versuchten mich noch vor der Arbeit zu erwischen. Ich sprach mit dem Cousinchen, während ich einhändig Frikos in die Pfanne beförderte, mit Schwiegervattern, während ich Kartoffeln abgoss und als um viertel nach zehn meine Mom anrief, sandte ich ihr nur ein gedankliches "Nope, das muss warten." und ließ es bimmeln.

Schnell noch notdürftig das entstandene Chaos beseitigt, sprich: die längst überfällige Spülmaschine noch voller gestopft und programmiert und aus dem restlichen, schmutzigen Geschirr einen rekordverdächtigen Turm gebaut, flott das Rumlungersommerkleidchen gegen das Ausgehsommerkleidchen getauscht und los.

Die Kinder im Ganztag sind räumlich nach Jahrgangsstufen getrennt. 

Für die neuen Drittklässler haben wir das Erdgeschoss hergerichtet, in dem sonst nur die Bastel AG und die Hausaufgabenbetreuung stattfindet. Die Viertklässler bezogen die eigentlichen Spielräume in der ersten Etage.

Bei den neuen Drittklässlern arbeiten in dieser Woche noch Kolleginnen, die schon vor der Trennung der Häuser da waren. Sie kennen die Kinder noch. Das macht allen die Eingewöhnung leichter. Ich bin demnach bei den Viertklässlern, die allesamt von sich behaupten, dass sie "im Kopf noch dritte Klasse sind". Das wird sich schnell ändern und spätestens zur Weihnachtszeit, werden sie zu unausstehlichen, durchbetreuten, kleinen Klugscheißern mutiert sein, die man bitte schnellstmöglich an die weiterführenden Schulen abtreten möchte. Ist bei den Maxikindern in den Kindergärten genauso.

Alle Kinder haben ab 11:30 Uhr Hitzefrei, keine Hausaufgaben und nur etwa die Hälfte kommt in die Betreuung. Wer aufsteht und durch die Gegend läuft, trägt eine Maske, wer sitzt, nimmt sie ab und achtet auf Abstand. Das ist nicht mehr neu, die Mehrheit hat's drauf, andere muss man mal häufiger dran erinnern und manchmal gehen auch einfach die Pferde mit ihnen durch. So wie mit den beiden Jungen, die ich aus einem kichernden Schweinehaufen aus Kissen und Kinderkörperteilen trennen musste: "Wenn es erlaubt wäre, sich gegenseitig zu würgen, hätte ich euch auch das Kuscheln und Knutschen erlauben können. Also: Nicht kuscheln, nicht knutschen, nicht würgen, kein Schweinehaufen, sondern Abstand halten.". Ich kann euch versichern, das verlangt mir so einiges ab und tut mir in der Seele weh. 

Auch das eigene Kind hatte Hitzefrei und war schon Zuhause, als ich um kurz nach drei dort eintrudelte. Der Direktor hatte den Schülern den Nachmittagsunterricht erlassen, eigentlich wäre für's Kind erst um halb vier Schluss gewesen. Auf meinem Heimweg machte ich noch einen kleinen Umweg zum türkischen Lebensmittelhändler (der hat köstliche, dicke Weintrauben und es gibt gerade frische Datteln) und zum türkischen Bäcker (Baklava!).

Die meisten meiner Menschen denken nicht daran, dass ich Donnerstags eher Feierabend habe und so schellte das Telefon erst wieder weit nach vier. Die Zeit reichte mir für eine Runde Sofasitzen mit Füße hochlegen und Burtstachskäffchen. Gefeiert wird in diesem Jahr nicht und mal ehrlich: da ist nicht nur Corona dran Schuld. Ich könnte mir gerade nicht vorstellen, am Wochenende die Bude voll zu haben. Wer vermisst bei dieser Hitze denn Geburtstagsvorbereitungen wie putzen und Kuchen backen? Ich ganz sicher nicht.

 

 

 

Der Tag verging demnach ganz zu meiner Zufriedenheit, nur unterbrochen von lieben Glückwünschen und dem Pizzataximann.

Geschenke gab's auch.

Gatte und Kind schenkten mir ein Fernglas, mit dem ich fortan die Gartenvögel im Auge behalten kann und von den Kolleginnen gab es ein Blümchen und einen Gutschein für ein Gartencenter in der Nähe.

Nur ein schlauer Fuchs liest daraus meine derzeitigen Prioritäten.

Gegen 22 Uhr bin ich feddich mitte Welt und - Hitze hin oder her - gehe ins Bett. Ich schlafe ruckzuck ein, und zwar mit einem feuchten Gästehandtuch auf der Stirn, das ich nachts an meinen Waden wiederfinde. Aber egal, ich habe mehr als sechs Stunden Schlaf gesammelt, damit fängt der Tag für mich gut an.



Schöne Zeit!


;O)


Mari




Freitag, 5. Juni 2020

WMDEDGT - Juni 2020

Wie an jedem 5. des Monats, stellt Frau Brüllen die Frage:
"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?".
Tagebuchbloggen ist angesagt.
Immer noch Corona, all over the world,
obwohl die Zahlen hier erstmals rückläufig sind.
Sommer hatten wir auch schon,
seit gestern regnet es nun endlich mal wieder.
Ich bin seit kurz vor vier auf den Beinen,
da trieb mich meine Mädchenblase raus.
Irgendwas mit "Arzneikürbis" wabert durch mein limbisches System.
Das Großhirn reckt sich,
gähnt und meint,
ich solle mir heute mal nicht erst am späten Abend
die Wasserflasche an den Hals setzen,
dann müsste ich mir mitten in der Nacht
 auch keine Gedanken über Kürbisse machen.
Tja...
Kaffee.
Ich schmeiße den Computer an und reise nach Russland.
Der NABU betreibt eine Webcam an einem Kaiseradlernest.


  Es gibt zwei Küken,
der Altvogel füttert gerade allerdings nur eines,
das andere liegt schlapp im Nest.
Ich hoffe einfach mal,
dass es schon satt ist,
obwohl...
Kainismus is a bitch.
Das beschäftigt mich eine Weile,
vor allem die Frage:
Erinnert sich das stärkere Küken später daran,
dass es sein Geschwisterchen zu Tode gefoltert hat
oder legt sich, wie bei uns Menschen,
gnädiges Vergessen über die Zeit der Brutpflege?
Fragen über Fragen.
Und das so früh am Morgen!
Schon ist der zweite Kaffee alle,
bis hierher gebloggt
und das erste Stündchen rum.
Draußen ist es schon hell.
Ich sollte mal was Nützliches tun.
 Ich plane das Essen für die nächsten Tage,
gehe duschen,
wische im Wohnzimmer Staub,
wecke das Kind,
nötige es ebenfalls zu duschen,
mache zuerst ihm,
dann mir selbst Frühstück:
"Schlüssel?
Fahrkarte?
Handy?
Maske?
Na, dann los!".
Präsenzunterricht.
Der Gatte steht zwischendurch auf,
er war die Woche über im Büro,
heute macht er seine restlichen Wochenstunden im Homeoffice.
Das Kind ist aus dem Haus,
da nehme ich mir das Kinderzimmer mal gründlicher vor.
Fenster putzen,
Regale auswischen,
Bett ab- und wieder beziehen.
Weiter im Bad.
Badezimmerputz,
Sportsachen waschen.
Sportsachen?
Jawoll.
Mittwoch war das Kind zum ersten Mal beim Kampfsporttraining,
ohne Kontakt, erstmal reines Konditionstraining.
Seitdem spürt er jeden Muskel im Körper
und stöhnt wie ein Greis.
Ich sauge einmal durch,
um neun bin ich fertig.
Völlig.
Kurzes Vormittagsschläfchen
und nach 45 Minuten bin ich...
... so müde wie niemals zuvor.
PP,
Persönliches Pech.
In der Küche geht's weiter.
Mittagessen vorbereiten.
 Ich koche Hähnchengeschnetzeltes mit Reis,
mache Salat aus grünen und gelben Bohnen,
schmeiße die Spülmaschine an
und wische das Tassenregal aus.
Der Gatte hat Feierabend.
Ich schreibe mir aus den Rezepten, die ich rausgesucht habe,
eine Einkaufsliste zusammen und nach einem Käffchen
starten wir die Wocheneinkaufsrunde.
Es bimmelt zwölf, als ich die Wohnungstüre abschließe.
Maske über Mund und Nase,
Kapuze gegen den Regen tief in die Augen gezogen,
Brille beschlägt,
Zack,
steht die Mari blind auf'm Aldiparkplatz.
Coronafreuden.
Irrsinn Einkauf.
Wir laden alle Waren in unsere Einkaufswagen,
vom Einkaufswagen aufs Kassenband,
vom Kassenband zurück in den Einkaufswagen,
vom Einkaufswagen in Taschen,
die Taschen ins Auto,
aus dem Auto in die Wohnung,
aus den Taschen in die Schränke.
 Sisyphos der modernen Welt.
Ich muss bei jedem Handgriff tief durchatmen,
um keine Wutanfälle zu kriegen,
so dermaßen nervt mich diese Aktion.
Dabei dauert sie nur etwas über eine Stunde.
Für ein gemütliches Käffchen ist die Zeit zu knapp,
um 13:40 Uhr wird das Kind Zuhause aufschlagen
und Hunger haben.
Also wärme ich das Mittagessen auf, während ich die Einkäufe verstaue.
Der Gatte fummelt irgendwas an neuer Elektronik rum.
Das Internet wird noch größer, schneller, breiter.
Das (Muskel)verkaterte Kind kommt müde und pitschnass nach Hause und spricht:
"Ich glaub', ich bin gerade erst aufgewacht...".
Das hört man doch gern.
Mittagessen zu dritt,
endlich mal wieder mit "Schulverhör".
Man muss dem Kind ja alles aus der Nase ziehen
doch das Verhör ergibt, dass er in der Schule nicht nur geschlafen haben kann.
Wir bekommen Elternzettel, die erstmal niemand lesen will,
das Kind verschwindet in seinem Zimmer,
der Gatte verkrümelt sich für ein Mittagsschläfchen
und ich platziere mich mit Kaffee und Vanilleeis vor der Glotze
und gucke zwei Folgen Gotham.
Es hört auf zu regnen, ich möchte nochmal zum Bäcker,
da schickt mir meine Chefin die neue Schulmail.
Das muss ich erstmal verdauen.
Bevor Frau Gebauer ins Wochenende ging,
hat sie wieder einen rausgehauen
und dafür gesorgt,
dass an allen Grundschulen in NRW
die Köpfe rauchen.
Ab dem 15.6. soll also wieder im Klassenverbund unterrichtet werden.
Abstand halten?
Ach wo.
Mundschutz?
Brauchen die Kinder nur noch für den Gang zum Klo.
Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?
OGS soll ebenfalls in diesen Gruppen betreuen.
Eine Gruppe = ein Raum.
 Keine festen Abholzeiten,
aber auf den Schulhof oder ins Gebäude sollen Eltern lieber nicht kommen.
Wie stellen sich das die Damen und Herren Politiker vor?
Dass einer von uns den ganzen Nachmittag den Pförtner spielt?
Ich grüble also, wie das funktionieren soll
und gehe letztendlich im Regen zum Bäcker.
Chance vertan.
Wieder zurück, roll ich die Mülltonnen raus
und statte den Pflanzen im Gewächshaus einen Besuch ab.
Ob es draußen regnet oder nicht - hier muss trotzdem gegossen werden.



Der Garten scheint aufzuatmen, der Regen tut ihm gut.



Mir ist es heute aber zu kalt, in der Erde zu wühlen,
ich geh wieder rein,
schlüpfe in bequeme Sachen
und telefoniere mir erstmal mit dem Cousinchen ein rotes Ohr.
Dann bloggen
und nun passiert hier nicht mehr viel.
Das Kind wird noch Reste vom Mittag essen,
der Gatte und ich schneiden das Brot vom Bäcker auf
und vielleicht gibt es einen Film im Familienkino.

Ich bedanke mich ganz herzlich bei Frau Brüllen,
für's Sammeln aller Beiträge.
Es hat wieder großen Spaß gemacht.

Schöne Zeit!

;O)

Mari




Donnerstag, 19. Dezember 2019

Assimilation

Tach, Zusammen.

Nach über drei Monaten im Offenen Ganztag,
bin ich offensichtlich hinreichend angepasst,
um heute Nachmittag mit 50 Chaoten
aller Couleur, Herkunft, Religion und Gesinnung,
Weihnachten zu feiern.
Ein bisschen bekloppt muss man dafür schon sein.


Check.


Schöne Zeit!

;O)

Mari



Freitag, 29. November 2019

Oh Tannenbaum


Gestern war ich mit unserer Bastelfee
und 13 Kindern 
zwei Stunden lang im Nieselregen unterwegs,
um in der Einkaufsstraße des Nachbarstadtteils,
einen Tannenbaum zu schmücken.

Das wäre nicht sonderlich erwähnenswert,
wäre ich nicht,
schon seit Mittwochmorgen,
mit einer Schlappheit par excellence gesegnet gewesen.

Meine Fresse.
War das ein Kraftakt.

Das Kind kam schon gegen elf nach Hause,
mit einer ominösen Übelkeit und Kopfschmerzen.
Heute will er nicht aufstehen,
er meint,
sobald er sich auf die andere Seite dreht,
wird ihm schlecht.
Man steckt nicht drin.

Mir hingegen geht es wieder deutlich besser,
ich bin müde,
obwohl ich ausreichend geschlafen habe,
doch ohne den Wunsch,
gleich an Ort und Stelle,
einfach zusammen zu brechen
und liegen zu bleiben.


Sonntag ist schon der erster Advent?
Weia.


Schöne Zeit!

;O)

Mari












Mittwoch, 20. November 2019

Mal eben schnell...


Gestern war alles schlüssig.
Ich habe meine Familie durchs Ruhrgebiet kutschiert,
da hatte ich was zu tun,
das fühlte sich nach einer sinnvollen Aufgabe an.
"Schöne" Trauerfeier
und ein Leichenschmaus,
der wieder mal die Frage aufwarf:
Warum sehe ich diese Menschen immer nur zu Beerdigungen?
Die ehrliche Antwort ist ebenfalls ein Klassiker:
Aus Mangel an Eigeninitiative.
Heute Morgen fühle ich mich allerdings,
als hätte mich jemand vor die Tür gesetzt.
Ich erwarte, dass mich dieser Jemand jeden Moment
von hinten an den Schultern packt
und mich ungeduldig in die richtige Richtung schubst.
Ich soll wohl vorwärts laufen.
Will ich aber eigentlich noch gar nicht.
Würde gern einfach noch was bleiben.
Das ging mir irgendwie zu schnell
und jetzt hab ich den Anschluss verpasst.


Schöne Zeit!

:o(

Mari


Montag, 30. September 2019

Warten auf...

... heute in vierzehn Tagen.
Heute in vierzehn Tagen...
habe ich meinen letzten Buchabend hinter mir.
Heute in vierzehn Tagen...
ist erster Ferientag.
Heute in vierzehn Tagen...
tische ich wohl gerade den Geburtstagsgästen das Abendessen auf.
Heute in fünfzehn Tagen...
gibt es Resteessen und Schlafanzugtag.
Heute in sechzehn Tagen...
fange ich an zu packen.
Regen und Wind
erinnern schon an Dänemark.
Aber zunächst:
warte ich auf:
heute in vierzehn Tagen.
 
 
Schöne Zeit!
 
;O)
 
Mari
 
 
 
 

Freitag, 30. August 2019

29.08.2019

Tach, Zusammen.

Ehrlich gesagt: wie ein Tag ohne Termine,
fühlte sich der gestrige nicht an.
Am Vortag hatte Schwiegervattern seine Chance genutzt
und war Nachmittags nach Hause gefahren.
Sein Nachbar hatte Schwiegermuttern kutschiert,
das passte wohl gerade gut
und er hängte sich auf deren Heimweg einfach mit ran.
Nun hatte der Arzt ihm aber gesagt,
dass seine Papiere erst am Morgen drauf fertig würden.
 "Der hat gesagt, die könne ich morgen, so ab 9 abholen.
Na, dachte ich, frag mal lieber bei den Schwestern nach.
Die meinten dann, um sicher zu gehen, sollte ich lieber um zehn kommen."
Er wollte gestern morgen also mit dem Auto zum Krankenhaus,
dann einkaufen, 
sein Rezept beim Hausarzt abholen
und so weiter.
Das hatte er sich Mittwochabend alles so zurechtgelegt,
als wir uns darauf einigen konnten,
dass er erstmal ausschlafen sollte.
 
Gestern Morgen rief er um neun bei mir an
und war entsetzt bis beleidigt,
dass es ihm noch längst nicht so gut ging,
wie erwünscht.
 Und dann sorgte er sich meinetwegen.
Ich hatte ja nun schon wieder kein Auto.
Und wie sollte ich denn nun hier hin und dort hin kommen.
Ich versicherte ihm,
dass ich nicht vorhatte, hier oder dort hinzugehen.
Sobald ich nämlich im Krankenhaus seine Papiere abholen wollte,
würden die mich nach einer unterschriebenen Vollmacht fragen.
"Ach du Scheiße!"
"Lass mich doch erstmal mit den Leuten telefonieren. 
Es werden doch täglich Menschen aus Krankenhäusern entlassen.
Kann doch nicht so schwer sein."
Das Telefonat mit dem Krankenhaus
zog sich etwas in die Länge,
da die nette Frau an der Info mich nicht durchstellen konnte.
"Irgendwas stimmt hier nicht...".
Kenn' ich, das Gefühl.
Ich landete immer wieder bei ihr.
Durchwahl brachte auch nur:
"Die Verbindung kann zu Zeit nicht hergestellt werden...".
Beharrlichkeit führte irgendwann zum Ziel.
Dann:
"Die Papiere liegen hier, der Arzt muss die noch freigeben,
dann faxe ich die an die Hausarztpraxis."
Da.
Geht doch.
Beim Hausarzt angerufen und mit meiner Lieblingssprechstundenhilfe palavert:
"Wenn die das heute Vormittag faxen,
haben die Ärzte das heute Nachmittag in ihren Mappen.
Also bis heute Nachmittag die Füße stillhalten, bitte, Frau Mariönkes."
Okayyyyyy...
Das klingt einfacher, als es ist 
und nach erklärenden Telefonaten mit Schwiegervattern,
einem Anruf bei meiner Mom und meiner Cousine,
war der Vormittag beinahe rum.
Immerhin habe ich eine Menge Wäsche gewaschen
und etwas Bürokram sortiert.
Zum Mittagessen Zwetschgen geerntet
und dicke Pfannkuchen draus gebacken.

 Kind kommt müde aber zufrieden, aus der Schule.
Er erzählt mir Horrorgeschichten von seiner neuen Deutschlehrerin.
"Wenn man eine Arbeit nicht mit schreibt, weil man krank ist,
dann muss man bis Januar warten
und schreibt dann IRGENDEINE Arbeit nach,
zu IRGENDEINEM Thema, das man vorher nicht gesagt bekommt."
Als wäre es nicht schlimm genug, dass man krank war und nachschreiben muss!
 Mama, ich schwör'.
Ich geh' da hin...
...und wenn ich der auf die Arbeit kotze!"

 Egal, ob das nun wahr, hohl gedroht
oder schlicht falsch verstanden worden ist,
da hat sich jemand, in seiner ersten Unterrichtsstunde, 
so richtig unbeliebt gemacht.
Aus eigener Schulerfahrung muss ich sagen,
dass sich später meist die Lehrer als "Problem" entpuppten,
die zu Beginn des Schuljahres "gut Freund" spielten.
Schüler und Lehrer sind in der Schule nämlich keine Freunde.
Sie sind Schüler und Lehrer.
Da hat einer das Sagen und wenn es gut läuft,
tun der Anderen, was verlangt wird.
Während meiner Erzieherausbildung, wurde laaaang und breiiiit 
darüber diskutiert, wie sich echte Autorität,
von einem autoritärem Erziehungsstil, abheben sollte.
Im Nachhinein betrachtet:
in einer Klasse angehender Berufsanfänger,
ein eher theoretisches Unterfangen.
Echte Autoritäten waren da noch nicht bei.
In diesem speziellen Fall,
saß leider auch keine am Lehrerpult.
 Ich kannte aber beide Lehrertypen.
 Einer meiner Deutsch- und zwischendurch auch immer mal wieder Relilehrer,
gehörte zu den echten Autoritäten meines Lebens 
und ich lasse bis heute nichts auf ihn kommen.
Nach den ersten Stunden hieß es unter uns Schülern:
"Boah, ist der streng!",
mehr konnte man ihm nicht nachsagen,
denn was er einforderte, waren Regeln,
die eigentlich für jede Unterrichtsstunde gelten sollten.
Doch, doch, die kennt man auch als Schüler.
Unsere Lateinlehrerin war das genaue Gegenteil,
obwohl meine Mutter sie auch heute noch als "streng" bezeichnet.
 Das aber wohl nur, weil sie selbst Angst vor ihr hatte.
Meine Lateinlehrerin war ein sadistischer Feldwebel.
Sie hatte gelernt, mit Verlusten innerhalb ihres Trupps umzugehen.
Man ließ Verletzte zurück.
"Aber sie war die einzige Lehrerin, die bemerkt hatte,
dass du schon seit Wochen einen Gipsfuß hattest!",
führt meine Mom gern zu ihrer Verteidigung an.
Klar.
Ich musste ja auch vor jeder Stunde Strafarbeiten vorzeigen.
Da saß sie an ihrem Pult
und alle, denen sie in der vorherigen Stunde ein "DOPPELT!!!"
zugebrüllt hatte,
stellten sich artig in einer Reihe auf
und legten ihr ihre zwei mal abgeschriebenen Strafarbeiten vor.
Da fällt ein Gips am Schülerfuß auf.
Wenn ich mal nicht vorne in der Reihe stand,
dann nur, 
weil ich die Stunde zuvor geschwänzt hatte.
Dann hegte sie sofort Verdacht, nahm mich dran, ich wusste die Antwort nicht,
DOPPELT!!!
 Zack, war das auch erledigt.
Ich wusste oft gar nicht, was ich da so doppelt machen sollte,
es war aber auch egal.
Die Erniedrigung traf immer punktgenau
und es gab in der neunten Klasse noch Schüler,
die weinend vor der Lateinstunde zusammengebrochen sind.
Da lief das zwischen ihr und mir längst ganz anders.
Der Drache kam rein.
Erstmal Strafarbeiten zeigen.
Alle saßen wieder, ich zeigte sofort auf und gestand laut und deutlich:
"Ich hab die Hausaufgaben nicht, hab ich nicht verstanden.".
"DOPPELT!!!"
Drehte mich zur Klasse rum und fragte laut:
"Kann mir jemand nach der Stunde die Hausaufgaben geben?
Ich hab die nicht verstanden."
Es kam immer nur verängstigtes Schweigen,
letztendlich habe ich bei der Besprechung der Aufgaben mitgeschrieben
und keine einziges Wort selbst übersetzt.
Wie komme ich eigentlich schon wieder auf diese blöde Kuh?
Trauma?
 Ach ja.
Die neue Deutschlehrerin des Kindes.
Warten wir mal ab, nichtwahr?
Fest steht, dass ihr der Start ins Schuljahr nicht sonderlich geglückt ist.
Die Kinder haben ihr schon den Namen "Frau Z(ett)sozial" gegeben.
Sie meinen, Asozial wäre zu harmlos...
 Ich kann Euch nur versichern:
sollte mein Kind irgendwann mal an einen Lehrer, wie meinen Lateindrachen geraten,
den mach ich fertig.
Ich hab' 'nen großen Bruder 
und kann Mikado.
Genug jetzt.

Des Weiteren habe ich am Nachmittag Schwiegervattern 
seine Pillen besorgt, während der Gatte nach Feierabend
Wasserkästen für ihn anschleppte
und Schwiegermuttern beim Bäcker und Metzger war.
Der soll sich mal zurücklehnen und
den Ball flach halten,
der kleine Kontrollfreak.
 
Spitzkohleintopf gekocht,
Füße hoch,
vor zehn im Bett.


Schöne Zeit!

;O)

Mari



Donnerstag, 11. Juli 2019

Back 2 da roots

Tach, Zusammen.

Es stehen Veränderungen an, im Hause Mariönkes.
Ich brüte seit Wochen,
sondiere, sortiere,
zwischen Vorfreude und Panik,
versuche, in die Zukunft zu blicken,
ohne den Teufel an die Wand zu malen.
Denn darin bin ich gut,
im Teufel an die Wand malen.
Seit gestern erst steht es wirklich fest.
Ich habe noch nicht unterschrieben,
doch da sie mich quasi abgeworben haben,
werden sie mich auch haben wollen.
Ab September, also gleich nach den Sommerferien,
werde ich im Offenen Ganztag arbeiten.
Als Dompteuse für 100
mehr oder weniger kleine
und mehr oder weniger wahnsinnige
Grundschüler.
Hier, im direkten Umfeld,
tragen es die Buschtrommeln bereits weiter.
Allen anderen, die davon noch nichts gehört haben,
muss ich sagen:
soooo abwegig ist das jetzt nicht.
Schließlich bin ich auch Erzieherin
und wir sind der Grundschule offensichtlich in guter Erinnerung geblieben.
(Dass sie sich an uns erinnern, ist nicht wirklich verwunderlich.
Schließlich macht der Gatte immer noch den Kassenwart des Fördervereins.
Nebenbei bemerkt: das wird der wohl auch noch tun,
wenn unsere Enkel auf diese Schule gehen,
denn besonders beim Thema Kasse,
ducken sich alle weg.)
Bis auf die wenigen Ausnahmen,
die in den letzten zwei Jahren dort neu an Bord kamen,
kenne ich die Belegschaft.
Sowohl im Lehrerzimmer, als auch in der Betreuung.
 Ich arbeite dann 16 Stunden, verteilt auf vier Wochentage,
noch sind die Schulferien frei.
Und Flummi?
Nach dem Gatten und dem Kind war die Chefin die Erste,
mit der ich meine Pläne besprach.
Meine Nachfolgerin arbeitet sich bereits ein
und sie macht das super.
 Sie ist freundlich, fröhlich, interessiert, neugierig,
im höchsten Maße begeisterungsfähig und
Stammkundin seit Anbeginn der Zeit.
Besser geht's nicht.
Bis zum Weihnachtsgeschäft ist sie fit.
Locker.
Bis Ende Oktober werde ich dem Laden ohnehin erhalten bleiben,
denn die Buchabende stehen ja noch an.
Und dann...
"Noch eine Ära, die 2019 endet...", meinte die Chefin.
Ich werde irgendwann den Hut nehmen 
und mich verabschieden.
Nicht von der Chefin,
denn Frau Flummi ist meine beste Freundin,
sondern von der Buchhändler-Mari.
 Die wird, über kurz oder lang, aus dem Spiel genommen.
Es geht anders weiter.



Schöne Zeit!

;O)

Mari




Sonntag, 16. Juni 2019

Die Mädels kommen...

...heute Nachmittag zum Kaffeekränzchen.


Für das Wichtigste ist bereits gesorgt:
es kann rumgesessen und gequatscht werden.

Jetzt müsste nur noch jemand mal eben 
aufräumen, staubwedeln, Bäder putzen, saugen, wischen
und den letzten Kuchen backen.

Kind schläft noch,
Gatte ist in Berlin,
das Hauspersonal hat heute frei...
:O)
Ich wusel also mal weiter hier rum und freu mich dabei schon mal.
Das wird ein fröhlicher Nachmittag.



Schöne Zeit!

;O)

Mari



Samstag, 15. Juni 2019

Heute Vormittag bitte mal...

... Däumchen drücken.


Ich fahre das Kind gleich zur Schule.
Zum Hintereingang,
denn nur die "Flyers" Kinder,
ihre AG Lehrerin
und die Prüfer der Cambridge Assessment English sind heute dort.
Ein Test zum Hörverstehen, ein schriftlicher Teil und eine mündliche Prüfung
stehen an, um das Zertifikat zu erhalten.
"Das wird nicht schwierig, Mama. 
Wir können das alle!", meint das Kind.
Na, dann ist ja gut...
Ich hab vor Aufregung trotzdem ein bisschen Bauchweh.
Sagt's bitte nicht weiter.
Ich halte auch die Klappe, nicke und lächle,
stolz, dass er so eine coole Sau sein kann.
 


Schönen Tag!

;O)

Mari



Freitag, 14. Juni 2019

Erkenntnis

Vor ein paar Minuten.
Kind gerät in leichte Hektik.
Gleich ist Kampfsporttraining.
Kind: "Wir haben gerade ausgemacht: wir nehmen einen Bus früher."
Mari: "Dann seid ihr ja NOCH eher da!"
Kind: "Von wegen. Wir sind noch nicht ein mal pünktlich gewesen.
Die Busse haben zu der Zeit alle Verspätung.
Mittwoch waren wir 10 Minuten zu spät."
Mari: "Und? Habt ihr gesagt, dass der Bus Verspätung hatte?"
Kind: "Pff. Mama! 
10 Minuten bedeuten 10 Liegestütze.
Da lohnt sich das ganze Gerede doch nicht für..."


Hm.

10 Liegestütze...

Also was mich betrifft...

Ich würde wahrscheinlich...

Ach Quatsch!

Bleib mal auf'm Teppich!

Nix würde ich!

Ich würde weder pünktlich,
noch verspätet zum Training kommen!

Nein, Danke.
:D



Schöne Zeit!


;O)

Mari



Freitag, 12. April 2019

War was? - 12. 04.2019

Ich muss mal auf die vergangene Woche zurückblicken.
Hinterher fragt man sich nämlich immer:
Wie war das denn noch gleich?
Aaaaalso...


Samstag, 06.04.19
Zwei Kuchen gebacken,
einen für den Ruderklub,
einen für uns.
Der Gatte kutschierte das Kind zum Kindergeburtstag
und kaum war er zurück, tauchte
gegen 13 Uhr die Vermieterin,
samt Lebensgefährten und neuem Rasenmäher auf.
Zur Erinnerung:
Der alte Rasenmäher verschwand mit den Vormietern.
Das Schloss des Schuppens schließt seitdem auch nicht mehr.
Jemand hat einen Fremdkörper ins Schloss gedrückt.
(So was gab es am Garagentor auch schon mal.)
Heute soll mir gezeigt werden,
wie ich die Grundwasserpumpe ans Laufen kriege,
das ist nämlich nicht so selbsterklärend,
wie die Vermieterin vermutete, denn:
Da, wo bei der Wohnungsübergabe der Vormieter noch 
die Pumpensteuerung friedlich an der inneren Schuppenwand hing,
glänzt nun gähnende Leere.
Nur ein kläglicher Rest gekapptes Kabel, ist geblieben.
Da lässt sich nichts mehr steuern oder einschalten.
Da hat tatsächlich jemand die Steuerung gekappt und geklaut!
Da das alles mit dem Auszug der Nachbarn einher ging,
liegt der Verdacht nahe...
und überhaupt...
so ganz richtig in der Birne sind die nicht...

Ich kann es, ehrlich gesagt, nicht fassen.
Das Zeug zu ersetzen, ist für die Vermieterin ärgerlich und kostspielig,
 jedoch zum Glück nicht meine Baustelle.
Aber man muss sich mal vorstellen:
da lassen die ihr Haustier im Teich und sabotieren die Pumpe,
die den Teich mit Frischwasser versorgen soll!
Ein neues Steuergerät zu besorgen wäre einfach,
wenn man die Pumpenbezeichnung wüsste.
Beim letzten Austausch der Steuerung gab es das alte Gerät noch.
Das war offenbar ein Kinderspiel.
Also wurde Samstag der Pumpenschacht geöffnet und ich muss sagen:
ich stelle mich NIE mehr auf diesen Betondeckel vor dem Teich.
Darunter liegt ein Schacht, der eher an Kanalisation,
als an Pumpe erinnert.
Eine mannsbreite Röhre,
mit rostigen Steigbügeln,
um in die Tiefe zu klettern.
Wollte niemand machen.
So warten wir ab
und hoffen erstmal darauf,
dass das Mädchen für Alles,
sich nächste Woche traut.

Immerhin wurde das Schloss ausgetauscht
und der Rasenmäher kann eingeschlossen werden.
Nun haben nur noch wir und die Vermieter einen Schlüssel.
Zudem finden wir eine funktionstüchtige Umwälzpumpe im Teich.
Damit können wir wenigstens das Wasser etwas sprudeln lassen.

Was habe ich - außer Rasenmähen- sonst noch gemacht?
Grübel...
Ah ja. Einen Kartoffelsalat geschnibbelt
und abends war ich auf der Geburtstagsfeier der Wahloma.
Ausgiebig gequatscht.

Sonntag, 07.04.2019

Zwei Wochen vor Ostern, heißt: Kreativmarkt in Mülheim.
Da die Chefin nach ihrer OP noch nicht heben darf,
fahren wir zu dritt.
Für mich bedeutet das:
2 Kannen Kaffee kochen,
Kaffeebecher, Stullen, Kuchen einpacken,
gegen halb acht ins Auto steigen,
erst gaaaanz weit weg einen Parkplatz ergattern,
alles Richtung Laden schleppen,
zwei Häuserblöcke vor dem Ziel
sammelt mich die Chefin ein,
Stempelkisten, Vorführtisch, Rollbrett, blablabla
ins Auto packen,
los.
Vor der Mülheimer Stadthalle alles wieder raus,
Verkaufsstand aufbauen, dekorieren, trallala.
Der Markt dauert von 11 bis 17 Uhr,
draußen schien die Sonne,
in die Halle kamen kaum Leute,
wir drei Weibsen hinter'm Stempeltresen hatten trotzdem unseren Spaß.
Gegen 19:30 Uhr bin ich Zuhause,
mit einem unbändigen Hunger auf Kartoffelsalat.



Montag, 08.04.2019

Kurz nach Gatte und Kind das Haus verlassen,
bis 12:30 Uhr im Laden.
Ein letzter Klecks Kartoffelsalat mit Fischstäbchen für's Kind,
für mich ein übrig gebliebenes Brötchen.
Das Kind hustet sich schwindelig.
Ich habe ihn nun eine Woche lang für den Sportunterricht in der Schule entschuldigt,
und eine Woche lang ging er auch Nachmittags nicht zum Sport.
Ich mache für Dienstagnachmittag einen Termin beim Kinderarzt.
Der soll das Kind mal abhorchen.
Kind kämpft sich durch die Hausaufgaben,
ich durch den Haushalt,
und bastle einen großen Nudelauflauf.
 Setze mit dem Kind gemeinsam im Garten ein paar Pflanzen ein.
Zwei Passionsblumen, zwei Edeldisteln, etwas Männertreu und Vergissmeinnicht.
Alles war beim Discounter auf Centbeträge reduziert
und musste von mir gerettet werden.
Letzte Woche haben wir etwas Wasserpest in den Teich gesetzt,
in der Hoffnung, dass die Klärpflanze einen guten Job macht
und ich habe silbrig glänzende Kugeln und Windmühlen als Reiherschreck
um den Teich herum verteilt.
Versuchen wir es erst mal auf die sanfte Tour.
Ob es funktioniert?
Keine Ahnung.
Zuvor habe ich ihn zwei mal gestört und vertrieben,
dann hat er sich schlichtweg nicht mehr erwischen lassen.
Ich mache mich weiter schlau, was die Schildkrötenhaltung im Gartenteich angeht
und komme zu dem endgültigen Schluss,
dass das Tier dort unten alles andere als artgerecht (über)lebt.
Ab jetzt suche ich nach Tierschützern,
die solche Tiere aufnehmen würden oder in gute Haltung vermitteln.
Ich beschließe, weitere Gartenarbeiten auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
Die Schildkröte
-Kind nennt sie "Michelangelo", Hero Turtles, you know?-
sitzt auf dem Stein,
sobald sich ein paar Sonnenstrahlen zeigen.
Läuft man nur mal durch den Garten,
bleibt sie sitzen,
doch bei zu viel Bewegung,
lässt sie sich ins Wasser fallen.
Ich will sie wirklich nicht vom Sonnenbaden abhalten.
Es ist ohnehin viel zu kalt für sie.
Ich sitze in der Zwickmühle.
Wenn ich den Teich irgendwie retten will,
muss ich dafür sorgen,
dass er nicht zu warm wird.
Für Michelangelo die Pest.
Er muss hier raus.

Früh ins Bett



Dienstag, 09.04.2019

Alle sind in Aufbruchstimmung,
nur das Kind macht auf halben Weg schlapp.
Er fühlt sich so fiebrig...
Bingo.
Da bleibt wohl jemand Zuhause.
Kurze Instruktionsrunde,
dann zum Laden.
Gegen 13 Uhr zurück,
ich kaufe Pommes für zwei.
Im Wartezimmer des Kinderarztes hört man Husten aller Couleur.
Ich will wegrennen.
Der Kinderarzt tippt in unserem Falle auf eine allergische Reaktion.
Kommt hin.
Die üblichen Heuschnupfensymptome sind schon lange da.
Zum gewohnten Heuschnupfenkram kommt also
ein Inhalat und ein Hustenstiller.
Ich bin begeistert.
Um den Umgang mit den neuen Medis zu erlernen,
soll er morgen nochmal Zuhause bleiben,
dann wird weiter entschieden.
Das Kind ist so schlapp,
er kann weder an der Arzt- noch an der Apothekentheke
neben mir stehen bleiben,
sucht sich jeweils eine Sitzgelegenheit.
Auffällig...
Für das erste Eis im Hörnchen,
beim Eisdealer unseres Vertrauens,
ist er jedoch stark genug.
Danach kämpft er eine Weile mit einer Mischung aus
Eis- und Pollenhusten,
versichert mir aber,
das sei es wert gewesen.
Nun denn.
Schildkröte und Fische füttern,
inhalieren üben,
ich bestelle online zwei heimische Wasserpflanzen
bei einer darauf spezialisierten Gärtnerei,
es gibt einen Rest Auflauf zum Abendbrot


Mittwoch, 10.04.2019

Tag mit hustendem Kind.
Kind vermutet eine Kombination aus Heuschnupfen
und echter Erkältung,
auf jeden Fall erstickt er beinahe am Frühstück,
weil er nicht durch die Nase atmen kann.
Das Gejapse bremst auch seinen üblichen Redefluss.

Der seltsame Nachbar schellt an.
( Ich habe hier noch nichts über ihn geschrieben...
es ist schwierig.
Der junge Mann ist krank,
so viel steht fest.
Er ist der Sohn des Pärchens,
das vor mir die Gartenpflege hatte und wohnt noch im Haus.
Mehr sag' ich hier nicht.)
Der seltsame Nachbar hat festgestellt, dass es ein neues Stallschloss gibt
und ich vermutlich den Kescher dort eingeschlossen habe.
Seine Mutter schickt ihn.
Er soll fragen,
ob ich in den nächsten Tagen mal Zeit hätte.
Sie wollen Michelangelo aus dem Teich holen.
Eine Freundin seiner Mutter hat auch Schildkröten
und dort sei er besser aufgehoben.
Das bekomme ich natürlich nur
durch beharrliches Nachbohren aus ihm heraus.
Erst im Nachhinein fällt mir auf,
dass ich jetzt vermutlich sowohl den Kescher,
als auch die Schildkröte suchen würde,
wenn ich den Teichkrempel im unverschlossenen Gewächshaus hätte liegen lassen.
Außerdem ahne ich,
wer nun eine neue Pumpensteuerung hat.
Ich könnte kotzen.

Wir hangeln uns durch den Tag,
Kind hört viele Hörspiele und viel Musik,
ich koche uns Mittagessen, das wieder für zwei Mahlzeiten reichen wird.
Als der Gatte von der Arbeit kommt,
findet er uns auf dem Sofa, ich streichle den Kopf des Kindes auf den Beinen.
Er hat gehustet, bis er Sternchen sah
und ist dann kraftlos auf dem Sofa zum Liegen gekommen.
"Kind, du siehst Scheiße aus.",
spricht der Gatte,
was übersetzt so viel bedeutet wie:
"Ich fürchte, du gehst morgen noch nicht zur Schule."
Nachdem sich das Kind etwas erholt hat,
fahre ich mit dem Gatten kurz in den Baumarkt.
Der Gatte begutachtet das große Angebot diverser Grills,
ich kaufe eine Schwimmpflanze, Wasserflöhe für den Teich
(Filtrierer an die Macht!)
und einen Spaten für mich.


Donnerstag, 11.04.2019

Ich muss mal eine Einkaufsrunde machen und erledige das zeitig.
Um kurz nach neun, gleich nach Öffnung der Tür,
stehe ich, wie ein Packesel mit Einkäufen beladen,
an der Empfangstheke des Kinderarztpraxis.
Osterferien stehen an,
das Kind braucht ein Attest.
Irgendwann wird man uns unterstellen,
dass wir das absichtlich tun.
Irgendwann fällt auch anderen diese Regelmäßigkeit auf.
Immer vor den Osterferien...
Sei's drum.
Ett is, wie ett is.
Ich mache auch einen Termin für einen Bluttest im Mai
und wir einigen uns darauf, dann den Zeitpunkt für einen Allergietest festzulegen.
 Das klingt doch mal nach einem Plan.

Gehe mit dem seltsamen Nachbarn und seiner Mutter in den Garten,
damit sie die Schildkröte aus dem Teich fischen können.
Natürlich bin ich in der Lage,
Verachtung, Wut und Misstrauen zu empfinden.
Dass ich das andere Menschen auch mehr als deutlich spüren lassen kann,
war mir neu.
Ich beiße die beiden weg.
Ich bin nun also um eine Schilkröte
und das Ansehen der netten Nachbarin ärmer.
Die harmoniesüchtige Mari ist tot,
lang lebe die böse Königín.

Die Situation in Teich und Garten
hat sich also schon heute geändert.
Das will überdacht werden.

Mutter und Kind verschlumpfen den restlichen Tag,
ich backe Waffeln,
pflege eine luxuriöse Langeweile ohne Lust,
etwas Sinnvolles zu tun,
früh ins Bett
und lange durchgeschlafen.


Freitag, 12.04.2019

Seine Lebensgeister kehren langsam zurück.
Den Morgen verbringt das Kind vor der Glotze.
Er amüsiert sich köstlich, bei einer interaktiven Survival-Sendung.
Er lässt den Darsteller Fallen bauen,
rohe Eier essen,
in Höhlen oder auf Bäumen schlafen, usw.
Zwischendurch kommentiert er:
"Boah, ist der doof...
oder
Hätte man mir das nicht vorher sagen können?...
oder
Hat der eigentlich nur die eine Hose? Damit war der jetzt schon im Dschungel,
in den Alpen und in der Wüste...
... und überhaupt...
das muss ja witzig aussehen...
Der Typ rennt weg...
der Wolf verfolgt ihn...
und der Kameramann rennt hinterher!
 Wie gesagt:
Das Kind war very amused.

Ich tippe diesen Eintrag hier.
Zwischendurch ziehe ich die Betten ab,
stelle die Waschmaschine an,
räume auf,
koche das Mittag- und Abendessen,
laufe einmal mit dem Staubtuch durch die Bude,
sauge,
und sinniere über den Teich.

Ich komme zu folgendem Entschluss:
Ich werde dem Reiher das Feld räumen.
Ab heute heißt es:
survival of the fittest.

Goldfische sind die Tauben kleiner Gewässer.
Sie zerstören,
fressen und verschmutzen.
 Ich werde den Teich bepflanzen
und ihnen damit Unterschlupf bieten.
Ob ich weiter füttern werde,
weiß ich nicht.
Ich bezweifle es.
Ich weiß sicher, dass im letzten halben Jahr,
weder Schildkröte noch Fische,
gefüttert wurden.
Damit haben wir erst wieder angefangen.
Die Fischpopulation im Teich war jedoch von Anfang an gewaltig.
Vielleicht sogar schon bedenklich.
 Mein Sorgenkind ist nicht mehr da,
jetzt kann es losgehen.
Aber nicht heute,
denn es ist saumäßig kalt
und außerdem muss ich gleich noch in den Laden.


Das war's von hier,
schöne Zeit!

;O)

Mari



Dienstag, 2. April 2019

Die Challenge der Woche

Auch heute Nachmittag wieder erfolgreich
nicht den Keller geputzt.
Es gibt so viele,
viel wichtigere Dinge,
die unbedingt vorrangig erledigt werden müssen.
Da ist man machtlos...



Schöne Zeit!

;0)

Mari






Freitag, 16. November 2018

Vollgas und Vollbremsung

Dienstag
Das Kneipentheater am Dienstagabend war
ergreifend, traurig, schaurig, beängstigend und zum Schluss doch hoffnungsfroh.
Kein Wunder,
lag dem Ganzen doch Borcherts "Nachts schlafen die Ratten doch" zugrunde.
Schulstoff, der mich damals, als Jugendliche, tief beeindruckt hat.
Das hellere, freundlichere Äquivalent dazu war in jener Zeit übrigens Brechts
"Legende von der Entstehung des Buches Taoteking...".
Außerdem habe ich dazumal zum ersten Mal von meinem Recht als Leser Gebrauch gemacht
und Droste-Hülshoffs "Judenbuche" einfach nicht zu Ende gelesen.
Der Text hat mich so sehr gelangweilt,
dass es mir weh tat.
Dabei erzählt die Judenbuche doch von Verrat, Mord und Totschlag.
Es war mir selbst ein Rätsel,
aber weiter zu lesen schlichtweg nicht möglich.
Auf dem Elternsprechtag
(Zu dem ich ab der 5. Klasse immer mit musste - meine Mom vertrat nämlich die Ansicht: "Was soll ICH mit den Leuten denn besprechen? Ich kenn' die doch gar nicht! DU gehst doch da zur Schule! Kannst dir ruhig selber anhören, dass du häufiger aufzeigen musst...")
meinte der Deutschlehrer, die Judenbuche sei wohl nicht mein Thema gewesen, denn die Klassenarbeit war "nur" Befriedigend.
Das Zitieren und Benennen von Textstellen wird einem echt erschwert,
wenn man den Text nicht kennt.
Das drückt so eine Schulnote runter.
Als Erwachsene fragt man sich, ob es nicht vielleicht einfacher gewesen wäre,
die paar Seiten (denn viele sind es ja wirklich nicht) zu lesen.
Ich sah in meiner Verweigerung jedoch eine lebenswichtige, längst überfällige Revolution.
Der Deutschlehrer betitelte sie nur mit: "Mut zur Lücke".
Da merkt man wieder: alles Ansichtssache.
Ich bin übrigens stur genug, die Judenbuche bis zum heutigen Tage,
nicht mehr in die Hand genommen zu haben.
Aber ich habe ja auch den Bahnwärter Thiel, Wilhelm Tell, zebrochenen Krug und
den ganzen anderen Kram kein zweites Mal gelesen
und kann damit ganz gut leben.
 Wo war ich?
Ach ja.
Das Kind war übrigens nicht mit in der Kneipe,
sondern allein Zuhaus und demnach auch noch nicht im Bett,
als wir um 21:30 Uhr zurück kamen.
Er war an den vorangegangenen Tagen bereits nur schwer ins Bett zu kriegen und
schlief auch tatsächlich erst gegen 23 Uhr ein.
Ist manchmal so,
sollte sich auch noch rächen.

Mittwoch
Vormittags viel grundlegendes Haushaltsgedöns, viel Wäsche, viel Staub.
Mittags mit dem Kind einen Kalender bis kurz vor den Weihnachtsferien auf ein Blatt gemalt
und alle Arbeiten und Tests eingetragen.
Beängstigend, dieser Überblick.
Dabei Mittagessen
und dann wurde das Kind von den Lateinvokabeln dahingerafft.
Er lag seltsam verdreht auf der Couch,
konnte die Augen nicht mehr offen halten und musste folglich
immer irgendwie herumzappeln, um nicht einzuschlafen.
Habe dem Leiden ein Ende gesetzt,
indem ich ihn zugedeckt, auf einem Kopfkissen geparkt und
"Schlaf! Ich gehe einkaufen und wecke dich, wenn ich wieder da bin." befohlen habe.
Mittwochabend war das Kind früh im Bett.

Ich hingegen nicht.
Ich war mit der Chefin bei einem Buchabend.
Diesmal waren wir nur Zuhörer und für die befreundete Buchhandlung war es das erste Mal.
Ein schöner Abend.
Unser Augenmerk lag nicht so sehr auf den vorgestellten Titeln,
sondern vielmehr darauf,
was man an der Vortragsweise verbessern könnte
und was wir für unsere Veranstaltungen daraus lernen.

Donnerstag

Da ich ja seit Dienstag die Krankenakte meiner Mom habe,
konnte ich für sie einen Termin bei ihren neuen Augenärzten machen.
Außerdem neue Bettwäsche und noch mehr Boxershorts für's Kind gekauft.
Backzutaten besorgt,
Badezimmer gründlicher als sonst geputzt (der Silikonfugenheini kam gestern jedoch nicht,
vielleicht also heute...)
Termine mit der Chefin abgesprochen,
Termine mit der Mutter abgesprochen,
Mittagessen gekocht,
eine Folge Chima geguckt,
das heute echt fleißige Kind bei den Hausaufgaben angefeuert,
Wäsche hin und her getragen,
Abendessen vorbereitet,
einen Autositz probegesessen,
zu Abend gegessen,
den ersten Plätzchenteig geknetet und bis auf Weiteres im Kühlschrank gebunkert,
versucht, noch etwas zu lesen,
dann doch ins Bett gegangen.

Heute
Seit 3:30 Uhr wach.
Einen Blogpost geschrieben,
nebenher Gedichte gelesen,
ausgefallene Plätzchenrezepte im Internet angeguckt
(reine Zeitverschwendung, ich mache immer dieselben Teige),
ein Müsli gegessen,
zu viel Kaffee getrunken
und die heutige To do Liste geschrieben.
Das Kind schreibt heute Deutsch,
der Gatte feiert Überstunden ab und wird die meiste Zeit des Tages in Autohäusern verbringen.
So wie es aussieht, werde ich gegen Mittag zusammenbrechen.
Wenn nicht schon früher.
Jetzt gerade könnte ich bestimmt wieder prima schlafen,
nur leider muss jemand das Kind wecken.
Watt'n Schataress, Baby.

Schönen Freitag, Euch!

;O)

Mari






Sonntag, 21. Oktober 2018

Fahr'n, fahr'n, fahr'n...

Spannend.
Fahre gleich zum ersten Mal seit Führerschein
(übrigens ein Jahr her, jetzt)
allein in die Voreifel,
um meine Cousine von ihrem Wochenendgast zu erlösen.
Schwarzmalerisch, wie ich bin,
habe ich mir die Route rausgeschrieben.
So richtig, mit Papier und Stift.
Falls mich das Navi boykottiert.
Weiß man's?
Sicher ist sicher.
Der Gatte baut Regale auf.
Kann man nicht genug von haben,
sagen unsere Bücherstapel und -kisten.
Tee austrinken, Kuchen aufessen,
Cannelloni für's Abendessen füllen
und dann los.

Schönen Restsonntag!

;0)

Mari

Sonntag, 9. September 2018

Sturmfrei

Gestern mal wieder mitten in der Nacht aufgewacht
und wach geblieben.
Gegen 6 Uhr zum Bäcker.
Da war es noch stockdunkel, sternklar und empfindlich kalt.
Habe eine Sternschnuppe gesehen
und für alle was Gutes beim Universum bestellt.
Das Kind geweckt, als müsste es zur Schule.
Die Jungs frühstücken, machen sich fertig,
die Rucksäcke sind seit Freitag Abend  schon gepackt,
noch eben Brötchen schmieren
und um Viertel nach sieben machen sich die beiden auf den Weg.
DTM auf dem Nürburgring.
Bis dahin weiß ich immer noch nicht,
was ich mit meinem sturmfreien Tag anstellen soll.
Nachdem auch ich gefrühstückt habe,
mache ich erstmal ein verfrühtes Mittagsschläfchen.
Ganz Revoluzzer: ohne Wecker.
Nach 1,5 Stunden Schlaf
wache ich noch müder auf
und brauche erstmal eine neue Anlaufrunde.
Dusche, Kaffee, Internet
und dann fällt mir ein,
was ich tun könnte.
Tatsächlich etwas, was ich allenfalls  mache,
wenn ich krank bin
oder eben sturmfrei habe:
Fernsehgucken.
Tagsüber.
Und zwar etwas, das NICHT kinderkompatibel ist.
Ich schau mir also eine Krimiserie an,
in der es um so wundervolle Sachen wie Entführung und Folter durch Ertränken geht.
Zwischen den Folgen verrichte ich
harmlose Hausarbeit.
Böden wischen, Hausflur putzen, Wäsche waschen, Eintopf kochen,
Küche abwaschen, staubwedeln...
Gelebtes Pareto-Prinzip.
Man arbeitet erstaunlich effektiv und schnell,
wenn man unbedingt wissen will,
wer der Irre hinter der Maske ist.
Ich weiß nicht, ob man es überhaupt erfahren wird,
denn ich hab nicht die komplette Staffel geschafft.
Aber toll war es.
Die Jungs hatten auch einen superguten Tag.
Das Highlight für's Kind war,
dass Felix von der Laden ein Rennen mitgefahren ist.
(Kinder und Teenies jetzt so:
kreisch!!! "Dena!!!"
Erwachsene mit ein bisschen Durchblick,
was ihre Kinder und Teenies schon so auf YouTube geguckt haben:
"Oh Mann. Echt? Dena? Beileid."
Und alle anderen:
"Wer?")
Auf dem Rückweg haben die beiden noch
bei der Cousine einen Boxenstopp eingelegt
und waren gegen 21 Uhr Zuhause.

Heute Nacht war wieder Lärm auf der Straße und
ich lag 2 Stunden wach.
Dann doch nochmal eingeschlafen
und erst aufgewacht,
als das Kind um 8:30 Uhr aufstand.
Bis jetzt erfolgreich nichts getan,
doch das ändert sich jetzt gleich.
Kind hat noch ein paar Hausaufgaben zu erledigen
und sich Mittags beim neuen Kumpel verabredet.
Da kutschiere ich ihn hin und fahre dann zu meiner Mom.
In ihrem Keller hängt noch Bettwäsche,
das "Kinderzimmer" müsste mal wieder gemacht werden
und außerdem gibt's Waffeln!

Startschuss.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Montag, 11. Juni 2018

Setzen, sechs.

Neues Ladenspektakel im Stadtteil, keinen Kilometer von unserer Wohnung entfernt.
Letzte Woche eröffneten gleich mehrere Geschäfte.
Neben Feinkost A*di auch Ed*ka,
 ein Blumenlädchen, ein Bäcker,
der Drogeriemarkt folgt in ein paar Wochen.
Bisher war auf dem Parkplatz ein Gedränge wie im Phantasialand.
Warum sollte man da hingehen wollen?
Hab ich also bis heute Morgen gewartet,
bin um halb acht mit dem Gatten aus dem Haus
und habe mir den langersehnten Ed*kamarkt angesehen.
Zu Fuß.
Wie gesagt, ist ja nicht weit.
Toller Laden.
Tolle Mitarbeiter.
Die haben bei der Arbeit gelacht, das muss man sich mal vorstellen.
Der Chef vonnet Ganze huschte durch die Gänge,
begutachtete die fertig eingeräumte Kühltheke wie ein berühmtes Gemälde.
Mit vor der Brust verschränkten Armen und zur Seite geneigtem Kopf,
klopfte er Schultern und lobte lautstark:
"Datt sieht super aus. Hasse gut gemacht."
Nett.
Hab ich also eingekauft und dabei immer im Hinterkopf behalten,
dass ich nur eine Tasche mit habe.
Jetzt hat sich rausgestellt:
im Volumenschätzen bin ich echt gut.
Passte alles problemlos.
Aber...
1kg Tierleiche
1,5 kg Karoffeln
2 Monsterkohlrabi, je ca. 700g
750g Schwarzbrot
1 Flasche Ketchup
500g Sesam
500g Erdbeeren und
ein Schokoriegel für's Kind,
das ist...
... ziemlich schwer.
So fragt man sich gleich nach der automatisierten Kasse,
warum um alles in der Welt man das jetzt getan hat und
wieso nicht wenigstens der Hackenporsche mitkommen durfte?
Mal entspannt einkaufen gehen...pffff.

Dummheit muss bestraft werden,
aus Fehlern wird man klug...
Ey, das passiert mir echt nicht nochmal.


Schöne Zeit!

;O)

Mari








Montag, 28. Mai 2018

Geliehenes Ohr

Seltsam.
Kaum ist der Gatte eine Nacht lang nicht da,
höre ich fremdartige Geräusche in der Wohnung.
Liege im Bett, lese das Internet leer,
da höre ich immer was...
Nicht regelmäßig.  Es knackt. Oder so...
Das Kind schläft doch wohl hoffentlich!
Letzter Ferientag.
Immer kritisch...
Ich steh mal auf und sehe nach.
Lausche in die Diele.
Alles ruhig.
Und dann... Da!
Da war es wieder!
Die nächsten beiden Gedanken legen einen grandiosen Sprint hin
und kommen gleichzeitig ins Ziel.
Gedanke Nummer eins:
Ey, das kommt aus dem Bad!
Gedanke Nummer 2:
Boah, bist du doof.

Was ich da höre, ist die tropfende Duscharmatur,
über die sich der Gatte schon seit unserem Einzug aufregt.
Muss doch mal die Vermieterin anrufen.
Ist ja ne Zumutung.
Und gut,
dass der Gatte morgen Abend wieder da ist,
damit ich wieder beruhigt weghören kann.

Nacht, jetzt.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Samstag, 26. Mai 2018

Wald und Wasser

In Erinnerungen geschwelgt.
Heute das Kind an einen Lieblingsort meiner Kindheit entführt.
An den Rotbach im Hiesfelder Wald.
Schön war's.
Ziemlich müde, jetzt.
Und hungrig!
Guckt einfach ein paar Fotos.

Schöne Zeit!

;0)

Mari

Montag, 21. Mai 2018

Böser Traum


Verstörend.
Gruselig.
Im Traum
hab ich den Kater ertränkt.
In der Badewanne.
Dabei hab ich geweint,
denn ich wollte das nicht tun.
Es war Sterbehilfe.
Der Kater meinte,
es wäre wirklich besser so.
Ich wäre verantwortlich dafür
und ich solle nicht so ein Weichei sein.
Ich solle aufhören zu heulen
und meinen Job machen.
Schließlich wäre er derjenige,
der nun sterben müsse,
da könne man schon etwas starken Beistand erwarten.
Er war plötzlich viel kleiner,
lag auf meinen Händen.
Ich tauchte ihn also ganz behutsam ins Wasser,
bis er untergegangen war
und als ich ihn wieder heraushob,
war er tot.

Jetzt sitze ich hier mitten in der Nacht rum
und heule wie ein Schlosshund.
Kann mich gar nicht beruhigen.

Ich lasse es mir so wenig wie möglich anmerken, aber
ich vermisse die alte Knackwurst so sehr.