Freitag, 30. August 2019

29.08.2019

Tach, Zusammen.

Ehrlich gesagt: wie ein Tag ohne Termine,
fühlte sich der gestrige nicht an.
Am Vortag hatte Schwiegervattern seine Chance genutzt
und war Nachmittags nach Hause gefahren.
Sein Nachbar hatte Schwiegermuttern kutschiert,
das passte wohl gerade gut
und er hängte sich auf deren Heimweg einfach mit ran.
Nun hatte der Arzt ihm aber gesagt,
dass seine Papiere erst am Morgen drauf fertig würden.
 "Der hat gesagt, die könne ich morgen, so ab 9 abholen.
Na, dachte ich, frag mal lieber bei den Schwestern nach.
Die meinten dann, um sicher zu gehen, sollte ich lieber um zehn kommen."
Er wollte gestern morgen also mit dem Auto zum Krankenhaus,
dann einkaufen, 
sein Rezept beim Hausarzt abholen
und so weiter.
Das hatte er sich Mittwochabend alles so zurechtgelegt,
als wir uns darauf einigen konnten,
dass er erstmal ausschlafen sollte.
 
Gestern Morgen rief er um neun bei mir an
und war entsetzt bis beleidigt,
dass es ihm noch längst nicht so gut ging,
wie erwünscht.
 Und dann sorgte er sich meinetwegen.
Ich hatte ja nun schon wieder kein Auto.
Und wie sollte ich denn nun hier hin und dort hin kommen.
Ich versicherte ihm,
dass ich nicht vorhatte, hier oder dort hinzugehen.
Sobald ich nämlich im Krankenhaus seine Papiere abholen wollte,
würden die mich nach einer unterschriebenen Vollmacht fragen.
"Ach du Scheiße!"
"Lass mich doch erstmal mit den Leuten telefonieren. 
Es werden doch täglich Menschen aus Krankenhäusern entlassen.
Kann doch nicht so schwer sein."
Das Telefonat mit dem Krankenhaus
zog sich etwas in die Länge,
da die nette Frau an der Info mich nicht durchstellen konnte.
"Irgendwas stimmt hier nicht...".
Kenn' ich, das Gefühl.
Ich landete immer wieder bei ihr.
Durchwahl brachte auch nur:
"Die Verbindung kann zu Zeit nicht hergestellt werden...".
Beharrlichkeit führte irgendwann zum Ziel.
Dann:
"Die Papiere liegen hier, der Arzt muss die noch freigeben,
dann faxe ich die an die Hausarztpraxis."
Da.
Geht doch.
Beim Hausarzt angerufen und mit meiner Lieblingssprechstundenhilfe palavert:
"Wenn die das heute Vormittag faxen,
haben die Ärzte das heute Nachmittag in ihren Mappen.
Also bis heute Nachmittag die Füße stillhalten, bitte, Frau Mariönkes."
Okayyyyyy...
Das klingt einfacher, als es ist 
und nach erklärenden Telefonaten mit Schwiegervattern,
einem Anruf bei meiner Mom und meiner Cousine,
war der Vormittag beinahe rum.
Immerhin habe ich eine Menge Wäsche gewaschen
und etwas Bürokram sortiert.
Zum Mittagessen Zwetschgen geerntet
und dicke Pfannkuchen draus gebacken.

 Kind kommt müde aber zufrieden, aus der Schule.
Er erzählt mir Horrorgeschichten von seiner neuen Deutschlehrerin.
"Wenn man eine Arbeit nicht mit schreibt, weil man krank ist,
dann muss man bis Januar warten
und schreibt dann IRGENDEINE Arbeit nach,
zu IRGENDEINEM Thema, das man vorher nicht gesagt bekommt."
Als wäre es nicht schlimm genug, dass man krank war und nachschreiben muss!
 Mama, ich schwör'.
Ich geh' da hin...
...und wenn ich der auf die Arbeit kotze!"

 Egal, ob das nun wahr, hohl gedroht
oder schlicht falsch verstanden worden ist,
da hat sich jemand, in seiner ersten Unterrichtsstunde, 
so richtig unbeliebt gemacht.
Aus eigener Schulerfahrung muss ich sagen,
dass sich später meist die Lehrer als "Problem" entpuppten,
die zu Beginn des Schuljahres "gut Freund" spielten.
Schüler und Lehrer sind in der Schule nämlich keine Freunde.
Sie sind Schüler und Lehrer.
Da hat einer das Sagen und wenn es gut läuft,
tun der Anderen, was verlangt wird.
Während meiner Erzieherausbildung, wurde laaaang und breiiiit 
darüber diskutiert, wie sich echte Autorität,
von einem autoritärem Erziehungsstil, abheben sollte.
Im Nachhinein betrachtet:
in einer Klasse angehender Berufsanfänger,
ein eher theoretisches Unterfangen.
Echte Autoritäten waren da noch nicht bei.
In diesem speziellen Fall,
saß leider auch keine am Lehrerpult.
 Ich kannte aber beide Lehrertypen.
 Einer meiner Deutsch- und zwischendurch auch immer mal wieder Relilehrer,
gehörte zu den echten Autoritäten meines Lebens 
und ich lasse bis heute nichts auf ihn kommen.
Nach den ersten Stunden hieß es unter uns Schülern:
"Boah, ist der streng!",
mehr konnte man ihm nicht nachsagen,
denn was er einforderte, waren Regeln,
die eigentlich für jede Unterrichtsstunde gelten sollten.
Doch, doch, die kennt man auch als Schüler.
Unsere Lateinlehrerin war das genaue Gegenteil,
obwohl meine Mutter sie auch heute noch als "streng" bezeichnet.
 Das aber wohl nur, weil sie selbst Angst vor ihr hatte.
Meine Lateinlehrerin war ein sadistischer Feldwebel.
Sie hatte gelernt, mit Verlusten innerhalb ihres Trupps umzugehen.
Man ließ Verletzte zurück.
"Aber sie war die einzige Lehrerin, die bemerkt hatte,
dass du schon seit Wochen einen Gipsfuß hattest!",
führt meine Mom gern zu ihrer Verteidigung an.
Klar.
Ich musste ja auch vor jeder Stunde Strafarbeiten vorzeigen.
Da saß sie an ihrem Pult
und alle, denen sie in der vorherigen Stunde ein "DOPPELT!!!"
zugebrüllt hatte,
stellten sich artig in einer Reihe auf
und legten ihr ihre zwei mal abgeschriebenen Strafarbeiten vor.
Da fällt ein Gips am Schülerfuß auf.
Wenn ich mal nicht vorne in der Reihe stand,
dann nur, 
weil ich die Stunde zuvor geschwänzt hatte.
Dann hegte sie sofort Verdacht, nahm mich dran, ich wusste die Antwort nicht,
DOPPELT!!!
 Zack, war das auch erledigt.
Ich wusste oft gar nicht, was ich da so doppelt machen sollte,
es war aber auch egal.
Die Erniedrigung traf immer punktgenau
und es gab in der neunten Klasse noch Schüler,
die weinend vor der Lateinstunde zusammengebrochen sind.
Da lief das zwischen ihr und mir längst ganz anders.
Der Drache kam rein.
Erstmal Strafarbeiten zeigen.
Alle saßen wieder, ich zeigte sofort auf und gestand laut und deutlich:
"Ich hab die Hausaufgaben nicht, hab ich nicht verstanden.".
"DOPPELT!!!"
Drehte mich zur Klasse rum und fragte laut:
"Kann mir jemand nach der Stunde die Hausaufgaben geben?
Ich hab die nicht verstanden."
Es kam immer nur verängstigtes Schweigen,
letztendlich habe ich bei der Besprechung der Aufgaben mitgeschrieben
und keine einziges Wort selbst übersetzt.
Wie komme ich eigentlich schon wieder auf diese blöde Kuh?
Trauma?
 Ach ja.
Die neue Deutschlehrerin des Kindes.
Warten wir mal ab, nichtwahr?
Fest steht, dass ihr der Start ins Schuljahr nicht sonderlich geglückt ist.
Die Kinder haben ihr schon den Namen "Frau Z(ett)sozial" gegeben.
Sie meinen, Asozial wäre zu harmlos...
 Ich kann Euch nur versichern:
sollte mein Kind irgendwann mal an einen Lehrer, wie meinen Lateindrachen geraten,
den mach ich fertig.
Ich hab' 'nen großen Bruder 
und kann Mikado.
Genug jetzt.

Des Weiteren habe ich am Nachmittag Schwiegervattern 
seine Pillen besorgt, während der Gatte nach Feierabend
Wasserkästen für ihn anschleppte
und Schwiegermuttern beim Bäcker und Metzger war.
Der soll sich mal zurücklehnen und
den Ball flach halten,
der kleine Kontrollfreak.
 
Spitzkohleintopf gekocht,
Füße hoch,
vor zehn im Bett.


Schöne Zeit!

;O)

Mari



Donnerstag, 29. August 2019

28.8.2019 Erster Schultag, 7.Klasse

Tach, Zusammen!

Es ist gerade 5:26 Uhr.
Ich komme gerade vom Bäcker zurück.
Ja, ich gehe mitunter um kurz nach 5 Uhr morgens zum Bäcker.
Vor allem dann, wenn ich Schlaubi nix für's Frühstück eingekauft habe.
Ich bin nicht so ein Schnellmerker.
Dass die lässige Ferienzeit vorbei ist, in der man so kurz vor Mittag mal fragt:
"Sachma, willst Du eigentlich frühstücken?",
muss ich schmerzlich lernen.
Sonst wird das nix.
Naja, was ich eigentlich schnell erzählen wollte, bevor ich zum gestrigen Tag komme, ist:
es regnet.
Es donnert.
Es rummst und blitzt.
Ich freu mich, wie Bolle,
denn ich muss gleich nicht raus,
um die Wiese quadratmeterweise mit Brunnenwasser zu benetzen.
Meine Gewitter-und-andere-Katastrophen-App kriegte sich in der letzten Stunde 
beinahe nicht mehr ein.
Immerhin.
Diesmal hat sie bewirkt,
dass ich gerade noch rechtzeitig los
und wieder zurückgekommen bin.
Da hatte das warnende Gehupe endlich mal einen praktischen Nutzen.
So.
Jetzt mal überlegen.
Wie war das denn gestern?

Wir mussten alle drei aus dem Haus.
Gatte, Kind und ich,
in dieser Reihenfolge.
Als ich zur Bushaltestelle kam,
stand das Kind immer noch an der Straßenecke.
Zusammen mit geschätzt 30 anderen Schülern.
Zum Glück kam sein Bus doch noch vor meinem
und schluckte den größten Teil der Meute.
 Ich schließe den Laden auf.
Einer unserer Großhändler bittet per Mail um Verständnis dafür,
dass unsere Ware am Vortag leider nicht mehr rechtzeitig verladen werden konnte.
Da ist wohl jemand mit dem Schulbuchgeschäft überfordert.
Ob ich da wirklich Verständnis für habe, weiß ich erstmal nicht so genau.
Schulbuchgeschäft kommt offenbar genauso überraschend wie Weihnachten.
Naja.
Kundenbestellungen fehlen und ich muss rumtelefonieren,
also: nö.
Ich habe wohl doch kein Verständnis... 
Und es ist heiß, kann ich Euch sagen...

Die meisten Leute kommen an diesem Morgen,
um noch ein Geschenk für ein i-Dötzchen zu besorgen.
Hinreichend Möglichkeiten,
Blödsinn zu reden,
so mit schmelzendem Gehirn...

Ich empfehle einer Kundin zum Beispiel:
" ...diese bunten Sticker.
Entweder mit Zahlen 
oder dem Buschstabeth..."
*lach*
"Naja, Sie wissen schon....
das, von A bis Z..."
 *kreisch*

Oder die Kundin, die mich verträumt dabei beobachtet,
wie ich ihr Buch in Geschenkpapier einpacke und wie in Trance sagt:
"Meine Güte...
Sie wickeln Papier um das Buch
und mich erinnert das an eine warme Bettdecke.
Da schwitze ich gleich noch mehr..."
So etwas kann Hitze auslösen...
Schlimm.
Die Chefin löst mich ab und ich bin vor dem Kind Zuhause.

Mittagessen kochen.
Als der Ullige zur Türe hereinkommt,
kippt er beinahe hinten über.
Es gab Schulbücher.
Alle auf einmal.
Mit Verlaub,
die haben doch wohl den Schuss nicht gehört.
Die Kinder dürfen in Erdkunde den Atlas nicht mit nach Hause nehmen,
mit der Ausrede, dass die Tasche zu schwer würde 
und dann schicken sie sie mit einem 11 Kilo Ranzen nach Hause?
Ich hab ihn gewogen.
Ihr denkt jetzt:
das Gewicht einer Tasche kann man vielleicht nicht erahnen.
Doch.
Wenn die Tasche mit Büchern so voll ist,
dass sich keiner der Reißverschlüsse mehr schließen lässt,
dann ist sie vermutlich überladen.
Das Kind verschwindet im Bad,
braucht eine Dusche.
Beim Mittagessen folgt der Statusbericht 7. Klasse.
Neue Klassenlehrer.
3 Lehrer bleiben ihm erhalten:
Latein (Yeah!)
Philosophie (Auch Yeah, denn das macht nun der ehemalige Biolehrer.)
und Englisch (Verdammt.)
Das Kind hat tolle Fächer.
Mathe, Deutsch, Englisch Latein, klar.
Physik, Chemie, Erdkunde, Geschichte, Musik, Bio, Politik,
Philosophie, Schwimmen und Sport.
Der Freitag wird ein langer Tag,
nach der Mittagspause noch Sport bis 15:25 Uhr.
Sonst immer bis 13:15 Uhr,
da ist aber noch keine AG bei.
Wir sortieren ein bisschen Schulgedöns,
legen eine Einkaufsliste an
und um 17 Uhr macht sich das Kind auf den Weg zum Kampfsport.
Freiwillig.
Die Eltern des Freundes bringen die Kinder abends wieder nach Hause.
Telefonat mit Schwiegervattern.
Was die Ärzte da an der Niere gesehen haben,
war wohl nur eine harmlose Zyste, er darf nach Hause.
Er freut sich darauf, endlich seine Ruhe zu haben und vielleicht
etwas schlafen zu können.
Wenn er ausgeschlafen ist,
sehen wir weiter.
Ich wasche eine kleine Maschine Wäsche,
esse mein Hasenbrot aus der Buchhandlung
und räume so ein bisschen vor mich hin.
Um 22 Uhr kippe ich ins Bett.

Mittlerweile ist es halb acht,
Kind und Gatte sind aus dem Haus,
ich habe heute keine Termine
und bin damit ein wenig überfordert.
Es ist viel liegen geblieben.
Ich kippe als erstes mal den randvollen Wäschesack aus.
Es wird sich ausreichend Arbeit finden.



Schöne Zeit!


;O)

Mari

Mittwoch, 28. August 2019

27.08.2019 Tingeln

Tach, Zusammen

Gestern, vier Uhr morgens. Oder nachts?
Ich schlage die Augen auf, bin hellwach.
Ich habe sechs Stunden durchgeschlafen,
das reicht für gewöhnlich.
Ich lese ein wenig,
schreibe auf, was am Vormittag zu regeln ist,
dann nutze ich meinen Zeitvorteil und färbe mir die Haare. 
Check.
Vater Rhein spielt hier im Moment mal wieder Wettergott.
Von meiner Mom weiß ich, dass es rechtsrheinisch gestern Abend 
auch Regen zum Gewitter gab.
Hier kam nix an.
Also ab in den Garten,
Gießkanne schwingen.
Eigentlich möchte ich die Erste sein,
stelle aber fest, dass meine Uhr ein paar Minuten nach geht.
Der Gatte sitzt schon im Auto.
Fahrt zu seiner Arbeitsstelle
und sofort wieder nach Hause.
Kaffee.
Waschmaschine,
Spülmaschine,
Telefon.
Meinen Impftermin erneuern,
check.
Neuen Termin für den Pricktest des Kindes machen,
check.
Der erste Bluttest des Kindes hat übrigens nur den üblichen Vitamin D Mangel
ans Licht gebracht.
Die Kontrolle in der letzten Woche bestätigte einen besseren Wert.
Er nimmt nun also noch eine Weile höher dosiertes,
dann niedrigeres,
dann ist auch schon wieder Ostern.
Kinder, wie die Zeit vergeht.
Gegen neun steht das Kind auf,
um zehn ist er bereit für's Frühstück.
Letzter Ferientag bedeutet: kross gebratener Bacon.
Nachdem ich die ganze Bude in eine dampfende Speckwolke verwandelt habe,
und die Fenster sperrangelweit aufreißen möchte,
entdecke ich im Garagenhof einen jungen Mann in Flipflops und Boxershorts,
der das Unkraut aus den Pflasterfugen flemmt.
Kleine Ascheflocken schweben durch die Luft und es stinkt bestialisch.
Ganz spontan ist mir der Duft nach gebratenem Speck doch lieber.
Telefonitis:
Mom,
Cousinchen,
Chefin.
Haushaltgedöns.
Zum Mittagessen sind noch Reste von Sonntag da,
dann fahre ich in den nächsten Getränkemarkt.
Irgendwo muss es doch diesen blöden Saft geben,
den die Schwiegereltern immer trinken!
Ja, aber nein. Ausverkauft, weil Angebot.
Ich hole Schwiegermuttern ab 
und wir fahren ins Krankenhaus.
 Schwiegervattern ist gerade von Magen- und Darmspiegelung zurück,
und liegt noch im OP Hemdchen rum.
Blutdruck hier,
Puls da,
kurz drauf kommt der Arzt rein und verkündet:
Kein Befund.
Morgen geht's nach Hause.
Echt?
Ja, Frühstück noch im Krankenhaus,
nach der Visite Tschüssikowski.
Fein.
Er sortiert schon mal allerhand Krempel aus, den er dann nicht mehr braucht,
damit er nicht so schwer schleppen muss.
Vernünftig.
Als wir gehen,
holt ihn der Arzt nochmal ab.
"Wir müssen nur nochmal einen Ultraschall vom Bauchraum machen..."
Schwiegermuttern absetzen,
Saft suchen.
Im Supermarkt gibt es ihn nicht,
dafür bekomme ich eine dicke Wassermelone,
Im Getränkemarkt des Nachbarstädtchens werde ich dann fündig.
Der liegt beinahe auf dem Weg,
ich hole den Gatten ab.
Der ist, wegen immer noch defekter Klimaanlage und dreißig Grad im Büro
leicht angepisst.
Zudem hat Schwiegervattern ihn angerufen.
Er kommt doch nicht raus.
Sie haben irgendwas an den Nieren gesehen,
morgen muss noch eine Schichtaufnahme gemacht werden.
Der Gatte war nicht wirklich überrascht, denn der wusste ja von nix.
Außerdem hätten wir versehentlich Sachen mitgenommen,
die nun doch noch gebraucht werden.
Ich rufe Schwiegermuttern an,
ja, sie weiß Bescheid,
sie packt einen Beutel.
Zuhause kippe ich mir erstmal einen Liter Wasser hinter die Binde
und verschlinge ein Viertel der riesigen Melone.
Schon besser.
Weiter geht's.
 Zu Schwiegermuttern,
Saft aus-,
Beutel mit Anziehsachen einladen.
Krankenhaus.
Ich erkenn das Problem sofort,
denn Schwiegervattern liegt nur in Unterwäsche in seinem Bett.
Er hätte doch gern eine Schlafanzughose.
Leider fehlt die im Beutel.
Es gibt nur noch mehr Unterwäsche.
Schwiegermuttern anrufen.
Ach so!
Das habe ich anders verstanden!
Wieder los, denn die Schwestern wollen nicht,
dass Schwiegervattern in Unterbuxe über die Flure läuft.
Spießer.
Schlafanzughose holen.
Schwiegermuttern meint:
"Das können wir doch nie wieder gut machen!"
So ein Quatsch.
In Wahrheit komme ich gerade dazu,
mich ein wenig zu revanchieren,
denn egal, um was es geht,
"Ich frag' mal Schwiegervattern...", läuft daraus hinaus,
dass er hilft.
Ohne zu zögern.
 Also nochmal zurück.
Die Frau an der Rezeption beömmelt sich schon.
Ich besorge dem Kind und mir noch eine Pizza.
Der Gatte möchte nicht,
der hatte Mittags schon eine.
Kurz vor acht bin ich Zuhause.
Schnell unter die Dusche,
das Sommerkleid kurz durchwaschen,
denn das brauche ich heute unbedingt wieder,
essen,
Glotze,
Licht aus um zehn.


Schöne Zeit!

;O)

Mari





Montag, 26. August 2019

25. und 26.08.2019

Tach, Zusammen.

Der gestrige Sonntag startete tatsächlich mit Gartenarbeit.
Ich habe gejätet, gegossen, Fallobst aufgesammelt und geerntet.
Die Zwetschgen sind köstlich
und das Beste ist:
ich vertrage sie problemlos.
Ganz ohne kratzende Zunge und Mundschleimhaut.
Deshalb wurden sie erstmal hemmungslos roh gefuttert.
Spätstück, Mittagsschläfchen.
Während der Gatte mit Schwiegermuttern ins Krankenhaus fuhr,
bereitete ich das Abendessen vor.
Als er wieder kam,
stieg ich ins Auto und fuhr Richtung Bad Münstereifel,
um das Kind bei meiner Cousine abzuholen.
Gegen 21 Uhr waren wir Zuhause,
Abendessen,
totmüde.
Troztdem schlecht geschlafen.
Ich bin irgendwie aufgekratzt, finde keine Ruhe.

Heute Morgen den Gatten zur Arbeit gebracht,
Brötchen gekauft
und kaum Zuhause,
das leicht übermüdete Kind geweckt.
Um 10 Uhr schellen wir bei einem seiner Klassenkameraden,
um halb elf sind wir im Kletterpark.
Ich bin heute nur Zuschauer.
Die schlimmsten Beobachtungen mache ich am Kleinkinder-Parcours.
Mütter, die ihre verängstigten, höchstens dreijährigen Mädchen
 durch die Seile scheuchten.

"Liebes Tagebuch. Da mein kleines Herzblatt bisher überhaupt keine Höhenangst kannte,
habe ich sie ihr heute erfolgreich eingeimpft. Gleichzeitig lernte sie ihre Lektion in "Versagen vor Publikum". Sie hat sich aber auch dämlich angestellt. Sie war nicht mal in der Lage, die Karabiner richtig am Seil anzubringen, obwohl ich ihr ständig zugerufen habe, wo die Teile hingehören.
Das war harte Arbeit. Ich habe von dem Gekreische keine Stimme mehr und einen steifen Nacken,
weil ich ja ständig zu dieser kleinen Memme hochgucken musste. Und dann dieses Geheule... ernüchternd." 
 
Ich behaupte, jeder, der sich heute dieser Herausforderung freiwillig stellte,
kletterte erfolgreich und durfte am Ende stolz auf sich sein.
Die beiden Jungs krabbeln in 5 Metern Höhe herum,
ich schwitze schon beim Zusehen.
Es ist so heiß.
Deshalb sind wir auch schon um halb drei wieder Zuhause.
Das Kind ist durch.
Er verschwindet unter der Dusche
und dann in seinem Zimmer.
Zum späten Mittagessen gibt es die Hasenbrote aus der Kletterkühltasche.
Schwiegermuttern konnten wir den Krankenhausbesuch heute mit vereinten Kräften ausreden.
Die Hitze ist wirklich erbarmungslos.
Ich telefoniere zwei mal mit Schwiegervattern.
 Morgen kommen Magen- und Darmspiegelung dran.
Um 17 Uhr will der Gatte abgeholt werden.
Ich halte vorher nochmal beim Bäcker an und kaufe ein Steinofenbrot,
wer mag, schmiert sich ne Stulle.
Ich werde heute nicht alt.
Ich bin so bleiern müde.
Die letzte Nacht war wirklich doof.



Schöne Zeit

Sonntag, 25. August 2019

24.08.2019 Entspannung der Lage?

Faul
und unmotiviert.
So begann der gestrige Tag.
"Was MÜSSEN wir denn heute unbedingt machen?",
fragte der Gatte.
Tja, ich hatte mich mit Schwiegermuttern zur Krankenhausfahrt verabredet
und irgendwas musste noch eingekauft werden.
Aber sonst?
Eigentlich wollte ich in den Garten.
Eigentlich wollte ich Pflaumen ernten und Unmengen Pflaumenkuchen backen.
Eigentlich wollte ich die neuen Malven einsetzen.
Eigentlich, eigentlich.
Dann müsste ich aber auf die Uhr sehen
und mich vermutlich sogar sputen!
Neeee, das ging nicht.
Der Gatte war ähnlich ambitioniert und
haute sich nach dem Spätstück gleich wieder aufs Ohr.
Ich machte mal ein paar Telefonate ins Verwandtschaftsuniversum,
mit dem Erfolg,
dass die Schwester des Gatten sich auf den Weg aus dem Bergischen machte,
um mit uns Schwiegervattern zu besuchen.
Auf der Überwachungsstation angekommen,
war sein Bett futsch.
Man hatte ihn vorzeitig auf die "normale" Station verlegt.
Ob das so gut ist,
weiß keiner so recht,
denn Schwiegervattern gab zu:
"Ich hab denen zu viel gemeckert!
Ich hab auch die ganze Nacht kein Auge zu gemacht.
Die ganzen Schläuche überall...
...zum Schluss hatte ich sogar einen in der Nase, der ständig raus fiel.
Der scheiß Apparat piepte und brummte alle fünf Minuten.
Der Pfleger war total angenervt
und morgens hab ich zu dem Arzt gesagt:
Mann, erlösen sie mich von dem Mist, hier!
Das ist doch kein Zustand!
Ich bin kaputt wie Hund!"
Müde sah er wirklich aus.
Er hatte aber die gewohnte Farbe im Gesicht und genügend Luft,
sich aufzusetzen,
Geschichten von "früher" zu erzählen
und zu lachen.
Gegen die Blutgerinnsel in seiner Lunge hilft das nicht,
aber das tun aufgeklebte und angepinnte Meßgeräte auch nicht.
Er balanciert nach wie vor über ein dünnes Seil,
doch nun beobachtet ihn niemand mehr dabei.
Sein Wohlbefinden profitiert da allemal von.
Am frühen Abend machten der Gatte und ich dann unseren Wochenendeinkauf,
zum Abendessen gab es eine Paella aus der Tiefkühltruhe,
eine gemeinsame Folge Norsemen 
und um 22 Uhr war ich im Bett.
Seit halb fünf bin ich wach
und warte auf den Sonnenaufgang.
Das zieht sich mittlerweile ganz schön hin...
Es war hier schon wieder so heiß,
ich muss gießen.


Schönen Sonntag!

;O)

Mari



Samstag, 24. August 2019

23.08.2019 Der Ernst der Lage

Tach, Zusammen.

Der gestrige Tag gehört eindeutig in die Kiste:
Wird nicht mehr gebraucht, kann weg.
Nachdem ich hier im Blog endete,
hatte ich die fantastische Idee, 
mich einfach noch für ein Stündchen hinzulegen.
Der Gatte belegte nämlich erst einmal das Bad,
das Kind konnte ausschlafen
und ich hatte meinen Impftermin erst um 9 Uhr.
Da würde es locker reichen,
um halb acht ins Bad zu gehen.
Gedacht, getan.
Alibihalber ein Buch mitgenommen,
allerdings nicht mal aufgeschlagen.
Wunderbar gedöst.
Um halb acht geduscht und angezogen,
ein Käffchen gezapft und Toast getoastet,
gerade dabei,
denselbigen zu schmieren,
da schellt das Telefon.
Rufnummer unbekannt um Punkt 8 Uhr morgens?
Weia.
Schwiegervattern.
"Mari, ich krieg kaum Luft.
Ich bin seit Tagen so schlapp.
Schwiegermuttern nimmt das nicht ernst.
Aber ich kann einfach nicht mehr..."
 Zu Schwiegermuttern muss man erklärend hinzufügen:
Demenz greift nach ihrem Hirn.
Sie lebt in ihrer kleinen Pipilangstrumpfblase,
fühlt sich in ihrem Alltag pudelwohl,
alles, was darüber hinaus geht,
kann sie nicht ahnen, sehen, begreifen, behalten.
Was jetzt?
Wieso ruft er keinen...
Egal.
"Seid ihr schon angezogen?
Sehr gut.
Steck die Krankenkassenkarte ein.
Ich rufe dir einen Krankenwagen und komme auch zu dir.
Wenn ihr schneller weg seid, egal.
Ich finde euch.
Nimm dein Handy mit.
Und schalte das mal an!"
Als ich dem Rettungsdienst die Adresse sagen soll,
fällt mir die Hausnummer nicht ein.
Besser gesagt: Ich kenne gleich ZWEI Nummern auf dieser Straße.
Eine davon ist richtig, auf der anderen wohnt meine Cousine schon seit Jahren nicht mehr.
Die eine am Anfang, im niedrigen, zweistelligen Bereich,
die andere hat einfach eine Hundert davor.
Eine jahrelange Eselsbrücke wird mir zum Verhängnis,
denn ich kann mich einfach nicht erinnern,
wo die Straße anfängt.
Faire Fifty-Fifty-Chance.
Ich nehme die niedrige Nummer.
Der Mann am anderen Ende der Leitung beruhigt mich
und fragt erst mal nach meiner Handynummer,
zur Sicherheit.
Die kann ich.
Warum habe ich Depp eigentlich vom Festnetz aus angerufen?
Schwamm drüber.
Ich lege auf,
wähle die Nummer des Gatten.
"Welche Hausnummer hat dein Vater????"
"Hundert..."
Verdammt.
Der Notrufmann am anderen Ende der Leitung erkennt meine Nummer,
begrüßt mich mit Namen und tätschelt mir Dummdödel durch's Telefon das Köpfchen.
"Im Eifer des Gefechts kann das passieren..."
und
"Ist doch alles gut gegangen. Rettungsdienst ist unterwegs.".

 Nochmal den Gatten anrufen und ihm die Lage schildern.
 Dann steh ich da, vor meinem halb geschmierten Toast.
Im Hintergrund ist das Kind aufgewacht und hockt auf dem Klo.
Ich stelle mein Frühstück in den Kühlschrank,
entscheidungsfreudiger kann ich gerade nicht sein
und während ich mir die Schuhe anziehe,
trällere dem Kind durch die Klotüre zu:
"Guten Morgen!!!
Gut geschlafen???
Prima.
Ich mach mich jetzt auf den Weg,
weiß nicht, wann ich wieder da bin.
Wir können telefonieren, ok?
Ich stell dir das französische Schokomüsli raus, ja?
 Bis später!!!"
Noch schnell ne Flasche Sprudelwasser greifen
und raus.
Warum soll ich das Kind bekloppt machen?
 Soll er halt noch ein bisschen glauben, ich würde geimpft.
Kaum bin ich auf der Straße,
zücke ich das Handy und sage meinen Termin ab.
Im Stechschritt zu Schwiegervattern.
Unterwegs bin ich besorgt,
aber vor allem wütend.
Ich kann mir nämlich lebhaft vorstellen,
wie er bis 8 Uhr vor dem Telefon sitzt und meint,
vorher könne man ja nirgendwo anrufen.
Das macht man nicht, da macht man anderen Leuten "Umstände".
Jetzt stehe ich ohne Auto da.
Das ganze Drama hätte schon durch sein können.
 Was wäre denn schlimmstenfalls passiert?
Der Gatte wäre vielleicht verspätet oder gar nicht zur Arbeit erschienen.
Stattdessen sitzt er jetzt im Büro, wartet auf Updates
und ich renne durch die Gegend.
Ein Kilometer, bis zu seiner Wohnung.
Als ich um die letzte Ecke biege, sehe ich den Krankenwagen vor der Tür,
Schwiegervattern steigt ein,
Schwiegermuttern steht auf dem Bürgersteig.
Ich renne, um sie noch zu erwischen.
Sie lächelt mir zu,
froh, mich zu sehen und
wirkt wie ein Kind, das sich auf einen Schulausflug freut.
Die Fahrer nehmen nur eine zusätzliche Person mit.
Wir schieben Schwiegermuttern auf den hohen Beifahrersitz.
Sie wird im Krankenhaus niemandem eine Hilfe sein
aber ich kann sie auch nicht einfach hier vor der Türe stehen lassen.
"Hast du einen Haustürschlüssel mit?"
"Ja, ich hab abgeschlossen."
"Gut. Ich komme nach, ich finde Euch im Krankenhaus.
Du wartest da auf mich, ok?"
Zurück, Marsch, Marsch.
Den Gatten informieren.
Wieso nimmst du dir kein Taxi?
Ich habe ehrlich gesagt nicht die Hoffnung,
dass das wesentlich schneller gehen würde.
In der Bäckerei an der Bushaltestelle
kaufe ich ein paar Stütchen
und steige in den erstbesten Bus.
Schwiegermuttern steht vor der Notaufnahme rum.
Man hat ihr gesagt, sie solle hier warten.
Ich frage an der Anmeldung nach,
Schwiegervattern ist irgendwo hinter der Glastüre,
in den Untersuchungsräumen.
Also warten.
Setz' dich!
Kostet dasselbe.
Stütchen?
Schlückchen Sprudel?
Der Wasserspender ist leer aber wir nehmen uns einfach zwei Plastikbecher.
Wasser habe ich dabei...
 Sie erzählt mir, dass sie zum Mittagessen heute mal Reibekuchen machen möchten.
Schwiegervattern reibt immer Kartoffeln,
sie brät.
 Ich sag nix.
Irgendwann wird Schwiegervattern im Rollstuhl an uns vorbei geschoben.
"Wir fahren zum Röntgen.
Sie können schon mal zur Station 3 hoch fahren.
Da kommen wir dann hin."
Dann bin ich mit ihr allein im Fahrstuhl.
"Weißt du, was das bedeutet?"
"Er muss zum Röntgen..."
"Ja. Vermutlich die Lunge.
Aber dass wir zur Station hoch fahren sollen, heißt,
dass sie ihn hier halten werden.
Er kriegt da ein Zimmer..."
Kurzes Entsetzen,
dann:
"Können die doch gar nicht machen!
Der hat doch gar keinen Schlafanzug dabei!"
Lassen wir das.
Sprechen wir über's Mittagessen,
die Kaninchen ihres Bruders,
die Katzen ihrer Tochter
und warten auf Station 3.
Er bekommt ein Bett und einen Schrank zugewiesen,
eine Schwester nimmt diese und jene Angaben,
unter anderem meine Handynummer auf
und ein paar Minuten später,
steht die Ärztin in der Tür.
Ich kenne sie.
Vor mehr als zwei Jahren, war sie Ärztin in der geriatrischen Reha meiner Mom.
Watt'n Zufall.
Und watt'n Glück.
Die Frau hört nämlich zu
und liest zwischen den Zeilen.
Sie bohrt nach und findet heraus,
dass der stolze Herr Schwiegervattern zwar seit JAHREN
über schlimmen Husten und schmerzende Beine jammert,
aber nichts davon bei seiner Hausärztin,
bei der er warumauchimmer ständig rumhängt, angesprochen hat.
"Jaja, der Husten... aber das ist ja nicht das Problem!
Das Problem ist ja, dass ich seit zwei Wochen so schlapp bin und schlecht Luft kriege..."
Da krisse doch die Motten!
 Wie ist der Mann so alt geworden???
Die Ärztin:
"Sie nehmen ein Blutdruckmittel. Eine der bekannten Nebenwirkungen ist Husten.
Sie sehen: Schon ist der Husten doch ein Problem...
Wir werden sie weiter untersuchen.
Noch heute."

Schwiegervattern hat heute morgen schon angefangen, seine Tasche zu packen.
 Ich schreibe mir auf, was noch nicht drin ist.
Dann schau ich auf den Busfahrplan
und hake Schwiegermuttern unter.
Da muss sie jetzt durch.
Sie läuft tapfer bis zur Haltestelle neben mir her.
Es ist schon nach elf, ich rufe das Kind an
und beichte ihm,
wo ich gerade bin.
Dann sage ich seinen Termin für den Pricktest ab.
Schwiegermuttern schmiert uns jedem ein Schnittchen,
wir packen die Tasche fertig.
Mein Handy klingelt.
Das Krankenhaus:
Verdacht auf Lungenembolie,
Ct, dann Überwachungsstation in der ersten Etage.

Schwiegermuttern verschweige ich die Sache mit der Embolie...
Wir kennen beide genügend Leute,
die sie nicht überlebt haben.

Der Gatte fragt immer wieder, ob er kommen soll.
Was würde das bringen?
Wir beschließen, dass ich mir nochmal ansehe, was da im Krankenhaus los ist
und wir dann entscheiden.
Tasche greifen,
Bus hält direkt vor der Türe,
Krankenhaus.

Untersuchungen sind schon durch,
"Die haben mich durch das ganze Krankenhaus geschoben!",
die Ärztin taucht wieder auf.
Der Embolieverdacht hat sich bestätigt.
 Der Plan ist jetzt:
Überwachungsstation und Spritzen bis Montag,
ein Gefäßchirurg soll sich seine Beine ansehen,
ab Montag normale Station und Tabletten statt Spritzen,
wenn das funzt,
kann der Hausarzt übernehmen.
Die Ärztin versucht erneut, ihm ins Gewissen zu reden.
Atemnot ist nichts, was man auf die lange Bank schieben darf!
Geschwollene Knöchel, schmerzende Beine auch nicht!
Ich fürchte, ihm ist trotzdem nicht bewusst,
dass er dem Schnitter von der Schippe gesprungen
und die Gefahr noch lange nicht gebannt ist.
Ich organisiere ihm sein Mittagessen,
packe die Kulturtasche aus.
Es fehlen noch ein paar Kleinigkeiten,
wir verabreden uns für den frühen Abend erneut.
 Das Xte Telefonat mit dem Kind ergibt nun: Hunger!
"Iss den Nachtisch zuerst, es ist Vanilleeis da.
Ich bringe Pizza mit."
Gegen 14:30 Uhr schaufeln wir uns den Magen voll.
30 Minuten komprimierter Mittagsschlaf.
Schwiegermuttern anrufen, das böse Wort Embolie sagen.
Mom anrufen.
Die nächste Tasche packen,
denn das Kind will über's Wochenende zu meiner Cousine
(Die, mit der niedrigen Hausnummer!) verreisen.
Der Gatte macht ein Stündchen eher Schluss,
damit wir nicht hetzen müssen.
Wir fahren zu Schwiegermuttern,
nehmen die Seifendose, einen Apfel, Nagelpfeile und 
was sie sonst noch zusammengekramt hat, mit ins Krankenhaus.
Schwiegervattern liegt verkabelt im viel zu kurzen Bett.
Der Mann ist über einsneunzig.
Ich spreche unterschiedliches Pflegepersonal auf eine Bettverlängerung an,
ob er sie wirklich bekommen hat,
weiß ich nicht.
Sein Abendbrot kommt,
wir kratzen die Kurve.
Der Gatte fährt das Kind in die Voreifel,
ich gönne mir eine ausgiebige Dusche,
schmeiße mein Toastbrot vom Morgen in den Müll,
Rollos auf Halbmast,
Handy und Festnetz griffbereit,
Glotze an,
Vanilleeis.
Gegen 22 Uhr ist der Gatte zurück und löst mich vor der Glotze ab,
ich gehe sofort ins Bett
und schlafe bis halb sieben.

Heute Nachmittag, zur Kaffeezeit,
fahre ich mit Schwiegermuttern ins Krankenhaus.
Einkäufe machen wir irgendwann heute Abend,
mehr haben wir mal vorsichtshalber nicht geplant.


Schöne Zeit!

;O)

Mari

Freitag, 23. August 2019

22.08.2019 Mom-Kutschen-Tag

Tach, Zusammen.


Gestern Morgen habe ich den Gatten zur Arbeit gefahren,
auf dem Rückweg Brötchen und noch dies und das gekauft,
wieder zurück nach Hause.
Zu der Zeit muss ich meist schon im nächsen Häuserblock parken,
denn ein Ärztehaus und ein Kindergarten
sorgen für ordentliches Halligalli auf der Straße.
Das Kind ist durch eben dieses Halligalli wach geworden,
was ich erstaunlich finde,
denn, obwohl wir in der Nacht zwei mal in seinem Zimmer waren,
um sein Fenster zu schließen und wieder zu öffnen,
hat er von Alarmanlage und Feuerwehr nichts mitbekommen.
Ich finde das beneidenswert,
er ärgerlich.
Flottes Frühstück,
ich packe die kleine Kühltasche:
Zwei belegte Brötchen mit Salami, einmal mit, einmal ohne Pfefferrand,
Salzbrezeln, Butterkekse, Cherrytomaten, ausreichend Wasser nicht vergessen.
Um kurz nach halb zehn steht der Kumpel vor der Tür
und ein paar Minuten später können wir pünktlich los.
Ich kutschiere die beiden Jungs zum Schwimmbad,
den Kumpel schafft das ungewohnte "frühe" Aufstehen so sehr,
dass er unterwegs einschläft.
Das ehrt mich ein wenig, denn normalerweise gehört er zu der Sorte,
der beim Autofahren gern mal schlecht wird.
Bevor die beiden davontrotten können und im Schwimmbad verschwinden,
tanze ich drei mal um sie herum,
zeichne einen magischen Zirkel auf den Parkplatzasphalt,
bewedele sie mit dem Rauch hirnanschaltender Kräuter 
und schärfe ihnen drei mal ein:
"Wir treffen uns um 15:45 Uhr in der Eingangshalle des Schwimmbades....
Wir treffen uns um....."
Ich habe alles Menschenmögliche getan.
Dann geht's weiter zu Mom,
das ist von dort aus wie weit?
Weiß nicht. Zwei Kilometer? Etwas mehr?
Kurz auf's Klöchen,
Mom und Rollator ins Auto packen
und sie im nächsten Stadtteil, bei der Neurologin,
wieder ausladen.
Der Termin ist um elf, wir warten erstmal eine Stunde.
Gegen 13 Uhr sind wir wieder bei ihr,
futtern zum Mittagessen jeweils eines der Brötchen,
die ich morgens gekauft habe.
Kurzer Schnack mit meinem Bruder,
um 14 Uhr geht's wieder los,
Mom muss zur Physio.
Während sie ihr Knie trainiert,
renne ich für sie in die Apotheke und zum Bäcker.
Für's Blumengeschäft und den Nippesladen bleiben mir nur noch zehn Minuten,
Physiotermine vergehen fix, wenn man nicht selbst auf der Pritsche liegt.
Kurz vor drei.
"Wenn wir uns sputen, hast du noch eine halbe Stunde bei Aldi,
dann muss ich los, um die Kumpel einzusammeln."
Gesagt, getan.
Das Zeitlimit wirkt und Rollator-Mom düst durch die Gänge.
Als ich gerade die Einkäufe und den Rollator im Kofferraum verstaut habe,
bimmelt mein Handy.
Mein Bruder.
Er hätte da bei sich zwei Kumpel sitzen.
"Warum sind die denn nicht im Schwimmbad?"
"Hab noch keine Ahnung, aber dein Sohn hat sein Handy heute morgen in der Autotüre liegen lassen. Deshalb konnte er auf jeden Fall schon mal nicht selbst anrufen..."
Tatsächlich.
Da liegt es.
Als wir bei meiner Mom ankommen, treffen wir auf zwei belustigte Prä-Teenager,
die völlig vergessen hatten,
wann wir uns im Schwimmbad treffen sollten.
Etwas später,
dann wäre ich losgefahren
und hätte sie suchen dürfen.
Beim nächsten Mal schenke ich mir den Zauber der Wiederholung.
Das funktioniert bei kleinen Kindern,
Teenies blenden immer an genau der richtigen Stelle aus.
Ich werde ihnen die Uhrzeit einfach mit wasserfestem Stift auf die Stirn schreiben.
Dann können sie sie sich gegenseitig vorlesen.
Der Kumpel will nach Hause,
das Kind auch und ich vermute,
dem Gatten wird's nicht anders gehen. Deshalb hole ihn wieder von der Arbeit ab,
nachdem ich beide Blagen losgeworden bin.
Zum Abendessen gibt es, was die Vorräte hergeben:
Hähnchenbrust, Schupfnudeln, grüne Bohnen.
Dann wuselt jeder eine Zeit lang vor sich hin 
und zum Abendprogramm sehen wir uns die zweite Hälfte von Valerian an.
Den mussten wir gestern abbrechen,
weil die langweilige Elternschaft an Schlafanfällen litt.
Gegen 23 Uhr im Bett,
bis halb fünf durchgeschlafen.
Alles, was über fünf Stunden am Stück geht, ist gut.
So.
Der Gatte steht gleich auf,
ich muss mal mein Impfheft rauskramen,
heute bin ich nämlich dran.


Schöne Zeit!

;O)

Mari


 

Donnerstag, 22. August 2019

21.08.2019 Männer, die auf Türen starren

Tach, Zusammen.

Ich war gestern fleißig, kann ich Euch sagen.
Und müde, natürlich.
Aber vor allem fleißig.
Noch bevor das Kind um 8 Uhr einen Termin im Labor des Kinderarztes hatte,
war der Hausflur gewischt
(Es hat sich in den letzten drei Wochen niemand dazu herablassen können,
da komme ich jetzt nicht an und mache aus dem Flurputz ein riesiges Spektakel...)
und die Balkonmöbel abgestaubt, bzw abgetrocknet.
Ich hatte so eine Vision von Frühstück auf dem Balkon.
Das Kind hielt sich bei Blutabnahme und Polioimpfung tapfer,
das hat er wirklich wieder souverän gemeistert,
doch als wir um 9 Uhr mit Brötchen und Croissants Zuhause waren,
setzte der nachträgliche Schock ein.
Der Arm tat weh, alles tat weh, die Pflaster sind ganz fürchterlich
und wozu braucht dieser Arzt so viel Blut von ihm?
Hinzu kam ein beachtlicher blauer Fleck um den Einstich herum.
Augenringe und defekter Motivator.
Das Frühstück auf dem Balkon brachen wir sofort wieder ab,
es war viel zu frisch, dort im Schatten.
Das Kind verzog sich in sein Zimmer,
und ich legte los.
 Um 11 Uhr hatte ich ausgiebig gefrühstückt
(In der Bäckerei umme Ecke gibt es die größten Croissants, die ich je gesehen habe),
Wäsche ab-, weg- und neu aufgehängt,
mit meiner Mom telefoniert und 30 Minuten Powernapping gemacht.
Ich musste immer noch Unmengen Kram verstauen,
den wir mit im Urlaub hatten.
Wir schleppen in die Ferienwohnung ja immer den halben Hausstand mit.
Ich hatte den Krempel schon auf die entsprechenden Zimmer verteilt,
noch verräumt werden.
Aschenputteljob.
Gegen 15 Uhr hatte ich das gekochte Mittagessen verdrückt,
mit dem Kind eine Folge ALF geguckt,
mir stundenlange Monologe über das Regelwerk von Dungeons and Dragons angehört,
mit der Chefin telefoniert und Pläne geschmiedet,
geräumt, gesaugt, gewischt
und tatsächlich die zweiten 30 Minuten Pause des Tages eingeschoben.
Dann ging es in den Garten.
Das Kind verlor beim Rasenmähen alle Zögerlichkeit und Vorsicht,
kletterte auf die Leiter, um das Sonnensegel zu spannen
und schmiss sich dann, verschwitzt und glücklich, mit seinem D&D Regelwerk
in einen Gartenstuhl.
Ich hingegen schnappte mir die Handgrasschere und schnitt... 
Kaum zu glauben, was innerhalb von 2 Wochen Urlaub alles wächst!
Es nahm kein Ende.
Naja, doch.
Nämlich ziemlich abrupt dann,
als eine von drei Blasen an meinen Fingern aufplatzte.
Erst da wurde ich auf sie aufmerksam und legte mal die Schere weg.
Wie blöd kann man sein?
Drei Stunden Handgrasschereneinsatz führen heute dann auch zu einem Handgrasscherenarm,
der seinesgleichen sucht.
Da kann man sich nur mit der flachen Handgrasscherenhand vor die Stirn schlagen.
Der Gatte brachte Brötchen zum Abendessen mit,
um 22 Uhr war für alle der Tag vorbei.
Gegen Mitternacht begann der neue Tag damit,
dass die Alarmanlage in der Wohnung des seltsamen Nachbarn losschrillte.
Das Geräusch kennen wir gut,
das hört man immer, wenn er nach Hause kommt.
Nur diesmal hörte es nicht wieder auf.
Seit wir aus dem Urlaub kamen, haben wir nichts mehr von ihm gehört oder gesehen.
Wir vermuten stark, dass er bei seinen Eltern untergekrochen ist.
Diese Hintergrundinfos haben wir,
die wir nun zwei Jahre hier leben.
Neue Nachbarn und Anwohner außerhalb des Hauses haben die nicht
und sind dann schon mal besorgt,
wenn mitten in der Nacht ein Signalton, aus dem gekippten Fenster im Erdgeschoss heult.
Es dauerte nicht lange
und die Straße flackerte im Blaulicht.
 Als ich in den Flur trat,
standen drei Feuerwehrleute mit Gasmasken vor seiner Wohnungstür.
Der große Werkzeugkasten stand aufgeklappt daneben.
Sie starrten auf das Geplärr hinter der Tür und beschrieben sich gegenseitig,
was sie da hörten:
"Da! Jetzt hört es wieder auf uuuuuuuuuuuuund..  Da! Da isses wieder...."
Meine Info, dass das eine Alarmanlage und kein Feueralarm sei,
wurde lautstark, wie der berühmte Wassereimer, von Gasmaske zu Gasmake,
an die Belegschaft draußen weitergereicht.
Sie sahen nun auch davon ab, die Türe zu Brennholz zu zerhacken,
schoben auf Straßenseite ein Rollo hoch
und stiegen durchs Fenster ein.
Die sind ja nicht mehr zu stoppen,
wenn sie einmal auf dem Weg sind...
In der Wohnung wurde Licht gemacht,
"Hier ist tatsächlich keiner Zuhause!".
Auf der Straße erklang erleichtertes Gelächter
als man versuchte, das Fenster wieder irgendwie provisorisch zu schließen
und man packte gemächlich zusammen.
Ich schnappte mir mein Bettzeug, zog auf's Sofa um,
weg von dem Geblinke der Einsatzfahrzeuge,
Türen und Fenster geschlossen
und schlief den Schlaf der Gerechten.
Der Gatte erzählt gerade, er habe noch bis halb drei wach gelegen.

So.
Kaffee alle,
los geht's.
Heute ist Mom-Kutschen-Tag.



Schöne Zeit!

;O)

Mari




Mittwoch, 21. August 2019

20.08.2019

Seit wir wieder Zuhause sind, ist mein Schlaf mal wieder kaputt.
So richtig.
Ich finde kaum noch Ruhe.
Das ist sehr anstrengend, Tag und Nacht gleichermaßen.
Ich kenne meinen Gegner.
Es ist die Aussicht auf den neuen Job.
Noch 10 Tage, dann geht es wirklich los
und ich werde für solche Luxusproblemchen keine Zeit mehr haben.
Genieße ich also die schlaflose Zeit so weit wie möglich
und versuche dafür, die Vorbereitungen für den Buchabend 
in trockene Tücher zu kriegen.

Gestern Morgen, um kurz nach sieben, bin ich in den Garten
und habe, noch vor allem anderen,
(Naja, ICH war schon vor 4 wach, 
schleiche dann aber durch die Gegend, um niemanden sonst zu wecken.)
die Mülltonnen ausgespritzt.
Ein Zuständigskeitsbereich, um den ich nicht gebeten habe
aber ich bin nun mal Herrin über die Grundwasserpumpe
und es krabbelte in der Tonne,
also was soll's.
Als ich wieder nach oben kam,
ging der Gatte gerade los.
Duschen, frühstücken, Tasche packen
(Da kommt der Buchabend schon wieder ins Spiel.
Man schleppt kiloweise Bücher zurück in den Laden.
Mit etwas Glück ist eins darunter, das es in die engere Auswahl schafft.)
Kind wecken,
der Bus kommt pünktlich
und die 15köpfige Damenreisegruppe
bleibt samt Gepäck und Sektflaschen zum Glück noch etwas an der Haltestelle stehen.
Sie sind scheinbar noch nicht komplett.
Im Laden gibt es weder Dramen, noch unlösbare Fälle,
das ist erstmal gut.
Es gibt Kunden, die erstaunt sind, mich noch dort anzutreffen
und ich reagiere darauf sofort mit verfrühtem Abschiedsschmerz.
Buchhändler ist ein toller Job.
Das Kind schickt Fotos von seinem Brunch.
Er hat Rühr- und Spiegelei für sich entdeckt.
Am liebsten halt selbst gebraten und mit ordentlich Schinken drin.
Große Kinder sind super.
Gegen 16 Uhr sitze ich wieder im Bus
(statt einer, habe ich nun zwei Taschen auf dem Schoß)
 und ab da ist nur noch Gejammer.
Ich bin hungrig bis unter die Arme,
mich fixt aber nichts wirklich an
und deshalb gabel ich einen Selleriesalat direkt aus dem Glas 
und esse zum Nachtisch Karamellbonbons.
Weitaus weniger erwachsen als das Kind, ich weiß.
Im weiteren Tagesverlauf schaffe ich es gerade mal,
zum Abendessen ein paar Brötchen aufzubacken.
Ansonsten hocke ich nur nörgelnd, weil müde, auf dem Sofa rum
schaue dem Kind dabei zu,
wie es in Minecraft Bahnhöfe baut
und lese dabei ein paar Seiten.
Gegen 22.30 Uhr ins Bett,
das Kind holt kurz vor Mitternacht nochmal den Gatten aus den Federn,
weil sein Computer auf ominöse Weise von selbst angegangen ist.
Was daraus wurde und warum, weiß ich nicht,
ich werd's noch früh genug erfahren.
Ich wälze mich herum, bin stündlich wach,
ab 4 Uhr dann so richtig.
So wach, ich könnte glatt den Haushalt wuppen,
das blöde Treppenhaus putzen,
den Rasen mähen...
aber das sind alles Tätigkeiten,
die um diese Uhrzeit weder Familie noch Nachbarschaft erfreuen.
Warte ich also damit,
bis ich wieder so richtig müde bin.
Yay!
Das Kind hat gleich einen Termin zur Blutabnahme und Impfung,
ich schwinge mich mal unter die Dusche.
Es dämmert zwar gerade erst, doch die Uhr sagt,
es ist schon Morgen.



Schöne Zeit!

;O)

Mari

Dienstag, 20. August 2019

D.I.Y. Bewässerungssystem für Blumenkübel

Tach, Zusammen.

Das ist doch mal ein Posttitel, den jeder Gartenblogger gerne nehmen würde, was?
Ist vielleicht auch ein bisschen hoch gegriffen,
das Wort "System"...
aber egal.
Die "Anlage" läuft seit Ende Juli,
wurde über eine Hitzewelle und unsere Urlaubszeit getestet
und für gut befunden.
So sieht das aus:

 Nicht schön,
aber praktisch.
Damit bewässere ich drei große Blumenkübel.
Man macht sich den Effekt zunutze,
der einem beim Putzen mal leicht das Laminat ruinieren kann.
Hängt der Lappen über den Eimerrand
und innen auch nur mit einem Zipfelchen im Wasser,
landet die Suppe bereits nach kurzer Zeit dort,
wo sie nicht hin soll,
nämlich außerhalb.
Pflanzen finden diesen Trick der Physik natürlich super.
Selbstbedienung
All Inclusive
Während der Hitzewelle saugten meine Blümelein
täglich ungefähr vier Liter aus jedem Eimer.
An solchen Tagen müsste ich sie morgens und abends gießen,
denn ab Nachmittag brezelt die Sonne in ihre Ecke
und man kann ihnen beim Austrocknen zusehen.

So aber bleibt die Erde immer ausreichend feucht.
Wichtig ist nur,
dass das Wasser etwas erhöht steht.
Dann kann alles, bis auf den letzten Tropfen, ausgeschlürft werden.

Materialliste:

2 Eimer,
3 Aufnehmer und
der Einfachheit halber einen dritten Eimer,
um Wasser nachzufüllen.

Aus jedem Aufnehmer schneidet man einen langen Streifen:



(An mir ist ein technischer Zeichner verloren gegangen, nichwahr?)

Ja, genauso schief habe ich den ersten Lappen zerschnibbelt,
dritteln ist manchmal schwierig.

Ein Drittel habe ich quer durch den Blumenkübel gelegt,
ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde gedrückt und verbuddelt.
Das andere Ende hängt im Eimer.

Nun bin ich auf der Suche nach einer hübscheren Variante.
Müssen - wenn nicht gerade Sommerurlaub ansteht - 
ja auch keine 10 Liter Eimer sein.
Schaumermal.
Zum Ende der Woche soll es nochmal heiß werden,
also bleibt das jetzt erstmal so.

Kommt gut über die Hitze!

Schöne Zeit!

;O)

Mari








Montag, 19. August 2019

Bonjour

und Tach, Zusammen.

Wir sind wieder da.
Wie jetzt?
Ihr ward weg?
Oui oui,
Familie Mariönkes war zwei Wochen lang in der Bretagne.
Wie schon im letzten Sommer.
Waaas?
Hat man hier ja gar nix von gelesen!
Ja, stimmt.
Blöd.
Aber irgendwann verjähren derartige Blogeinträge eben.
Und dann immer diese Sommerferien...
Man kommt zu nix.
Schwamm drüber.
Wir waren also nun zum zweiten Mal in der Bretagne,
in einem wirklich tollen Ferienhaus in Ploumagoar.
Ploumagoar sagt Euch nichts?
Nicht schlimm.
Das ist vermutlich so, als würden Franzosen Zuhause
von ihrem Urlaubsquartier in Neukirchen-Vluyn erzählen.
Nett, aber keine Weltstadt.
Uns war wichtig,
dass unsere "Basis" zentral liegt
und man von dort in alle Richtungen gut weg kommt.
So haben wir in den letzten beiden Jahren die Bretagne sternförmig erkundet.
Im letzten Jahr vor allem die Nordküste.
Die Côte de Granit Rose, Saint-Malo, bis zum Mont-Saint-Michel
und in diesem Jahr den Südwesten,
mit unzähligen Hinkelsteinen, Carnac, Merlins Grab, Vivianes Quelle der ewigen Jugend,
die Pointe du Raz und Brest.
Es hat uns sehr gut gefallen,
sonst wären wir wohl auch kein zweites Mal dort gelandet.
 Am Mont-Saint-Michel war ich mit süßen 18 Jahren schon mal
aber das steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ich spreche nicht wirklich Französisch.
Ich habe mich, während meiner Erzieherausbildung,
für zwei Jahre in eine AG mogeln können.
Das ist nicht viel.
Nach meinem Lateinleiden und zwei Jahren Spanisch,
wirkte die Sprache wohltuend vertraut.
Das ist jetzt aber wie lange her?
Ein grob gerundetes viertel Jahrhundert
und genauso lange fühlt es sich auch an.
Ich habe mein Reisefranzösisch daher mithilfe einer Handyapp auf Trapp gebracht.
So konnte ich z.B., im ungebremsten Redefluss unserer Vermieterin,
den ein oder anderen Wortfetzen auffangen
aber für ein Schwätzchen, reicht es längst nicht aus.
Schade.
Man hätte prima mit ihr plaudern können.
Fazit:
Wir hatten zwei sehr schöne Urlaube in der Bretagne.
Aaaaaber...
 Was wir schon im letzten Jahr vermuteten,
wurde uns in diesem Sommer bewiesen:
die Sommerferien eignen sich nicht,
um in Europa zu verreisen,
denn alle anderen Reisenden,
haben dasselbe Ziel.
Es ist natürlich vermessen, sich als Tourist
über zu viele Touristen zu bescheweren,
doch die Situationen waren zum Teil wirklich skurril.
Da fährt man auf gewundenen Straßen und Feldwegen
durch Landstriche und Dörfer,
die regelrecht ausgestorben wirken,
wundert sich, wo denn um Himmels Willen die ganzen Franzosen hin sind,
letzte Kurve vor dem Ziel und dann:
Bam!
Riesiger Parkplatz,
alle schon da.
Das ist man als Herbstferien-Dänemarkurlauber
einfach nicht gewohnt.
Da tritt man sich gegenseitig auf die Füße,
um die unberührten Küsten und Wälder zu bestaunen
und wartet geduldig auf dieses eine Foto,
ohne irgendwelche fremden Leute im Hintergrund.
Ein trauriger Witz.
Wir werden unsere Urlaube überdenken.








 Happy Birthday to me!

 Quelle ewiger Jugend
Wir haben da NICHT draus getrunken.
Unsere Vorstellungskraft, dass das ein Jungbrunnen sein sollte,
reichte dazu nicht aus.
Ich wollte da nicht mal rein fassen oder auch nur den dicken Zeh eintauchen!
Das sieht nicht jeder so.
Auch, oder vor allem deshalb, haben wir uns dagegen entschieden.

Carnac
Der Schein trügt, denn der Winkel stimmt.
Links Menhire, rechts neben mir wälzten sich Autokolonnen im Schritttempo durch den Ort.
Es gibt Führungen zu Fuß, per Kutsche und per Bimmelbahn.
Die angelegten Parkplätze reichen nicht aus,
die Autos stehen dicht an dicht entlang der Straße.
In der Nebensaison darf man übrigens hinter den Zaun.
Um die Vegetation zwischen den Steinen zu schützen,
ist das in der Hauptsaison nur ein paar Schafen
und einigen wenigen Touristen, im Rahmen geführter Touren erlaubt.


Ich sehe Gesichter...


Im Wald hinter dem Haus.
 "Und jetzt ein Blogfoto!"
Ganz ohne Nachbearbeitung anonymisiert.
Das Kind ist gut dressiert.


Ich wünsche Euch eine schöne Zeit!

;O)

Mari



Wenn man so will, enthält der Beitrag unbezahlte Werbung für Novasol
und eines ihrer Ferienhäuser in der Bretagne.
Und solltet Ihr tatsächlich da hin fahren,
grüßt die Madame von uns.