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Mittwoch, 1. April 2020

Schon fast vergessen

Ich hatte schon fast vergessen,
wie lähmend meine Abgeschlagenheit sein kann,
wie sehr sie mich runter zieht, 
wie wenig ich ihr entgegen zu setzen habe.
Am Montag schaute sie mal wieder vorbei,
um sich mir in Erinnerung zu rufen.
Seit gestern weiß ich plötzlich auch wieder,
wie einschränkend und schmerzhaft ein steifer Nacken ist.
 Offenbar hat sie Verstärkung gefunden,
die blöde Kuh.
Es bleibt mir also nichts anderes übrig,
als gegen die beiden zu turnen.
Wie schnell sich Prioritäten verschieben können...


Schöne Zeit!

;O)

Mari




Sonntag, 22. März 2020

Üben, üben, üben

Wir üben
einen neuen Alltag.
Dabei finde ich erstaunlich,
wie sehr der Kopf
über Wohlbefinden oder Unwohlsein regiert.
Es geht uns gut.
Naja, von meiner Erkältung blieb der Husten,
vor allem in der Nacht und am Morgen,
doch der ist, wenn ich ehrlich bin, nur lästig.
Es geht uns also tatsächlich gut.
Wir haben es warm und trocken,
wir haben einen Garten,
in dem wir die Frühlingssonne genießen können,
wir leiden weder Hunger noch Durst,
wir müssen derzeit nicht um unsere berufliche Existenz bangen,
wir lieben uns,
wir müssen uns nicht streiten,
wir fühlen uns eigentlich wohl,
dort wo wir sind.
Eigentlich.
Wenn das Wörtchen wenn nicht wär'...
Die Gedanken kreisen in Corona-Zeiten ständig um Worte wie:
Einschränkung
Verbot
Sperre
Verzicht
Ungewissheit
Bedrohung
Wachsamkeit
Anforderung
Isolation
Verdacht
Gier
Missgunst
Panik
Sorge

Aus eigener Erfahrung weiß ich,
dass man mit einer solchen Einstellung
noch nicht mal eine Diät durchhält.
Wie soll man, mit diesem Hintergrund, seinen Alltag komplett umkrempeln
und dabei geistig, moralisch und körperlich gesund bleiben?
Zumal doch der Mensch dieses berühmte Gewohnheitstier ist?
Und noch dazu in einer Gesellschaft,
die es gewohnt ist, wie die Made im Speck zu leben
und es in ihrem Alltag so bequem hat,
dass sie ihn "Komfortzone" nennt?

Die Regeln sind so einfach:
bleiben Sie Zuhause,
waschen Sie sich die Hände,
vermeiden Sie soziale Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände
und halten Sie damit den Menschen den Rücken frei,
deren Rolle in der Gesellschaft
ihnen einen Rückzug nicht erlaubt.

Für privilegierte Menschen wie unsereins,
ist das doch easy peasy, oder?
 Wir machen es uns Zuhause so gemütlich wie möglich.
Doch obwohl wir nicht mehr vor die Tür gehen,
werden wir zugeschüttet,
 mit besorgniserregenden Informationen aus aller Welt.
 Besorgnis erregend.
Jetzt sind wir nicht mehr nur Zuhause,
sondern fühlen uns Zuhause eingesperrt und sorgen uns.
Ich habe auf Sorgen um die ganze Welt,
die mir soziale oder asoziale Medien einflößen, keine Lust und Kraft mehr.
Die meisten davon betreffen mein reales Leben so sehr,
wie der sprichwörtliche Sack Reis,
der in China umkippt
und das Schlimmste ist,
dass meine Sorgen und Besorgnis niemandem -nicht einmal mir selbst- von Nutzen sind.
Sie verdunkeln mir nur die Gedanken.
Ich möchte mir die Angst der Welt
nicht mehr zu Eigen machen.
Ich spüre genug eigene Sorgen und Ängste.
Ich sorge mich um meine Lieben.
Ich möchte nicht,
dass sie erkranken
oder in sonst irgendeine Not geraten.
Und schon in diesem kleinen Gefüge aus Familie und Freunden,
sind mir die Hände gebunden,
kann ich nur untätig zusehen und abwarten.
Ist also untätiges Warten das eigentliche Problem?

Ich weiß nicht mehr genau, wann das war.
Gefühlt kurz nach dem ersten Schultag des Kindes.
Da stehe ich morgens, gestiefelt und gespornt,
im Flur unserer alten Wohnung
und warte auf das Kind, das hinter geschlossener Türe
im Badezimmer rumklappert.
Ich trete von einem Fuß auf den anderen und rufe irgendwann:
"Meine Güte, Kind!
Hau rein!
Lass mich doch hier nicht so untätig rumstehen!"
Ruft das Kind aus dem Bad:
"Dann tu doch was!"
In dem Moment hätte ich ihn am liebsten um den Block getrieben,
doch aber wohl nur,
weil ich mich so fürchterlich ertappt fühlte.

Dann tu doch was.
Aber was?
Geht doch nicht!
Im Netz findet man immer guten Rat.
Homeoffice und Familie
Familie und Hausaufgaben
Hausaufgaben trotz fehlender sozialer Kontakte
Fehlende soziale Kontakte und Corona
Zack,
hängt man wieder auf Seiten,
die die Angst schüren.
Faszination des Schreckens...
Kennt Ihr das Gebet von Reinhold Niebuhr?
Ihr habt es sicher schon mal gelesen,
es ist Euch bestimmt schon mal als Kalender- oder Postkartenspruch begegnet.
Die Anonymen Alkoholiker verwenden es
und die Leute wissen mit Sicherheit, was es bedeutet,
den eigenen Alltag umzukrempeln:

 "Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen,
die ich nicht ändern kann.
Den Mut,
Dinge zu ändern,
die ich ändern kann
und die Weisheit,
das eine vom anderen
zu unterscheiden."

Ist das nicht herrlich?
Als ich das zum ersten Mal gelesen habe,
habe ich laut gelacht.
So erfrischend ehrlich, empfand ich diese Selbsterkenntnis.
Da wird der liebe Gott endlich mal nicht darum gebeten,
dass
die Sonne scheint,
der Bus kommt,
die Kreuzchen auf dem Schein stimmen
oder der Kelch an einem vorüber geht,
sondern um Hilfe,
die eigene Blödheit in Grenzen zu halten.
Ich finde,
dem ist nichts hinzuzufügen und
es passt ganz prima in die Corona-Zeit.
Dann tu doch was!

Bei Blödheit fällt mir dann doch noch ein, was ich schon seit Tagen sagen wollte:
(Achtung, jetzt wird geworben!)
Lesen bildet und unterhält den Geist
und Euer Buchhändler umme Ecke lebt immer noch davon,
Bücher zu verkaufen.
Also ruft dort an und lasst Euch den Lesestoff nach Hause bringen.
Das große A hat da kein Monopol drauf.
Guckt mal, wie Frau Flummi das macht -> hier klicken und gucken
(Das gilt auch für Euren Pizzamann, 
Thai, Chinesen, Griechen oder sonst wen.)
Ein hoher Gutschein ist ein sinnvoller Hamsterkauf 
und einmal erworben, könnt Ihr ihn nutzen,
wie ein aufgestocktes Handyguthaben.
In Zeiten von Onlinebanking,
muss man dafür nicht einmal Münzen in die Hand nehmen.


Glückskekstext Ende


Schöne Zeit!

;O)

Mari




Mittwoch, 20. November 2019

Mal eben schnell...


Gestern war alles schlüssig.
Ich habe meine Familie durchs Ruhrgebiet kutschiert,
da hatte ich was zu tun,
das fühlte sich nach einer sinnvollen Aufgabe an.
"Schöne" Trauerfeier
und ein Leichenschmaus,
der wieder mal die Frage aufwarf:
Warum sehe ich diese Menschen immer nur zu Beerdigungen?
Die ehrliche Antwort ist ebenfalls ein Klassiker:
Aus Mangel an Eigeninitiative.
Heute Morgen fühle ich mich allerdings,
als hätte mich jemand vor die Tür gesetzt.
Ich erwarte, dass mich dieser Jemand jeden Moment
von hinten an den Schultern packt
und mich ungeduldig in die richtige Richtung schubst.
Ich soll wohl vorwärts laufen.
Will ich aber eigentlich noch gar nicht.
Würde gern einfach noch was bleiben.
Das ging mir irgendwie zu schnell
und jetzt hab ich den Anschluss verpasst.


Schöne Zeit!

:o(

Mari


Sonntag, 27. Oktober 2019

War was? - 27.10.19

Tach, Zusammen.

Ich hatte gerade einen super Winterzeit-Time-Warp.
Ich bin um kurz vor halb sieben aufgestanden
und jetzt, nach dem ersten Kaffee
und ein paar Urlaubsfotos gucken,
ist es kurz nach sechs.
Wahnsinn.
Ich hab mich selbst überholt.
So früh am Morgen...


Montag vor zwei Wochen
14.10.19



Das Kind hatte Geburtstag und ist nun offiziell ein Teenager.
Die Verwandtschaft und meine Freundin samt Kind waren da.
Zwei der üblichen Verdächtigen konnten nicht kommen,
das wusste ich schon, als ich die Einladungen ausgesprochen hatte.
Es war halt ein stinknormaler Montag,
manche Leute müssen auch in den Schulferien arbeiten.
Ich habe mir natürlich nicht die Mühe gemacht,
die Verpflegung deswegen runter zu rechnen.
Zwei Leutchen...
pffft...
bleibt halt etwas mehr über...
Prompt sagten Montag noch zwei weitere ab.
Krank.
Wie schade.
Das führte dazu,
dass wir hier die ganze weitere Woche lang Kuchen gegessen haben
und im Gefrierschrank seitdem ein ganzes Fach
mit Käsesuppe vollgestopft ist.
 Klingt nicht wirklich nach einem Problem, oder?
Ist es auch nicht.


Dienstag, 15.10.19

Schlumpfschlumpfischlumpf

Wir schieben einige Möbelstücke wieder an ihren Platz,
verräumen Geschirr
und das war's dann auch schon.
Kleiner Spaziergang mit Kind durch's Viertel,
um mal auf's schwarze Brett im Eingang des Supermarktes zu gucken.
Nix von Interesse.



Mittwoch, 16.10.19

Onlineanzeigen durchforstet und jemanden gefunden,
der ein gebrauchtes Fahrrad verkauft.
Auf mein altes traue ich mich nicht mehr.
Nachmittags mit Bus und Bahn... 
Hahaha... 
Bahn...
in Duisburg...
gröhl...

Nachmittags mit Bus und Schienenersatzverkehr
 auf die andere Rheinseite gefahren
und mit dem Fahrrad wieder zurück.
Durch mittlerweile strömenden Regen.
Klar.
Ich wollte im Garagenhof eigentlich ein Foto meines Drahtesels machen
aber traute mich nicht,
mein Handy aus der Handtasche zu holen.
Ich tropfte zu sehr, überall.
Mir floss Regenwasser vom Kinn und von den Fingerspitzen.
Deshalb musste ich mich in der Diele ausziehen.
Wie damals, wenn wir zu dreckig oder zu nass nach Hause kamen
und unsere Mutter uns mit den Klamotten
nicht bis ins Wohnzimmer ließ.
Ich hatte sogar ganz ähnlich gute Laune, wie damals.



Nur schade, dass es hier keine Mutter gab,
die mir die Plörren hinterher räumte.
Ums Waschen musste ich mich selber kümmern.
Egal, ich habe wieder ein Fahrrad, in das ich ganz verliebt bin.
Was gab's sonst noch an dem Tag?
Ach ja.
Noch mehr Wäsche.
Waschen, waschen, waschen.



Donnerstag, 17.10.19

Mom-Kutschen-Tag

Einmal Augenarzt,
Zweites Frühstück bei uns 
und wieder zurück.
Dann Einkaufsrunde mit dem Gatten
und das Kind vom Kumpel abholen.
Sonst?
Wäsche waschen...


Freitag, 18.10.19

Koffer packen,
Bude putzen.
Mein Schrittzähler behauptet,
ich sei an diesem Tag über 6 km gelaufen.
Nur in der Wohnung.


Samstag, 19.10. - Samstag, 26.10.19

Dänemark





























Alles gehabt.
Sonne, Wind, Regen, langweiliges Grau, Sturm, zufriedenes Kind.

Gestern Abend dann erfahren,
dass jemand in dieser Zeit verstorben ist.
Das hab ich noch nicht ganz begriffen,
gefühlt bin ich immer noch unterwegs.
Aber das wird kommen.


Schöne Zeit!

;O)

Mari



Samstag, 12. Oktober 2019

Titelbild - Nr. 38





- abgeschlossen -

- Nase hochgezogen, Tränchen runtergeschluckt -


Schöne Zeit!

;O)

Mari

Montag, 4. März 2019

War was? Wochenrückblick 04.03.2019


Sonntag, 24.02.2019

Mein Schläfchen auf der Couch dauert bis 8:30 Uhr.
Fein.
Der Tag verläuft so:
Schlafzimmer samt Fenster geputzt
Wäsche gewaschen
erste Handgriffe am Kostüm des Kindes
Mathe geübt
Englisch vorgesagt
Deutsch vorlesen lassen
Abendessen gekocht
"Early Man" geguckt
Heiapopeia


Montag, 25.02.2019

Beinahe 8 Stunden geschlafen.
Das war auch mal nötig.


Fast normaler Montagswahnsinn.
Einziger Unterschied: der Gatte hat seinen monatlichen Überstunden Tag.
Für mich geht's im Kinderzimmer weiter.
Meterhohe Staubschichten wegschaufeln,
Fenster putzen,
Badputz,
Küchen-Kölsche-Wisch,
überall saugen und wischen,
Als ich unter der Dusche stehe, ist es Viertel nach zehn.
Hunger.
Der Gatte hat Brötchen gekauft,
Ein Kaffee mit höchstmöglichem Milchschaumberg,
geschlagene 10Minuten Powernapping.
Hähnchenbrust marinieren,
Salat und Paprika putzen,
Joghurtdressing anrühren.
Heute Abend gibt es Wraps.
Schminken, anziehen, um 12:15 Uhr aus dem Haus gehen.
Beim Umsteigen die Bahn verpasst,
weil wir mit dem Bus hinter einem Astloch von Mercedesfahrer feststeckten.
Der hatte seine Scheißkarre, mit eingeschalteter Warnblinkanlage, weil dann darf man das,
 mitten auf der Fahrbahn abgestellt, um an der Trinkhalle Brötchen und Kaffee zu kaufen.
Der Busfahrer war kurz davor, auszusteigen.
Ich glaube, der hatte eine Schrotflinte neben seinem Fahrersessel stehen.
Im Laden war es stressig.
Es ist mehr liegen geblieben als in den Tagen zuvor.
Da merkt man deutlich, dass wir die Öffnungszeiten um insgesamt drei Stunden verkürzt haben.
Die Arbeit im Hintergrund bleibt aber dieselbe.


Der Gatte nutzte den Tag,
um neue Leselampen im Schlafzimmer zu bauen
und mit dem Kind Mathe zu üben.


Dienstag, 26.02.2019

Kurz vor 10 Uhr.
Ich sitze im Bus, auf dem Weg in den Laden.
In meinem Rücken sitzt eine junge Frau,
um die eine meterdicke Haarspraywolke wabert.
Ich kriege kaum Luft.
War schon unterwegs, um mir ein paar neue Anziehsachen zu kaufen.
Dunkelgraue Hose, schwarzer Schlabberpulli.
Irgendwie behagt es mir nicht,
in meinen Alltagsklamotten zur Trauerfeier zu fahren.
Ich konnte gestern Abend nicht einschlafen.
Meine Gedanken drehten sich entweder um die Trauerfeier
oder wahlweise um den Berg Arbeit im Laden.
Da waren die Kopfschmerzen vorprogrammiert.
Alles fühlt sich so unwirklich an.
Im Laden war es anstrengend.
Siehe oben.
Kurz nach drei war ich wieder Zuhause.
Mittagessen (in dem Fall Müsli, das Kind hatte Pommes)
Abendessen vorbereiten,
nochmal für die Mathearbeit pauken,
Fahrgemeinschaft zur Trauerfeier organisieren,
das neue Leselicht im Schlafzimmer testen, 
dabei nur knapp nicht einschlafen,
Bad,
Bett.


Mittwoch, 27.02.2008

Nachts zwischen halb eins und zwei Uhr wach,
weil irgendwelche Hammel auf der Straße gestritten haben.
Ok.
Deshalb bin ich aufgewacht.
Geschlafen habe ich nicht, weil siehe oben.
Entsprechend bräsig aufgewacht.
Kind zur Schule, Gatten zur Arbeit geschickt.
Dann:
Aufräumen
Bett abziehen
Wäsche waschen
Spülmaschine: Geschirr raus, rein, raus
Saugen
Wischen
Spätstücken
Abendessen kochen
Mom anrufen
Haare färben
Duschen
Anziehen
Los


Die Chefin ist entlassen worden.
Das ist gut.
Sie rettet mich abends,
bei der mit monatlichen Remission.
Ich wäre um Mitternacht noch nicht fertig gewesen.
Gegen 20 Uhr Zuhause.
Der Gatte wärmt mir mein Essen auf:
Salzböhnchen. Njomnjom.
Er hat die Betten neu bezogen,
das Kind betüddelt,
ich muss mir nur noch
gemütliche Klamotten anziehen und...
eine Trauerkarte schreiben.
Die zweite in diesem Jahr.
Lieber Gott...
Lass morgen Abend werden.



 Donnerstag, 28.02.2008

Ich muss irgendwann geschlafen haben.
Es fühlt sich aber nicht so an.
Heute ist die Trauerfeier.
Wider erwarten fühle ich Erleichterung,
statt Grauen.
Endlich.
Endlich kann man etwas tun.
Sich auf den Weg machen.
Ich fahre den Gatten zur Arbeit,
Dann über die noch überfüllten Autobahnen 
zu meiner Mom.
Um neun sitzen wir zu fünft im Auto.
Mom, Bruder, Schwägerin, Nichte, 
und ich kutschiere uns quer durchs Ruhrgebiet, nach Sprockhövel.
Mittlerweile sind die Straßen frei.
Wir kommen zeitig an der Friedhofskapelle an.
Obwohl mitten in der Woche,
sind sehr viele Menschen gekommen.
Familie, Freunde, Arbeitskollegen.
Die Flügeltüren bleiben während der
Trauerfeier weit geöffnet,
Viele bekommen gar keinen Platz im Innern,
Sondern stehen auf dem Vorplatz.
Beileidsbekundungen.
Dann zum Leichenschmaus in den Dorfkrug.
Die Stimmung löst sich,
Der Appetit meldet sich zurück.
Schnittchen, Käffchen, Kuchen 
und für jeden eine Tasse heiße Suppe.
Die tat besonders gut.
Die Heimfahrt ist still,
auf der Rückbank wird das ein oder andere Schläfchen gehalten.
Ich klemme mich hinter einen Brummi 
und bringe meine Bande nach Hause.
Viele aus meiner Familie, mit denen ich
gerade noch getrauert habe,
werde ich schon Übermorgen wieder sehen.
Zum Karnevalszug.
Da wäre sie auch gern mitgegangen.
Um 22Uhr bin ich im Bett
und schlafe 6 Stunden durch.



Freitag, 01.03.2019

Der Gatte hat gefühlt schon die ganze Woche Freitag.
Jetzt ist er also tatsächlich da.
Nachdem die Jungs aus dem Haus sind,
Starte ich die Aufräumrunde, sauge, wasche, programmiere die Spülmaschine.
Noch den Einkaufszettel schreiben und mehr geht schon nicht mehr.
Beim Doc liegt ein Rezept für den Gatten,
Apotheke, Bus und Laden.
Ich fühle mich ein wenig koddrig.
Als würde ich Durchfall kriegen.
Sehr unangenehm.
Zum Schichtwechsel ist die Chefin im Laden
und liebe Kunden,
die sich hervorragend für ein Kaffeeklätschchen eignen.
Fazit: ich verpasse mal wieder meinen Bus.
Gehe ich halt zuerst einkaufen und fahre dann beladen nach Hause.
Nur eine Frage der Reihenfolge.
Ich bekomme Gänsehaut,  kalte Gliedmaßen,
Es geht mir nicht gut.
Zuhause erstmal ein ausgedehntes Mittagsschläfchen,
dann geht's langsam wieder.
Morgen ist der Karnevalszug.
Unter Druck arbeitet man ja bekanntlich am effektivsten...


Dann mach ich mir 'nen Schlitz ins Kleid ...

Vor Jahrzehnten hat meine Mom mal zwei Mönchskutten genäht.
Papa und sein Kumpel
haben darin, zu irgendeinem Jubelfest,
einen Sketch aufgeführt.
Seitdem liegen die Dinger rum.
Ich gehe also Karneval als Kirchenreform.
Als erster, weiblicher Mönch.
Das Kind hat andere Pläne...


... und muss mit ran.


Tadaaaaa!!!!

Mönchskutte,
Westerngürtel aus dem Trödelladen,
Karnevalsstoff,
Knöpfe aus Ommas Fundus
und zwei schwarze Tischsets aus dem Euroladen,
für coole Manschetten.
Fertig ist der Assassine.
Assasine?
Asssssassssine.
Egal.
"Der Connor hat das so...
der Blablabla hat an seiner Montur so was..."
"Kind! Du musst dir immer sagen:
auch Assassinen haben Wechselwäsche!
Die laufen doch nicht ewig mit denselben Klamotten rum!"
Kurz vor Mitternacht
ist das Ding fertig.


Samstag, 02.03.2019


Sachen packen,
dicke Unterwäsche anziehen.
Kurz nach zehn steige ich ins Auto,
hole meine Mom ab.
Auf dem Rückweg halten wir kurz bei uns Zuhause,
das Kind steigt zu
und wir fahren
- wie jedes Jahr -
zu meiner Tante.
Dort gibt es
- wie jedes Jahr-
ein Süppchen zum Mittagessen.
Traditionsbruch:
Das Kind hat sich mit Schulkameraden
an einer anderen Straßenecke verabredet.
Da bringe ich ihn hin
und kehre dann zu meinem Clan zurück.


 Sonnenschein!
Weder gefroren, noch nass geworden!



Rückweg
Überzählige Assassinen wieder auf den Stadtteil verteilt.



Beim Tantchen: Teilen der Beute.
Wir Erwachsenen wollten uns eigentlich gar nicht nach Süßigkeiten bücken,
aber wenn man gezielt damit abgeworfen wird...
was will man da machen???
 Und ratet mal,
wer jetzt den meisten Kram davon Zuhause hat.



Sonntag, 03.03.2019

Feddich.
Bin ich.
Tagesplan sah vor:
zocken,
lesen
und ein Mittagsschlaf ohne Wecker.
Alles geschafft.


Montag, 04.03.2019

Es stürmt.



Kind hat gestern schon beschlossen,
dass er auch heute noch den Ball flach halten wird.
"Chillen"
Der Laden bleibt heute geschlossen,
Kind muss erst Mittwoch wieder in die Schule,
Wetter ist bescheiden,
also was soll's.
Es ist halb zehn,
der Gatte ist pünktlich zur Arbeit raus,
Kind pennt noch,
schaumermal.


 Schöne Zeit!

;O)

Mari



Sonntag, 24. Februar 2019

War was? Wochenrückblick


Sonntag, 17.02.2019

Küchenfenster geputzt und noch so einiges mehr.

Mich gut zugedeckt, denn in der Glotze lief für mich "The Terror".
Eine gescheiterte Polarexpedition?
Passt zu meiner Februar-Stimmung.


Montag, 18.02.2019

Der Putz geht weiter.
Die große Fensterscheibe.
Kind ist nicht ganz fit,
geht Nachmittags nicht zum Sport.
Erhöhte Temperatur, Schwindel, 
er schleppt da was mit sich herum,
das nicht richtig ausbrechen möchte.


Dienstag. 19.02.2019

Kind bleibt Zuhause,
Mari fährt zum Laden,
denn die Chefin hat heute die Voruntersuchung für ihre OP.


Zum Arbeitsabschluss noch ein Ründchen mit dem besten Hund vonne ganzen Welt.


Zuhause...

...spielt das Kind...

...mit Verpackungsmaterial.


Mittwoch, 20.02.2019

Mom-Taxi-Tag
Einmal Neurologe, Hamsterkäufe und zurück.

"Ich geh' schon mal vor..."
Schwupp, steh' ich allein in der Apotheke.

Die Vermieterin bringt uns eine Fernbedienung für's neue Tor in der Einfahrt.
Sollte mir mal langweilig werden,
kann ich endlich,
ganz gemütlich vom Fenster aus,
Parksünder ärgern.

 
Außerdem fragt sie mich,
ob ich die Gartenpflege 
-und damit Nutzung-
übernehmen möchte,
denn die Nachbarn, die das bisher gemacht haben,
ziehen aus.
Da muss ich nochmal drüber schlafen...



Donnerstag, 21.02.2019

Vorbereitungen für's Abendessen: Polenta

Wie lange ist der Kinderarzt nun schon in seiner neuen Praxis?
Anderthalb Jahre oder so.
Bis ins Wartezimmer sind wir in dieser Zeit auf jeden Fall noch nicht vorgedrungen.
Das werte ich mal als gutes Zeichen.
Doc meint,
das Kind solle noch ein wenig den Ball flach halten,
dann wird das schon wieder.
Falls nicht,
treffen wir ihn irgendwann zur Blutuntersuchung.
Na dann...

Vom Kinderarzt schnell nochmal nach Hause,
Stulle essen,
dann die Kollegin im Laden ablösen.
Die Chefin kommt heute unters Messer.

Es gibt Menschen...
Ich hatte schon abgeschlossen,
Kasse gemacht
und das auch mehrfach betont,
trotzdem wollte die Kundin nicht wahrhaben,
dass wir in der Zeit, in der die Chefin ausfällt,
den Laden eine Stunde früher schließen.
So kam ich doch erst um halb sieben raus.
Bus weg,
dickster Feierabendverkehr,
danke.


Hier einfügen: Polenta und Porreegemüse.
Später dann noch die erleichternde Nachricht aus dem Krankenhaus:
Chefin hat die OP offenbar gut überstanden.


Freitag, 22.02.2019


 Der Tag läuft nur schwer an.
Alles ist anstrengend.
Ich bin unkonzentriert und laufe viele doppelte  Wege.
Lästig.
Ich bereite Reissalat für's Abendessen vor.
Wie immer: 
erst habe ich alle Zeit der Welt und plötzlich wird's eng.
Als ich das Handy in die Tasche stecke,
entdecke ich eine Nachricht.
Neuigkeiten aus dem Hospiz.
Gestern Abend, 
in der Zeit, in der ich ständig auf die Uhr sah,
und meinen Feierabend herbeisehnte,
ist sie gestorben.


Ich muss trotzdem los
und als ich dem Bus hinterherrenne, frage ich mich,
was um alles in der Welt ich hier eigentlich mache.
Ich will doch gar nicht in den Laden.
Ich will auch nicht mit Leuten sprechen.
Nicht lächeln, bitte, danke sagen.
In mir wachsen ganz kleine, fromme Wünsche:
einfach zwei Stationen weiter fahren.
Am Laden vorbei.
Mal eine Runde über den Kaiserberg spazieren.
Oder in den Zoo gehen.
Das würde ich jetzt gerne tun.
Stattdessen habe ich extra einen Bus früher genommen,
denn ich befürchte einen vollen Anrufbeantworter,
unzählige Mails
und ungeduldige Kundschaft.

 Stecke den Schlüssel ins Schloss...
und mein Arbeitskollege kommt angeflitzt.
Spikey hält doch schon die Stellung!
Ich werde derart freudig begrüßt,
mir wird ganz schwindelig im Kopp,
und wir beschließen:
wir ziehen die Sache gemeinsam durch.

Es hat über Nacht ein bisschen geregnet,
doch nun kommt die Sonne durch,
die Luft ist wunderbar klar.
Vorfrühling.
Ich treffe für mich die Entscheidung:
Ich mach' das, mit dem Garten.

Wir treffen tatsächlich Kunden auf unserer Runde,
die vor allem den Hund erkennen 
und uns zurufen:
"Guten Morgen! Ist der Laden schon geöffnet?"
Wir winken und rufen zurück:
"Nein, wir öffnen Punkt elf!"

Große Schritte machen
und einfach weiteratmen.

Natürlich sind wir rechtzeitig zurück.
Nutzt ja alles nix.
Aber der Spaziergang tat gut.

Ab hier ist mir der Tag freundlich gesinnt.
Läuft.
Keine Katastrophen,
keine nervenaufreibenden Schwierigkeiten.
Was reinkommt, kann ich abarbeiten
und habe am Ende das gute Gefühl,
meiner Kollegin keine Altlasten zu hinterlassen.
Hier fängt mein Wochenende an.

Zuhause angekommen, frage ich mich kurz,
ob ich jemanden anrufen soll.
Meine Mom?
Meine Cousine, die mir die Nachricht geschickt hat?
Meinen Bruder?
Ich fühle schnell,
dass die Frage rein rhetorisch war,
die Antwort lautet: Nein.
Mittlerweile wissen alle Bescheid,
die Buschtrommeln in meiner Familie funktionieren
und ich will nicht.
Immer noch nicht.

Ich gehe gewohnt früh ins Bett und vor dem Einschlafen
entschuldige ich mich im Geiste bei ihr:
Heute noch nicht, Süße. 
Ich bin so müde.


Samstag, 23.02.2019

Ich wache um 3 Uhr auf.
Ab Oberkante Unterlippe aufwärts
fühlt sich mein Schädel an,
wie ein aufgeblasener Luftballon.
Die Tore öffnen sich und Tränen fließen.



In den frühen Morgenstunden backe ich ein Blech Puddingstreusel.
Den soll das Kind zur Staffelolympiade des Ruderclubs mitbringen.
Die Kinder werden von 10 bis 16 Uhr 
in einer Turnhalle bespaßt.

Es dauert ewig, einen kurzen Einkaufszettel zu schreiben.
Von einem unruhigen Mittagsschläfchen unterbrochen.
Ich fühle mich,
wie in Watte gepackt.

Ich telefoniere mit der Außenwelt.

Ich fahre mit auf Einkaufsrunde
und um das Kind abzuholen.

Kind und ich zocken eine Runde gemeinsam,
eine Folge Enterprise,
ab ins Bett.
 

Heute,
 Sonntag, 24.02.2019

Wieder 3 Uhr, in der Nacht.
Hat das gerade geschellt?
Hab ich das geträumt?
Ich weiß es wirklich nicht,
ist auch egal.
Ich bin hellwach.

Ich habe heute so viel zu tun...
Die Wäsche ist liegengeblieben.
Wie überhaupt alles.
Das Karnevalskostüm des Kindes
will endlich in Angriff genommen werden.
 Aber erstmal gehe ich noch etwas auf die Couch.
Vielleicht zeigt sich das Sandmännchen ja gnädig
und ich bekomme eine zweite Mütze Schlaf.

Macht's gut, Ihr Lieben.

Schöne Zeit!

;O)

Mari