Mittwoch, 28. Oktober 2020

Warmlaufen

Tach, Zusammen.

Die ersten beiden Arbeitstage waren schön. Es hat Spaß gemacht, mit den Kolleginnen  durch den Alltagtagswahnsinn zu hetzen. Der Wochenstart bescherte uns die dazugehörigen Montagskinder, allesamt etwas überdreht, alle Regeln waren vergessen und der Bewegungsdrang enorm groß. Daraus ergaben sich ein gebrochener Unterschenkel und ein aufgeschlagenes Knie. Das Knie nahm es sportlich und war kurze Zeit später wieder unterwegs, der gebrochene Unterschenkel wurde bereits operiert und verschraubt, morgen basteln wir eine Genesungskarte für die arme Maus. Der Dienstag lief schon etwas gesitteter ab, wenn man von den Tischgesprächen absieht. An einem Tisch wurden die Farben der jeweiligen Unterhosen verglichen und an einem anderen wurde ausgiebig über Übelkeit und Erbrochenes geschnackt. Themen, bei denen jeder mitreden kann und die jeden interessieren. Eine Kollegin ist die komplette Woche krankgeschrieben,  der Vertretungsplan steht, passt schon irgendwie. Außerdem gilt nun mein neuer Arbeitsplan, laut dem ich ausschließlich bei den Viertklässlern bleibe und nicht mehr zwischen den Jahrgängen hüpfen muss. Daraus ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Vielleicht auch sowas, wie pädagogische Arbeit? Wer weiß? Heute ist mein freier Tag, der Gatte geht ins Büro, das Kind zur Schule und ich muss unbedingt etwas im Haushalt machen, denn es sieht hier wirklich verboten aus. Ich habe in den letzten Nächten mal wieder grottig geschlafen und war nach der Arbeit zu nichts mehr zu gebrauchen. Habe mich still verhalten und versucht, mich als Sofakissen zu tarnen. Werbung!!!!!
Gestern Abend wurden wir zum ersten Mal von Picnic beliefert. Der Wocheneinkauf ist also abgehakt. Das, was der Gatte und ich immer stöhnend, fluchend und schwitzend in die Wohnung schleppen, trug unser neuer Alltagsheld namens Lars, leichtfüßig, in Sekundenschnelle und in einem Rutsch vor unsere Wohnungstür. Ich muss lernen, anders zu planen, die Mahlzeiten nicht mehr starr an die Wochentage zu binden, denn es ist nicht sicher, dass wir nächste Woche denselben Lieferzeitpunkt erwischen. Picnic boomt. Gleich, nachdem ich die Jungs in ihre jeweiligen Anstalten kutschiert habe, muss ich trotzdem nochmal in ein Geschäft. Wir brauchen einen neuen Pömpel. Gummi hält halt nicht ewig.

Schöne Zeit!

;0)

Mari



Montag, 26. Oktober 2020

Auf die Plätze, ...

Gestern war ich,  wie gewohnt, um halb sechs wach. Nachdem ich geschnallt hatte, dass die Zeitumstellung mir eine Stunde zurück gab, hockte ich mich sofort an den PC, um Urlaubstagebücher zu verbloggen. Die hatte ich blöderweise nicht direkt in die App getickert, sondern musste aufwendig Mails aus dem Memo des Tablets verschicken und Fotos rauszusuchen dauert bei mir ohnehin immer ewig. Ich war also einige Zeit beschäftigt. Den Tag über haben wir ausgepackt, gewaschen und ausgiebig mit der Familie telefoniert, 
Gerade habe ich das Kind zur Schule gefahren. Der Gatte hat in dieser Woche, bis auf Mittwoch, Homeoffice und kann ihn in seiner Mittagspause auch wieder abholen. Eine Woche weniger ÖPNV für's KInd. Hier überschlagen sich die Nachrichten, dass die Kinder ab heute im Unterricht wieder Masken tragen müssen... in Wahrheit haben sie sie nie abgesetzt. Es macht mir gerade tatsächllich wieder Angst, scheinbar spinnen die Leute noch mehr als üblich. Die Nachrichten, die ich lese, berichten vom Wahnsinn der Menschen. Verbotene Raveparties unter Brücken, Brandanschlag auf das RKI, Klopapier ist wieder ausverkauft... ich sollte doch anfangen, Max Brooks zu lesen, wie es mir der Gatte schon seit Jahren empfiehlt. Man sollte auf die Zombieapokalypse vorbereitet sein. Bis Weihnachten darf ich mich wieder drei mal kostenlos testen lassen, ich werde gleich mal meinen Doc anrufen und die Termine festlegen. Aber zuvor gibt es nochmal jede Menge Wäsche, Wäsche, Wäsche und Mittagessenkochen für die Jungs. Gegen elf muss ich zur Arbeit, mal sehen, was mich dort erwartet. 


Schöne Zeit!

;O)

Mari




Samstag, 24. Oktober 2020

Lolland, Abreise

 Samstag, 24.10.20

Wir haben es nicht pünktlich bis 10 Uhr aus dem Ferienhaus geschafft. Als wir um viertel nach gerade die letzten Sachen griffen, kamen zwei Frauen, ich tippe auf Besitzerin und Mutter, sie haben sich nicht vorgestellt, um das Haus zu putzen und für die nächsten Gäste vorzubereiten. Nebenbei: So sauber, wie nach unserer Abreise, war es ganz sicher schon lange nicht mehr. Das hatte etwas von Rausschmiss und war nicht schön, zumal die beiden nicht das Paradebeispiel dänischer Freundlichkeit waren. Ich meine: wir saßen schließlich nicht mehr im Schlafanzug auf der Couch, wir standen nicht einmal im Weg, sondern hatten uns schlicht mit der Laufzeit der Spülmaschine verschätzt. Da hätte ein freundliches Wort oder auch nur ein Lächeln doch niemandem weh getan. Schwamm drüber. Im wahrsten Sinne des Wortes. Nur leider durften wir nicht mit sehnsüchtigem Bedauern abreisen, sondern flohen vor den beiden so schnell wie möglich. Aber wohin? Unsere Fähre ging erst um 15 Uhr. Nochmal ins Städchen. In diverse Nippesläden. Nochmal Apfeltaschen für unterwegs kaufen. Nochmal Meer und Seetangmief einatmen, Brötchensnack am offenen Kofferraum, ein Dansommer Dorf an der Küste in Augenschein nehmen und dann waren wir überpünktlich am Fährterminal. Es war noch weniger los, als auf der Hinfahrt und wir trauten uns, einen heißen Kaffee im Boardrestaurant zu bestellen. In den nächsten Urlaub nehmen wir unsere Kaffeemaschine mit. Und unser Sofa. Der Gatte hatte für uns einen Boxenstopp in Neustadt geplant. Dort holten wir unseren jährlichen MacDoof-Besuch nach, auf den wir am Anreisetag wegen gehetzter Eile  verzichten mussten und ersetzten damit gleichzeitig unsere jährliche CurrywurstpommesscharfmitMayo in Finkenwerder, denn Hamburg ist nunmal auch Risikogebiet und wer weiß, wie der kleine Imbiss dort gerade funktioniert. Um kurz nach zehn am Abend waren wir Zuhause. Raus aus unserem dänischen Social-Distancing-Domizil, rein ins Risikogebiet Ruhrpott. Hm. Seit gestern lässt Dänemark nur noch Deutsche aus Schleswig-Holstein rein, wir haben ein exakt zweiwöchiges Zeitfenster genau getroffen. Der nächste Dänemarkurlaub ist gebucht, im nächsten Herbst, mit Reiserücktrittsversicherung und an die Nordseeseite. Aber bis dahin... Wer weiß. "Boardrestaurant"... witzig. Das lass' ich so.




Schöne Zeit!


;O)


Mari



Freitag, 23. Oktober 2020

Lolland, Tag 14

Freitag, 23.10.20

Noch einmal Meer, bitte. 

Der Gatte möchte sehen, wie die Schwedenfähre zwischen Lolland und Fehmarn durchfährt, also fahren wir noch mal nach Albuen. Er hat sich das etwas spektakulärer vorgestellt, aber die Ostsee ist halt doch ganz schön groß und die Fähre somit sehr weit weg. Mir ist das schnuppe, Ich bin gern hier, Fähre hin oder her. Abends fangen wir an, zu packen. Niemand hat Lust dazu.


 




 Schöne Zeit!


;O)


Mari



Donnerstag, 22. Oktober 2020

Lolland, Tag 13

 Donnerstag, 22.10.20
Die Sonne scheint wieder, doch es bleibt windig. Wir fahren in den "Krokodille Zoo" auf Falster und sehen dort, na was? Vor allem Krokodile. Große, kleine, dicke, dünne, vorne spitz, rund oder eckig und lernen erstaunlich viel über Gemeinsamkeiten, Gegensätze, Verbreitungsgebiete, Nachbarschaften, Brutpflege, Bedrohung, Fressfeinde und eingeschleppte Arten. Außerdem werden wir Zeuge, wie eine beeindruckend große Schlange, eine kleine Ziege verschlingt. Ich träumte bisher ja immer vom Stoffwechsel eines Pythons, doch nach genauerer Betrachtung einer solchen Mahlzeit, bin ich froh über den Gebrauch von Messer und Gabel. Da finde ich mich auch damit ab, dass Essen so relativ häufig erledigt werden muss. Was dieses Tier da durchmachte, sah sehr unangenehm und im höchsten Maße anstrengend aus. Das Kind durfte ein Babykroko auf der Hand halten, der Krokodille Zoo züchtet, um auszuwildern. Also ... nicht in Dänemark, so wie ich das verstanden habe.
In den Gehegen des neuen Außengeländes gibt es auch einige Säugetiere zu sehen. Nebelparder, Pumas und Tayras. Auch da bekamen wir die Fütterungen mit. Es hat uns dort sehr gut gefallen. Den schönen Nachmittag verdanken wir vor allem den Mitarbeitern des Zoos, die ihr Wissen freundlich und anschaulich teilten und offen über ihre Arbeit sprachen. Artgerechte Haltung? Natürlich nicht. Wie sollte das gehen? Aber liebevoll durchdachte Gehege und ein Team, das ganzen Einsatz zeigt.

 


 Schöne Zeit!


;O)


Mari



 

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Lolland, Tag 12

 Mittwoch, 21.10.20
Regen, Wind, Dänenwetter.
Puzzeln, Karten spielen, zocken, lesen und von vorn.

 

Schöne Zeit!

 

;O)

 

Mari

 

 

 

Dienstag, 20. Oktober 2020

Lolland, Tag 11

 Dienstag, 20.10.20
Das Wetter wird schlechter. Es hat sogar geregnet. Skandal!
Und richtig windig wird's auch. Die Jungs wollen die Bude nicht verlassen, also mache ich mich irgendwann allein auf, um mich etwas zu bewegen. Ich laufe eine große Runde durch Nakskov, meist auf schmalen Parkwegen, die Häuserblöcke miteinander verbinden und möglichst dort, wo ich noch nicht war. Der Regen setzt ein, nachdem ich vom Wind durchgepustet wieder Zuhause eintreffe.

 Schöne Zeit!


;O)


Mari



Montag, 19. Oktober 2020

Lolland, Tag 10

 Montag, 19.10.20

Schlendern durch den Hafen und die historische Altstadt von Nakskov, Einkaufsrunde, puzzeln, lesen.
Urlaub.





Schöne Zeit!

;O)

Mari



Sonntag, 18. Oktober 2020

Lolland, Tag 9

 Sonntag, 18.10.20


Wir haben so ein Glück mit dem Wetter... Die Sonne scheint immer wieder, bisher blieben die dicken Winterjacken im Kofferraum, winddicht reicht für unsere Ausflüge. Heute ging es erst nach Tårs, um dem Meer Guten Tag zu sagen und der Fähre nach Fünen zu winken und dann nach Kragenæs, einem kleiner Küstenort, für den sich die Dänen etwas ganz Besonderes ausgedacht haben.
Weil ihre Vorfahren ihnen nur jede Menge Hügelgräber hinterlassen haben, (Wobei ich persönlich den Bau eines solchen ja schon als enormen, allerdings nicht ganz nachvollziehbaren, Kraftakt empfinde. Auf einem Acker in diesem Ort ist eines, in das das man sogar hineinkriechen darf.) haben sich die Dänen ihre eigenen Moai aufgestellt. Nachträglich, sozusagen. Hübsch im Kreis angeordnet, wie Stonehendge, aber: mit Musik! Sphärenklänge ertönen, sobald man den Steinkreis betritt. Die Köpfe sind noch nicht alle beschlagen, das Kunstobjekt soll bis 2025 fertiggestellt sein.
Der Fußweg führt durch ein Wäldchen, aus dem wir uns ein paar Stöcke für Stockbrot mitnahmen.
Wieder im Ferienhaus, mixte ich einen Hefeteig, während die Jungs die Feuerschale befeuerten. Dazu lässt sich sagen: es hat wirklich Spaß gemacht, das Stockbrot zu "backen" und es schmeckte auch besonders gut, doch für ein Feuerchen war es zu windig. Gestern wäre gut gewesen... Das Feuer brannte sehr unruhig und qualmte wie verrückt, wir wurden ordentlich geräuchert, all unsere Sachen mussten gewaschen werden und wir unter die Dusche. War trotzdem schön und das Kind ist zufrieden.

 

 





Schöne Zeit!


;O)


Mari



Samstag, 17. Oktober 2020

Lolland, Tag 8

 Samstag, 17.10.20

Wir sind nun eine Woche hier, ich veranschlage eine Putzrunde. Ich nehme mir das Bad vor und färbe mir auch gleich die Haare, der Gatte wischt überall Staub und das Kind saugt ihm hinterher. Das Kind will seit Tagen die Feuerschale anzünden und Stockbrot machen. Es bleibt aber bei der Äußerung des Wunsches, alles andere soll scheinbar für ihn erledigt werden, nach dem Motto: feuert schon mal an, ich komme raus, wenn das Brot fertig ist. Ich habe kein Problem damit, einen Hefeteig zu machen, auch wenn ich Mengenangaben schätzen muss aber ein bisschen mehr Eigeninitiative erwarte ich schon. Und auf welche Stöcke soll denn das Stockbrot? Tja, hmm... Es gab also keins.
Dafür begannen Gatte und Kind mit einem "Computerkurs", den das Kind sich ebenfalls seit Langem wünscht. Er will wissen, wie Programmieren funktioniert und der Gatte hat ein kleines Projekt vorbereitet, in dem sie letzendlich eine Ampelschaltung programmieren werden. Heute gab es jedoch nur Theorie. Ich habe gepuzzelt und gelesen, also nichts, das ich bereuen müsste.

 Schöne Zeit!


;O)


Mari



 

 

Freitag, 16. Oktober 2020

Lolland, Tag 7

 Freitag, 16.10.20

Früh aufgestanden. Also... ich war ohnehin seit 5 Uhr wach, aber die Jungs standen mit Wecker um halb acht auf, bzw wurden wachgerüttelt. Es war kalt in der Nacht, auf den Dächern glitzerte Raureif, dann schien in einer Tour die Sonne. Der Gatte hatte ein Ziel vor Augen. Er wollte nach Faxe. Eingefleischte Biertrinker kennen die Literdosen, die unter diesem Namen in Deutschland vertrieben werden. In Dänemark gibt es das so nicht, hier trinkt man es als "Royal Unibrew". Die Hinfahrt war schon toll. Wir waren etwa anderthalb Stunden unterwegs, hüpften über die Insel Falster, rüber über die riesige Brücke nach Sjlland und somit nach Faxe. An der Brauerei selbst dann die große Enttäuschung: da gab es für Touristen nix zu sehen. Also parkten wir im Städtchen, durchstreiften kurz eine Buchhandlung (Die Angestellten dort ließen uns ohne Begrüßung ein und verabschiedeten uns auch nicht. Selbst wenn ich im Nonbook etwas Schönes gefunden hätte, ich hätte dort nichts gekauft, diesbezüglich bin ich Diva.) und parkten dann nahe des Geologiemuseums und des Kalksteinbruchs. Da waren die Dänen mal clever. Ihren Steinbruch haben sie bestmöglich vermarktet. Das Geologiemuseum staffiert kleine Kinder mit Hammer, Meißel und Führer aus und schickt sie zum Steinekloppen und zur Fossiliensuche in den Bruch. Es gibt eine Aussichtsplattform, ein Jugendhostel, eine Freilichtbühne, kurz gesagt: im Gegensatz zu anderen Touristenmagneten, die wir bisher hier besucht haben, boxte hier der Papst. Im Steinbruch war das kein Problem, da kam man sich nicht zu  nah, doch im Museum... Wir traten nur kurz in den Museumsshop, kauften einen Kühlschrankmagneten und waren wieder raus. Maske? Trug keiner, außer uns. Nicht einmal die Angestellten. Abstand halten? Och nö. Ist gerade so hygge hier... Verstehe einer die Leute.
Pommes auf dem sonnigen Marktplatz. Die Rückfahrt ging komplett über Landstraße (was auch nicht wesentlich länger dauerte) und die alte, große Brücke nach Falster, über die auch Schienen führen. Der Gatte lenkte die Kutsche, mir gefiel das Fenstergucken sehr und das Kind schlief irgendwann auf dem Rücksitz ein. (Ich bin ja überzeugt davon, dass das an der Musikauswahl des Gatten lag. Das ging mir in den Neunzigern mit Dead can dance und Lisa Gerrard ganz genauso.) Kurzer Halt, um Abendessen einzukaufen und "chillen" im Ferienhaus. Eine Arbeitskollegin hat mir zwei Tausenderpuzzle geliehen, das erste habe ich bald fertig. Abends eine neue Folge Discovery und dann war für mich Schluss. Die Jungs guckten noch irgendwas Albernes mit Adam Sandler, ich ging schlaflesen.

 






Schöne Zeit!

 

;O)

 

Mari

 

 

Donnerstag, 15. Oktober 2020

Lolland, Tag 6

Donnerstag, 15.10.20

Ich bin so schläfrig müde, ich stehe auf und lege mich gleich wieder schlafen. Eigentlich wollten wir heute einen etwas ausgedehnteren Ausflug machen, doch Gatte und Kind fühlen sich so wie ich. Also verschieben es auf morgen und fahren stattdessen, erst zur Mittagszeit und zwischen je einem Stück Geburtstagstorte, an den Strand der Landzunge Albuen, um uns vom Ostseewind einmal richtig durchpusten zu lassen, das Meer zu riechen und durch Sand zu laufen. Wir probieren das Kartenspiel zu Siedler von Catan aus und ich koche uns eine Bolognese. Ich bin heute mehrfach mit Buch in der Hand eingenickt und hatte die Zeit, nach einigen Minuten einfach weiter zu lesen. Urlaub ist super.




Schöne Zeit!

;O)

Mari



Mittwoch, 14. Oktober 2020

Lolland, Tag 5

 

Mittwoch, 14.10.20

Das Kind feiert heute seinen 14. Geburtstag. Kaum vorstellbar, wie lang das schon her ist. Schwangerschaft, Geburt, Stillen, Windeleimer...
Naja. Schnee von gestern.
Wir haben Geschenke für ihn mit: Eine Erweiterung für Siedler von Catan, ein Kartenspiel, eine LED-Leiste für das innere seines PC-Gehäuses (den rüstet er gerade auf), ein Lego-Set (die Eule aus Harry Potter) und einen Magic Ball (sowas wie ein Zauberwürfel in rund). Erstaunlich. Vierzehn Jahre und Lego funktioniert immer noch. Auf besonderen Wunsch eines Einzelnen gibt es ein amerikanisches/ englisches Frühstück zum Start in den Tag und Abends Pizza. Ich bastle ihm eine echte Geburtstagstorte. Das Kind baut und spielt, wir verlassen das Haus nur für einen Spaziergang durchs Städtchen.


Schöne Zeit!

;O)

Mari
 
 
 


 

Dienstag, 13. Oktober 2020

Lolland, Tag 4

 Dienstag, 13.10.20

Heute nicht ganz freiwillig um halb acht aufgestanden, ich Langschläfer. Das muss man sich bei mir mal vorstellen! Sowas kommt in meinem Alltag eigentlich nicht vor. Hier bin ich auf jeden Fall sofort unter die Dusche gesprungen, denn wir planten einen Ausflug in einen nahegelegenen (hier gibt es nur Naheliegendes, wir sind auf ner kleinen Insel) Safaripark. Die Vorstellung eines Safariparks auf einer kleinen, dänischen Insel fanden wir so schräg, dass wir uns das ansehen mussten. Und zwar möglichst flott, denn man weiß nie, ob das Wetter gut bleibt. Außerdem wird hier nächste Woche erst recht nichts mehr los sein und der Park geschlossen, denn dann haben die Dänen keine Ferien mehr.
Der Gatte hatte vergeblich versucht, uns Eintrittskarten online zu sichern. Das Geld wurde er los, aber die versprochene Antwortmail mit den Tickets kam nicht nach den versprochenen zehn Minuten, auch nicht nach 14 Stunden, sondern erst, als wir schon die Hälfte des Parks besichtigt hatten. Unser besorgtes Gefuchtel am Eingang nahm die Kassiererin gelassen entgegen, keine Mail zu bekommen, ist offenbar Usus. Vielleicht hatten wir "binnen 10 Minuten" auch falsch interpretiert. Das bedeutet nämlich eigentlich: Sobald sich ein Mitarbeiter bequemt, den Computer einzuschalten und entsprechende Knöppkes zu drücken, bekommen Sie binnen 10 Minuten Ihre Antwortmail. Dann ist aber auch wieder Schluss.
Die Fahrt in die einzelnen Tiergehege hatte schon etwas von Jurassic Park und nachdem wir die ersten Minuten  ungläubig staunend im Kreis gefahren waren, verfielen wir in wahnwitziges Gekicher, ob der absurden Situation. Was für ein beklopptes Konzept. Da schieben sich Autokolonnen an Wildtieren vorbei. Auch wenn man zugeben muss, dass die Tiergehege dadurch vergleichsweise großzügig bemessen sind, es ist doch nicht der Kruger Nationalpark. Beim Anblick der vorhandenen Parkplätze, der Ausmaße der Wartezonen und Gehegeschleusen, der riesigen Kinderspielplätze und Verpflegungshotspots, kann man wieder einmal erahnen, was für ein Rummel hier üblicherweise im Sommer stattfindet. Kein Wunder, dass die Tiere keinerlei Scheu vor den Autos haben. Tiger, Wolf, Zebra und Giraffe handhaben das Verkehrsaufkommen gelassener, als Uli Wickert den Pariser Kreisverkehr. Der Park hat auch einen Dinosaurierwald, in dem große Skulpturen stehen und den man zu Fuß erkundet. Den Besuch haben wir uns verkniffen, denn der Parkplatz war gerammelt voll und Menschenmassen schoben sich über die engen Waldwege. Abstand? Maske? Nope. "Lass mal lieber. Ich bin immer noch kein Fan von Corona.", meinte das Kind. Große Kinder sind super. Der Tag hinterließ bei mir gemischte Gefühle, wie jeder Zoobesuch. WIR hatten eine schöne Zeit und kaum hatten wir genug davon, konnten wir in unser stilles Ferienhaus zurückkehren. Den Preis dafür zahlten andere.

 





 Schöne Zeit!


;O)


Mari




Montag, 12. Oktober 2020

Lolland, Tag 3

 Montag, 12.10.20

Der erste Werktag in Nakskov. Ja, ein paar Autos mehr sind unterwegs aber es ist immer noch so ungewohnt still... toll. Nach einem späten Frühstück geht's der Reihe nach unter die winzige Badewannendusche und wir fahren Richtung Fjord. Das Auto stellen wir nach nur wenigen Minuten Fahrt am Yachthafen ab und spazieren am Ufer entlang. Das Kind bezweifelt, dass der Fjord Salzwasser enthält. So stilles Salzwasser habe er noch nie gesehen und es stimmt, es ist gerade Ebbe (also so viel Ebbe, wie eine Ostseebucht zustande bringt), das Wasser ist an den Ufern nur Knietief und glasklar. Wieder diese Stille. Würden die Gräser am Ufer nicht bei jedem Windhauch rascheln, man würde mal wieder nichts hören. Die Sonne scheint, wir sind zu warm angezogen. Das schaffen wir in Dänemark nur selten. Ansonsten sind wir beinahe allein. Der deutschen Familie mit sich verweigerndem Teenager und Hund und dem dänischen Pärchen, das im Fjord badet (Bei der Vorstellung fange ich an zu frieren und ziehe mir doch die Jacke wieder an) kann man gut aus dem Weg gehen. Strandpromenade, Minigolfplatz, Seebrücke, Yachthafen, Kiosk, öffentliche Toiletten, die großen Parkplätze und die vielen Fahrradständer lassen erahnen, was hier im Sommer los ist.
Nach dem Ausflug noch eine kurze Einkaufsrunde und zurück im Ferienhaus geht jeder seinem eigenen Kram nach. Ich beginne damit, Teile eines Puzzles zu sortieren, das Kind zockt und puzzelt später mit, der Gatte versucht uns online Tickets für einen Safaripark zu reservieren. 

 

 




 

Schöne Zeit!

 

;O)

 

Mari

 

Sonntag, 11. Oktober 2020

Lolland, Tag 2

 Sonntag, 11.10.20

Da gibt es eigentlich nicht viel zu berichten. Ich habe mich immer mal wieder zum Lesen und Dösen in mein Zimmer verkrümelt. Ich habe mir diesmal das schönste und größte erbeten. Es liegt direkt neben dem Wohnzimmer und es kommt meiner senilen Bettflucht sehr entgegen, wenn ich am frühen Morgen wenigstens dort nicht auf Zehenspitzen schleichen muss. Außerdem wird eine Wand beinahe komplett von einer riesigen Perthes-Karte Dänemarks verdeckt und das mag ich. Es ist jedoch wie in allen dänischen Ferienhäusern: der Holzboden verrät mich ohnehin früh genug, wenn es nicht die hoffnungslos verkalkte Kaffeemaschine tut. Ich habe im Laufe des Tages die Küche aus, um und eingeräumt. So darf das jetzt die nächsten zwei Wochen bleiben. Zwei Wochen! Wie herrlich. Noch denke ich an Zuhause. Noch meine ich, ich müsste immer irgendetwas tun oder habe versäumt etwas zu machen. Das wird sich bald legen. In Dänemark sind die Geschäfte auch Sonntags geöffnet und so besuchen wir am Nachmittag den örtlichen Baumarkt (es gibt eine Feuerschale im Garten) und einen Discounter. In beiden Läden fallen wir auf wie grüne, gehörnte Aliens, denn hier trägt niemand einen Mund-Nase-Schutz. Man desinfiziert sich vor Betreten des Geschäftes die Hände (sofern das Desinfektionsmittel nicht aus ist) und Schilder bitten darum, Abstand zu anderen Kunden zu halten. Wir bleiben beim Schnutenpulli und verlassen uns nicht auf Desinfektionsmittelspender anderer, sondern haben immer welches griffbereit in Kofferraum und Handtasche.

 


 

Samstag, 10. Oktober 2020

Lolland, Tag 1 - Anreise

 

 Samstag, 10.10.20

Es war schon ein ziemliches hin und her. Wir mussten Gedanken jonglieren, Fakten checken und lange in Ungewissheit abwartent. Das führte zu Kopfstress, in der letzten Woche. Fahren wir nach Daenemark oder nicht? (Die Umlaute kommen daher, dass ich wieder einmal nicht weiss, wie ich bei meiner kleinen Bluetoothtastatur die deutsche Tastenbelegung einstelle. Ich sollte mir das mal aufschreiben.) Also die Frage war!@#$%^&*()_+?><,./]\=`~|}keine Ahnung, wo hier der Doppelpunkt ist... ": Ahh! Auf dem "oe" ! Gedaechtnistraining fuer Senioren...
Die Frage lautete also: Fahren wir nach Daenemark oder nicht?

Einstellungen, Allgemeine Verwaltung, Sprache und Eingabe, physische Tastatur
So.

Für die letzten Osterferien hatten wir ein Haus auf Lolland gebucht. Von Fehmarn aus ist das eine Dreiviertelstunde Fährfahrt entfernt. Ostern machten die Dänen die Grenzen dicht. Im Moment dürfen Gäste aus Deutschland einreisen, sofern sie nicht aus einem Risikogebiet kommen.
Was unsere persönliche Situation angeht: die Tatsache, dass keiner von uns mehr in Schule oder Großraumbüro muss, verringert unser Infektionsrisiko enorm. Ich wurde in den letzten Wochen, zuletzt Mittwoch, negativ getestet, demnach hatten es die Jungs wohl auch nicht. Zudem ist die Ansteckungsgefahr hier in Dänemark für uns noch geringer, als während eines Urlaubs Zuhause, denn: wir kennen hier niemanden, zu dem wir engeren Kontakt haben könnten. Social distancing. Menschenmengen können wir ohnehin nicht ab und einkaufen müssen wir auch Zuhause. Wir reisen mit dem eigenen Auto an und haben eigenen Proviant dabei. So sind wir denn gefahren.

Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit, schon um kurz vor fünf ins Auto zu steigen, fuhren wir diesmal erst um kurz vor acht los. Das machen wir nie wieder. Wir hatten nur eine kurze Pinkelpause beim Fahrerwechsel und kamen gerade noch pünktlich um kurz vor halb fünf am Fährterminal in Puttgarden an. Autobahnen und Städte waren dicht, alle wollten an Deutschlands Küsten. Die Fahrt mit der Autofähre hingegen war ganz wunderbar unkompliziert. Alle Mann rein in den Schiffsbauch, Klappe zu, los. Wir ließen uns vom Wind ordentlich durchpusten, erst als es dem Kind und mir zu kalt wurde, versteckten wir uns hinter einer Glasscheibe. Vom Fährhafen in Rødby aus, hatten wir noch ein halbes Stündchen Autofahrt bis zu unserem Feriendomizil in Nakskov. Schlüsselkastensuche, Auto ausladen, das tiefgekühlte Möhrenuntereinander aufwärmen, Betten machen, Abendessen, ein Stündchen vor die Glotze, drei Seiten lesen, schnarch.
Jetzt ist Sonntagmorgen und es ist, wie wir es im Dänemarkurlaub lieben: ruhig. Nein, nicht nur ruhig, sondern still. Um halb fünf scheuchte mich meine Blase kurz auf und um halb sieben weckte mich ein Vogelzwitschern und ein seltsames Geräusch, das ich nicht einordnen konnte. Ein leises, rhythmisches Schaben und Kratzen. Als ich aus dem Fenster sah, fand ich mich Auge in Auge einem Zaunkönig gegenüber, der auf der Grillabdeckung vor meinem Fenster herum hüpfte. Ein Zaunkönig! Ihr wisst, wie winzig die sind, oder? Immerhin funktionieren meine Ohren noch, soviel ist nun sicher.
Ich teste die Kaffeemaschine, frühstücke ein Stückchen mitgebrachten Trockenkuchen vorab und es gibt Aufbackbrötchen, nachdem der Gatte aufgestanden ist.
Ein Hundebesitzer, ein paar Fahrradfahrer, ganz selten ein Auto kommen an unserem Häuschen vorbei. Man könnte Strichlisten machen und käme nicht weit.
Das Wetter ist toll, sonnig und kalt, die Heizung springt an, es geht mir richtig gut. Wir sind gespannt, wann das Kind aus dem Bett kriecht. Erstmal wird bedingungslos ausgeschlafen. Ich glaube, ich verschwinde auch nochmal ein Stündchen...

 

 

 


 


 

Schöne Zeit!


;O)


Mari