Donnerstag, 22. August 2019

21.08.2019 Männer, die auf Türen starren

Tach, Zusammen.

Ich war gestern fleißig, kann ich Euch sagen.
Und müde, natürlich.
Aber vor allem fleißig.
Noch bevor das Kind um 8 Uhr einen Termin im Labor des Kinderarztes hatte,
war der Hausflur gewischt
(Es hat sich in den letzten drei Wochen niemand dazu herablassen können,
da komme ich jetzt nicht an und mache aus dem Flurputz ein riesiges Spektakel...)
und die Balkonmöbel abgestaubt, bzw abgetrocknet.
Ich hatte so eine Vision von Frühstück auf dem Balkon.
Das Kind hielt sich bei Blutabnahme und Polioimpfung tapfer,
das hat er wirklich wieder souverän gemeistert,
doch als wir um 9 Uhr mit Brötchen und Croissants Zuhause waren,
setzte der nachträgliche Schock ein.
Der Arm tat weh, alles tat weh, die Pflaster sind ganz fürchterlich
und wozu braucht dieser Arzt so viel Blut von ihm?
Hinzu kam ein beachtlicher blauer Fleck um den Einstich herum.
Augenringe und defekter Motivator.
Das Frühstück auf dem Balkon brachen wir sofort wieder ab,
es war viel zu frisch, dort im Schatten.
Das Kind verzog sich in sein Zimmer,
und ich legte los.
 Um 11 Uhr hatte ich ausgiebig gefrühstückt
(In der Bäckerei umme Ecke gibt es die größten Croissants, die ich je gesehen habe),
Wäsche ab-, weg- und neu aufgehängt,
mit meiner Mom telefoniert und 30 Minuten Powernapping gemacht.
Ich musste immer noch Unmengen Kram verstauen,
den wir mit im Urlaub hatten.
Wir schleppen in die Ferienwohnung ja immer den halben Hausstand mit.
Ich hatte den Krempel schon auf die entsprechenden Zimmer verteilt,
noch verräumt werden.
Aschenputteljob.
Gegen 15 Uhr hatte ich das gekochte Mittagessen verdrückt,
mit dem Kind eine Folge ALF geguckt,
mir stundenlange Monologe über das Regelwerk von Dungeons and Dragons angehört,
mit der Chefin telefoniert und Pläne geschmiedet,
geräumt, gesaugt, gewischt
und tatsächlich die zweiten 30 Minuten Pause des Tages eingeschoben.
Dann ging es in den Garten.
Das Kind verlor beim Rasenmähen alle Zögerlichkeit und Vorsicht,
kletterte auf die Leiter, um das Sonnensegel zu spannen
und schmiss sich dann, verschwitzt und glücklich, mit seinem D&D Regelwerk
in einen Gartenstuhl.
Ich hingegen schnappte mir die Handgrasschere und schnitt... 
Kaum zu glauben, was innerhalb von 2 Wochen Urlaub alles wächst!
Es nahm kein Ende.
Naja, doch.
Nämlich ziemlich abrupt dann,
als eine von drei Blasen an meinen Fingern aufplatzte.
Erst da wurde ich auf sie aufmerksam und legte mal die Schere weg.
Wie blöd kann man sein?
Drei Stunden Handgrasschereneinsatz führen heute dann auch zu einem Handgrasscherenarm,
der seinesgleichen sucht.
Da kann man sich nur mit der flachen Handgrasscherenhand vor die Stirn schlagen.
Der Gatte brachte Brötchen zum Abendessen mit,
um 22 Uhr war für alle der Tag vorbei.
Gegen Mitternacht begann der neue Tag damit,
dass die Alarmanlage in der Wohnung des seltsamen Nachbarn losschrillte.
Das Geräusch kennen wir gut,
das hört man immer, wenn er nach Hause kommt.
Nur diesmal hörte es nicht wieder auf.
Seit wir aus dem Urlaub kamen, haben wir nichts mehr von ihm gehört oder gesehen.
Wir vermuten stark, dass er bei seinen Eltern untergekrochen ist.
Diese Hintergrundinfos haben wir,
die wir nun zwei Jahre hier leben.
Neue Nachbarn und Anwohner außerhalb des Hauses haben die nicht
und sind dann schon mal besorgt,
wenn mitten in der Nacht ein Signalton, aus dem gekippten Fenster im Erdgeschoss heult.
Es dauerte nicht lange
und die Straße flackerte im Blaulicht.
 Als ich in den Flur trat,
standen drei Feuerwehrleute mit Gasmasken vor seiner Wohnungstür.
Der große Werkzeugkasten stand aufgeklappt daneben.
Sie starrten auf das Geplärr hinter der Tür und beschrieben sich gegenseitig,
was sie da hörten:
"Da! Jetzt hört es wieder auf uuuuuuuuuuuuund..  Da! Da isses wieder...."
Meine Info, dass das eine Alarmanlage und kein Feueralarm sei,
wurde lautstark, wie der berühmte Wassereimer, von Gasmaske zu Gasmake,
an die Belegschaft draußen weitergereicht.
Sie sahen nun auch davon ab, die Türe zu Brennholz zu zerhacken,
schoben auf Straßenseite ein Rollo hoch
und stiegen durchs Fenster ein.
Die sind ja nicht mehr zu stoppen,
wenn sie einmal auf dem Weg sind...
In der Wohnung wurde Licht gemacht,
"Hier ist tatsächlich keiner Zuhause!".
Auf der Straße erklang erleichtertes Gelächter
als man versuchte, das Fenster wieder irgendwie provisorisch zu schließen
und man packte gemächlich zusammen.
Ich schnappte mir mein Bettzeug, zog auf's Sofa um,
weg von dem Geblinke der Einsatzfahrzeuge,
Türen und Fenster geschlossen
und schlief den Schlaf der Gerechten.
Der Gatte erzählt gerade, er habe noch bis halb drei wach gelegen.

So.
Kaffee alle,
los geht's.
Heute ist Mom-Kutschen-Tag.



Schöne Zeit!

;O)

Mari




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieses Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Wenn Du einen Kommentar hinterlassen möchtest, werden außer Deinem Text auch der Zeitpunkt und Dein Nutzername gespeichert und veröffentlicht.
Wählst Du die Funktion „Anonym“, bleibt Dein Nutzerrname unsichtbar.
Ferner wird Deine IP-Adresse von Google aus Sicherheitsgründen mitprotokolliert.
Du kannst hier auch nachfolgende Kommentare abonnieren. Wenn Du diese Funktion durch das Setzen des entsprechenden Häkchens auswählst, erhältst Du eine automatische Bestätigungsmail an Deine angegebene E-Mail-Adresse (Double-Opt-In-Verfahren).
Das Abonnement kannst Du jederzeit beenden.
Mehr Informationen über meinen und Googles Umgang mit Deinen Daten, findest Du über diesem Post in:
MEINE DATENSCHUTZERKLÄRUNG und
WAS GOOGLE ÜBER SICH SAGT.
Wenn Du Hilfe benötigst, stehe ich Dir gerne zur Verfügung.
Schreibe mir einfach eine Mail an: marioenkes.chroniken(at)gmail.com
Solltest Du mit all dem einverstanden sein,
dann hau‘ in die Tasten!
Ich freue mich über Deinen Kommentar!
Schöne Zeit!
;O)
Mari