Mittwoch, 18. März 2020

Im Märzen die Mari...

Tach, Zusammen.

Das war also gestern unser erster, gemeinsamer Corona-Homeoffice-Tag
und wir leben alle noch.
Duschen, anziehen, alles wie gewohnt.
Um acht Uhr ging der Gatte "ins Büro",
um 8:03 Uhr kamen die ersten Flüche aus der Arbeitsecke.
("Ernsthaft? Ich brauche für die Konfiguration einer Maus... eine Maus? Was soll denn der Sch...☠ ")
Das Kind stand nicht ganz freiwillig auf,
zog sich ebenfalls an
und frühstückte in seinem Zimmer.
Außerdem half ich ihm flott dabei,
seine Bude auf Vordermann zu bringen.
Klacks Sache.
Wir haben nur ein paar Sachen verräumt.
Schließlich guckt einem nicht alle Tage
der Lateinlehrer ins Zimmer.
Bei dem Testlauf des Onlineunterrichts waren sie nur zu viert.
Der Lehrer hatte extra darauf hingewiesen,
dass Computer und Kamera nicht zwingend notwendig seien.
Handy, Tablet oder Laptop sollten genügen.
Vielleicht lag es auch daran, dass der Schulserver gnadenlos überlastet war
oder, wie ich vermute,
dass Eltern und Kinder erst ab heute mit Hausaufgaben rechnen,
so, wie es auf der Website der Schule erklärt wird.
Es gibt heute noch eine Lateinstunde.
Mari: "Ihr hättet heute aber kein Latein, oder?"
Kind:"Neee, das machen wir, weil wir so sch... sind.
Das hat Herr NamedesLateinlehrers natürlich so nicht gesagt
aber er meinte, schaden könne uns das auf gar keinen Fall...
so ein halbes Stündchen, oder so..."
Lateinlehrer kriegen alles raus.
 Im Laufe des Tages flatterten dann auch weitere Hausaufgaben ins Postfach.
Jetzt gilt es,
sich in diesem ganzen Email-Dickicht zu organisieren,
denn wie man das IServ-Modul "Aufgaben" nutzt,
weiß offenbar auch nur besagter Lateinlehrer.
Der Rest verschickt PDF oder formuliert die Aufgabenstellung im Text der Mail.
Man meint zwar immer, die Kinder der heutigen Zeit
inhalieren einfach alles, was mit Computertechnik zu tun hat,
doch Mails gelten als antiquiert
und so Kleinigkeiten wie den Rechtsklick und 
einfachste Hilfen wie "als ungelesen markieren"
sollten einem irgendwann einfach mal jemand erklären.
 Das Kind hatte also zu tun und freute sich
am Abend sogar über die ausführliche Mail der Mathelehrerin,
die nicht vergessen hatte,
dass sie ihm eigentlich in der nächsten Stunde
bei einer schwierigen Aufgabe helfen wollte.
Das läuft ganz gut an,
das wird sich noch zurechtruckeln.

 Während die Jungs also Zuhause beschäftigt waren,
hatte ich noch etwas außerhalb zu erledigen.
Ich musste meinen Krankenschein abholen
(in der Hausarztpraxis war kaum noch Betrieb,
es gab eine Mitarbeiterin, die offenbar Telefondienst hatte und
quasi in Dauerschleife fragte:
"Wie alt sind Sie? Hatten Sie Kontakt zu einem Erkrankten?
Sind sie in letzter Zeit gereist?...")
Außerdem brauchte ich ein Rezept von meiner Gyn,
da sollte ich mit meiner Krankenkassenkarte auflaufen.
Dort musste ich schellen,
eine Mitarbeiterin schloss die Glastüre auf 
und gleich hinter mir wieder zu,
das Kartenlesegerät stand auf der Theke,
sodass ich sie selbst einstecken konnte,
ich wurde kurz ins leere Wartezimmer geschickt,
nächste Patientin rein,
angemeldet,
auf Stuhl im Gang gesetzt,
ich samt Rezept aus Wartezimmer raus,
Türe aufgeschlossen,
zu den Wartenden vor der Türe:
"Treten Sie bitte einen Schritt zurück und
lassen Sie die Patientin bitte erst raus!
Auf Wiedersehen, Frau Mariönkes,
bleiben Sie gesund,
Guten Tag Frau Blablabla,
treten Sie ein."
Zack, Türe wieder zu.
Ich bin beeindruckt.
 In der Apotheke lief ich direkt in einen Ständer mit Desinfektionsmittel
und bevor ich mich umsehen konnte,
schallte es aus einer Ecke:
"Bitte desinfizieren Sie sich zuerst die Hände!".
Aber bitte gern.
Beim Kassieren meiner Pille,
lachte die Apothekerin plötzlich in sich hinein und meinte:
"Wir unken hier schon...
Entweder wird es viele Corona-Babies
oder viele Corona-Scheidungen geben.".
Vielleicht beides.
Kurz nach Hause,
Käffchen kochen
und ab in den Garten.
Rasen mähen.
Das Kind kam zum Bogenschießen runter.
Zur Mittagszeit gab es Blätterteig Hawaii,
 zum Nachtisch ein letztes Stück Kuchen
und ein Schläfchen.
Dann wieder raus.
Das Kräuterbeet und den Terrassenbau geschuffelt,
(dem Rotkehlchen zuliebe)
gegen größenwahnsinnige Pfefferminze gekämpft,
Vogelfutter aufgefüllt,
Vogeltränke gesäubert,
Teich abgekeschert und Frischwasser zulaufen lassen,
immer wieder in der Sonne gesessen und Päuschen gemacht,
Hach gemacht,
gut gefühlt,
minütlich genesen.
Abends gab es Spitzkohleintopf,
nochmal in der Gegend rumtelefoniert,
zeitig ins Bett.
Fazit:
Bei gutem Wetter
können die Jungs in Ruhe arbeiten,
denn ich bin dann nicht hier.

Ich hab die erste Haushaltsrunde schon hinter mir,
die Sonne scheint,
Tschüss!

Bin im Garten.


Schöne Zeit!

;O)

Mari














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