Freitag, 16.10.20
Früh aufgestanden. Also... ich war ohnehin
seit 5 Uhr wach, aber die Jungs standen mit Wecker um halb acht auf, bzw
wurden wachgerüttelt. Es war kalt in der Nacht, auf den Dächern
glitzerte Raureif, dann schien in einer Tour die Sonne. Der Gatte hatte
ein Ziel vor Augen. Er wollte nach Faxe. Eingefleischte Biertrinker
kennen die Literdosen, die unter diesem Namen in Deutschland vertrieben
werden. In Dänemark gibt es das so nicht, hier trinkt man es als "Royal
Unibrew". Die Hinfahrt war schon toll. Wir waren etwa anderthalb Stunden
unterwegs, hüpften über die Insel Falster, rüber über die riesige
Brücke nach Sjlland und somit nach Faxe. An der Brauerei selbst dann die
große Enttäuschung: da gab es für Touristen nix zu sehen. Also parkten
wir im Städtchen, durchstreiften kurz eine Buchhandlung (Die
Angestellten dort ließen uns ohne Begrüßung ein und verabschiedeten uns
auch nicht. Selbst wenn ich im Nonbook etwas Schönes gefunden hätte, ich
hätte dort nichts gekauft, diesbezüglich bin ich Diva.) und parkten
dann nahe des Geologiemuseums und des Kalksteinbruchs. Da waren die
Dänen mal clever. Ihren Steinbruch haben sie bestmöglich vermarktet. Das
Geologiemuseum staffiert kleine Kinder mit Hammer, Meißel und Führer
aus und schickt sie zum Steinekloppen und zur Fossiliensuche in den
Bruch. Es gibt eine Aussichtsplattform, ein Jugendhostel, eine
Freilichtbühne, kurz gesagt: im Gegensatz zu anderen Touristenmagneten,
die wir bisher hier besucht haben, boxte hier der Papst. Im Steinbruch
war das kein Problem, da kam man sich nicht zu nah, doch im Museum...
Wir traten nur kurz in den Museumsshop, kauften einen
Kühlschrankmagneten und waren wieder raus. Maske? Trug keiner, außer uns.
Nicht einmal die Angestellten. Abstand halten? Och nö. Ist gerade so
hygge hier... Verstehe einer die Leute.
Pommes auf dem sonnigen
Marktplatz. Die Rückfahrt ging komplett über Landstraße (was auch nicht
wesentlich länger dauerte) und die alte, große Brücke nach Falster, über
die auch Schienen führen. Der Gatte lenkte die Kutsche, mir gefiel das
Fenstergucken sehr und das Kind schlief irgendwann auf dem Rücksitz ein.
(Ich bin ja überzeugt davon, dass das an der Musikauswahl des Gatten
lag. Das ging mir in den Neunzigern mit Dead can dance und Lisa Gerrard
ganz genauso.) Kurzer Halt, um Abendessen einzukaufen und
"chillen" im Ferienhaus. Eine Arbeitskollegin hat mir zwei
Tausenderpuzzle geliehen, das erste habe ich bald fertig. Abends eine
neue Folge Discovery und dann war für mich Schluss. Die Jungs guckten
noch irgendwas Albernes mit Adam Sandler, ich ging schlaflesen.
Schöne Zeit!
;O)
Mari
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