Samstag, 10. Oktober 2020

Lolland, Tag 1 - Anreise

 

 Samstag, 10.10.20

Es war schon ein ziemliches hin und her. Wir mussten Gedanken jonglieren, Fakten checken und lange in Ungewissheit abwartent. Das führte zu Kopfstress, in der letzten Woche. Fahren wir nach Daenemark oder nicht? (Die Umlaute kommen daher, dass ich wieder einmal nicht weiss, wie ich bei meiner kleinen Bluetoothtastatur die deutsche Tastenbelegung einstelle. Ich sollte mir das mal aufschreiben.) Also die Frage war!@#$%^&*()_+?><,./]\=`~|}keine Ahnung, wo hier der Doppelpunkt ist... ": Ahh! Auf dem "oe" ! Gedaechtnistraining fuer Senioren...
Die Frage lautete also: Fahren wir nach Daenemark oder nicht?

Einstellungen, Allgemeine Verwaltung, Sprache und Eingabe, physische Tastatur
So.

Für die letzten Osterferien hatten wir ein Haus auf Lolland gebucht. Von Fehmarn aus ist das eine Dreiviertelstunde Fährfahrt entfernt. Ostern machten die Dänen die Grenzen dicht. Im Moment dürfen Gäste aus Deutschland einreisen, sofern sie nicht aus einem Risikogebiet kommen.
Was unsere persönliche Situation angeht: die Tatsache, dass keiner von uns mehr in Schule oder Großraumbüro muss, verringert unser Infektionsrisiko enorm. Ich wurde in den letzten Wochen, zuletzt Mittwoch, negativ getestet, demnach hatten es die Jungs wohl auch nicht. Zudem ist die Ansteckungsgefahr hier in Dänemark für uns noch geringer, als während eines Urlaubs Zuhause, denn: wir kennen hier niemanden, zu dem wir engeren Kontakt haben könnten. Social distancing. Menschenmengen können wir ohnehin nicht ab und einkaufen müssen wir auch Zuhause. Wir reisen mit dem eigenen Auto an und haben eigenen Proviant dabei. So sind wir denn gefahren.

Entgegen unserer sonstigen Gewohnheit, schon um kurz vor fünf ins Auto zu steigen, fuhren wir diesmal erst um kurz vor acht los. Das machen wir nie wieder. Wir hatten nur eine kurze Pinkelpause beim Fahrerwechsel und kamen gerade noch pünktlich um kurz vor halb fünf am Fährterminal in Puttgarden an. Autobahnen und Städte waren dicht, alle wollten an Deutschlands Küsten. Die Fahrt mit der Autofähre hingegen war ganz wunderbar unkompliziert. Alle Mann rein in den Schiffsbauch, Klappe zu, los. Wir ließen uns vom Wind ordentlich durchpusten, erst als es dem Kind und mir zu kalt wurde, versteckten wir uns hinter einer Glasscheibe. Vom Fährhafen in Rødby aus, hatten wir noch ein halbes Stündchen Autofahrt bis zu unserem Feriendomizil in Nakskov. Schlüsselkastensuche, Auto ausladen, das tiefgekühlte Möhrenuntereinander aufwärmen, Betten machen, Abendessen, ein Stündchen vor die Glotze, drei Seiten lesen, schnarch.
Jetzt ist Sonntagmorgen und es ist, wie wir es im Dänemarkurlaub lieben: ruhig. Nein, nicht nur ruhig, sondern still. Um halb fünf scheuchte mich meine Blase kurz auf und um halb sieben weckte mich ein Vogelzwitschern und ein seltsames Geräusch, das ich nicht einordnen konnte. Ein leises, rhythmisches Schaben und Kratzen. Als ich aus dem Fenster sah, fand ich mich Auge in Auge einem Zaunkönig gegenüber, der auf der Grillabdeckung vor meinem Fenster herum hüpfte. Ein Zaunkönig! Ihr wisst, wie winzig die sind, oder? Immerhin funktionieren meine Ohren noch, soviel ist nun sicher.
Ich teste die Kaffeemaschine, frühstücke ein Stückchen mitgebrachten Trockenkuchen vorab und es gibt Aufbackbrötchen, nachdem der Gatte aufgestanden ist.
Ein Hundebesitzer, ein paar Fahrradfahrer, ganz selten ein Auto kommen an unserem Häuschen vorbei. Man könnte Strichlisten machen und käme nicht weit.
Das Wetter ist toll, sonnig und kalt, die Heizung springt an, es geht mir richtig gut. Wir sind gespannt, wann das Kind aus dem Bett kriecht. Erstmal wird bedingungslos ausgeschlafen. Ich glaube, ich verschwinde auch nochmal ein Stündchen...

 

 

 


 


 

Schöne Zeit!


;O)


Mari


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