Donnerstag, 5. März 2020

WMDEDGT? - März 2020

Wie an jedem 5. des Monats stellt Frau Brüllen die Frage:
"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?".
Na, dann wollnwamal...

 
4:36 Uhr
Ich wache auf, schaue auf die Uhr,
muss zum Klo,
stehe auf,
bin wach.
Alles gut, ich war gestern Abend früh im Bett.


6:00 Uhr
Ich habe ein Rezept rausgesucht,
eine Einkaufsliste geschrieben,
und im Internet gelesen.
Ich bekomme täglich Artikelvorschläge
aus ganz unterschiedlichen Magazinen und Zeitungen,
die mich vielleicht interessieren könnten.
Manchmal finde ich in dieser Auswahl überraschend spannende Themen.
Seit zwei Tagen geht es jedoch in jedem Artikel um Corona.
 "Der unheimliche Siegeszug der Corona-Mutanten"
"Das Coronavirus ist nicht viel stärker als ein Influenzavirus - ..."
"Desinfektionsmittel selber machen"
 Und so weiter und so fort.
Mit derlei "Nachrichten" bin ich schnell durch,
die scrolle ich nur noch weg
und deshalb fand ich heute Morgen sogar Zeit, noch eine halbe Stunde zu zocken.


7:00 Uhr
 Ich habe dem Kind das Frühstück kredenzt,
geduscht
und Pellkartoffeln und Gürkchen geschnibbelt.


8:00 Uhr
Gatte und Kind sind aus dem Haus,
ich habe das große Bett abgezogen,
Spül- und Waschmaschine beladen und programmiert
und mir Frühstück gekocht.
Grießbrei mit Apfel
schmeckt nach Kindheit
und vor meinem inneren Auge erscheint meine Mom,
die in dem kleinen Topf mit dem langen Stiel herum rührt
und dem Herd hektisch das Gas abdreht.


9:00 Uhr
Nach dem Frühstück lief ich eine Zeit lang hochmotiviert
aber leider planlos durch die Gegend.
Ich wusste nicht,
ob es sich noch lohnt,
dieses oder jenes anzufangen.
Ich zog mich also einfach fertig an,
hübschte mich im Bad auf,
putzte mal die Brille,
kochte mir einen Kaffee,
wühlte eine Weile in meinem Schmuckkästchen
und traf dort auf viele alte Bekannte.


10 Uhr
Seit einer halben Stunde sitze ich in der Dienstbesprechung.
Themen zu Beginn:
Wie verhindern wir die weitere Ausbreitung von
Corona,
Kopfläusen
und schlechtem Benehmen.
Kurz:
Wie retten wir die Welt
und wo ist eigentlich das Protokoll der letzten Dienstbesprechung abgeblieben?
Fragen über Fragen.


11 Uhr
Immer noch Dienstbesprechung.
AG-Pläne erstellen,
Dienstpläne besprechen,
Reflexion Karneval,
Planung des nächsten Pädagogischen Ganztags,
Schokolade essen,
Brezel knabbern,
Allevielzuvieleüberstundenanschiss,
kleiner Streit um wer-was-wie meint, wenn er dies-das-und-jenes sagt,
alle reden durcheinander,
meine Schläfen pochen
und dann ist da aber noch dieses andere Problem,
über dessen Lösungsstrategie sich plötzlich mal alle einig sind:
Alle an einem Strang ziehen,
konsequent bleiben.
Alles wieder gut,
alle haben sich lieb.


12 Uhr
 Dienstbesprechung Ende.
Ich habe mit der Kollegin ein Shuffleboard
quer über die Straße,
von Haus1 ins Haus 2 geschleppt.
Das sorgte bei Passanten für Verwunderung.
Witzig.
Zwei Kolleginnen marschierten in die Küche,
meine Shuffleboardpartnerin und ich in die Spielräume.
Aufschließen,
Fenster aufreißen,
Stühle runter stellen,
Board aufbauen.
Ich musste nachlesen, was gestern, an meinem freien Tag so passiert ist
und ein paar Termine in den allgemeinen Kalender eintragen.


13 Uhr
Das erste Essen ist beinahe vorbei,
nur der Tischdienst zickt noch rum.


14 Uhr
Der zickige Tischdienst hat seine Hausaufgaben fertig
und die zweite Welle stürmt den Hausaufgabenraum.


15 Uhr
Alle fertig.
Also...
mit den Hausaufgaben.
Sogar mein liebstes Ich-könnte-ihn-stündlich-über's-Knie-legen-Kind,
das vor einer halben Stunde plötzlich einen Nervenzusammenbruch bekam,
weil es mit den Aufgaben überfordert schien.
Ihn von der Decke geholt, an die er gegangen ist,
nachgefragt,
ge- und erklärt,
dann nur noch richtige Lösungen abgenickt.
Da hat er nochmal die Kurve gekriegt.
Wenn ein gewisser Punkt überschritten ist.
schafft er das mitunter nicht mehr.
Nicht, dass hier ein falscher Eindruck entsteht:
ich mag den kleinen Kerl sehr.


16 Uhr
Meine Einkaufsliste ist abgearbeitet,
ich bin Zuhause,
das Kind sitzt noch an den Hausaufgaben,
benötigt aber keine Hilfe.
*Imaginären Schweiß von der Stirn wisch*


17 Uhr
Ich habe die Einkäufe verstaut,
ein Käffchen getrunken
und dazu Schokorosinen gegessen.
Ich habe einen Dealer gefunden,
der mir die Dinger in Zartbitterschokolade vertickt.
Das ist ganz, ganz schlimm.
Wenn der jetzt auch noch auf die Idee kommt,
tütenweise schokolierte Aprikosen zu Discountpreisen zu verkaufen,
kann ich schon jetzt einen Termin im Adipositas Zentrum machen.
Ich habe mir die Wochenend-D&D-Pläne des Kindes angehört,
einen kurzen Film über die gesunkene, verschollene und wiederentdeckte Erebus gesehen
(Meeresarchäologie ist so cool!)
und angefangen zu bloggen.
Ach ja!
Ich hab den Trockner angeschmissen.


18 Uhr
Der Kartoffelsalat ist fertig,
die Schnitzel paniert und
die Spülmaschine ausgeräumt.
 Küchenquätschchen mit dem Gatten.

19 Uhr
Die Schnitzel sind gebraten und gegessen,
der Kartoffelsalat auch,
also....
der Kartoffelsalat ist gegessen, nicht gebraten....
Die Reste sind verstaut und die Küche wieder hergerichtet.


20 Uhr
Ich habe eine Viertelstunde in warmer Sahne gerührt,
um Karamellbonbons darin schmelzen.
Am Samstag bin ich zum Geburtstag einer Kollegin eingeladen
und habe ihr angeboten, eine Torte mitzubringen,
denn ich habe das,
was alle wollen: Mehl!
Aber sagt es nicht weiter,
sonst schlagen mir noch hamsternde Corona-Zombies die Türe ein.
 Das gute an der Karamelltorte ist:
man beginnt zwei Tage vor dem Verzehr mit den Vorbereitungen.
Das blöde an der Karamelltorte ist,
dass zwei Tage vor Samstag der Donnerstag ist.
Also heute.
Ich habe übrigens bei meiner heutigen Einkaufsrunde
ein weiteres Kilo Mehl ergattern können.
Das werde ich - statt Blumen- zum Geburtstag mitnehmen.
Mit einer dicken, roten Schleife drum.
Aber wie gesagt: psssst.
Außerdem muss ich ziemlich blöd geguckt haben,
als der Gatte sich um kurz nach sieben verabschiedete.
Wir haben die ganze Woche über das Kindertheater am Wochenende gesprochen,
bei dem der Gatte alljährlich fotografiert und filmt.
Aber dass heute die Generalprobe ist,
habe ich spontan vergessen.
Gut, dass der Gatte schon groß ist und seine Termin im Griff hat.
Das Bett ist nun übrigens auch wieder frisch bezogen.



21 Uhr
Gleich fertig gebloggt.
Verlinken auf später verschoben, wenn das Kind im Bett ist,
sonst verlinke ich wieder alte Beiträge
oder mache sonst irgendwelchen schusseligen Blödsinn.
Viel mehr wird hier dann auch nicht mehr passieren.
Ich werde wieder zeitig ins Bett gehen.


Ich wünsche Euch noch einen schönen Abend
und bedanke mich ganz herzlich bei Frau Brüllen,
für's Sammeln der vielen Tagebucheinträge.
Sie zu schreiben und zu lesen, hat wieder großen Spaß gemacht.


Achtung, Torte!




Schöne Zeit!
;O)
Mari

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieses Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Wenn Du einen Kommentar hinterlassen möchtest, werden außer Deinem Text auch der Zeitpunkt und Dein Nutzername gespeichert und veröffentlicht.
Wählst Du die Funktion „Anonym“, bleibt Dein Nutzerrname unsichtbar.
Ferner wird Deine IP-Adresse von Google aus Sicherheitsgründen mitprotokolliert.
Du kannst hier auch nachfolgende Kommentare abonnieren. Wenn Du diese Funktion durch das Setzen des entsprechenden Häkchens auswählst, erhältst Du eine automatische Bestätigungsmail an Deine angegebene E-Mail-Adresse (Double-Opt-In-Verfahren).
Das Abonnement kannst Du jederzeit beenden.
Mehr Informationen über meinen und Googles Umgang mit Deinen Daten, findest Du über diesem Post in:
MEINE DATENSCHUTZERKLÄRUNG und
WAS GOOGLE ÜBER SICH SAGT.
Wenn Du Hilfe benötigst, stehe ich Dir gerne zur Verfügung.
Schreibe mir einfach eine Mail an: marioenkes.chroniken(at)gmail.com
Solltest Du mit all dem einverstanden sein,
dann hau‘ in die Tasten!
Ich freue mich über Deinen Kommentar!
Schöne Zeit!
;O)
Mari