Mittwoch, 3. Mai 2017

War was? 03.05.2017


Tippitippitupptupp tropft der Rhythmus...
Und nachdem wir streckenweise den Haupthahn abdrehen mussten,
um das zu unterbinden,
waren mal wieder Handwerker im Haus.

Donnerstag.
Tag der Wahrheit
und der Erkenntnis.
Nachdem der Kumpel und ich das Kind davon überzeugt hatten,
wieder aus dem Badezimmer raus zu kommen,
(Also gut, ich geb's zu.
Ich hab rumgebrüllt, er solle endlich, verdammt nochmal, die Tür aufschließen
und der Kumpel war der Überzeugungs-Täter...)
ging der Kumpel leicht bedrückt nach Hause
und das Kind schwer bedrückt zum Zahnarzt.
Dieser hatte ihm eine Woche zuvor bereits angekündigt,
dass er bald nachhelfen müsse, die Wackelzähne loszuwerden.
Der Mund des Kindes erinnert momentan an einen Berliner Straßenzug...
... 1945.
Könnte auch gut als das Revolvergebiss eines Hais durchgehen.
Zwei Zahnreihen nebeneinander.
Nur eben unordentlicher.
Das blöde ist, dass er zwischen alten und neuen Zähnen
nicht richtig putzen kann.
Das kommt bei einem Zahnsteinkandidaten, wie er einer ist,
überhaupt nicht gut.
Einmal beim Doc,
hat er alles tapfer über sich ergehen lassen.
Bisschen Eisspray,
Zange,
zipp, zapp.
So oder so ähnlich muss das gewesen sein.
"Sie können die Augen jetzt wieder aufmachen.
Die Zähne sind schon draußen."
Der hat gut reden.
Ich kann doch nicht zugucken,
wie jemand was von meinem Kind abbricht
und zufälligerweise weiß ich,
dass er das bei seinen eigenen Kindern
auch nicht übers Herz bringt.
Guter Mann.


Kind schlenderte erleichtert mit mir nach Hause,
dann kam es raus:
"Mama,
weißt du, warum ich solche Angst vor dem Zähneziehen hatte?"
"Nö?"
"Weil ich dachte, der macht das mit 'nem Faden.
Hätte ich gewusst, dass der 'ne kleine Zange hat..."

Was hat der sich gedacht?
Dass der Zahnarzt - wie Michel aus Lönneberga -
auf 'm Pony vor ihm durch den Gang galoppiert?
Dass die Sprechstundenhilfe die Tür zuknallen muss,
während der studierte Zahnarzt für den festen Knoten zuständig ist?
Ich bin fast vom Stuhl gekippt,
so schockiert war ich.
Da rennt man alle drei Monate mit ihm zum Zahnarzt,
redet mit Engelszungen über alle möglichen Arten örtlicher Betäubung
und darüber, dass der Zahnarzt nicht der Feind ist
und stellt dann fest,
dass man niemals, auch nicht einmal, das Wort Zange erwähnt hat.
Er stellt seine Vermutungen natürlich auch nicht in Frage.
Zähne werden mit einem Faden gezogen.
Falls nicht, hätte doch jemand mal was gesagt!
Armes Kind.
 Haben trotzdem ausgiebig, laut und gemeinsam drüber gelacht.
Warten wir morgen ab.
Dann ist der nächste Wackelzahn dran.
Der Gatte hat mich schon gefragt,
ob ich die Schlüssel verstecke...
Ich gehe auf volles Risiko.

Samstag, Omma-Tag.
Waffeln und alberne Spiele mit Ommas Paradekissen,
bissken im Garten buddeln.


Dann erfahren,
dass eine liebe Person verstorben ist.
Kindheitserinnerungen werden wach,
bitte schnell wieder her mit dem Alltag.

Sonntag:
Radtour um den großen See und Päusken auf der Wiese.


Montag:
Kino

Und weil ich nicht mit marschiert bin
und auch nicht die Internationale gesungen habe,
habe ich mir, in Gedenken an eine alte rote Socke,
wenigstens ein paar Nelken hingestellt. 
(Nein, die hatten keine richtig roten, Papa!)


Montagabend habe ich dann auch endlich begriffen,
dass sie gestorben ist und ich habe ein gutes Stündchen in mein Kissen geweint.
Sie war die Oma meiner Sandkastenfreundin,
meine Oma, die ich nie hatte,
in Kindertagen unsere langjährige Nachbarin,
ein echtes "Original",
mein Täubchen.
Eine Frau, die vor ein paar Jahren,
zu ihrem 80. Geburtstag,
mit ihren Enkeln noch
über die Reeperbahn flaniert ist.
Die Welt ist manchmal beschissen
und sie wird ein großes Stück
humorloser, herzloser und liebloser
ohne sie.

 Gestern:
Bei Mariönkes unterm Bett...
... da sah es vielleicht aus!
Entrümpelt, gesäubert, verräumt.
Auch das doofe Geschenkpapier endlich mal zufriedenstellend aus dem Weg geschafft
und mal wieder festgestellt:
man besitzt einfach zu viel Krempel.


Darf in einem guten Haushalt natürlich nicht fehlen:
Bucheinbindefolie.


In fünffacher Ausführung,
selbstklebend und eben nicht.
Drei von fünf Rollen angefangen.
Ich glaub mein Schwein pfeift.
 Gut, dass das Kind immernoch mit Lego spielt.
Alle Rollen passen in den letzten Karton und der
passt neben den Schrank.


Hah!
Spiel, Satz, Sieg !

Könnte man jetzt noch schön machen,
tu ich aber nicht.
Hier wird nix mehr verziert.
Hier wird nur noch gepackt.


Da ja offensichtlich noch nichtmal der Kater in dieses Haus
zurück kommt,
(und der ist nun wirklich, was Wohnkomfort angeht, sehr anspruchslos)
packen wir unseren Kram und ziehen aus.
Die Zeit läuft,
ab jetzt bleiben uns drei Monate.
Deadline: 01.08.2017



Kann für uns nur besser werden.

Schöne Zeit !

;O)

Mari



3 Kommentare:

  1. Ja wie jetzt? Ausziehen? Details bitte! Nun hast du gerade deine hübsche Leseecke!!!

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    1. Du hast Recht. Die Leseecke ist hübsch und in diese vier Quadratmeter ist - soweit ich das beurteilen kann - auch noch gar kein Regenwasser reingelaufen. ;0)

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    2. Upps, okay... verstehe schon. Na denn.

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Mari