Dienstag, 5. Mai 2020

WMDEDGT? - Mai 2020

Wie an jedem 5. des Monats, stellt Frau Brüllen die Frage:
"Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?"
und Menschen von überall her, antworten ihr.
 

Ein müder Tag.

Ich bin seit vier Uhr wach.
Vier!
Das ist selbst für mich zu früh und das wird sich auch noch rächen.
Bis kurz vor fünf versuchte ich vergeblich, nochmal einzuschlafen,
dann setzte ich dem traurigen Sschauspiel mit dem ersten Kaffee ein Ende.
Bissken Internet lesen
und gegen halb sechs, startete ich den ganz normalen Coronatag.
PC anschmeißen und
auf dem Schulserver einloggen.
Die neue Bioaufgabe ist da.
Runterladen (geht zu dieser Uhrzeit noch super),
ausdrucken,
Datum und Frist draufkritzeln,
zur Seite legen,
ausloggen,
fertig.
Mehr habe ich damit nicht mehr zu tun.
Na gut,
ich werde bis nächste Woche ca. 63 mal fragen:
"Hast du Bio hochgeladen?",
aber das ersetzt ja nur das allabendliche:
"Ist der Tornister gepackt?".
Insofern:
Pillepalle.

Ich putze täglich, in jedem Zimmer, Staub.
Immer dieselben Stellen,
in den meisten Räumen
einfach einmal rundherum.
Das dauert pro Raum nur ein paar Minuten,
die Flächen sind mittlerweile bestmöglich aufgeräumt
und ich habe nicht mehr das Gefühl,
vor unüberwindbaren Bergen zu stehen.
Zusätzlich investiere ich in jedes Zimmer 5 bis 10 Minuten,
nie mehr,
um eine kleine Ecke gründlich zu machen.
Im Wohnzimmer sind heute die Süssigkeiten in eine andere Schublade gezogen.
(Ich bin auf das Gesicht des Kindes gespannt.)
Auf dem Balkon habe ich ganze 3 Minuten lang Unkraut aus den Fliesenfugen gekratzt,
in der Küche zwei Regale ausgewischt, 
im Schlafzimmer Wäsche gelegt
(Doch, doch, das zählt als Extraaufgabe. Dauert länger, als das Fenster zu putzen.)
und im Bad die Scheiben der Dusche von außen gründlich gesäubert.
(Ich vermisse einen banalen Duschvorhang, den man einfach in die Waschmaschine stopfen kann.
Halbrunde Schiebetüren sind vielleicht sehr stylisch
aber ganz klar von Leuten erfunden worden,
die sie nicht selber reinigen müssen.)
Gegen halb acht wecke ich das Kind zum ersten Mal,
kurz vor acht "jetzt aber wirklich",
denn um halb neun ist die erste Videokonferenz des Tages angesetzt.
Frühstück mit Gatte und Morgenmagazin und tägliches, genervtes Augenrollen
beim Thema Sport.
Da gibt es nichts zu berichten,
doch der Sport gehört zum Format,
also wird das beinhart durchgezogen.
Um acht geht der Gatte ins Büro, sprich: an seinen Schreibtisch, drei Meter weiter.
 Ich befülle die Spül- und die Waschmaschine,
dann trifft mich der erste Schlafanfall.
Jetzt ist es elf,
ich habe ein Stündchen gedöst,
Spül- und Waschmaschine sind schon wieder ausgeräumt,
Wäsche hängt auf dem Balkon,
ich habe bis hierher gebloggt und jetzt
gehe ich in den Garten.

Der Garten ist mein Muntermacher.
Wenn ich es einmal runter geschafft habe,
kann ich nicht mehr stillsitzen.


- Veroooonica, der Lenz ist da... -

Das Wetter ist perfekt.
Sonnenschein mit kühlem Wind.
Erstmal die Gewächshaustüre öffnen,
denn Frau Amsel, die in der Kirschlorbeerhecke nistet,
holt sich aus der gelockerten Erde gerne einen schnellen Snack.
 Außerdem ist es im Innern jetzt schon muckelige 38 Grad warm.
Das reicht.
Gemüse- und Blümchentöpfe gießen.


Dann die drei Vogeltränken säubern und frisch befüllen und das
Fischbecken begutachten.
In den letzten Tagen trieben immer wieder kleine Triebe
des Wasserhahnenfußes an der Oberfläche.
Ich angle den Pflanzkorb aus dem Wasser und muss feststellen,
dass die blöden Goldfische es geschafft haben,
ihn auszubuddeln.
Auf nimmer Wiedersehen, Hahnenfuß.
Tannwedel, Gräser und Wasserpest wachsen unbeirrt weiter,
die ersten Seerosenblätter kommen an die Oberfläche.
Neben dem Fischbecken schießt immer eine Brombeerranke aus dem Boden.
Im letzten Jahr hatte ich echte Mühe, sie im Zaum zu halten,
ich wusste einfach nicht, wohin mit ihr.
In diesem Jahr werde ich sie über das Fischbecken kriechen lassen.
Also spanne ich ihr ein paar Drähte.
Das Becken kriegt ohnehin zu viel Sonne ab, also...
soll sie es doch beschatten, wenn sie ohnehin nichts besseres zu tun hat.


Dann schnappe ich mir meinen Spaten und grabe weiter Wiese aus.
In dem Teil, der Blumenbeet wird,
habe ich die Grassoden größtenteils einfach umgedreht.
Das hat Zeit.
In den Teil, an dem ich jetzt gerade arbeite,
soll Gemüse einziehen.
Da will ich keine Hügellandschaft haben.
Das bedeutet: Grassoden abstechen, rausreißen und
Erde von den Wurzeln kratzen und schütteln.
Die Grassoden selbst, schmeiße ich unter die große Kirschlorbeerhecke.
Ein Teppich für das Ehepaar Amsel.
Mir ist klar, dass "Gärtner" solche Arbeiten schon längst hinter sich haben,
aber im Februar dachte ich noch,
ich wäre über Ostern zwei Wochen lang gar nicht da
und jetzt gerade auch nicht im Garten,
sondern auf der Arbeit.
Da muss das Gartenjahr mal ein bisschen flexibler sein.

Gegen 13 Uhr lasse ich den Spaten fallen und gehe nach oben.
Der Gatte arbeitet heute bis halb drei,
das Kind hat die zweite und letzte Videokonferenz des Tages hinter sich
und sitzt an den Hausaufgaben,
ich steige unter die Dusche und mache mich dann an Essensvorbereitungen.
Bloß keinen großen Aufwand betreiben!
Ziel soll es nämlich sein,
später wieder in den Garten zurück zu kehren.
Das Schlimmste an müden Tagen ist,
Ewigkeiten in der Küche rumzustehen.
Zum Mittagessen gibt es Wedges mit Tzatziki,
das ist super, denn die kriegt man flott aufs Backblech und im Ofen kommen die alleine klar.
Wäre gut, wenn ich das Abendessen gleich danach in die Röhre schieben könnte...
Für Hefe hätte ich mich eher entscheiden müssen,
also backe ich nochmal ein Malzbrot.
Das hier: -> klick
Diesmal aus einer Mischung aus Weizen- und Dinkelmehl,
gerösteten Zwiebeln und Speckwürfeln.
Die mussten weg.
Schwiegervattern ruft an.
Das muss man rot im Kalender eintragen,
denn sonst muss ich mich immer melden.
Nö,... nix Besonderes,... wollte nur mal hören...
Er renoviert gerade die Abstellkammer.
Nö, ... zum Baumarkt muss er nicht,... er hat noch eine Rolle Tapete.
Da sind zwar irgendwelche Blümchen drauf,...
aber das ist der Abstellkammer ja egal...
Was soll ich dir besorgen? Was braucht ihr?
Nix. Wir haben alles.
Er lässt sich nicht helfen.
Ich hab mich damit abgefunden,
er ist alt genug, das selbst zu entscheiden.
 Nach dem Mittagessen macht der Gatte ein Mittagsschläfchen,
das Kind prophezeit schon jetzt, dass er nach den Hausaufgaben mit einem Freund zocken will
und ich setze mich mit einem Buch in den Lesesessel und warte auf das Brot.
Kaum ist das fertig,
kippe ich aufs Sofa.
Ich komme nur mit Mühe wieder in die Gänge,
aber ich peitsche mich selber wieder in den Garten.
Zack,
alles wieder gut.
Ich finde beinahe täglich neues, altes Gerümpel im Gartenschuppen.
Aus einem echt schweren Schirmständer und alten Rohren,
bastle ich mir ein Rankgerüst.
Vielleicht stelle ich das Teil noch in einen Eimer,
den ich mit Steinen beschwere.
Oder noch besser:
Im Schuppen stehen so alte Speissfässer rum...
davon könnte man auch eins bepflanzen...
Und auf der anderen Seite der Stange, spanne ich dann noch Strippen,
an denen Bohnen klettern können....
Die Grassoden, die ich für das Bohnenbeet abstechen muss,
könnten ja auch als unterste Schicht ins Speissfass...
Hm...
Ich glaub', ich brauche noch Erde...


- Segel gesetzt. Zuckerschoten Ahoi!-

 So ist das, wenn ich im Garten bin.
Außerdem setze ich noch eine kleine Rose um
(Ja, ich weiß, macht man zu dieser Jahreszeit auch nicht,
aber schließlich habe ich die im letzten Jahr aus kniehohem Gras gerettet,
da soll die sich jetzt mal nicht so mimosenhaft anstellen...)
Gegen halb acht ernte ich Schnittlauch und beende den Gartentag.
Ich muss ein zweites Mal duschen - schwarze Füße -
ich rühre den Schnittlauch in Quark und es gibt Abendbrot.
"Hast du Latein hochgeladen?"
Immer dasselbe...
Vor dem Schlafengehen guckt der Gatte noch zwei Folgen Becker mit mir,
um kurz nach zehn bin ich im Bett.

Jetzt ist "in Echt" schon der nächste Morgen,
ich bin durch die Bloggerei spät dran,
der Gatte ist schon im Bad,
ist aber wurscht, denn ich bin bei Weitem nicht so müde wie gestern,
das hole ich auf.
Hopphopp, auf geht's, ich will runter.

Vielen Dank an Frau Brüllen.


Schöne Zeit!

;O)

Mari








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