Donnerstag, 26. September 2019

War was? - 26.09.2019

Tach, Zusammen.

Es wird Zeit, die ersten Arbeitswochen zusammenzufassen.
Die vierte geht gerade zu Ende.
Der Einsatzplan wurde bisher drei mal verändert,
ich bleibe vorerst die ganze Woche über in Haus zwei,
bei den dritten und vierten Klassen,
arbeite nicht, wie zur Einstellung besprochen,
nur einmal in der Woche, sondern drei Mal bis 16 Uhr,
kenne die Namen der Kinder,
auch wenn es noch typische Verwechslungskandidaten gibt
und ich fühle mich wohl.
 "Mari, du läufst ja erst mal so mit,
du hast immer eine erfahrene Kollegin bei dir...",
so hieß es bei meiner Einstellung.
Das war gelogen.
Nicht bewusst, muss ich der neuen Chefin zugute halten.
Die Arbeitsbedingungen im neuen Haus sind nun mal ganz andere,
als in der ursprünglichen Einrichtung.
Wir achten darauf, im Essen und zu den Abholzeiten, immer zu zweit zu sein.
Den Rest des Tages verbringen insgesamt vier Betreuerinnen verteilt auf
Hausaufgaben-, Betreuungsräume und Außengelände.
Klare Absprachen, wer wann wo zu sein hat, retten den Tag.
Zum Glück bin ich schon groß und setze mich durch.
Bei Groß und Klein.
Und jetzt, just in diesem Moment, fällt mir auf:
Um mich bei Kolleginnen durchzusetzen,
habe ich die Dienstbesprechungen.
Da ist jeder gezwungen, mir zuzuhören.
Hach,
da werden heute aber eine handvoll Viertklässler staunen,
wenn ich sie zur Teamsitzung einlade.
Ich mache nämlich mit diesen Chaoten die Hausaufgaben
und mir geht das Verhalten einiger Kinder gehörig auf den Keks.
Ist nicht so, als würden sie sich außerhalb der Hausaufgabenräume anders benehmen.
Dort stören sie aber rund 20 andere Kinder.
Da sieht man mal, wie wertvoll dieses Blögchen ist.
Ich freu mich schon...

Positiv zu bemerken ist außerdem,
dass die Bude bisher noch nicht in völligem Chaos versunken ist
und wir ernähren uns auch nicht von Junkfood.
Ich wünsche mir von den Herren der Schöpfung in Zukunft
etwas mehr Beteiligung am Haushaltsgedöns.
Hier fehlen offenbar aber auch Arbeitspläne.

Jetzt kümmern wir uns erst mal um das Kind,
denn der kam vor zwei Tagen
mit Vermerken wegen nicht gemachter Hausaufgaben nach Hause.
Er war innerhalb der letzten 4 Wochen ja schon zwei Mal krank,
irgendwo hat er den Überblick verloren
und es ist nicht leicht, gegen den inneren Schweinehund anzukämpfen.
Soll mir keiner erzählen, dass er das nicht aus eigener Erfahrung kennt.
Jetzt herrscht hier Mittags so lange Bildschirmverbot,
bis ich Zuhause bin, die Hausaufgaben kontrolliert und grünes Licht gegeben habe.
Das Kind findet gut,
dass ihm diese Entscheidung einfach abgenommen wurde.
Die Versuchung war einfach zu groß.
Dumm gelaufen, aber ich denke, das lässt sich regeln.
Apropos dumm gelaufen:
gestern ist das Kind in der Schule auf der nassen Treppe ausgerutscht,
hingefallen und hat sich beide Knie und den Arm verletzt.
Das Kind ist eine Dramaqueen, das wissen wir alle
und deshalb bin ich bei Verletzungen wie dieser immer höchst verunsichert.
Ich kann das nur schwer einschätzen.
Ist es jetzt
"Aua" oder "Notaufnahme mit Röntgen"?
Gestern ist es einfach gut gegangen.
Ja, die Knie werden in wunderschönen Farben erblühen
aber abends ließ sich damit schon wieder auf dem Bett rumhüpfen,
während Mittags noch befürchtet wurde:
"Ich glaub', mein rechtes Knie ist irgendwie gebrochen...".
 Das
und die vermaledeiten Vokabeln zweier Fremdsprachen,
bestimmten meinen gestrigen Nachmittag.

 Was momentan auf der Strecke bleibt,
ist der Garten.
Am Samstag war ich zuletzt länger dort und konnte etwas abarbeiten.
Das ist schade, ist jetzt aber einfach so.
Mein Alltag ist noch längst keiner und ich werde lernen,
mich besser zu organisieren.
Erfahrungswerte fehlen,
ich setze noch die falschen Prioritäten.
Auch hier gilt:
Versuch macht klug.

Aber das absolute, oberbombige Highlight der letzten Tage ist:
ich vertrage die Äpfel aus dem Garten.
Roh.
Das ist der Knaller und zum ersten Mal funktioniert:
Obst statt Schokolade,
denn ich habe gehörigen Apfelentzug.


So, Schluss jetzt,
hab zu tun.


Schöne Zeit!

;O)

Mari



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