Dienstag, 27. März 2018

War was? 27.03.2018

Das vergangene Wochenende war
das erste in den Osterferien.
Freitagmittag schaffte das Kind den Schulweg in nur 15 Minuten.
Das ist Rekord.
Die Motivation dahinter:
Die Ferien beginnen erst, wenn man Zuhause angekommen ist.
Wer also am letzten Schultag auf wildgewordene Schülerhorden trifft,
die sich in Lichtgeschwindigkeit zwischen Bushaltestellen und Heimatorten fortbewegen,
kann jetzt nicht mehr behaupten, ich hätte ihn nicht vorgewarnt.
Weil ich eine gute Mutter bin und eine ausgezeichnete Köchin noch dazu,
pimpe ich uns eine Tiefkühlpizza.
Glückliches Kind.
Abends Geburtstagsfeier mit viel Geschnacke
und natürlich schon wieder leckerem Essen...
Samstagmorgen beginnt für mich mit dem Gang zum Bäcker.
Eine Tüte Gebäck für die Jungs,
die zweite nehme ich mit zu meiner Mom und frühstücke dort.
Von da aus:
Oppa besuchen und ihm den Frühling bringen.
Die Tulpen, die ich im letzten Herbst vergraben habe,
stehen in den Startlöchern.



Kurzer Abstecher zu Ikea. Kisten und Vorhangstange kaufen
und nach dem Wochenendeinkauf ist der Tag eigentlich schon wieder rum.
Sonntagmorgen beginnt mit der üblichen Verwirrung:
Welche Uhr hat sich von selbst umgestellt
und wie spät ist es eigentlich?
Ich verkrümle mich immer wieder ins Bett, um zu lesen.
Die Jungs tun irgendwas, jeder prutscht so vor sich hin.
Ich arbeite weiter am Orden für die beste Mutter aller Zeiten und
zaubere dem Kind eine Kinderpfanne.
Ganz hohe Kochschule.



Nach seinem Mittagessen kommt bei dem Kind irgendwie Langeweile auf.
Das will er natürlich nicht zugeben,
denn in den Ferien langweilt man sich grundsätzlich nicht.
Bestenfalls chillt man.
Ist ja auch egal, jedenfalls ist er nicht ganz abgeneigt,
seine Höhle mal kurzfristig zu verlassen.
Auch der Gatte hält das für eine gute Idee und kommt mit.
Wenn ich mit dem Auto zu meiner Mom fahre,
wähle ich immer häufiger die Strecke durch Industrie, am Rhein entlang.
Da ist viel weniger Verkehr und
man kommt tatsächlich nochmal in den Genuss von ein bisschen "Schimmi-Feeling".
In der Nähe des alten Matenatunnels ist der "Alsumer Berg".
Den Tunnel haben sie vor kurzem (endlich und leider) zugekippt.
Nostalgiker finden das schade,
man muss sagen: schön war er nie.
Eher gruselig.
Doch er war die einzig schnelle Verbindung zwischen Bruckhausen und Rheindeich.
Dazwischen liegt nämlich nur unpassierbares Werksgelände.
Vor allem zu Fuß oder mit dem Fahrrad ist das blöd.
Wenn man faul im Auto sitzt, spielt das ja keine Rolle.
Der "Alsumer Berg" ist auch kein Berg.
Hier gibt es keine Berge, lasst Euch nicht ins Bockshorn jagen.
Alsum gab es tatsächlich mal, das war ein Dorf mit kleinem Hafen.
Daaaaaaamals gehörte es zur Stadt Hamborn.
(Hamborn ist nun Stadteil von Duisburg. Dort bin ich geboren und aufgewachsen und obwohl niemand meiner Generation die Eingemeindung miterlebt hat - schon zu lange her - weiß jeder, dass Hamborn ja eigentlich die bessere Stadt war.... Hamborn 07...die Hamborner Löwen... die gelbe Gefahr....Ich hör' ja schon auf.)
Auf jeden Fall ist es Alsum im Krieg nicht besonders gut ergangen
(Hafen am Rhein = Bombe drauf) und es durfte sich auch nie mehr davon erholen.
Alsum wurde Vorbild für den Matenatunnel.
Baufällig?
Räumen und zukippen.
Aus Alsum wurde Müllkippe und Schutthalde,
in den 80ern hat man den ganzen Plumpatsch "begrünt"
und den "Alsumer Berg" zum Naherholungsgebiet erklärt.
Mein Vater hat immer gesagt:
"Man sollte sich hier nicht zu lange aufhalten. Wer weiß, was die hier abgekippt haben..."
In diese Richtung gehen also meine persönlichen Assoziationen, wenn ich an Halde denke.
Halde = gefährlicher, industrieller Müllberg.
So groß, dass Kipplaster in Serpentinen hochfahren mussten.
Schön bunt waren sie außerdem, die echten Halden.
Nicht einfach nur grün.
Das mit dem gefährlichen oder giftigem Müll
sind natürlich nur Verschwörungstheorien.
Ich bin mir sicher,
dass die Menschen hier seit jeher verantwortungsvoll genug waren,
tatsächlich nur Bergbauaushub dort abzulagern.
Da wurde sicher kein andersartiges Zeug verbuddelt.
Wir sind hier schließlich im Ruhrgebiet, nicht im Klärwerk an der Schlei....
Wir machen sowas nicht.
Und die chemische Industrie hier im Pott...
die hat ja gar keinen Müll... glaub ich... ganz fest.
Naja. Es ist, wie es ist.
Und es wird auch vorerst niemand etwas anderes behaupten wollen,
denn der Halden-Tourismus fluppt.
Die ganze Welt schwelgt in Ruhrpott-Nostalgie
und das ist jetzt zugegebenermaßen hübscher,
als die Wirklichkeit damals war.
Is ja immer so.
Des langen Monologes kurzer Sinn:
Wir sind nach Alsum gefahren, um den Alsumer Berg zu erklimmen.

 Kind war mit dem Auto unterwegs...
 Schmuddelige Frühjahrshochwasserwiesen

Duisburger Mäuseturm










Nun ja.
Muss man mögen
... oder hier aufgewachsen sein.
Ist halt noch echte Industrie drumherum.
Wenig hach, mehr Maloche.
Als wir abreisten,
fand gerade Pizzaübergabe durch's Werkstor statt.
Bei mir ploppten viele Erinnerungen auf.
Zum Beispiel an den Versuch einer Fahrradtour mit meiner damals noch kleinen Nichte.
Nach einem Sommergewitter, das uns auf dem Rheindeich erwischte,
waren wir nass bis auf die Unterhose.
Und da gab's kein Google-Maps,
wo man sehen konnte, wie man nun am schnellsten vom Deich in bewohntes Gebiet kam.
Wir sind irgendwo runter gefahren,
den Deich immer im Rücken und in Beeck ausgekommen.
Von einer Kneipe aus habe ich meine Schwägerin angerufen.
Damit sie das nasse Kind abholt.
Mäusturm und altes Fährufer in Alsum waren schon immer Jugendtreff
und sind es immernoch.
Nur an die vielen wilden Müllkippen kann ich mich nicht erinnern.
So,
das war der Sonntag.
Montag war ich im Laden.
Der Ullige verbrachte den Tag bei meiner Cousine
und ich löste unseren Azubi ab.
Frechheit, dass man so Auszubildende auch manchmal aus dem Laden rauslassen muss.
Der Gesetzgeber hat glaub ich nichts dagegen, dass sie im Laden übernachten...
Man darf sie nur nicht zwingen...
Wir sollten das nochmal besprechen.
;O)


Heute dann das alljährliche Eierfärbespektakel.




Ich wünsche Euch noch schöne Osterferien!




Schöne Zeit !

;O)

Mari





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