Dienstag, 7. Mai 2019

Frühling lässt seinen blauen Brief ...


Wieder flattern durch die Lüfte ...


Tach, Zusammen.

Oh ja,
es ist wahr.
Freitag flatterte Post ins Hause Mariönkes.
Die Schule hat gepetzt.
Das Kind erbringt, in einem seiner Hauptfächer,
derzeit keine ausreichende Leistung.
Der erste blaue Brief.
Kurzes, innerliches Rätselraten,
bevor der Gatte den Umschlag aufreißt...
Was wird drin stehen?
Wo liegen seine Schwächen?
Mathe? Kann nicht sein.
Latein? Weiß man noch nicht...
 
Weit gefehlt.
Das Kind wurde in Deutsch gemahnt.
In DEUTSCH!
"Da krisse doch die Motten!",
wie man hier so schön sagt,
wenn einem vor lauter Entrüstung
aber auch so gar nichts Gescheites mehr einfällt.
 
Mal überlegen...
Ja, die erste Arbeit war eine 4.
Interpretation von Gedichten.
Ist nicht so, als hätte er da geistige Gülle geliefert,
doch einen Deutschaufsatz verfasst man nicht in Spiegelstrichen
oder mit einem Leseverweis auf das,
was man im Text freundlicherweise
ganz deutlich, dick und blau unterstrichen hat.
Das weiß das Kind,
es interessiert ihn aber nicht wirklich,
dieses Geschwafel und Schöngerede.
Das Wissen ist in eine sachliche
und möglichst übersichtliche Aufzählung zu packen, fertig.
Geht auch viel schneller.

Na gut.
"Mut zur Lücke" kann man mal machen,
sollte man sich aber vorher gut überlegen,
denn nach der "Lücke"
muss auch wieder was kommen.
Sonst bleibt das keine Lücke,
das wird ein Loch.
Zum Beispiel,
wenn nach den Gedichten,
die Erörterung dran kommt.
 Ich nenne das hier Erörterung.
Die Kinder schreiben und analysieren "Diskussionen".
Auch da wieder:
Spiegelstriche, Pro und Kontra, kein Problem.
Aber die gesammelten Argumente nun 
in einen spannenden Dialog packen
und den ganzen Driss aufschreiben?
Wozu?
 Vor den Osterferien hat das Kind gefehlt und
diese zweite Deutscharbeit deshalb gar nicht mitgeschrieben.
 Seit wann mahnt man denn wegen einer 4?

"Wie sieht's in Deutsch mündlich aus? Meldest du dich?"
 
"Nicht wirklich... 
(Aha!
So wird ein Schuh draus...)
aber Deutsch ist auch gerade das langweiligste Fach überhaupt..."
 
Ich bin mir sicher,
das hat er die Deutschlehrerin auch deutlich spüren lassen.
Ganz ohne Worte.
Das kann der.

Zumindest weiß ich jetzt,
was ich auf dem Elternsprechtag zu hören kriege.
Was das angeht,
bin ich der Deutschlehrerin also vermutlich einen Schritt voraus, denn:
 
Es wäre hilfreich gewesen,
wenn sie die blauen Briefe mal angesprochen hätte.
Beim Kind.
 Herrgottnochmal,
der Kerl ist doch kein abgebrühtes Stück Desinteresse,
dem seine Versetzung am Allerwertesten vorbei geht.
Weil das Kind mit Panik reagierte,
mussten wir Eltern hier
schwierige Deeskalation leisten.
Schwierig deshalb, weil auch wir nicht mehr genau wussten,
was dieser Brief heutzutage für Konsequenzen hat
und auch nicht,
wann man denn überhaupt sitzen bleibt.
Woher und wozu auch?
Die schlechtesten Noten auf dem Halbjahreszeugnis waren 3er.
Warum sollte das Kind da Versetzungsangst haben?
 "Echt jetzt??? Ich komm' nicht in die 7. Klasse??? Wegen DEUTSCH???"
Es brauchte einiges an Recherche,
bevor ich antworten konnte:
 
"Möglich.
Falls du es in Deutsch auf eine 5 im Zeugnis ankommen lässt
und du auch in Mathe oder Englisch nicht wenigstens eine 3 hast,
bleibst du sitzen.
Die erste Englischarbeit war eine 3,
Mathe 3 und 2,
es könnte im Notfall klappen...
Hast du denn vor,
auf deiner 5 in Deutsch zu bleiben?"
 
"F*ck, Nein!"

Na dann...

Heute schreibt er die Deutscharbeit nach
und macht einen Termin für den Elternsprechtag.
 
 
Bleibt spannend und...

... Gott, bin ich froh,
dass ich das hinter mir habe.
Für kein Geld der Welt 
würde ich mit ihm tauschen wollen.




Schöne Zeit!

;O)

Mari
 
 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Dieses Blog ist mit Blogspot erstellt und wird von Google gehostet.
Wenn Du einen Kommentar hinterlassen möchtest, werden außer Deinem Text auch der Zeitpunkt und Dein Nutzername gespeichert und veröffentlicht.
Wählst Du die Funktion „Anonym“, bleibt Dein Nutzerrname unsichtbar.
Ferner wird Deine IP-Adresse von Google aus Sicherheitsgründen mitprotokolliert.
Du kannst hier auch nachfolgende Kommentare abonnieren. Wenn Du diese Funktion durch das Setzen des entsprechenden Häkchens auswählst, erhältst Du eine automatische Bestätigungsmail an Deine angegebene E-Mail-Adresse (Double-Opt-In-Verfahren).
Das Abonnement kannst Du jederzeit beenden.
Mehr Informationen über meinen und Googles Umgang mit Deinen Daten, findest Du über diesem Post in:
MEINE DATENSCHUTZERKLÄRUNG und
WAS GOOGLE ÜBER SICH SAGT.
Wenn Du Hilfe benötigst, stehe ich Dir gerne zur Verfügung.
Schreibe mir einfach eine Mail an: marioenkes.chroniken(at)gmail.com
Solltest Du mit all dem einverstanden sein,
dann hau‘ in die Tasten!
Ich freue mich über Deinen Kommentar!
Schöne Zeit!
;O)
Mari