Sonntag, 13. Oktober 2019

War was? - 13.10.19

Tach, Zusammen.

Die vergangene Woche war vor allem anstrengend.
Grund dafür waren jedoch nicht die beiden Arbeitsstellen,
zwischen denen ich hin und her tingelte,
sondern zu wenig Schlaf.
Sobald ich aufwachte, fing ich an zu grübeln.
Mich belastete kein großes Drama.
Kleinigkeiten schwurbelten mir im Kopf herum und hielten mich wach.
Jetzt sollte man meinen, dass es dabei um die Buchabende ging,
um das Reden vor Publikum.
Falsch gedacht.
Nachdem der erste Abend gut gelaufen war,
packte mich das Lampenfieber immer erst kurz vor der Veranstaltung.
So ist das richtig, so gehört sich das.
Natürlich saßen sie mir die ganze Woche lang irgendwie im Nacken
aber eigentlich konnte ich jedes Mal die Aufregung, die sie mit sich bringen,
im Laden lassen.
Mich beschäftigte die neue Arbeitsstelle im Offenen Ganztag.
Es spielt sich ein.
Wir probieren Regeln aus
und arbeiten an den Arbeitsplänen.
 So haben wir es geschafft,
dass jeder nur einmal wöchentlich in die Hausaufgaben muss,
dass die alteingesessenen Mitarbeiterinnen, die seit Ewigkeiten schon eine AG anbieten,
an diesem Tag nur im ersten Essen sind, undsoweiterundsofort.
Das scheint in Haus 1 nicht zu funktionieren,
die Kolleginnen dort schwimmen durch die Wochentage
und reden lieber über-, statt miteinander.
Mittlerweile kommt der Neid auf,
dass wir in Haus 2 offenbar viel mehr Zeit und freie Kapazitäten hätten.
Wenn ja schon AGs angeboten werden können...
Darin sind sie sich dann einig.
Bekloppt.
Fakt ist: während der Arbeitszeit hat von uns niemand Zeit,
sich auch noch Gedanken über die Kolleginnen in Haus 1 zu machen.
 Die Tage sind durchgetaktet,
doch der immer wieder angepasste Plan ermöglichte mir schon,
mich einfach mal mit ein paar Kindern an ein Spiel zu setzen.
Herbstblätter zu malen.
Hexentreppen zu falten.
So'n Zeug, halt.
Die großen Jungs, gegen die ich mich in den Hausaufgaben behaupten musste,
haben gerade erkannt,
dass ich nicht der Feind bin.
Ok, erwischt,
ich hab's ihnen vorgesagt.
Jetzt verhandeln sie mit mir,
da komme ich mir schon manchmal vor, wie auf dem türkischen Basar,
nur geht es bei ihnen nicht um den Kauf von Teppichen,
sondern darum,
wer mit wem alleine raus darf,
ob mit Fußballtoren und Ball oder ohne
und wo die Tore stehen müssen,
damit ich zwischendurch ein Auge auf die Truppe werfen kann.
 Auch hier gilt:
große Kinder sind super.



Montag, 07.10.19

Nach Putz- und Arbeitstag, lief der Buchabend prima,
obwohl das Publikum das zurückhaltendste der Woche war.
Nicht, dass man mich hier falsch versteht:
Aufmerksame Zuhörer sind wirklich erwünscht,
nur ähnelt die Stimmung an einzelnen Abenden eher einer,
wie man sie aus Museen, Bibliotheken oder Kirchen kennt.
Da steck'se nich drin,
das kann man auch nicht orakeln
und es hat nichts mit bestimmten Menschenkonstellationen zu tun.
Manchmal ist das einfach so.
Unsere Buchabende sollen aber möglichst fröhlich und unterhaltsam sein,
deshalb bereiten wir unsere Vorträge vor,
auch, damit sie nicht zu sehr unter unseren eigenen Stimmungen leiden.
Wenn man dann rund vierzig Leuten gegenüber sitzt,
die einen mit großen Augen andächtig anblicken
und aufmerksam dem nächsten Wort lauschen,
fällt einem das einstudierte Trallala mitunter etwas schwerer.
Dem Publikum widerum,
scheint das nicht aufzufallen.
Na, wie auch immer,
das Optikergoldstück hatte sich ja angekündigt
und sie hatte Geschenke für Frau Flummi und mich.
Als ich meins am Abend stolz dem Gatten zeigte,
lachte der nur und meinte:
"Ja, so ist sie."
Ja genau.
Ein Goldstück.

Frau Flummis Geschenk begrüßt nun die Kunden an der Kasse...




... und meines bekam einen Platz, inmitten meines persönlichen Devotionalienschreins.



Dienstag, 08.10.19

Kinderzimmerputz,
Offener Ganztag,
Schießstandaufsicht im Garten,
denn das Kind hat Besuch von zwei Klassenkameraden
und ich traue einer kleinen Gruppe Zwölfjähriger nun mal alles zu.
 Auch den kreativen Einsatz von Pfeil und Bogen.
Abendessen kochen,
Tag vorbei.


Mittwoch, 09.10.19

Da ging es erst so richtig bergab,
ich war mittlerweile saumäßig müde.
Vormittags hatte ich Zeug außer Haus zu erledigen.
Einkaufen, Rezept abholen, blablabla.
Mittagessen mit Kind.
Er hat eine drei in der Lateinarbeit zurück bekommen.
 Dafür, dass er - bis auf's Vokabeln abfragen - alleine geübt hat,
finde ich das nicht schlecht.
Wie immer hatte das Kind zu wenig Zeit.
Das wird ihn ewig begleiten, orakel ich mal.
Der Apfel fällt nicht weit...
Auf jeden Fall sollte die Berichtigung bis zum nächsten Tag fertig sein,
das Kind fordert meine Hilfe an.
Statt Mittagsschläfchen also:
Was bedeutet diese Vokabel?
Wo ist das Prädikat?
Tempus?
Wo ist das Subjekt?
usw
Das Kind geht zum Training.
Duschen, aufhübschen, Buchabend.



Donnerstag, 10.10.19

Gähn.
  Das Kind kam gerstern Abend mit einer Verbrennung oder Schürfwunde
 am Fußgelenk vom Training zurück.
Wie das passieren kann?
Beim Mattenringen wurde ihm der Rand einer dicken Matte blitzschnell am Fuß vorbeigezogen.
Ich weiß nicht, wie ich es besser beschreiben kann,
ist auf jeden Fall ne saublöde Stelle
und das verpflastern dauerte so lange, dass er beinahe den Bus verpasst hätte.
Ich habe nur das Nötigste im Haushalt gemacht,um 9:30 Uhr ist Dienstbesprechung.
Ich arbeite bis halb vier,
danach berichtigen das Kind und ich die Mathearbeit.
Die war gerade noch eine vier minus.
Da reichte:
"Keine Ahnung, was ich da noch üben soll,
ich glaub' ich versteh' alles...",
wohl doch nicht aus.
Und wieder hatte er keine Zeit, keine Zeit.
Sehr unterhaltsam fand ich einen seiner Antwortsätze.
Er hat im Kopf überschlagen und bemerkt,
dass seine Rechnung irgendwie nicht stimmen konnte.
"... , die Bananen kosten NICHT ...",
galt dann tatsächlich nur als Wiederholungsfehler und
hat ihm vielleicht den Allerwertesten gerettet.
Das Kind beginnt,
Schule zu verstehen.
 Coole Sau.

Freitag, 11.10.19

Da hab ich es doch tatsächlich geschafft,
die große Wohnzimmerscheibe wenigstens von innen zu putzen
und die Blumenbank abzuwaschen.
Ich arbeite von zwölf bis vier,
bin erst gegen halb fünf Zuhause.
 Das Kind ist auch schon da,
irgendein Schlaumeier hat ihm so geschickt auf den Fuß getreten,
dass die Kruste auf der Brand-Schürfwunde wieder ab ist.
Ich stopfe mir den Bauch voll,
lege mich für geschlagene 30 Minuten hin,
duschen, aufhübschen, Buchabend.
Zum letzten Mal.
Der beste in der Reihe.



Samstag, 12.10.19

 Ich kann nicht ausschlafen.
Immer noch nicht.
Ich setze mich in aller Herrgottsfrühe an Menüplan und Einkaufszettel.
Um kurz nach elf fährt mich der Gatte zum Laden.
Ich springe dort heute zum letzten Mal ein
und ich muss mir eingestehen,
dass mich das traurig macht.
Jetzt, wo die Arbeitsbelastung der Buchabende vorbei ist.
 zeigt sich Abschiedsschmerz.
Obwohl ich ja von niemandem Abschied nehmen will...
Trotzdem...

Der Gatte holt mich auch wieder ab,
das Kind fährt in der Zwischenzeit zum Rudern,
wir machen die große Einkaufsrunde.
Es müssen Sachen für den Geburtstag am Montag rangeschafft werden.
 Das Kind erbt ein Fahrrad.
In der Familie des Rudertrainers war eines übrig.
Er fährt das nach Hause und hier angekommen weiß er nicht,
ob die Wunde am Fuß durch den Ruderriemen oder den Turnschuh beim Fahrradfahren
wieder aufgegangen ist.
Mist.
Ich packe Einkäufe aus und lümmel einfach ein bisschen in der Gegend rum.
Ich bin so müde.



Sonntag, 13.10.19

Über acht Stunden geschlafen.
Hah!
Da der Plan "Putzen auf die Woche verteilen" ja nicht wirklich aufgegangen ist,
muss es halt doch heute sein.
Wie entspannt man sein kann,
wenn man nur ausreichend Schlaf hatte!
Der Tag war ein Kinderspiel!
Nein, ich hatte nicht weniger Arbeit als sonst,
sondern nur bessere Laune
und wirklich keinen Stress.

Morgen wird das Kind 13.
Dreizehn!!!!
Ist das zu fassen?
 

Jetzt habe ich keine Lust mehr
und ich vermute,
es gibt noch eine Filmvorstellung im Familienkino.



Schöne Zeit!

;O)

Mari

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